Dafür brauchts keine Defekte. Ungünstige Betriebszustände und/oder ungünstige Kombinationen von Toleranzen und verdeckten Einstellungen, die das BIOS vornimmt, können das schon auslösen.
Worum's mir geht, ist folgendes: Ich mache seit über 30 Jahren hardwarenahe Programmierung und kenne die Grundlagen wie kaum jemand sonst. Sporadisches Versagen von Plausibilitätschecks wie sie in Prime verwendet werden ist prinzipbedingt unmöglich.
Es kommt halt vor, daß Hardware-Kombinationen gerade mal so, also grenzwertig kompatibel ausgeliefert werden, z. B. wenn Speicher und Board nicht gut harmonieren. Dann ist auch ohne OC und ohne Defekte plausibel, daß unter grenzwertigen Betriebsbedingungen (Sommer, hohe Last) mal die Flankensteilheit auf dem Bus nicht mehr passt. Genausogut können HF-Einstreuungen durch Sendemasten oder Handys schon mal den Grund dafür liefern.
D. h. Prime stellt Fehler fest, die immer bedeuten, daß ein Wert im RAM oder im Cache tatsächlich durch temporäres Hardware-Versagen bedingt etwas anzeigt, das auf keinen Fall als Ergebnis der durchlaufenen Routine zustandegekommen sein kann. Das ist kein Fehler des Algorythmus. Solche Fehler würden zuhauf vorkommen und bei jedem so zuverlässig wie ein Uhrwerk und sie wären längst behoben.
Man sollte vielleicht formulieren: Von Prime angezeigte Fehler bedeuten immer, man hat nicht unter allen Umständen grenzenlose Stabilität (was auch immer man sich darunter vorstellt), sind aber nicht zwingend ein Grund, etwas zu ändern oder graue Haare zu bekommen. Es wär halt unpassend, wenn der Eindruck entstünde, Prime sei in der Hinsicht fehlerhaft programmiert, denn das ist es nicht.
Ich mein, mein Nachbar hat seinen PC nie länger an als zwo Stunden und der hat auch nie Vollast auf seinem Quad. Wozu braucht der also Primeläufe über 12 Stunden, frag ich den öfter.
Oder man denke an diesen Rekordsommer, als reihenweise Hardware ausfiel, weil die Temperaturen weit über Norm lagen. Man muß halt abwägen, und absolute Stabilität unter allen Umständen gibt's eigentlich nicht.
Zu den Freezes hab ich mich geäussert, weil abgesehen von einer dafür bekannten Baureihe der All-In-Wonder vor Jahren, zumindest in meinem Erfahrungsbereich wirklich immer Probleme mit dem RAM gefunden und behoben werden konnten, wenn Systeme freezten. Seit ich im Netz unterwegs bin, also seit 1991. Damals im Z-Netz und im Fido schon, also noch vor dem Internet. Irgendwann singen alle im Chor mit: Ram-a-lam-a-lam-a-lam-a dingdong, wenn irgendwo die Vokabel die Freeze auftaucht. Wenn GraKas freezen, dann eben VRam
An VDimm oder V-NB denkt dabei jeder. Aber an andere Parameter weniger. Diverse Timings, Subtimings oder auch Rückwirkungen bei Lastwechseln spielen ja auch 'ne Rolle, wenn Dimms grenzwertig stabil laufen.