Wie bekomme ich meinen PC stabil nach OCen? (Teil 2)

angoholic

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Hier findet ihr eine Sammlung verschiedener Tools, mit denen ihr euren Rechner auf Stabilität überprüfen könnt mit HowTo's, wie diese Programme zu nutzen sind. Bitte nehmt nie nur ein Tool alleine, das ultimative Testprogramm gibt es nicht. Es empfiehlt sich sehr, mehrere Tools nacheinander geschickt einzusetzen, welche im Optimalfall (zum Schluss) alle erfolgreich laufen, um ein großes Maß an Zuverlässigkeit für einen reibungslosen und schnellen Betrieb eures Rechners zu haben.

Im übrigen ist diese Sammlung und die HowTos nicht nur für übertaktete Rechner interessant, auch Hitzeprobleme oder defekte Speicher, etc. lassen sich so diagnostizieren.

Nun viel Spaß beim testen :)

Das bis jetzt wohl am weitesten verbreitete Tool hierfür ist

Prime95

Anmerkung:
Orthos ist ein kleiner Teil von Prime mit anderem GUI, sieht zumindest so aus, aber:
Orthos Prime baut auf Prime95 24.14 auf, das ist von 2006 und wird meines Wissens auch nicht mehr weiterentwickelt, also: Prime selbst benutzen!

Natürlich wurde Prime nicht geschrieben, um die Stabilität von Rechnern zu überprüfen, sondern, wie der Name sagt, um Primzahlen zu berechnen. Auch auf den Entwickler George Woltman sei hier nur kurz verwiesen (Danke!) Jedoch kann man dieses „Ding“ auch für andere allzu bekannte Zwecke verwenden.

Kleines simples Anfänger Vorwort:

Ein Prozessor besteht hauptsächlich aus Transistoren, diese benötigen Spannungen, um zu schalten und Berechnungen durchzuführen. Dadurch werden sie warm.
Generell gilt: Je wärmer eine CPU wird, desto langsamer schaltet sie.
(Transistoren sind hochgradig temperaturabhängig, außerdem bewirkt eine Temperaturerhöhung quasi einen Offset.)
Daraus folgt, der stabile Maximaltakt hängt auch sehr von der Betriebstemperatur ab. (Elektromigration ausgenommen bei großen Spannungen, aber auch ein nicht zu unterschätzender Punkt).

Primzahlberechnungen selbst interessieren uns hier nicht mehr, wir widmen uns der Metaebene:

Wie mache ich meinen Rechner stabil, nachdem ich ihn übertaktet habe?

Hierfür gibt es in Prime den sog. „Torture Test“, welchen man über „Options“ oder nach Öffnen in der Regel erreichen kann.

Wie funktioniert der Torture Test von Prime?

Der beste Datentyp für große Zahlen ist eine Gleitkommazahl (float) und damit rechnen viele Programme und Prime ausschließlich und Prozessoren können damit ganz gut umgehen.
Generell gibt es in der Mathematik im Rechner einen Unterschied zwischen der herkömlichen Art zu rechnen und der Gleitkommaarithmetik.
Auch sei erwähnt, dass floats reelle Zahlen ihrer Größenordnung entsprechend oft nur runden können, das liegt an der endlichen Mantisse in der Darstellung einer Gleitkommazahl. Der Rundungsfehler ist bei einem System, wie es sein soll jedoch immer kleiner gleich der Maschinengenauigkeit des Rechners (oder einfach: Wann ist für den Rechner 1+x=0 mit x>0).
Bei diesen großen Zahlen , die mittels diskreter Fouriertransformation aufgeteilt werden (Nachrichtentechnik), als Zwischenergebnis gespeichert werden ( weniger Speicherplatz benötigt) und mittels schneller Fourier Transformation (FFT) rücktransformiert werden (Prime benutzt die FFT auch um die schon ohnehin großen Zahlen nochmals und abermals zu quadrieren,auch eine Fehlerquelle!) kann es jedoch durchaus passieren, dass pro Takt mal ein Paar Transistoren mehr im Prozessor verpennen zu schalten oder diese wegen zu wenig Versorgungsspannung gar nicht umschalten können und damit Rundungsfehler entstehen, die selbst der Prozessor bemerkt und noch viel mehr.

Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen, für die Interessierten zum Schluss noch ein paar Quellen.

Generell gibt es beim Torture Test vier mögliche Optionen, diese sollen der Hauptaspekt dieser Erklärung sein:

Prinzipielle Vorgehensweise für die Anfänger: Spannungen soweit man sich damit auskennt fixieren, VCore und VDimm auf jeden Fall, VNB und VTT soweit es geht auch. Ansonsten mal im jeweiligen Mainboard Thread schauen. Auf keinen Fall gleich mal alles anheben. Der Rechner muss ja erstmal booten. Falls dies der Fall ist und er auch nicht im Windows idle abschmiert kann man mal ein wenig takten. Dabei ist es wichtig, erst mal mit Small FFTs die CPU einigermaßen stabil zu bekommen, bevor man an die anderen Sachen geht. Hinterher kann man mit Large schauen, was der Ram und (bei Intel) die NB so benötigen, um stabil zu laufen.

  • Small FFTs:
Benutzt relativ kleine FFTs (8K-64K), die ständige Zwischenspeicherung erfolgt hierbei fast ausschließlich im Cache des Prozessors und der Hauptspeicher bleibt fast vollkommen unbelastet. Prime95 erzeugt normalerweise immer nur so „kleine“ FFTs, wie auch in den L2 Cache passen (genaugenommen:Faktor 16 kleiner), das spielt bei der Größe der Caches der heutigen Prozessoren jedoch kaum eine Rolle mehr, da ist nach einer bestimmten (512kB L2-->64kB) einfach Schluss. Vorteil hiervon: Sowas könnte man benutzen, um quasi isoliert zu testen, ob der Prozessor auch so rechnet, wie er denn soll, da kaum andere Komponenten beansprucht werden. Natürlich sollte hier nicht nebenbei etwas anderes gemacht werden, man will ja möglichst jeden Bereich im Prozessor abdecken und austesten.

Fazit: Wenn Fehler auftreten, stimmt im Allgemeinen die Kernspannung des Prozessors nicht, falls immer derselbe Prozessorkern einen Fehler bringt. Bei Unregelmäßigkeiten liegt es oftmals auch an den GTL-Referenzspannungen, die bei einem real rauschenden Signal mittels Schalthysterese quasi falsch triggern.​

  • In-place large FFTs:
Wesentlich größere FFTs (128K-1024K) werden benutzt, um den Prozessor zu zwingen, mittels Northbridge über FSB mit dem Hauptspeicher zu kommunizieren und dort abzulagern, weil nur noch sehr kleine bis keine Teile von Zwischenberechnungen in den CPU-Cache passen. Bei dieser Einstellung wird jedoch nur immer ein und derselbe Teil des Arbeitsspeichers verwendet. Dies ist auch gewollt, denn was zu groß für den verfügbaren Hauptspeicher wäre, landet in der Auslagerungsdatei. Dieses Feature nennt sich „In-place“, um eben nur einen bestimmten Bereich im RAM zu beanspruchen. Vorteil hiervon ist: Viel Kommunikation mit der Northbridge (Warten, Organisation, usw.), hohe Belastung des FSBs und der Speicher wird enorm beansprucht. Natürlich rechnet hier die CPU auch wie wild, jedoch habt ihr sie ja so stabil bekommen, dass ihr überhaupt fertig booten konntet, um Prime zu starten, die „überlebenswichtigsten“ Bereiche der CPU sind hier also schon vorher versorgt, was nicht heißt, dass man die anderen vernachlässigen sollte.

Fazit: Spannung und GTL der Northbridge, teilweise Speichersettings können so effektiv getestet werden.Auch die richtige VTT mit den passenden CPU GTLs tragen enorm zum Erfolg bei, genauso wie Registeradressierungen der NB etc.​

  • In-Place Large Verlauf:

    1024K
    896K
    768K
    640K
    512K
    448K
    384K
    320K
    256K
    224K
    192K
    160K
    128K

  • Blend:
Benutzt FFTs von „small“ bis „large“ (8K-4096K), jedoch mit dem Unterschied, dass nicht nur ein bestimmter Bereich im RAM genutzt wird, sondern den größtmöglich verfügbaren als Ringspeicher verwendet. In einigen Fällen kann es auch vorkommen, dass mehr Speicher allokiert wird, als eigentlich verfügbar ist. Dann geht die Berechnung auf der Festplatte in der Page-Datei weiter. Problem in diesem Fall ist, dass die CPU jedes Mal ein Ergebnis anfordert und relativ lange warten muss, bis sie die gewünschten Nullen und Einsen erhält. Auslastung wäre quasi 100%, weil ein Teil für die Berechnung reserviert ist, jedoch wird nichts gearbeitet und nur gewartet, kurz gearbeitet, wieder Pause und so weiter. Veranschaulicht und personifiziert kann man dieses Problem auch Beamten-Problem nennen ;). Hier sollte also darauf geachtet werden, dass die Harddisk nicht die ganze Zeit schnattert.

Fazit: Hauptsächlich der größte Bereich des Speichers wird beansprucht, bei falschen Latenzen, Spannungen, etc. kann dieser „verpennen“ ein gefordertes Zwischenergebnis zu bringen und so können unter anderem Speicherfehler detektiert werden. Hierfür gibt es aber auch effektivere Methoden wie Memtest und Memtest86, die ich hier persönlich (zusätzlich) vorziehen würde.​

  • Custom:
Bietet manuelle Einstellmöglichkeiten der oben genannten Optionen. Hier ist vor allem der Test mit 8-4096K, „In-place“ mit 15 Minuten pro FFT Größe für das Rundum-Sorglospaket bezüglich Stabilität im heimischen Rechner beliebt, da man so eben fast alles durchchecken kann. Die möglichen Werte, die man einsetzen kann, sollten selbsterklärend sein, falls man bis hierhin gelesen hat.

Achtung: Bei einigen speziellen Konfigurationen kann es vorkommen, dass ein Custom Inplace vollständig durchläuft und beim Neubeginn von vorne in der 2. Runde Fehler kommen. Dies liegt oft an der Auslagerungsdatei von Windows. Wenn ein kompletter Run nicht reicht kann man die Auslagerungsdatei vorübergehend deaktivieren, dann sollte auch der 2. Run durchlaufen. Ist dies nicht der Fall, bitte posten!

Falls jemand bezüglich Schummlereien seine Zweifel hat:

Für die meisten OC Listen wird 1,5h Inplace Custom gefordert, sobald 2 verschiedene Sizes auf dem Screen zu sehen sind kann anhand der Laufzeit eindeutig bestimmt werden was für ein Torture Test gelaufen ist. Das liegt daran, dass der Custom ungerade anfängt, mit einem Large und dann sofort übergeht in das pärchenweise Abwechseln der Sizes.
2 Kleine Sizes, 2 Große, etc. Funktioniert solange bis die größten FFTs zum Schluss kommen.


  • Custom Run FFT Verlauf:

    1024K
    8K
    10K
    896K
    768K
    12K
    14K
    640K
    512K
    16K
    20K
    448K
    384K
    24K
    28K
    320K
    256K
    32K
    40K
    224K
    192K
    48K
    56K
    160K
    128K
    64K
    80K
    112K
    96K
    1280K
    1536K
    1792K
    2048K
    2560K
    3072K
    3584K
    4096K

Generell gilt:

Wenn Prime abschmiert, mit Fehler abbricht, oder gar der Rechner abstürzt, kann man davon ausgehen, dass das System auch im Alltag nicht stabil laufen wird (Der Fehler kann sich aber ziehen, ist das System ziemlich stabil, aber nicht vollkommen, so können Wochen vergehen bis zum ersten Fehler oder Absturz, man kann aber auch Glück haben bei bestimmten Programmen oder Spielen, die trotzdem laufen. Empfehlenswert ist diese Variante jedoch nicht.)
Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht unbedingt, das heißt: Prime läuft stabil muss nicht unbedingt heißen, dass die Kiste bombenfest läuft, jedoch ist dies zu 99,9% der Fall. Hier soll erwähnt werden, dass es kein Programm gibt und nie geben kann, dass 100% Stabilität garantiert, es gibt unbegrenzte Möglichkeiten und da sind die 99% eben schon viel.
Die 99% hat man aber nur, nachdem man einen Custom-Run vollends beendet hat, das heißt, die FFT-Größen wieder periodisch von vorne beginnen
Kürzere Runs von mehreren Stunden geben aber schon einen ganz guten Richtwert.


Weitere positive Nebeneffekte vom Torture Test :
Netzteil-Test und Voltage Droop, bei maximaler Beanspruchung über einen längeren Zeitraum kann es passieren, dass ein Netzteil nicht mehr genügend Spannung auf einer Schiene liefern kann und es somit zu einem Abfall kommt, durch welche auch Abstürze und Freezes entstehen können (Grafikkarte und / oder andere Komponenten bekommen damit unter Umständen auch mal zu wenig Saft, etc.)
Außerdem kann man nun mittels den handelsüblichen Steckdosenadaptern, die Verbrauch messen können, den Maximalverbrauch des Systems ablesen, wenn man mittels anderen Tools wie ATITool für Grafikkarten noch die Grafikkarte aufscheucht. Soviel Power wird das System in der Regel nur in dieser Simulation ziehen.
Im übrigen eignen sich andere Monitoring Tools wie Everest hervorragend zur Ergänzung zu Prime zwecks Droop-Überwachung, Temperaturen und viel mehr.


Generelle Vorgehensweisen:

1.Möglichkeit (direkte Methode, sofort hoher Takt für Anfänger geeignet):

Default Settings laden, Spannungen (falls nicht durch Bios Default Werte schon fixiert auf feste Werte) unbedingt fixieren. Danach den FSB ein wenig anziehen und Speichersettings immer total lockern, versuchen zu booten (was auch gelingt wenn man nicht übertreibt).

Prime Small für VCore auszuloten, falls dies erfolgreich ist, kann man die VCore als Fehlerquelle ziemlich ausschließen.

Danach versuchen, Prime Large durchzubekommen. Bei einem Wolfdale Dualcore sollte das mittlerweile locker bis ~FSB450-500 ohne GTL Justierung funktionieren (je nach Brett), bei einem Yorkfield bis ~FSB450. Warum die Arbeit mit dem Large wenn man sowieso noch höher will? Ganz einfach, (Board-)Spannungen in die Höhe reißen führt oft zu No Boot, so lernt man auch das Brett kennen. Beim Large gehe ich selbst meist folgendermaßen vor: (für FSBs größer als oben genannt) VNb so hoch, damit man booten kann, wenn Large sofort abbricht versuchen, ob es mit ein paar Stufen mehr funktioniert, falls nicht: Liegt es fast ausschließlich an der Busspannung (VTT) und den Hysteresen (GTLs). Die Nb GTL ein wenig verändern, schauen, mit welcher man überhaupt booten kann und diese so belassen.

Dann kommt der etwas unangenehmere Part (gilt auch für Möglichkeit 2):

Eine Tabelle anlegen, ob Excel oder klassisch auf einem Blatt Papier ist egal, wir brauchen keine Formeln. In diese Tabelle trägt man die VTT bspw. in Zeilenform auf und so ziemlich alle CPU-GTL Kombinationen dann als Spaltenüberschrift (meist kann man alles unter 0,6 vernachlässigen, auch hier gilt: Gefühl dafür bekommen!!). Mit der VTT beginne ich meist 2-3 Stufen unter der aktuellen (das kann bei geschickten GTLs funktionieren, so hält man sich die VTT auch noch niedrig). Diese muss man dann durchtesten, das dauert leider seine Zeit. Warum dies genau so nötig ist: Zu einer VTT von bspw. 1,26V passen bestimmte GTLs, zu einer höheren von 1,32V wiederum meist andere. Wenn die Justierung vom Board sehr beschränkt ist und man nur "ganze" Hysteresen-Multiplikatoren hat, kann es sein, dass ich die VTT mit 1,26V garnicht benutzen kann, weil bei 1,26V vllt. gerade mal eine ganz bestimmte Kombination passt, die mir mein Board nicht anbietet, prinzipiell aber genauso stabil sein kann. Vorsicht: Schnapszahlen-GTLs müssen keinesfalls besser funktionieren, auch müssen es keine "bekannten" Werte sein, wie 63/67, etc. Die NB GTL kann auch ganz anders aussehen, muss somit auch in keinster Weise zwingend mit den CPU GTLs übereinstimmen, die NB ist ja auf der anderen Seite vom Bus von der CPU ausgesehen, dort können sich Signale von anderen Hilfsspannungen etc überlagern und beeinflussen, kann also komplett anderes Wetter am anderen Ufer sein ;)
Was ihr dabei sehr schön sehen könnt: Nur mit der VTT und GTL Kombination kann es vom NoBoot bis hin zum stabilen System gehen. Wichtig: Jede CPU und jedes Brett ist einzigartig.
Darum funktioniert auch sehr oft (abgesehen von Ramsettings, Kapazität -> beeinflusst VNb und ihre GTL etc) das Biossetting von User A meist absolut nicht bei User B.

Doch ihr könnt auch ein wenig aufatmen:
Durch die meisten Kombinationen kommt man relativ schnell, meistens BSOD, NoBoot oder sofortiger Abbruch oder nach wenigen Loops. Notizen machen im jeweiligen Feld, wie lange Prime läuft! Das ist manchmal ein wenig wacklig, weil es sein kann, dass es im ersten Run bspw 1024k komplett durchrennt und beim 2. Versuch mit selber VTT und GTLs schon beim 2. Loop abbricht, generell kommt man aber auch zum Ziel wenn man die Kombinationen nur einmal durchtestet, weil es so gut wie immer mehr als nur eine einzige Möglichkeit gibt, die letztendlich auch durchläuft. Hat man eine nette Kombi gefunden die stundenlang läuft, so macht man die Tabelle natürlich nicht mehr weiter ;) aber das kann auch eine Weile dauern, gerade bei wenig Erfahrung. So und nur so bekommt man aber auch ein sehr gutes Feingefühl, welche GTLs bei einer CPU allgemein gut "ziehen" für einen bestimmten FSB Bereich und welche nicht.

Hier will ich unbedingt auf das separate GTL-Howto verweisen, dort bekommt ihr gute Tipps, in welchem Bereich ihr suchen müsst, um eure Tabelle klein zu halten, etc. und was diese GTLs überhaupt sind.
Wichtig ist mir an der Stelle hier nur, dass ihr eine kleine Tabelle macht und ein wenig probiert.

Hat man dies endlich geschafft, geht man zurück zum Anfang und erhöht weiter den FSB, Prime Small, etc. In unteren Bereichen kann man auch mal größere Sprünge machen, nur sobald man die nötigen Erhöhungen der Boardspannungen nicht mehr im Griff hat und wild rumprobieren muss, war es wohl einen Schritt zuviel auf einmal. Kommen wir nun zur

2. Möglichkeit (indirekte Methode),

die ich persönlich bevorzuge und mich in sehr kurzer Zeit bisher immer ans Boardlimit gebracht hat. Hierfür sollte man aber Erfahrungen haben, wieviel Spannung ungefähr für welchen FSB nötig sind auf dem jeweiligen Chipsatz etc. Somit kann man sehr weit oben mit dem FSB anfangen. (natürlich nur, wenn man sich nicht wieder hoffnungslos probiert und garnichts geht ansonsten eben zurückschrauben)
Ich drehe den Multiplikator der CPU auf das Minimum, nehme mir einen bestimmten FSB vor, den ich erreichen will und fange ein wenig darunter an.
Voraussetzung natürlich mein Speicher macht das mit. Hier auch: Lockeres PL, trfc, etc.
Bspw hätte ich gerne FSB600 und fange bei 575 an. Ich gehe nicht gleich auf 600 weil hier noch weitere Faktoren hinzukommen: Toleranzen von Bauteilen und Signalrauschen werden weiter oben natürlich heftiger, somit gibt es kein Universalrezept von Spannungen, mit denen dann ein stabiler Betrieb garantiert wird, die sogenannten Bios-Template-DAUs.
Dazu nehme ich eine ausreichende VCore, ein wenig höher als für den "normalen" Takt mit größten Multi dafür nötig sind und brauche mich um Small vorerst eigentlich kaum kümmern.

Strategie:Ich versuche sofort, Large stabil zu bekommen (so wie oben) und drehe hinterher den Multi hoch und lote die VCore noch zum Schluss mit Smalls aus, funktioniert, aber wie gesagt, nur mit ein wenig Erfahrung.


Hinterher kann man noch den Speicher soweit es geht verschärfen und mit Blend und Memtest86 etc. testen.


Wer nicht suchen will, Prime95 gibts HIER!
oder hier


Ein weiteres, mittlerweile gängiges Tool ist

LinX,

welches auf Intels Linpack basiert, mit recht benutzerfreundlicher und einfacher Oberfläche. Generell ist LinX ein wenig unpräziser bei der Fehlersuche für Spannungen, heizt der CPU aber noch ein gutes Stück mehr ein als Prime95. Kein Tool alleine ist das nonplusultra, ich empfehle den Einsatz verschiedener Tools nacheinander.

Download

Die einfache und empfohlene Einstellung ist "ALL" (den kompletten Ram, den das OS allokieren kann) und 25 Times, welche knapp 90 Minuten in Anspruch nimmt.
Dabei wird die CPU, Speichercontroller und RAM gleichzeitig ausgelastet. Natürlich gibt es hier wie bei Prime auch den Nachteil, dass nicht der komplette Ram getestet werden kann, hier kann man analog wie oben bereits erwähnt MemTest86+ oder GoldMemory verwenden.
Bei "ALL" dauert eine Auslastung um die 3 Minuten, danach werden alle Kerne entlastet und es geht von vorne los.

Die Zahlenwerte in den Spalten "Residual" und "Residual Norm" sollten jeweils konstant sein bezogen auf die vorige bzw. nächste Zeile.

Erfahrungsgemäß benötigt LinX bis zu 0,025 - 0,05V mehr Spannungen als Prime.

Falls die Zahlenwerte nicht konstant sind, kann man die Fehler wie folgt deuten:

LinX Errors, Freeze oder BS:

...innerhalb von 5 Minuten ist es die VCore und ggf. Unterspannungen der CPU.
...innerhalb von 15-20 Minuten ist es zu wenig NB/Speichercontroller Spannung.
...innerhalb von 60 Minuten ist es zu wenig VDimm.

LinX nach dem Start.


"All" angeklickt.


Nach einer Minute.


Erste Problemsize fertig, System erholt sich.


3te Problemsize fertig, 4te wird errechnet.


Benutzerabbruch.


Einstellungen.


LinX ohne Fehler 1 Stunde und 28 Minuten (25 runs).

Danke an PiGST!

Zum effektiven Speicher testen empfiehlt sich unter anderem

Memtest86+

Die Boot CD enthält ein extrem abgespecktes System, dadurch alleine kann schon alleine mehr Ram allokiert werden als unter Windows. Zusätzlich überdeckt es den kompletten Speicherbereich.


Download


Die Iso einfach mit einem Brennprogramm wie Nero brennen, im Bios das Bootmenü so umstellen, dass von CD gebootet wird oder mit Hotkey für Bootmenü. Danach sollte eine Auswahl erscheinen, welche Version man starten will (u.a. Mehrkernsupport).

Ich hatte bisher nur bei einem System den Fall, dass sämtliche Memtest86+ Versionen fehlerfrei stundenlang liefen, die neue mit mehreren Threads sofort abstürzte. Falls das bei Euch auch der Fall sein sollte, benutzt die anderen Versionen.

Memtest86+ arbeitet meinen Kenntnissen nach mit dem Round Robin Verfahren, was vergleichsweise zu TDMA zu einer deutlich effektiveren Systemauslastung führt.

Oben rechts gibt es zwei Fortschrittsanzeigen, die für die Gesamtüberdeckung (Pass) ist die wichtige ;) Sobald einmal 100% überdeckt worden sind, wird das Testergebnis unten in tabellarischer Form angezeigt.
Sobald Fehler entstehen, gibt es einen roten Eintrag pro Zeile für jeden Fehler. In der Regel sollte man den Speicher nach erfolgreichen In-Place FFTs von Prime (am besten Custom siehe oben) testen, da man hier den Speicher recht gut ausschließen kann und dieser quasi als isolierte Restfehlerquelle noch übrig bleibt. Andersrum gesehen ist Memtest86+ schon wie der Name sagt darauf spezialisiert, Speicherfehler zu detektieren. Es ist also Unsinn, ein ungetestetes stark übertaktetes System als Erstes hiermit zu testen, wenn die CPU Spannung im Extremfall deutlich zu niedrig liegt, wird es natürlich auch Probleme bei Memtest86+ in Form von Freezes, Reboots oder Fehlern geben. Ausnahmen sind Systeme, die mit Setup-Defaults laufen. Falls selbst auf Optimized Defaults Fehler auftreten, liegt das oftmals an Speicher Inkompatibilität oder kaputten Rams, welche man mit Memtest86+ belegen kann. So kann man auch testen, ob beispielsweise gebraucht gekaufter Speicher zuverlässig allgemein bzw. auf der Board Kombination funktionieren kann.

Ist dies nicht der Fall (meist bei >8GB Systemen), sollte man die VDimm ein wenig erhöhen bzw manuell setzen auf maximale Spezifikation (aufpassen, manche Boards übervolten) und nochmals probieren. Funktioniert es dann immer noch nicht fehlerfrei, evtl. mal auf der Board-Herstellerseite nach Bios Updates schauen bzw. die Speicherkompatibilitätsliste checken oder mit nur bspw. 4GB statt 8GB probieren, ggf. einzelne Riegel durchtesten. Tritt der Fehler nur bei einem bestimmten Riegel auf, liegt meist ein Hardwaredefekt vor. Sobald nur die Gesamtmenge nicht fehlerfrei funktioniert, liegt es meist an zu wenig Speichercontroller-Spannung/NB-Spannung oder VDimm.



Spezielles über die
System-Auslastung von einigen Stresstools und wie man nachmessen kann erfahrt ihr hier



Quellen:



Ich übernehme natürlich keine Haftung für Hardware-/Softwareschäden etc.
 
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A2&A3 machst oben die VTT rein, B2 enthälft die Default GTL, B3 die gewünschte und E3 gibt die Angaben fürs Board in mV an. Weiter unten die andere Richtung: E5 trägst deine VTT ein, und siehst bei Differenz in rot was für GTLs rauskommen. Die Angaben in mV kannst du natürlich ändern.
 
A2&A3 die selbe VTT (1,31), dann zeigt "GTL-Spannung" die GTL ohne Anpassung an!? B3 dann die gewünschte GTL (0.63) und dann sieht man bei Differenz, was man im Bios einstellen muss (-52,4)!? Oder man stellt bei Korrektur das ein, was man im Bios hat (z.B. -50mV) und sieht bei Diffenrenz dann, wieviel noch zu 0 fehlen?
Wofür ist dann VTT 1,35 auf E5? und warum sind die VTT unten bei NB auch fix auf 1,35?
 
oben gibst du deine gewünschte GTL ein und es zeigt dir die Korrekturspannung in mV, unten macht es das gerade andersrum, kannst die Korrekturspannung ändern und es zeigt dir für die Cores bzw NB die GTLs an, die rauskommen. Damit kann man besser abschätzen wo man suchen muss
 
Gibt es irgendwelche möglichkeit das Prime95 auf meiner G15 angezeigt wird,
bei welcher K es gerade läuft?
 
Ich glaube ich habs jetzt einigermaßen, nur unter "Korrenktur" zeigt er bei mir oben 0 und darunter nichts an, es sind auch keine Formeln in den beiden "Korrektur"-Feldern.
Ich mache es jetzt so für 0.63GTL, dass ich bei gewünschter GTL 0.63 eingebe und dann steht bei "Differenz" -52,4 (1,31VTT). Also stelle ich im Bios -50mV bei 1,31VTT ein, wenn ich eine GTL von 0.63 haben möchte. Wenn das so richtig ist, reicht das schon für mich :wink:
 
mein mobo hat ein bios-update bekommen und auch eine neue oc-einstellung genannt


bekommen.

weil ich die vorher net hatte bzw keinen plan hab, wozu die gut, funzt nun mein OC nimmer

meine vorhergehenden einstellungen sahen bisher so aus

4500mhz2cow.jpg


was ist zu tun? :confused:
 
beobachten und probieren..vom kleinsten Wert ausgehen und so lange erhöhen bis es wieder läuft, das wird dann der feste Wert sein den du vorher net verstellen konntest würde ich vermuten :)
 
ich kenn die Einstellung net...und weiß auch net ob nur die dein Problem lösen kann. Update kann auch heißen dass generell Settings net mehr passen..
 
Weiß jemand ob bei der Bios Einstellung der CPU GTLs (man stellt hier die Anpassung ein, -155mv bis +155mV möglich) auf "Auto" die GTL-Anpassungen immer den Wert 0 haben, oder ob die Werte je nach anderen (OC-)Settings verschiedene Werte haben, wenn sie im Bios auf "Auto" stehen? (Wenn man die Spannungen auf Auto hat und OC betreibt werden die vom Board ja auch angehoben und bleiben nicht auf dem Standardwert)
(Asus Maximus II Formula, Bios 1901)
 
moin moin

hab prime custom jetzt 20 stunden am laufen gehabt keine fehler.
hab dann atitool zusätzlich noch angemacht da ich wissen wollte was die wasser temp macht,nach 5 min frohr die kiste ein.

leider hab ich bei prime nicht darauf geachtet was er gerade berechnet hat.

liegts nun an der nb oder cpu vcore?

habs jetzt nochmal laufen lassen mit atitool,bei 768k friert er ein

danke im voraus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das könnte an zu wenig VTT liegen, vieleicht auch zuwenig VNB. Würde erst VTT etwas erhöhen und wenn das nicht hilft, VNB und wenn das noch nichts bringt vieleich mal GTLs testen, wenn du das kannst.
 
Abend,

mal ne kurze frage und zwar ich hab mein Corei7 auf 3,2 Ghz übertaktet und lass gerade Prime laufen. Höchste Temps 58°-60° nach 1 1/2 Std.

Jetzt bringt er mir gerade auf 4 Kernen "self-test 10K passed". Davor war´s auf einem Kern "self-test 1024K passed".

Was heißt das bzw. was soll ich machen. Ich hab keinen Bluescreen oder sonstiges. Der Rechner läuft wie immer.

Dank euch und gut´s nächtle :wink:
 
Abend,

mal ne kurze frage und zwar ich hab mein Corei7 auf 3,2 Ghz übertaktet und lass gerade Prime laufen. Höchste Temps 58°-60° nach 1 1/2 Std.

Jetzt bringt er mir gerade auf 4 Kernen "self-test 10K passed". Davor war´s auf einem Kern "self-test 1024K passed".

Was heißt das bzw. was soll ich machen. Ich hab keinen Bluescreen oder sonstiges. Der Rechner läuft wie immer.

Dank euch und gut´s nächtle :wink:

Weiter laufen...

Passed heißt nichts anderes als Test bestanden.
Nun kommen immer mehr, außer er freezt oder es kommt ein BS.
 
Ich schließe mich der Fragerunde mal an:

Ich habe auf einem Gigabyte G33M-DS2R einen E2220 laufen. Wollte gestern mal ein bisschen ausprobieren, und habe den schließlich bei nem FSB von 300 und nem Multi von 10 bei 3,00GHz stabil laufen gehabt. Jetzt wollte ich Prime95 drüberlaufen lassen, und merke da schon nach wenigen Minuten, dass Kern2 doppelt so schnell arbeitet wie Kern1. Während der eine schon beim sechsten Test ist, dümpelt der andere erst beim dritten Test rum. Kern1 bleibt auch immer mehrere Grad kühler als Kern2, obwohl die Wärmeleitpaste exakt gleichmäßig verteilt ist.

Irgendjemand eine Idee, woran das liegt? Das ganze läuft auf einem frisch aufgesetztem Win XP SP2. Ich werde jetzt erstmal SP3 installieren, bin aber sehr irritiert.
 
@ all

Hallo !

1.Habe mal ne Frage bezüglich des Largetest in Prime.

Habe mit folg. Einstellungen (475x 8) VTT 1.2,PLL 1.5,MCH 1.2,Performencelevel 10, Vcore 1.3626v

beim Largetest (768K) einen Coreausstieg.

Habe daraufhin mal mit den selben Einstellungen und einem geändertem Multi auf 6 den gleichen Test gemacht.Dieser aktuelle Test läuft momentan(768k sind auch schon durch, ist momentan bei 512k) und bisher alles easy.

Was bedeutet das denn jetzt für mich, wenn ich den angestrebten Multi von 8 wieder fehlerfrei bekommen möchte?

Wo muß ich jetzt ansetzen bei den Einstellungen(VTT,MCHCore,GTLs)?

2. Eine Frage zu den BIOS-Einstellungen:

CPU-Termination habe ich momentan auf 1.2v, die nächst kleinere ist 1.1v!Ich lese aber häufig , das auch mal 1.18v eingestellt werden können-bei mir aber nicht.Ist das Board abhängig?
Das gleiche gilt für die Einstellung CPU-PLL da habe ich momentan 1.50v eingestellt, die nächst größere ist schon 1.57v. Das sind doch aber sehr große Sprünge, ist das bei euch auch so oder ebenfalls Board abhängig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mikusch

Wenn large mit dem kleinen Multi durchläuft,und es dnan mit höheren Multi abbricht könnte es sein das du einen Tacken mehr VTT,oder MCH geben musst,bricht ein Kern ab ist es die MCH,nen Freez oder Bluescreen deutet meiner Erfahrung nach auf VTT hin.

In deinem Falle probiere es mal aus mit mehr VTT ein Wert würde ich vorschlagen,kannst ja die 768K erstmal seperat testen,ausser du veränderst die GTL`s Skew`s dann musst du immer von vorne anfangen denke ich.

mfg White
 
Mikusch

Wenn large mit dem kleinen Multi durchläuft,und es dnan mit höheren Multi abbricht könnte es sein das du einen Tacken mehr VTT,oder MCH geben musst,bricht ein Kern ab ist es die MCH,nen Freez oder Bluescreen deutet meiner Erfahrung nach auf VTT hin.

In deinem Falle probiere es mal aus mit mehr VTT ein Wert würde ich vorschlagen,kannst ja die 768K erstmal seperat testen,ausser du veränderst die GTL`s Skew`s dann musst du immer von vorne anfangen denke ich.

mfg White

danke !

Aber der nächst höhere Wert für Vtt ist 1.22v, dadurch ändern sich auch die Gtls!
Soll ich die so lassen oder etwas senken?
 
Dann versuch es wie gesagt mit der MCH mal um eine Stufe höher,oder VTT wobei ich eher auf MCH tippe.
 
Hiho! Problem: Q9300 @ Asus P5Q Pro.

FSB 468 läuft stabil, mit VTT 1.28V GTL 0.61x VNB 1.3V.
Vcore ist BIOS 1.3625V, unter Last mit CPUID etwa 1.304V

Ich kann GTL auch auf 65x stellen, immernoch stabil. Auch am VTT kann ich noch etwas spielen und Prime Large läuft immernoch.

Soo..

FSB 480 bin ich angegangen... Prime Small lässt er auch mit sich machen, doch sobald ich Prime Large anklicke freezt der PC binnen 1-3 Sekunden?

Laut Guide ist wohl die VNB zu gering? Aber ins Windows komm ich damit, und von 1.3V bis knapp 1.4V kann ich auch drehen wie ich will, PrimeLarge kommt nicht über ein paar Sekunden hinaus?

Was kann ich nur tun? :)
 
Du sagst, Quads wollen tendenziell mehr GTLs, VTT sollte auch eher nach oben gehen? Bis wie weit darf ich bei VTT gehen? Und wenn ich VTT erhöhe erhöhe ich ja automatisch die durch GTL festgelegte Spannung.

Meinst du, die NB-Spannung ist nicht der Grund? Laut deinem Guide - wenn wie bei mir - der Large sofort stoppt, langt die NB-Spannung nicht?

Edit: GTL kann ich ohnehin nur 61 63 und 65 einstellen, NB_GTLs sind in meinem BIOS nicht.
 
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