[Sammelthread] Objektivtests

Tokina 12-24mm f/4 DX II getestet an Canon EOS 500D/60D

Gekauft habe ich mir dieses Objektiv vor über einem Jahr bei einem New York City Urlaub und es dann dort auch gleich ausgiebig eingesetzt.

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Länge: 89,5 mm | Durchmesser: 84 mm | Gewicht: 540 g | Filterdurchmesser: 77 mm (bevorzugt Slimfilter)

Lieferumfang:
+ Objektiv
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende

Erfreulicherweise liegt eine Gegenlichtblende dabei. Diese ist innen mit weichem (samtenen?) Stoff ausgeschlagen und macht einen guten Eindruck.

Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:
Das Objektiv selbst macht ebenfalls einen guten Eindruck. Man hält zwar nur Plastik in der Hand, dieses wirkt aber durchaus wertig. Auch ist die Produktbezeichnung nicht nur golden aufgemalt, sie hebt auch wirklich vom Hintergrund ab. In dieser Preisklasse gibt es nichts zu meckern.

Autofokus
Die Umschaltung zwischen manuellen und automatischen Fokus erfolgt durch verschieben des Fokussierrings. Ein recht nettes Feature. Der AF selber nutzt Stangenantrieb, ist nicht so rasant wie ein USM, aber mehr als ausreichend schnell. Dazu bei normalen Lichtbedingungen treffsicher und ohne pumpen, allerdings laut. Bei kritischen Bedingungen, also beispielsweise Gegenlicht, trifft er leider kaum noch. Selbst scharfgestellte Bilder wirken dann verwaschen.

Schärfe
Die Schärfe ist ein zweiseitiges Schwert. Abgeblendet ab 5.6 für meinen Geschmack sehr gut, die Offenblende von 4 hingegen überzeugt nicht wirklich. Gerade zum Rand hin erhält man recht matschige Bilder. Das sollte also vermieden werden.

Vignettierung, Verzerrung, CAs und Flares
Verzerrungen kommen vor, dies ist wohl bei einem UWW auch kaum zu verhindern. Vignettierungen habe ich hingegen nicht als extrem wahrgenommen (wobei sie ohne Frage vorhanden sind, auch nach Abblendung), ebenso wenig Flares oder CAs.

Bildstabilisator
Nicht vorhanden, bei einem UWW in der Regel auch nicht so wichtig.

Fazit
Anfänglich empfand ich die Linse noch als toll, mittlerweile bin ich mir nicht sicher, ob die Konkurrenz vielleicht doch überlegen ist. Auch bieten andere Objektive eine Anfangsbrennweite von 10 mm, was 20% mehr abgebildete Fläche bedeutet. Die Linse ist nicht wirklich schlecht, man muss allerdings mit den Einschränkungen gerade bezüglich der Blende leben können. Wer das gut kann, wird gerade in Großstädten am Tage viel Freude mit dem Tokina haben. Anzumerken ist vielleicht noch, dass der Brennweitenring genau entgegen der normalen Drehrichtung bei Canon läuft. Das kann durchaus ab und an nach dem Wechsel des Objektives irritieren.

Bilder


12 mm


12 mm


22 mm
 
Zuletzt bearbeitet:
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Tamron SP AF 60mm 2.0 Di II LD IF Makro

Tamron SP AF 60mm 2.0 Di II LD IF Makro
Getestet an Canon EOS 40D und 1000D

Die lichtstärkste Makrolinse für unter 350€ neu mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1 auf dem Markt - das hört sich doch prima an. 60mm am Crop (entspricht 96mm@KB) sind eine tolle Brennweite für viele Arten Makros und dank der hohen Lichtstärke sollte es sich sehr gut für Portraits eignen. Also musste die Linse her. Heute will ich nach über einem Jahr ein Fazit geben.

Lieferumfang:

+ Tamron SP AF 60mm 2.0 Di II LD IF Makro
+ Garantiekarte
+ Passende Gegenlichtblende
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck war sehr positiv. Leicht, aber wertig, nicht zu groß, aber trotzdem "gut zu Fassen".
Der Fokusring ist sehr breit und läuft recht angenehm, so dass sich damit gut arbeiten lässt. Das Objektiv arbeitet wie der Name schon sagt mit einer Innenfokussierung (IF) und hat damit keinen ausfahrenden Tubus wie das 90/2.8 von Tamron. Nichts wackelt, alles gut verarbeitet. Das Bajonett ist aus Metall.


Autofokus

Der Autofokus überraschte mich am meisten, da ich zuvor von Tamron nur den vom 90/2.8 gewohnt war und dieser doch recht laut und langsam ist. Der vom 60/2.0 ist jedoch ganz anders. Zwar kein USM, aber vergleichsweise leise und flott. Dazu den großen Bonus des Full Time Manual - also der Möglichkeit, jederzeit in den Fokus einzugreifen! Zwar wird bei Makros natürlich v.a. manuell fokussiert, aber wer trotzdem gerne mal den AF nutzt, wird sich darüber freuen. Zudem wollen sicherlich nicht wenige das Tamron aufgrund seiner vergleichsweise hohen Lichtstärke als "normales" Objektiv nutzen. Der "Weg" des AF ist ziemlich lang und schwergängig, so dass sich manuell sehr gut Fokussieren lässt.
Einen Kritikpunkt gibt es jedoch: Aus unerfindlichen Gründen hat sich Tamron gegen einen Fokus-Limiter entschieden. Das bremst in Extremsituationen natürlich auch den schnellsten AF aus, wenn man einen so großen Bereich abfahren muss. Sehr schade, der ansonsten positive Gesamteindruck wird so etwas getrübt.

Schärfe, Kontrast, Farbe

An der Schärfe gibt es nichts auszusetzen. Schon bei Offenblende liefert das Tamron eine tolle Schärfe und gute Kontraste. Die Farben wirken natürlich und nicht zu kräftig. Hier ist das Objektiv bereits auf einem sehr hohen Niveau. Die Schärfe lässt sich zudem durch Abblenden steigern, bei f2.8 ist die Mitte absolut scharf, ab f4 auch die Ecken. Seinen "Höhepunkt" erreicht das Tamron dann bei f5.6 etwa. Positiv auch, dass die Schärfe erst bei f16 wieder merkbar abnimmt.

Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Das Schlechte zuerst: Das Objektiv vignettiert bei Offenblende enorm! Bei f2.8 wird es besser, aber erst ab f4.0 sind die Ränder "sauber". Chromatische Aborrationen sind in normalen Situationen kein Problem, mir sind zumindest kaum welche aufgefallen; in großen Foren liest man immer wieder davon, dass der Rand anfällig sei.
Verzerrung gibt es keine.
Das Bokeh gehört zu den Stärken der Linse, bei Offenblende zeigt es eine sehr angenehme Unschärfe, der Verlauf dorthin ist auch sehr weich und gefällt mir gut.

Fazit

Tamron verpasst hier leider den ganz großen Wurf einer Allround-Linse. Lichtstark, ein guter AF, Innenfokussierung und natürlich eine tolle Abbildungsqualität mit schönem Bokeh. Auf der anderen Seite stehen das Fehlen eines Fokus-Limiters und eine starke Vignettierung. Doch diese negativen Begleiterscheinungen täuschen nicht darüber hinweg, dass es sich bei dem Tamron um eine sehr feine Linse handelt. Einsteiger, die neben ersten Erfahrungen im Makro-Bereich auch gerne mal einen Schritt zu Portraits machen wollen und sich das EF 50/1.8 dabei sparen wollen, können hier auf jeden Fall zugreifen. Alle anderen natürlich auch ;)

PS: Das Tamron ist zwar als DiII, also für Crop-Kameras, gerechnet, jedoch passt es mechanisch natürlich auch an eine 5D. Im absoluten Nahbereich hält es sich sogar mit der Vignettierung in Grenzen.

 
Sigma AF 150mm 2.8 EX DG APO HSM OS
Getestet an Canon EOS 40D und 5D
Länge: 150 mm | Durchmesser: 79.6 mm | Gewicht: 1180 g | Filterdurchmesser: 72 mm

Sigmas Neuauflage des bereits getesteten 150/2.8 HSM ist endlich in meinen Händen :asthanos:
Ebenso wie beim beliebten 105/2.8 hat Sigma damit eines ihrer Makros neu aufgelegt und dabei einen Bildstabilisator verbaut. Aber anders als oft angenommen ist die neue OS-Version nicht nur ein modifizierter Vorgänger, sondern eine komplett eigene Rechnung.

Lieferumfang:

+ Sigma AF 150mm 2.8 EX DG APO HSM OS
+ Stativschelle
+ Garantiekarte
+ Passende Gegenlichtblende (plus Verlängerung für APS-C)
+ Objektivtasche
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Wow! Ein ganz schöner Trümmer ist das: fast 8cm dick, 15cm lang und 1180g - mit Stativschelle und Gegenlichtblende wird es sogar jeweils noch mehr!
Die Verarbeitung ist bestens, typisch für die neuen EX-Objektive bei Sigma wurde auf die bekannte raue Oberfläche verzichtet und stattdessen ein glatter, matter Überzug verwendet. Es ist alles griffig, die Schalter für Fokusbegrenzer und Bildstabilisator sind fest und wirken dauerhaft. Insgesamt gibt es hier nichts zu beanstanden.


Autofokus und Bildstabilisator

Der Autofokus ist ein HSM - soll heißen: leise und schnell. Bisher traf er auch sehr gut. Makro-typisch hat er natürlich einen langen Weg vor sich, wenn er von der Naheinstellgrenze zur Unendlichstellung fahren muss. Daher spendierte Sigma dem Objektiv den bereits genannten Fokusbegrenzer um den Bereich von 38-53cm auszugrenzen. Meiner Meinung nach könnte dieser Bereich noch erweitert werden, aber auch so sollte der HSM selbst in Extremsituationen für schnelle Motive ausreichen.
Natürlich bietet das Sigma typisch auch die Möglichkeit jederzeit in den AF eingreifen zu können. Anders als bei den älteren Sigma-Makros ändert das Objektiv beim Fokussieren übrigens seine Länge nicht.

Der Bildstabilisator arbeitet zuverlässig und nagelt nach etwa einer halben bis ganzen Sekunde Einpendeln das Bild fest. Sigma behauptet, dass durch den OS biszu vier Blendenstufen länger belichtet werden kann. Das erscheint mir etwas übertrieben, allerdings habe ich auch nicht die ruhigsten Hände - was schließlich auch der Grund für mich war, die bildstabilisierte Variante zu kaufen.
Klar ist, dass man im absoluten Nahbereich immer noch eher auf ein wertiges Stativ setzen sollte (immerhin kommt das Objektiv auch trotz Bildstabilisator mit einer Stativschelle ;) ), allerdings muss ja nicht jedes Makro im Maßstab 1:1 sein und alleine das ruhige Sucherbild hilft freihand ungemein.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Auch hier gibt es nichts zu bemängeln. Die Schärfe ist auch an der 5D bei Offenblende über das ganze Bild prima, erreicht dann leicht abgeblendet bereits ihren Höhepunkt. Bis f16 konnte ich bisher keinen nennenswerten Schärfeabfall registrieren, danach schlägt dann allerdings die Beugung zu. Kontraste und Farben sind ab Offenblende gut.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignettierung konnte ich bisher nur bei Offenblende an der 5D feststellen (jedoch auch nur in sehr geringem Ausmaß), abgeblendet oder gar am Crop ist im Grunde keinerlei Randabschattung zu sehen. Makrotypisch gibt es natürlich auch keinerlei Verzerrung ;)
Chromatische Aberrationen sind dank den drei SLD-Gläsern gar kein Thema.
Das Bokeh ist sehr ruhig und homogen. Ich konnte das Sigma in dieser Hinsicht für kurze Zeit mit einem 135L vergleichen und muss sagen, dass das Sigma wirklich sehr, sehr nahe ran kommt, bei Spitzlichtern abgeblendet durch die 9 Blendenlamellen vielleicht sogar einen Vorteil hat.


Fazit
Sigma scheint es tatsächlich geschafft zu haben ein sehr gutes Objektiv noch mal zu verbessern! Eine echte Schwäche konnte ich bisher nicht feststellen :bigok:

 
Walimex Pro Objektiv 14mm 2.8
Getestet an Canon EOS 40D und 5D
Länge: 100 mm | Durchmesser: 86,5 mm | Gewicht: 550 g | Filterdurchmesser: keinen!

Fans von Weitwinkel-Objektiven haben meist eines gemeinsam: es kann nie weit genug sein! Doch schnell müssen viele ambitionierte Hobby-Fotografen feststellen, dass diese extrem kurzen Brennweiten teuer erkauft werden müssen. Gerade am Vollformat landet man so schnell etwa beim Sigma 12-24 oder dem Canon 14L II, die jedoch mit 700€, bzw. 2000€ nicht gerade als "günstig" bezeichnet werden können. Diesem Dilemma nahm sich Samyang an, ein koreanischer Hersteller von MF-Objektiven, der bisher durch Linsen wie dem 85/1.4 positiv auf sich aufmerksam machte. Wie bei allen anderen Objektiven von Samyang, ist auch dieses mal das 14/2.8 unter verschiedenen Namen zu finden. Das hier getestete Walimex ist allerdings zu 100% identisch mit den erhältlichen Samyangs, hier darf rein nach Preis gekauft werden.

Lieferumfang:

+ Walimex Pro Objektiv 14mm 2.8
+ Garantiekarte
+ Objektivtasche
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist äußerst positiv. Das gute Stück liegt sehr gut in der Hand, die Verarbeitungsqualität ist auf sehr hohem Niveau. Einzig der Deckel für die Linse ist etwas schwierig zum Aufsetzen, da die tulpenförmige Gegenlichtblende am Objektiv fest ist. Daher muss der Deckel erst über die Geli gestülpt und dann eingerastet werden, was manchmal etwas hakt.
Die Haptik ist hervorragend, der Fokusring hat einen langen, angenehm schwergängigen Weg, so dass genaustes Fokussieren zumindest mechanisch kein Problem ist.


Autofokus

Autofokus? Gibt es nicht!
Hier ist manuelles Fokussieren angesagt, was in der heutigen DSLR-Welt schon sehr selten, aber nicht unmöglich geworden ist. Mit einem großen Sucher oder Live View lässt sich sehr schnell ein gutes Ergebnis einstellen. Auf eine spezielle Mattscheibe habe ich bisher nicht zurückgegriffen und ich denke auch nicht, dass ich es tun werde. Außerdem lässt sich im Zweifelsfall auf die Physik zurückgreifen: Blende 8, Fokus auf irgendwo kurz vor der Unendlich-Stellung und fertig (siehe DOF-Rechner).


Schärfe, Kontrast, Farbe

Hier kommt es zur ersten Überraschung: Das Walimex ist schon ab Offenblende richtig, richtig scharf! Steigern lässt sich das noch bis f5,6 - f8.
Kontraste und Farben sind angenehm und lassen nichts zu kritisieren.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Hier sind wir dann bei den Schwächen der Linse angekommen: Bei Offenblende vignettiert das Objektiv gerade am Vollformat extrem! Einzelne Testseiten schreiben von über drei Blendenstufen Lichtabfall, ich denke, das kommt in etwa hin. Abhilfe schafft hier nur ablenden, am besten direkt auf f8.
Die Verzerrung ist ebenfalls sehr stark (selbst für ein UWW) und gerade bei Gebäuden klar sichtbar.
CAs hingegen sind für das Walimex kein Problem, selbst in Extremsituationen.
Zum Bokeh kann ich leider nicht viel sagen, dürfte auch aufgrund des Einsatzgebietes zu vernachlässigen sein.

Fazit
Das Fazit zu dieser Linse muss gut ausfallen - alleine schon aus Preis-Leistungs-Sicht. Das Walimex bietet für vergleichsweise sehr wenig Geld eine äußerst gelunge UWW-Linse, deren Schwächen zwar deutlich sind - kein Autofokus, extreme Vignettierung an Offenblende, starke Verzerrung - jedoch muss man fairerweise sagen, dass auch selbst das fast 8x teurere 14L von Canon nicht ohne Fehler ist, sogar wesentlich mehr Probleme mit CAs hat. Das Fotografieren mit dem Walimex macht auf jeden Fall richtig viel Spaß.
Sollte übrigens die Verzerrung zu störend sein, gibt es mittlerweile sehr, sehr gute Korrekturprofile, z.B. für Adobe Camera Raw. Hier verliert man dann zwar etwas an Bildwirkung, jedoch kann man so auch gerne mal guten Gewissens die Häuser der Altstadt ablichten ;)

 
Canon EF 85mm 1.8 USM
Getestet an Canon EOS 40D und 5D
Länge: 71,5 mm | Durchmesser: 75 mm | Gewicht: 425 g | Filterdurchmesser: 58 mm

Seit Juli 1992 auf dem Markt und doch so beliebt wie eh und je. Auch wenn es schon einen Bericht zum EF 85mm 1.8 USM gibt, mag ich einfach anlässlich des 20. Geburtstag auch einen Blick auf den lichtstarken Klassiker werfen :)

Lieferumfang:

+ das EF 85mm 1.8 USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse

Canon-typisch liegt natürlich bei diesem non-L keine Gegenlichtblende dabei. Für diese möchte Canon noch mal gerne knapp 30€ haben, ein billiger Nachbau ist aber ebenso lichtundurchlässig.


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck verlief wie erwartet: das Objektiv ist eine stabile Konstruktion aus Glas, Metall und hartem Plastik. Es liegt angenehm in der Hand, der AF/MF-Schalter rastet sauber ein, das Objektiv wirkt wertig. Die Haptik ist sehr gut, gar kein Vergleich zu den kleineren klassischen Festbrennern aus dem Hause Canon, wie etwa dem 50/1.8 II.


Autofokus

Wie der Name schon verrät, wurde das 85er mit einem USM ausgestattet. Dieser verrichtet seine Arbeit ganz ausgezeichnet: er ist sehr schnell, lautlos und präzise. Hier gibt es nichts auszusetzen.
Natürlich bietet der vollwertige USM (anders als zum Beispiel der Micro-USM) auch jederzeit einen Eingriff ins Geschehen. Man liest in Foren und Testberichten von anderen Objektiven gerne, dass das EF 85mm 1.8 USM in Sachen Geschwindigkeit als Referenz dient - ich verstehe mittlerweile warum. Ein einziges, kleines "Schade" will ich der recht hohen Naheinstellgrenze zusprechen: 85cm Abstand unterläuft man je nach Einsatzgebiet gerne mal.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Die Schärfe ist schon ab Offenblende in der Mitte prima, abgeblendet ab etwa f2.8 ist dann wirklich alles in Fokusebene gestochen scharf.
Kontraste und Farben passen eigentlich gut, nur bei Offenblende habe ich beobachtet, dass ich gerne noch etwas nachbearbeite. Das ist dann eben der hohen Lichtstärke geschuldet und nichts worüber man sich Gedanken machen muss.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Wie fast alle lichtstarken Objektive vignettiert auch das EF 85mm 1.8 USM bei Offenblende am Vollformat, ebenso sind dann CAs und in Extremsituationen starkes "purple fringing" zu sehen. Hier ist dann entweder abblenden angesagt oder die Nachbearbeitung in einem der bekannten Programme.
Das Bokeh ist sehr gefällig, abgeblendet helfen die acht Blendenlamellen auch Spitzlichter schön rund zu halten.
Von Verzerrungen habe ich noch nichts gesehen.


Fazit

Vollkommen zurecht ist das EF 85mm 1.8 USM auch nach zwanzig Jahren noch im Lineup von Canon vertreten und ich denke, dass auch noch einige Jahre dazu kommen werden. Das Objektiv bietet im Grunde keine Schwächen, dafür aber einen exzellenten AF und eine nutzbare hohe Lichtstärke. Bildfehler wie CAs lassen sich zur Not einfach durch einen Klick über eines der bekannten RAW-Entwicklungsprogramme entfernen. Die Brennweite von 85mm eignet sich zudem prima für eine ganze Reihe von Einsatzgebieten, einerseits natürlich Portraits, aber gerade auch am Crop für (Hallen-)Sport - dank dem schnellen USM alles kein Problem. Eine Kaufempfehlung würde ich jederzeit ausprechen.
 
Canon EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II
Getestet an Canon EOS 1000D, 40D und 5D
Länge: 97 mm | Durchmesser: 70 mm | Gewicht: 310 g | Filterdurchmesser: 52 mm

Das EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II ist heute zwar nicht mal mehr erhältlich, doch da es über viele Jahre seit der 300D als klassisches Einsteiger-Tele galt und so vor allem in den sog. "Doppel-Zoom-Kits" zu finden war, tauchen immer wieder Exemplare in den üblichen Handelsplätzen auf. Dort werden sie meist für deutlich unter 100€ gehandelt, so dass ich für den ein oder anderen Einsteiger oder allgemein für den sparsamen Anwender ein Blick vielleicht lohnt.
Ich selbst habe das gute Stück in eben einem der genannten Kits zusammen mit einer 1000D und einem 18-55mm gekauft. Über die Jahre hat sich die Ausrüstung geändert, doch das EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II blieb - heute will ich herausfinden, warum.

Lieferumfang:

+ das EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse

Canon-typisch liegt natürlich keine Gegenlichtblende dabei. Für diese wollte Canon ursprünglich knapp 30€ haben, heute sieht das etwas anders aus.


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck liegt nun schon so viele Jahre zurück, dass ich dazu kaum noch etwas sagen kann. Vermutlich ist mir damals die Haptik und Verarbeitung nicht so wichtig gewesen, aber begeistert dürfte ich mit großer Sicherheit auch nicht gewesen sein, denn das EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II ist wirklich miserabel verarbeitet. Es ist alles aus Plastik, selbst das Bajonett, nur die Linsen sind wenigstens aus Glas. Der Tubus fährt beim Fokussieren wirklich weit heraus und verdoppelt so fast die Gesamtlänge, zudem ist er auch noch sehr wacklig. Als wäre das aber nicht genug, hat Canon selbst einen Fokusring eingespart, so dass an eben jenem Tubus auch noch direkt fokussiert werden muss. Lustig ist das besonders bei 55mm Brennweite, da so der Tubus fast komplett eingefahren ist und nur wenige Millimeter Platz für die Finger lässt.


Autofokus

Hier sollte das Canon zumindest dem Namen nach trumpfen. Doch das Kürzel "USM" steht in diesem Fall leider nur für die Micro-Version davon. Um ehrlich zu sein ist das allerdings in diesem Fall nicht sonderlich störend, da durch das Einsparen eines Fokusrings ein FTM-Eingreifen unsinnig wäre und dank dem äußerst geringen Gewicht von knapp über 300g lassen sich die Bauteile schnell genug verschieben. Gerade Anfänger die nur das 18-55mm als Vergleich haben, werden zufrieden sein, aber auch ambitioniertere Fotografen werden damit zurecht kommen, zumindest hatte ich auch bei springenden Seehunden im Zoo noch keinen Ausschuss, der auf den AF zurückzuführen wäre. Bei ausreichend Licht würde ich daher das Prädikat "bedingt sporttauglich" vergeben.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Hier gibt es Licht (Schärfe) und kaum Schatten (Kontraste) - soll heißen: Die Schärfe ist eigentlich über den ganzen Zoom-Bereich gut, aber die Bilder verlieren gerade bei längeren Brennweiten stark an Kontrast. Dann hilft nur Abblenden oder Nachbearbeitung. Eine GeLi hilft auch schon sehr und ist auf jeden Fall zu empfehlen!


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignettierung konnte ich am Crop nicht, an der 5D nur wenig feststellen. Verzerrung ist ebenso kein Thema.
CAs sind vorhanden, wenn auch in einem moderaten, aber sichtbaren Ausmaß. Abblenden hilft hier leider nicht, sollte es zu störend sein, bleibt nur der Griff zur Bildbearbeitung.
Das Bokeh ist auf einem annehmbaren Niveau. Lediglich die sechs Blendenlamellen lassen Spitzlichter gerne etwas eckig werden.


Fazit

Urspünglich habe ich gehofft, dass ich durch diesen "Test" einen Grund finde, das Objektiv zu entsorgen. Aber eigentlich bin ich mir nicht sicher, ob es ihn gibt. Einerseits muss man dem EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II natürlich eine unglaublich billige Verarbeitung zusprechen. Auf photozone.de wird im Test der Vergleich zu einer PET-Cola-Flasche aufgegriffen und ich kann das schon in etwa nachvollziehen. Manuell lässt sich praktisch nicht damit fokussieren, der Tubus ist ziemlich auch so schon sehr wacklig.
Andererseits muss man dem Objektiv eine gewisse optische Leistung zusprechen. Für Leute, die wie ich den Tele-Bereich nur selten nutzen, kann es auf jeden Fall ausreichen und die schlechte Verarbeitung wird hier ggf. zum Vorteil: das Objektiv ist klein und sehr leicht! Das ist auch der Grund, warum ich es nie verkauft habe - zumal man dafür auch nur noch sehr wenig Geld bekommen würde.
Hier stellt sich anschließend die Frage, ob man das Objetiv nicht doch weiterempfehlen kann, aber die Antwort muss ausfallen: Nein. Am Crop bieten sich andere Optionen für unter 200€, sogar zum Teil für unter 100€. Wer jedoch ein Exemplar auf dem Flohmarkt entdeckt, kann trotzdem zuschlagen, für etwa 50€ macht man selbst bei einem Stück Plastik nicht viel falsch.


 
Canon EF 50mm 1.8 II
Getestet an Canon EOS 40D und 5D
Länge: 68,2 mm | Durchmesser: 41 mm | Gewicht: 130 g | Filterdurchmesser: 52 mm

Seit fast 22 Jahren auf dem Markt und doch nach wie vor eine der meistverkauften Linsen des EF-Systems - das Canon EF 50mm 1.8 II. Angesichts des Verkaufspreises von nicht ein mal 100€ scheint das nicht verwunderlich zu sein, doch trotzdem wird diese Linse auch aus anderen Gründen immer wieder empfohlen und gehört gefühlt wohl wirklich in jede Canon-Tasche.
So hat es schon vor Jahren auch den Weg in die meine gefunden und wird auch nicht so schnell von dort verschwinden.

Lieferumfang:

+ das EF 50mm 1.8 II
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse

Canon-typisch liegt natürlich keine Gegenlichtblende (ES-62) dabei.


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

"Ist das alles? Das soll was taugen? So was wird empfohlen?" - So oder so ähnlich dürfte meine Reaktion gewesen sein als ich das EF 50mm 1.8 II zum ersten Mal in den Händen hielt. Es wiegt nur 130g, ist kleiner als so manche Gegenlichtblende, sogar kleiner als das Kit. Mit diesem muss es sich auch vergleichen lassen in Sachen Verarbeitung und Haptik. Anders als bei seinem Vorgänger, dem EF 50mm 1.8 I, wurde hier wirklich komplett auf Plastik gesetzt, selbst das Bajonett ist daraus. Auch auf eine Entfernungsskala wurde verzichtet. Die Haptik ist ebenso durchwachsen, was aber vor allem daran liegt, dass es durch seine geringe Größe eben kaum Platz bietet, es anzufassen. Insgesamt ergibt sich so ein recht negativer Eindruck, selbst für den Preis.
Leider verzichtete Canon auch auf einen ordentlichen Fokusring. Der verbaute ist nur wenige Millimeter breit und sehr leichtgängig. Ordentliches manuelles Fokussieren ist damit nicht möglich.


Autofokus

Der Autofokus ist kein USM, nicht mal ein Micro-USM, sondern ein einfacher Micro-Motor. Aber zur Überraschung stellt man schon nach wenigen Fotos fest, dass dieser auch vollkommen ausreicht. Durch den vergleichsweise einfachen Aufbau und das geringe Gewicht der verbauten Teile, kann der AF ausreichend schnell seine Arbeit verrichten. Dabei bleibt er hörbar, aber doch leiser als zum Beispiel das Kit. Insgesamt würde ich den Autofokus als angemessen bezeichnen; lediglich bei Situationen mit schlechtem Licht kann es zu "Pumpen" kommen, ansonsten trifft er schon recht gut.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Die Schärfe ist schon ab Offenblende in der Mitte nicht schlecht, hier profitieren vor allem Crop-Kameras bei großen Blenden. Steigern lässt sich das natürlich noch durch Abblenden, bei f4 bis f5.6 ist die Schärfe auch an der 5D über das ganze Bild wirklich exzellent. Hier scheint Canon nicht gespart zu haben.
Die Kontraste sind bei Offenblende noch etwas schwach, abgeblendet passt alles; das selbe gilt für die Farben.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Wie bei allen lichtstarken Festbrennweiten ist auch beim EF 50mm 1.8 II eine Vignettierung am Kleinbild deutlich zu sehen. Auch hier hilft Abblenden. Verzerrungen sind keine zu sehen. CAs sind eigentlich kein Problem für die Linse, nur bei Offenblende finden sich welche. Ab f2.8 sind sie allerdings kein Thema mehr.
Das Bokeh spielt bei lichtstarken Linsen üblicherweise eine gewichtige Rolle. Daher ist es umso mehr bedauerlich, dass diese Disziplin zu einer Schwäche der Linse zählt. Während bei Offenblende das Bokeh noch annehmbar ist, zeigt sich abgeblendet das Resultat von nur fünf Blendenlamellen. Spitzlichter sind schon bei f4 deutlich als "kleine Häuschen" zu erkennen.


Fazit

Man merkt recht schnell bei dieser Linse, warum Canon sie so im Programm hat. Das EF 50mm 1.8 II ist die günstigste EF-Linse und zieht daher viele Einsteiger an. Diese werden dann auch mit einer ordentlichen Schärfe und einer hohen Lichtstärke belohnt. Ein erster Schritt in die Welt der Festbrennweiten ist somit getan, gleichzeitig aber so (Verarbeitung und Bokeh spielen hier rein), dass man gerne einen zweiten hinterher setzen mag. In Foren wird daher gerne mal vom "Anfixen" in Bezug auf das Objektiv gesprochen, ich würde sagen, das kommt hin. Ich bin zumindest Festbrennweiten-süchtig geworden ;)


 
Canon EF 70-200mm 2.8 L II IS USM getestet an Canon EOS 60D

Länge: 199 mm | Durchmesser: 88,8 mm | Gewicht: 1490g | Filterdurchmesser: 77mm

Lieferumfang:

+ Objektiv
+ Gegenlichtblende
+ Stativschelle
+ Objektivtasche/ Objektivbeutel

Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Das Objektiv ist über jeden Zweifel erhaben. Es macht einen sehr soliden Eindruck. Fokus- und Brennweitenring sind breit und griffig. Die Gegenlichtblende sitzt sauber und ist innen mit Samt ausgeschlagen. Knapp 1,5 kg Gewicht hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Man merkt dem Objektiv die rund 2.000 Euro an. Es gibt nichts zu kritisieren.

Autofokus

Eine absolute Stärke der Linse ist der Ultraschall-Autofokus. Der Fokusbereich liegt bei (mittelmäßigen und nicht makrotauglichen) 1,2m - unendlich oder 2,5m - unendlich. Gerade in der zweiten Einstellung bietet sich die Linse für Sportaufnahmen an. Auch an der (generell eher schwachen) EOS 60D gibt es im Serienbildmodus keinerlei Probleme bei der Nachführung. Das mag für Profis nichts besonderes sein, aber mich als ambitionierten Anfänger hat der Fokus vollkommen begeistert. Ausschluss entsteht fast nur durch das Unvermögen des Fotografen. Wie erwartet erfolgt die Fokussierung darüber hinaus auch bei widrigem Licht rasend schnell und flüsterleise.

Schärfe

Ab Offenblende knackscharf mit einer nochmaligen Steigerung bis Blende 5.6. Allerdings ist das Objektiv ab 2.8 schon sehr gut nutzbar. Es bleibt also dem Fotografen überlassen, welchen Effekt er erzielen will und welche Blende er wählt. Das Canon schränkt ihn hierbei nicht ein.

Vignettierung, Verzerrung, CAs, Flares und Bokeh

Kurze Zusammenfassung: Alles in der Regel kein Problem. Vignettierung, Verzerrungen und CAs treten nicht auf, Flares muss man schon extrem provozieren. Das Bokeh ist weich und angenehm.

Bildstabilisator

Der Stabilisator soll bis zu vier Stufen bringen und beherrscht zwei Modi, wobei der zweite Modi nur gegen horizontale Wackler hilft. Selbst mit unruhiger Hand sind viele Bilder bei 200mm und weniger als 1/60s noch scharf.

Fazit

Ich bin begeistert. Das Objektiv ist für den normalen Hobby-Knippsern (zu denen ich mich auch zähle) sicher deutlich zu teuer. Aber zwischen ihm und dem Tamron SP AF 70-200mm 2.8 Di LD IF Makro (welches ich dank MrWahoo testen durfte) oder gar dem Canon EF-S 55-250mm 4.0-5.6 IS liegen doch gerade beim Autofokus Welten. Es macht einfach Spaß mit dieser Linse fotografieren zu dürfen. Allerdings erkauft man sich diesen Spaß einerseits durch viel Geld und andererseits durch viel Gewicht, was bei längeren Touren durchaus lästig werden kann.
Man sollte darüber hinaus nicht vergessen, dass viele Canon Kameras mit verbesserter Genauigkeit des Autofokus arbeiten, falls ein Objektiv mit einer Lichtstärke von 2.8 oder besser verwendet wird.

Bilder


Das letze Bild ist ein 100% Crop von dem Bild davor bei 200mm, 1/60s, f/3.5
 
Sigma AF 100-300mm 4.0 EX DG APO HSM IF
Getestet an Canon EOS 60D, 40D und 5D
Länge: 224 mm | Durchmesser: 92,4 mm | Gewicht: 1480 g | Filterdurchmesser: 82 mm

Schaut man nach einem Tele-Objektiv, fließen viele Wünsche und Vorstellungen in die Suche mit ein. Natürlich soll eine lange Brennweite vorhanden sein. Gerne auch als Zoom, um variabel zu bleiben. Lichtstark darf das Objektiv sowieso sein, einen Bildstabilisator neuster Generation muss es haben, den Ultraschallfokus sowieso, damit der Weg von der geringen Naheinstellgrenze zur Unendlich-Stellung schnell zurückgelegt werden kann. Das ganze noch in einem hochwertigen Gehäuse bei geringen Abmessungen. Natürlich das ganze für wenig Geld.
Doch leider hat sich bisher noch kein Hersteller durchringen können, das 50-500mm 2.8 L EX Di APO USM IS DO IF Makro 1.4x zu veröffentlichen.
Bis es so weit ist, müssen sich geneigte Käufer also auf einen Kompromiss einlassen. Doch wie sieht der aus? Nun, generell muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
Ich selbst bin noch bei diesem Entscheidungsprozess. Als jemand, der bisher recht selten richtig lange Brennweiten benutzt hat, fällt es mir schwer, die für mich wichtigen Merkmale herauszufiltern.
Im Sommer letzten Jahres bin ich bei einer gemeinsamen Tour mit einem Kollegen von meinem Foto-Stammtisch zu der Gelegenheit gekommen, das Sigma AF 100-300mm 4.0 EX DG APO HSM IF zu benutzen. Ich war damals recht zufrieden damit, habe mich aber nicht wirklich weiter damit beschäftigt, da ich zu der Zeit kaum Interesse an Tele-Objektiven hatte. Da sich das geändert hat, habe ich jetzt ausgeliehen und werde meine Erfahrungen im Folgenden teilen.

Lieferumfang:

+ das Sigma AF 100-300mm 4.0 EX DG APO HSM IF
+ Objektivtasche
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende
+ Stativschelle



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist äußerst positiv. Das Sigma ist sehr gut verarbeitet, das Objektiv fühlt sich sehr gut und griffig an. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, Zoom- und Fokusring drehen sich geschmeidig, das (mittlerweile alte) EX-Finish zeigt sich hier vorbildlich. Das hohe Gewicht und die nicht gerade geringen Abmessungen wirken auf den ersten Blick erstaunlich, auch wenn man sich davor darüber informiert hat. Obwohl ich schon verschiedene 70-200/2.8 benutzt habe, wirkt das Sigma noch bulliger.
Die Haptik des Sigmas ist einerseits gut, da alles sehr griffig und gut ausbalanciert ist, andererseits ist genau durch dieses Gleichgewicht das Halten am Zoomring recht anstrengend. Ich würde mir den Zoomring etwas weiter vorne wünschen, was auch beim Einsatz mit Stativschelle förderlich wäre. Insgesamt ist die Haptik sicherlich nicht schlecht, aber es gäbe auch Verbesserungspotential, sollte Sigma an einem Nachfolger arbeiten.


Autofokus

Der Autofokus ist ein typischer HSM, das Sigma-Pendant zum Canon-USM. Das bedeutet, er ist sehr schnell. Bisher bot sich mir keine Möglichkeit, schnellen Sport damit zu fotografieren, aber ich denke, dass es damit keine Probleme geben sollte. Der AF ist außerdem sehr treffsicher, bisher kann ich über keine Probleme klagen :)
Im Vergleich zu anderen Objektiven dieser Klasse ist es schade, dass Sigma keinen Fokusbegrenzer verbaut hat.



Schärfe, Kontrast, Farbe

Das wichtigste Merkmal eines Objektivs bleiben sicherlich die optischen Eigenschaften. Hier kann das Sigma im Großen und Ganzen punkten. Der Grund, warum man eine anderthalb Kilo schwere Walze überhaupt mit sich herum trägt, ist schließlich die durchgängige Blende f/4 über den ganzen Brennweitenbereich - und die ist brauchbar! Lediglich die Ränder gewinnen am Vollformat durch Abblenden an Schärfe, ansonsten kann man (abhängig natürlich von der künstlerischen Komponente) guten Gewissens mit f/4 fotografieren.
Kontrast und Farbe sind ebenfalls in Ordnung, bisher habe ich zwar in der EBV immer etwas nachgeholfen, aber das mag vielleicht auch einfach an meinen Vorlieben liegen.

Insgesamt sehe ich das Sigma auf einem guten Niveau.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Verzerrung ist für das Sigma AF 100-300mm 4.0 EX DG APO HSM IF kein Thema, Vignettierung nur am Vollformat, was sich ab f/5.6 aber auch schon auf ein Minimum reduziert.
CAs sind mir bisher nur in Extremsituationen aufgefallen, wobei es selbst dann keine Schwierigkeit war, sie zu entfernen.

Das Bokeh der Linse kann man nur schwer allgemeingültig bewerten. Generell würde ich dem Sigma ein weiches, angenehmes Bokeh zuschreiben, allerdings zeigen sich gerade bei Ästen im Hintergrund öfters Doppelkonturen.



Fazit

Wie eingangs schon angedeutet, handelt es sich bei (Tele-)Objektiven meistens um eine Art Kompromiss. Während fast alle Hersteller dabei auf typische 7x-300-Zooms setzen (alleine Canon bietet aktuell derer fünf an!), geht Sigma mit dem AF 100-300mm 4.0 EX DG APO HSM IF zusätzlich einen anderen Weg. Und dieser funktioniert.
Das Sigma bietet eine durchgängig gute optische Leistung, gepaart mit den angesprochenen Features wie HSM, 180mm Naheinstellgrenze und v.a. der durchgängigen Blende f/4.
Einzig Gewicht und Größe trüben das Gesamtbild, außerdem wäre es natürlich wünschenswert, wenn Sigma einem Nachfolger einen OS spendieren würde




(für eine größere Ansicht, auf das Bild klicken)​
 
Tamron SP AF 17-50mm 2.8 XR Di II VC LD Asp IF getestet an Canon EOS 60D

Länge: 94,5 mm | Durchmesser: 79,6 mm | Gewicht: 570g | Filterdurchmesser: 72mm

Lieferumfang:

+ Objektiv
+ Gegenlichtblende
+ Anleitung


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der Gehäuse besteht aus Metall und hochwertigem Kunststoff und macht einen sehr guten und sehr soliden Eindruck. Der Fokussier- und Zoomring sind gummiert und bieten eine gute Griffigkeit. Sie laufen sehr geschmeidig, lediglich der Fokussiering könnte etwas schwergängiger sein, der Zoomring läuft aber perfekt.


Autofokus

Der Autofokus ist recht laut und auch nicht gerade der schnellste. Der kurze Fokussierweg gleicht diesen Nachteil jedoch etwas aus, sodass der Autofokus für den Alltag immer noch schnell genug ist. Leider schafft er damit auch wiederum einen neuen Nachteil, das manuelle Scharfstellen in einem Bereich von 0,29m - unendlich muss in gerade mal einer achtel Umdrehung erfolgen, was einiges an Fingerspitzengefühl erfordert. Zudem läuft der Ring so leicht, dass man ihn leicht versehentlich verstellt.


Schärfe

Die Schärfe könnte insgesamt etwas besser sein, aber wenn nicht gerade Pixelpeeper ist, wird man auch von der nicht enttäuscht sein. Bei Offenblende schwächeln die Ränder etwas, aber bereits einmaliges Abblenden homogenisiert die Schärfe.


Vignettierung, Verzerrung, CAs, Flares und Bokeh

Bei Offenblende leichte Vignettierung, aber nicht störend. Es treten leichte transversale CAs auf, die durch Abblenden kaum besser werden. Sie lassen sich jedoch leicht mit EVB-Programmen beheben. Longitudinale chromatische Aberrationen treten nicht auf.
Durch den gesamten Brennweitenbereich gibt es eine vernachlässigbare Verzerrung.
Flares sind mir keine (negativ) aufgefallen.
Die 7 Blendenlamellen tun das, was sie sollen, nämlich ein weiches Bokeh zaubern.


100% Crop

Bildstabilisator

Der Bildstabi filtert beim Filmen jegliches Zittern raus. Und auch beim Fotoschießen leistet der Stabilisator mit 8x längeren Belichtungszeiten eine gute Arbeit.


Fazit

Das Tamron 17-50 f/2.8 VC ist durch den Zoombereich, den Bildstabilisator und die hohe Lichtstärke das Allroundobjektiv am Crop-Sensor. Die kleinen Bildfehler lassen sich leicht mit der entsprechend Software korrigieren und sollten daher keinen Kritikpunkt darstellen. Der Preis von etwa 380€ ist für dies Objektiv nun wirklich kein schlechter Preis. Ohne wirkliche Schwächen stellt es damit eine klare Kaufempfehlung dar.

 
Zuletzt bearbeitet:
Canon EF 17-40mm 4.0 L USM
Getestet an Canon EOS 60D, 40D und 5D
Länge: 96,8mm | Durchmesser: 83.5mm | Gewicht: 500g | Filterdurchmesser: 77mm

Als ich vor knapp zwei Jahren das Walimex 14/2.8 gekauft hatte, war ich der Meinung, das für mich ideale Ultra-Weitwinkel gekauft zu haben. Durch die extreme Perspektive versprach ich mir beeindruckende Aufnahmen, ergänzt wurde das gute Stück durch ein lichtstarkes Sigma 28/1.8 - eine qualitativ sehr gute Kombo. Allerdings hatte diese Kombination auch einen Haken: es waren viele Objektivwechsel nötig, zudem nehmen zwei Objektive auch nicht wenig Platz in der Tasche ein und eine Normalbrennweite wollte ich zudem immer noch dabei haben. Aber auch mit allem Equipment wurde mir schnell klar, dass extreme Brennweiten zwar durchaus ihren Reiz haben, allerdings auch Gefahr laufen, langweilig zu werden, wenn man sie zu oft benutzt. Dadurch ließ ich das Walimex immer öfters zuhause, letztlich fand es immer seltener den Weg in die Fototasche.
Also habe ich mich nach Alternativen umgesehen, doch die Liste der bezahlbaren (U)WW für das Vollformat ist bei Canon nicht besonders lang. Darum kam ich sehr schnell zum EF 17-40 4.0 L USM - zwar drei Millimeter "länger" unten rum, allerdings immer noch sehr weit, zudem mit 40mm am Ende, was schon durchaus als Normalbrennweite bezeichnet werden darf - eine sehr gute Kombination. Last but not least ergibt sich mit diesem Brennweitenbereich auch ein gutes Standardobjektiv für Crop-Kameras, was mir mangels Kit entgegen kam.


Lieferumfang:

+ das Canon EF 17-40mm 4.0 L USM
+ Objektivtasche
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist L-typisch prima. Das Objektiv ist solide verarbeitet, nichts wackelt, nichts fährt aus. Wie zu erwarten, gibt es nichts zu beanstanden.



Autofokus

Der Autofokus ist ein USM. Damit ist eigentlich alles gesagt. Er ist schnell, genau und lässt sich jederzeit korrigieren. Gefühlt ist mein 85/1.8 USM noch einen Tick schneller, aber wie viel davon Einbildung ist, kann ich nicht sagen.



Schärfe, Kontrast, Farbe

Farben und Kontraste stimmen über alle Brennweiten und Blenden - hier zeigt sich eine der Qualitäten des 17-40.
Was die Schärfe angeht, muss man etwas differenzieren. Generell würde ich sagen, dass für eine gleichmäßige Schärfe am Crop nicht wirklich abgeblendet werden muss. An Vollformat hingegen schon. Ich benutze zwar am "langen Ende" auch oft die Offenblende, aber gerade im unteren Bereich <28mm sollte man sich eher in Bereichen um f/8 bewegen, wenn die Ecken scharf bleiben sollen. In der Extremstellung 17mm sollte man noch weiter gehen und am besten direkt f/11 nutzen. Man merkt einfach, dass das Zoom hier zu kämpfen hat. Wer wirklich 100% scharfe Ecken am UWW will, muss halt doch zu einer Festbrennweite greifen. Ob allerdings auch immer das letzte Eck scharf sein muss und durch DOF überhaupt scharf sein kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Verzerrungen kann man beim 17-40 generell außer Acht lassen. Für ein (U)WW-Zoom eine sehr gute Leistung. CAs konnte ich ebenfalls kaum entdecken. Bokeh lässt sich aufgrund der geringen Brennweite und der vergleichsweise kleinen Anfangsblende kaum erzeugen, doch wenn ich im Nahbereich hin und wieder einen unscharfen Hintergrund zu sehen bekam, war dieser sehr weich und ruhig.
Vignettierung ist wie Randscharfe eine zwiespältiges Thema, auch hier zeigt sich der Vorteil einer Crop-Kamera. An der 5D will es am unteren Ende recht stark abgeblendet werden, im Bereich von 24mm reicht eigentlich schon f/5.6 für sehr gute Ergebnisse.



Fazit

Mittlerweile habe ich das EF 17-40mm 4.0 L USM intensiv benutzt. Bei meinem dreiwöchigen Trip durch die USA war es im Grunde mein "Immerdrauf" - einfach weil der Brennweitenbereich sehr viel abdeckt, was man auf einer solchen Reise braucht. Vermisse ich die 14mm? Nun, oftmals kann es nicht weit genug sein - aber was man mit 17mm schon nicht schaft, bekommt man wahrscheinlich auch mit 14mm nicht ansprechend drauf. Daher kann ich den "Verlust" gut verschmerzen.
Für das Vollformat kann ich daher meine absolute Kaufempfehlung ohne Bedenken geben! :)

Am Crop nutze ich das Objektiv zwar auch gerne, allerdings würde ich es nicht als "Kit-Ersatz/Alternative" empfehlen - dafür gibt es bessere Alternativen.




(für eine größere Ansicht, auf das Bild klicken)​
 
Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM
Getestet an Canon EOS 5D und 1Ds Mark III
Länge: 107mm | Durchmesser: 83.5mm | Gewicht: 670g | Filterdurchmesser: 77mm

Die Suche nach einem "Standard-Zoom" für Kleinbildkameras gestaltet sich bei Canon recht einfach. Einfach deswegen, weil es kaum eine Auswahl gibt. Neben dem hier getesteten Objektiv bietet Canon momentan das EF 28-135mm 3.5-5.6 IS USM, das EF 24-70mm 2.8 II L USM und das neue EF 24-70mm 4.0 L IS USM. Zwar sind das immerhin vier Objektive, doch schrumpft schon aufgrund des Preises des 2.8 II für viele Fotografen die Auswahl. Dazu kommt, dass das neue EF 24-70mm 4.0 L IS USM zwar optisch durchaus seine Stärken besitzt (die einschlägigen Reviews sind sehr gemischt), doch im Grunde nur aufgrund seiner Makro-Funktion einen echten Mehrwert gegenüber dem EF 24-105mm 4.0 L IS USM besitzt - ein Bonus, welchen sich Canon aber (zumindest momentan) vergleichsweise teuer bezahlen lässt.
Aus diesen Gründen greifen viele ambitionierte Hobby-Fotografen zu dem EF 24-105mm 4.0 L IS USM oder zu den entsprechenden Linsen der Dritthersteller. Ersteres konnte ich bei einem Shooting endlich mal selbst testen. Meine Eindrücke will ich im folgenden schildern.

Lieferumfang:

+ das Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM
+ Objektivtasche
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Bullig, aber griffig und noch nicht zu schwer. Insgesamt sehr angenehm, so soll ein Objektiv gefertigt sein. Es gibt nichts, was es zu bemängeln gäbe: Die Zoom- und Fokus-Ring sind gut zu erreichen, die Schalter für AF und IS sind solide und gut erreichbar. Der Tubus fährt relativ weit aus und macht die Gegenlichtblende bei hohen Brennweiten unbrauchbar, aber diesen Kompromiss muss man wohl bei allen aktuellen Standardzooms eingehen.
Da es während des Shootings immer wieder kurzzeitig heftigen Regen gab, durfte ich unfreiwillig auch die Wetterbeständigkeit testen: Alles noch heil.

Alles in allem: Keine Abzüge hier!



Autofokus und IS

Der Autofokus ist ein USM. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, was ich dazu schreiben soll. USM mit FTM eben. Sehr schnell und treffsicher. Selbst an der 5D sehr verlässlich.
Der Image Stabilizer ist sicherlich das Key-Feature der Linse. Insgesamt ist er sehr zuverlässig, leise und schnell - tut also genau was er soll. Auch wenn es heute noch effektivere Generationen an Bildstabilisatoren gibt, kann das den guten Eindruck nicht schmälern. Die von Canon angegebenen drei Stufen konnte ich nach Sichtung meiner Bilder im Großen und Ganzen nicht bestätigen.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Die Schärfe ist im Grunde über den ganzen Zoom-Bereich gut. In der Bildmitte sowieso, die Unterschiede ergeben sich an den Rändern und in den Ecken. Gerade in den Extremstellungen gibt es hier Abzüge, auch wenn diese nicht dramatisch sind und durch Abblenden gut in den Griff zu bekommen sind. Bei 24mm empfiehlt sich dabei eine Blende von f/8, im Tele-Bereich liefert schon f/5 ein merklich besseres Ergebnis. Für meine Anwendung (Portraits) spielte das aber ohnehin eine untergeordnete Rolle, da selten der Fokus in diesen Extremregionen liegt.
Kontraste und Farben stimmen out-of-the-cam, da gibt es nicht viel nachzubessern.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Kommen wir (endlich) zu den Schwächen der Linse. Die Vignettierung ist zum Teil extrem. Bei 24mm sieht man die Randabschattung sogar noch bei f/8 deutlich, in Tele-Stellung bei Offenblende ebenso (hier reicht f/5.6 allerdings schon zu guten Ergebnissen). Bei der Verzerrung sieht es ähnlich aus, auch hier zeigt sich, dass die 24mm teuer erkauft sind. Deutliche tonnenartige Verzerrungen sind hier zu sehen. Auch wenn sich diese natürlich in der Nachbearbeitung reparieren lassen, sollte man darauf etwas achten - zumal man durch entsprechende Lens profiles auch wieder an Brennweite verliert.
CAs sind generell kein großes Problem, nur im Weitwinkel lassen sich (situationsabhängig) einige sichtbare erzeugen.
Das Bokeh gehört wiederum zu den Stärken der Linse. Dank acht abgerundeten Blendenlamellen bleiben Spitzlichter rund, insgesamt ist die Unschärfe recht cremig.



Fazit

Es ist nicht einfach, ein abschließendes Urteil über das Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM zu fassen. Der Gesamteindruck ist sicherlich positiv und die Stärken der Linse können nicht geleugnet werden. Für viele Anwendungen kann ich mir das L als ideales Standard-Zoom vorstellen und empfehlen. Allerdings bietet die Linse auch einige Schwächen, die nicht verschwiegen werden können. Der Weitwinkelbereich trübt hier den Gesamteindruck doch deutlich.
Doch alles in allem muss man eine Kaufempfehlung aussprechen - besonders aus sich des Preis-Leistungs-Verhältnisses, das sich bei einem Bundle-Kauf sogar noch verbessert!



Beispielbilder:

Portrait
 
Tamron SP AF 24-70mm 2.8 Di VC USD
Getestet an Canon EOS 6D
Länge: 117mm | Durchmesser: 88mm | Gewicht: 825g | Filterdurchmesser: 82 mm | Blendenlamellen: 9

Wie bereits im vorhergehenden Post von MrWahoo beschrieben, gestaltet sich die Suche nach einem Vollformat-Standardzoom von Canon eher schwierig. Abstriche müssen bei der Lichtstärke hingenommen oder ein exorbitanter Preis akzeptiert werden. Eine durchgängige Blende von 2.8 in Verbindung mit einem Bildstabilisator gibt es gar nicht - ein Problem das auch Nikon trifft. Diese Lücke wurde im Sommer 2012 von Tamron geschlossen. Im Gegensatz zu älteren Produkten versucht Tamron nicht über sehr niedrige Preise (den Vorgänger SP AF 28-75mm 2.8 XR Di LD gibt es für rund 300 Euro neu & hier von HisN getestet) in den Markt zu stoßen, sondern den von Canon gewohnten L-Standard zu bieten. Gerade beim Einsatz am Crop oder beim Umstieg von diesem fällt das Gewicht auf. 825 Gramm sind für ein Immerdrauf eine Hausnummer. Erwähnenswert ist darüber hinaus noch der Garantiezeitraum von 5 Jahren (für Erstbesitzer) - davon kann man bei Canon leider nur träumen.

Lieferumfang:

+ das Objektiv
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Das Tamron wirkt sehr massiv und sehr hochwertig trotz des durchgängig verbauten Plastiks. Im Gegensatz zu schwarzen L-Linsen ist das Tamron glatter. Die Gegenlichtblende ist innen geriffelt, nicht aber mit Samt ausgeschlagen. Sowohl Zoom, als auch Fokus laufen sehr sauber. Das Objektiv verfügt über einen Lock in der 24mm Position, so dass es beim Tragen und in der Tasche nicht von alleine ausfährt. Dieser Schalter ist zumindest bei meinem noch sehr jungen Exemplar unnötig, da der Tubus sich ohne das Zutun des Fotografen keinen Millimeter bewegt. So soll es sein. Im Gegensatz zu älteren Tamrons ist das 24-70 vollständig abgedichtet. In Verbindung mit einer entsprechenden Kamera steht also auch der Fotografie im Regen nichts im Wege - ausprobiert habe ich dies aber nicht. Ärgerlich ist das Gewinde des Filters, welches mit 82mm sehr groß ausfällt und Filter exorbitant teuer macht. Das selbe Problem hat allerdings auch das Canon EF 24-70mm 2.8 II L USM.

Autofokus und IS

Beim Autofokus handelt sich um einen innen fokussierenden (keine Veränderungen der Objektivlänge beim Fokussieren) Ring-Ultraschallmotor, bei Tamron USD genannt, der technisch identisch zum Canon USM ist und somit jederzeit das manuelle Eingreifen ermöglicht. Ein Filter dreht beim Fokussieren nicht mit. Der Autofokus erscheint rückwirkend betrachtet ein Müh langsamer als der USM an meinem EF-S 17-55 2.8 IS USM, aber immer noch sehr schnell. Dabei ist auch zu beachten, dass das 17-55 an einer 60D getestet wurde. Insgesamt würde ich die Geschwindigkeit immer noch als sehr hoch bezeichnen. Pumpen tritt nicht auf. Der Autofokus ist darüber hinaus sehr treffsicher. Der Bildstabilisator zählt zu den besten auf dem Markt. Laut Tamron schafft er 4 Blendenstufen und das scheint auch zu stimmen. Die Tester bei dpreview - die zweifelsohne ein ruhigeres Händchen als ich haben - schafften scharfe Bilder sogar noch bei 24mm und 1s.


Schärfe, Kontrast, Farbe

Es gibt wenig zu meckern. Blende 2.8 ist zumindest im Zentrum sehr gut nutzbar, leichtes Abblenden bringt auch sehr gute Ränder. Die Bilder wirken natürlich.

Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Die Vignettierung ist wie fast allen Standardzooms ein Problem im weitwinkligen Bereich. Hier tritt sie massiv auf, lässt sich aber per EBV gut beheben. Die Verzeichnungen überraschen, da sie nicht so stark ausgeprägt sind, wie vermutet, nur leicht tonnenförmig. Ab 35mm befindet man sich dann im grünen Bereich. CAs konnte ich noch nicht provozieren, ebenso wenig Flares. Das Objektiv scheint für beides eher unempfindlich zu sein.
Ich habe nicht den Blick fürs perfekte Portrait, 9 Blendenlamellen sollten allerdings eine kreisrunde Blende gewährleisten und ihren Teil zu einem schönen Bokeh beitragen. Ich finde es insgesamt ruhig und sehr angenehm.



Fazit

Das Tamron SP 24-70mm F/2.8 Di VC USD begeistert mich ständig aufs Neue. Zusammen mit der 6D bildet es dank Bildstabilisator und großer Blendenöffnung eine ideale AL Kombination. Aber auch im Alltag kann es dank des großen Freistellungspotentials und dem treffsicheren Autofokus glänzen. Es mag bei der Schärfe und der Geschwindigkeit des Autofokus in Tests nicht ganz an das Canon 24-70 L II heranreichen, für den normalen Nutzer bietet es dank Bildstabilisator und der langen Garantie klare Vorteile - vom bedeutend niedrigeren Preis ganz abgesehen. Ich würde es ohne Bedenken jedem Vollformat-Nutzer ans Herz legen.


Beispielbilder:


(Bilder anklicken zum Vergrößern)
 
Zuletzt bearbeitet:
Canon EF 50mm 1.4 USM
Getestet an Canon EOS 40D, 5D und 1Ds Mark III
Länge: 74mm | Durchmesser: 41mm | Gewicht: 290g | Filterdurchmesser: 58mm

Eine Festbrennweite mit 50mm gilt für viele Fotografen als absolutes Must-Have in der Tasche. Das hat verschiedene Gründe. Zu Analog-Zeiten, als das heutige "Vollformat" noch als Amateur-Standard galt, waren 50mm die ideale All-Round Brennweite. Eben eine Standard-Brennweite. Zwar gilt das für Besitzer von 5D und 1Ds/x immer noch, doch sind die 50mm-Objektive doch auch aufgrund ihres Preises sehr interessant. Das bereits von mir getestete Canon 50mm 1.8 II zum Beispiel ist die günstigste Canon-Linse überhaupt. Zudem ergibt sich durch den Crop-Faktor ein interessantes 80mm-Equivalent, das besonders für Portraits geeignet ist.
Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Mängel der günstigsten 50mm-Variante sind zwar dank des Preises verschmerzbar, jedoch auffallend und je nach Anwendung eklatant. Schnell will also der geneigte Hobby-Fotograf etwas anderes. An sich kein Problem: Canon bietet immerhin aktuell 4 Linsen dieser Brennweite an. Heute will ich daher einen Blick auf das EF 50mm 1.4 USM werfen.

Lieferumfang:

+ das Canon EF 50mm 1.4 USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist positiv. Das Objektiv erscheint wesentlich hochwertiger als der 1.8-Bruder, dafür trotzdem leicht. Als Besitzer des EF 85mm 1.8 USM hätte ich zwar eine ähnliche Qualität erwartet, aber der Gesamteindruck ist trotzdem stimmig. Einziger Kritikpunkt ist der ausfahrende Tubus aus Plastik, der keinen stabilen Eindruck macht. Berichten aus dem Internet zufolge scheint hier auch eine echte Schwachstelle zu liegen, da durch Stöße von oben schnell der AF zerstört werden kann. Daher empfiehlt es sich, zur Sicherheit eine Gegenlichtblende (ES-71 II)zu nutzen, die solche Treffer auffängt. Diese muss allerdings separat erworben werden.
Die Haptik des Leichtgewichts erinnert wieder sehr an das EF 85mm 1.8 USM, auch wenn es eben durch die 290g Kampfgewicht nicht ganz dessen Niveau erreicht. Subjektiv fühlt es sich eben irgendwie zerbrechlich an. Der Fokusring läuft sehr leicht, gerade bei Offenblende scheint genaues manuelles Fokussieren eher schwer möglich.
Abgesehen von den genannten Punkten ist die Verarbeitung also auf einem guten Niveau, das Bajonett ist aus Metall, die Außenhülle aus Kunststoff.



Autofokus

Der Autofokus ist laut Artikelbezeichnung ein USM, was aber so nicht ganz stimmt. Canon hat hier (aus welchen Gründen auch immer) auf einen vollwertigen Ring-USM verzichtet und stattdessen eine Micro-Version verbaut, die anschließend mit FTM aufgewertet wurde. Das heißt, dass er zwar auch lautlos ist und im One-Shot-Modus verändert werden kann, aber auch, dass er im Vergleich mit Ring-USM-Linsen spürbar langsamer ist.
Die Genauigkeit ist zudem ein zweischneidiges Schwert. Trifft der AF, trifft er in aller Regel sehr gut. Aber auch immer wieder ergeben sich krasse Aussetzer. Diese sind dann glücklicherweise bisher immer im Sucher schon sichtbar gewesen, so dass man noch rechtzeitig reagieren konnte und nicht erst am heimischen Bildschirm negativ überrascht wurde, trotzdem gibt es hier Abzüge. Für Sport würde ich die Linse daher nur bedingt empfehlen.



Schärfe und Kontrast

Wie für hochlichtstarke Objektive üblich, befinden sich Schärfe und Kontrast bei Offenblende noch nicht auf dem höchten Niveau, dennoch liefert das EF 50mm 1.4 USM in der wichtigen Bildmitte durchaus ordentliche Ergebnisse. Blendet man das Objektiv ab (~ f/5.6) steigt die Schärfe bis in die Ecken auf ein gutes Niveau, die Kontraste profitieren über das Gesamte Bild ebenso. Am Crop sieht das ganze logischerweise besser aus.
Insgesamt würde ich die optischen Leistungen als gut bewerten, wobei es (auch in der Preisklasse) sicherlich besseres gibt.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Wie zu erwarten gibt es gerade bei großen Blenden eine starke Randabschattung am Kleinbild zu beobachten. Hier hilft nur Abblenden, am besten direkt auf f/2.8 oder kleiner. Der Crop profitiert auch hier wieder, dort wirkt es bei Offenblende weit weniger schlimm.
Verzerrungen sind zu vernachlässigen, anders als CAs, die gerade in Extremsituationen sehr auffällig sind.
Das Bokeh gehört leider zu den Schwächen der Linse. Wie schon beim kleinen Bruder zeigen sich schnell Ecken und Kanten in Spitzlichtern, zudem wird auch in alltäglichen Szenen der Hintergrund schnell unruhig. An Linien zeigen sich zudem gerne unschöne Doppelkonturen.



Fazit

Sucht man für das Canon-System eine 50mm-Festbrennweite, wird es schnell zur bekannten "Qual der Wahl". Einerseits gibt es genügend Auswahl (zusätzlich von den Drittherstellern), dennoch scheinen alle Objektiven gewisse Schwächen zu besitzen. Die Schwächen des EF 50mm 1.4 USM sind dabei eher verteilt. AF und Verarbeitung sind zwar sicherlich besser als beim 1.8er oder der Maco-Variante, dennoch eher unterdurchschnittlich. Optisch ist die Linse zwar nicht schlecht, aber dank des Bokehs eben auch nicht toll.
Es bleiben also gemischte Gefühle im Gesamtfazit. Dennoch: man kann viel Spaß mit der Linse haben und auch gute Ergebnisse damit erzielen. Sowohl an Kleinbild, als auch an Crop lassen sich mit dieser vielseitigen Brennweite tolle Dinge realisieren, die hohe, brauchbare Lichtstärke ermöglicht viele interessante Bilder.



Beispielbilder gibt es momentan nur bei meinem Profil auf flickr :)
 
Canon EF 8-15mm f/4L Fisheye USM
Getestet an Canon EOS 6D
Länge: 83mm | Durchmesser: 78,5mm | Gewicht: 540g | Filterdurchmesser: - (nur Gelantinefilter möglich) | Blendenlamellen: 7

Einleitung:

Das Canon EF 8-15 Fisheye ist einzigartig auf dem Markt. Es sind diverse Fisheye-Objektive für verschiedene Kameras und von diversen Herstellern verfügbar, doch diese bilden nur entweder kreisrund oder vollflächend (auf den Sensor bezogen) bis zu 180 Grad ab. Das EF 8-15 ist das einzige Objektiv welches am Vollformat beides darstellen kann. Das bedeutet, dass man bei 15mm eine 180 Grad Darstellung erhält und darunter die Ränder immer mehr abschatten (beziehungsweise sogar schwarz und ohne Farbinformationen abgebildet werden) und bei 8 mm eine kreisrunde Darstellung gelingt. Aus diesem Grund kann am Vollformat die Gegenlichtblende nur bei 15 mm eingesetzt werden. Sie dient also im Alltag eigentlich nur dazu, den Deckel zu halten.
All dies macht den eigentlichen Reiz aus und war für mich der Hauptgrund über 1000 Euro für eine "Spaß-Linse" zu zahlen.


Lieferumfang:

+ Objektiv
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende
+ Köcher LP1219


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist nicht der beste. Deutlich über 1000 Euro für eine Hand voll Objektiv, dessen Frontdeckel massiv klappert und schon von alleine abfällt? Man bekommt bei Walimex für den Bruchteil des Preises eine bessere Qualität. Dazu ist der Köcher deutlich zu groß, mich beschleicht das Gefühl, als ob dieser nur aus Zwang beigelegt wurde. Der zweite Eindruck, nach dem sich der erste Schock gelegt hat, ist positiver. Das Objektiv selbst ist L-Linsen typisch aus schwarzem, leicht angerautem Metall und sehr hochwertig verarbeitet. Fokus und Zoom laufen straff und sehr sauber. Die Gegenlichtblende ist verriegelt und somit gegen Abfallen geschützt. Das Objektiv verfügt über einen Brennweitenbegrenzer, dieser lässt keine Brennweiten unter 10mm zu. Damit werden beim Einsatz am APS-C Sensor Randabschattungen ausgeschlossen. Am Vollformat ist er dementsprechend sinnlos. Zusätzlich verfügt es über eine Markierung (H), wann Randabschattungen an APS-H Sensoren auftreten. Erwähnt werden sollte darüber hinaus, dass das Objektiv im Gegensatz zu anderen Objektiven der L-Serie nicht vollständig abgedichtet und somit nicht regenfest ist.


Autofokus

Es handelt sich um einen klassischen Ring-USM. Wie erwartet ist er sehr schnell und sehr treffsicher. Allerdings muss auch beachtet werden, dass er keine langen Wege gehen muss. Pumpen oder völlige Fehlstellungen habe ich unter normalen Bedingungen nicht provozieren können. Natürlich ist ein manueller Eingriff jederzeit möglich. Als Besonderheit kann man die Naheinstellgrenze hervorheben. Offiziell liegt diese bei 15cm (ab Sensor), allerdings kann man Objekte bis etwa 2,5cm ab Linsenende noch scharf stellen, womit man schon in den erweiterten Makrobereich vordringt.


Schärfe und Kontrast

So richtig begeistern kann mich weder Schärfe noch Kontrast. Anfänglich hatte das Objektiv darüber hinaus einen Frontfokus, der im Rahmen der Garantie bei einem Canon Service Partner abgestellt wurde. Teilweise wirken die Bilder geradezu verwaschen. Dieses Phänomen tritt nicht immer auf, ist aber blendenunabhängig und wurde auch von einem Kollegen bestätigt.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Die Vignettierung ist bei 15 mm nur schwach ausgeprägt, darunter natürlich extrem. Auch stellt ein Fisheye Objekte, die nicht durch die Mitte verlaufen, immer verzerrt da. CAs und Flares sind ein großes Problem. Mir scheint aber, dass das Canon weniger anfällig auf Flares reagiert, als das Walimex. CAs lassen sich bei Sonnenschein allerdings nur schwerlich vermeiden und fallen in der 100% Ansicht durchaus auf. Dies sind typische Fisheye Probleme. Aufgrund der extremen Tiefenschärfe kann ich keine tiefgreifende Aussage zum Bokeh treffen. Als Portraitlinse ist ein Fisheye sowieso nur bedingt geeignet.


Fazit

Das Objektiv ist ein einzigartiges Spielzeug, welches bauartbedingt neue Möglichkeiten bietet. Wer auf der Suche nach einem Fisheye ist und über das nötige Kleingeld verfügt, kann zugreifen. Wer allerdings nur ein normales Fisheye sucht, dem würde ich eher zu einem Objektiv wie dem Walimex (getestet hier und nun auch für Vollformat verfügbar) raten oder eine Anmietung des Objektivs vorschlagen. Der Aufpreis beim Kauf ist für den gebotenen Mehrwert und die niedrige Lichtstärke zu extrem.


Beispielbilder (klicken für größere Ansicht)

8 mm



15 mm

 
Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM
Getestet an Canon EOS 600D, 40D und 5D
Hinweis: Der rote Ring gehört nicht zum offiziellen Lieferumfang :haha:

Länge: 142,8mm | Durchmesser: 76,5mm | Gewicht: 630g | Filterdurchmesser: 58mm

Für viele Anfänger stellt sich nach dem Kauf oft die Frage, welches Objektiv eine sinnvolle Ergänzung ist. Wahrscheinlich der Großteil wünscht sich idR mehr Brennweite. Doch die Wahl eines Tele-Zooms ist bei Canon alles andere als einfach. Alleine für den klassischen 70-300mm Brennweitenbereich gibt es derzeit neun verschiedene Modelle. Dehnt man die Suche auf "min. 200mm Endbrennweite" aus, sind es schon ganze 32 Modelle.
Trotzdem scheint es bei den Empfehlungen immer wieder auf einen kleinen Kreis von Objektiven zurückzugehen. Eine dieser Empfehlungen ist das Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM, das ich mir bereits in zwei Urlauben ausgeliehen und fleißig benutzt habe. Heute möchte ich dazu ein Fazit abgeben.


Lieferumfang:

+ das Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist positiv. Das Objektiv scheint aus hochwertigem Kunststoff gemacht zu sein, die Schalter für IS und AF sind griffig, der Zoomring dreht sich "satt". Leider lässt sich das allerdings nicht auch vom Fokusring sagen, da dieser doch sehr leichtgängig ist und eher nicht zum genauen Fokussieren per Hand taugt. Der ausfahrende Tubus wackelt zwar nicht, wirkt jedoch etwas fragil. Insgesamt für ein Objektiv dieser Klasse eine gute Verarbeitung.
Die Bedienelemente sind gut erreichbar, das Objektiv nicht zu schwer oder zu groß, so dass es sich auch in ungeübten Händen gut anfühlt.
Positiv zu erwähnen sind zudem die Maße. Mit 76,5mm Durchmesser stellt es in seiner Klasse das geringste Maß und wird auch in Sachen Länge nur von der DO-Variante geschlagen, die allerdings für diesen Bonus gut und gerne den vierfachen Preis berechnet - dabei aber mehr Gewicht auf die Wage bringt.


Autofokus und IS

Der Autofokus ist laut Artikelbezeichnung ein USM, was leider auch bei diesem Objektiv nicht ganz stimmt (vgl. meine Reviews zum Canon EF 55-200mm 4.5-5.6 USM II und dem Canon EF 50mm 1.4 USM). Canon verzichtete leider auf einen vollwertigen Ring-USM und verbaute ebenfalls nur die Micro-Variante - im Gegensatz zum 50/1.4 allerdings ohne den Zusatz des FTM. Daher dreht sich der Fokusring mit und sollte eher nicht während des Fokussierens berührt werden. Im Gegenzug geht der Vorgang dafür in der Regel schnell vorüber, auch wenn mir das 55-200 USM II schneller vorkommt, kann man sich über die Geschwindigkeit nicht beschweren. Lautlos arbeitet der Autofokus sowieso.
Zur Treffsicherheit muss gesagt werden, dass bei schwachem Licht oftmals kein Ziel gefunden wird und das bekannte "Pumpen" einsetzt. In diesem Fall hilft dann meist nur das Vor-Fokussieren per Hand. Ansonsten ist der AF allerdings sehr zuverlässig.

Der Vorgänger, das Canon EF 75-300mm 4.0-5.6 IS USM war bei der Veröffentlichung 1995 das erste EF-Objektiv mit IS überhaupt. Dem Nachfolger spendierte Canon daher auch ein IS-Upgrade, Canon gibt dabei einen Vorteil von drei Stufen an. Dieses Versprechen kann das Objektiv weitestgehend bestätigen. Verglichen mit neueren Objektiven muss man aber sagen, dass er recht laut ist.



Schärfe und Kontrast

Die Schärfe ist generell schon bei Offenblende gut, besonders am Crop. Lediglich im Bereich zwischen 200-300mm kann man einen Abfall erkennen, wenn auch eher gering. Einen Schärfegewinn durch Abblenden erhält man eigentlich nur an der 5D in den äußeren Bereichen, im Zentrum bleibt die optische Leistung unverändert.
Beim Kontrast sieht das dagegen etwas anders aus, hier darf gerne f/8 verwendet werden.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Bei der Randabschattung sieht es für das Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM gut aus - selbst am Vollformat ist sie eher gering ausgeprägt und kann schon durch leichtes Abblenden ganz vermieden werden. Am Crop sind dunkle Ränder sowieso kein Thema.
Verzerrungen sind zwar gerade bei 300mm sichtbar, aber nicht störend.
CAs sind für die Linse generell kein Thema.
Das Bokeh gehört nicht gerade zu den Stärken des Objektivs, was alleine schon an der recht geringen Lichtstärke liegt. Trotzdem lässt sich natürlich aufgrund der Brennweite im Nahbereich leicht ein unscharfer Hintergrund erzeugen, der auch bei Offenblende recht homogen und schön aussieht. Dank den acht Blendenlamellen bleiben auch abgeblendet Spitzlichter eher rund, dennoch scheint gerade bei kleineren Blenden das Bokeh eher schnell unruhig zu werden und Doppelkonturen zu erzeugen.



Fazit

Das Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM ist eine interessante Wahl für Tele-Zoom-Fans. Durch "nur" 3-Stufen-IS und (Micro-)USM bietet es zwar überholte, dennoch sinnvolle Ergänzungen für ein Zoom in diesem Brennweitenbereich. Das Objektiv bildet im Großen und Ganzen über den gesamten Brennweitenbereich scharf ab und leistet sich nur wenige Schwächen. Der Preis liegt zudem für ein Original-Canon mit diesen Ausstattungsmerkmalen vergleichsweise niedrig.
Eine Alternative gibt es v.a. aus dem Hause Tamron mit dem 70-300mm 4-5,6 SP DI VC USD, das zu einem günstigeren Preis einen vollwertigen Ring-USM(USD) und einen IS (VC) der neusten Generation bietet. Canon selbst bietet zudem mit sehr ähnlichen Spezifikationen eine L- und eine DO-Variante an. Diese sind allerdings wesentlich teurer.
Für Nutzer von APS-C Kameras bietet Canon außerdem das günstige EF-S 55-250mm 4.0-5.6 IS II, neuerdings auch mit STM an. Meine Empfehlung für Crop-Nutzer geht daher stark in diese Richtung, alle anderen machen bei dem Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS USM keinen Fehler, auch wenn sich ein Blick zur Tamron-Variante auf jeden Fall lohnt :)



Beispielbilder:

Canon 5D | ISO 200 | f/5.6 | 1/1250s | 300mm
(für eine größere Ansicht auf das Bild klicken)​
 
Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM
Getestet an Canon EOS 60D, 40D und 5D
Länge: 123mm | Durchmesser: 77,7mm | Gewicht: 625g | Filterdurchmesser: 67mm

Wie man vielleicht an meinen bisherigen Berichten und auch Bildern sieht, habe ich eine gewisse Affinität zur Makrofotografie. In diesem Zusammenhang kam es auch, dass meine erste Linse, die ich mir zu meinem 1000D-Doppel-Zoom-Kit kaufte, ein Tamron SP AF 90mm 2.8 Di Makro war. Mit dieser wunderbaren Linse war ich auch immer zufrieden, die Abbildungsleistung ist einfach exzellent. Zusammen mit dem Canon EF 85mm 1.8 USM hatte ich in diesem tollen Brennweitenbereich ein super Gespann für alle Anwendungen, sowohl an VF wie an Crop. Doch (leider) gibt es immer wieder den Reiz des Neuen und als aus einer Laune heraus das Tamron und das Canon innerhalb eines halben Tages im Freundeskreis neue, vertrauensvolle Hände fanden, war der Weg bereitet. Die Augen schielten zum König der Canon-Makros. 100€ Cashback gepaart mit Amazons Blitzangebot ergab dann das übrige...


Lieferumfang:

+ das Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel
+ Gegenlichtblende


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Es ist ein L und ein modernes dazu. Soll heißen: stabiler, leicht angerauter Kunststoff umgibt eine vergleichsweise schwere Ansammlung von Linsen und schmückt sich mit dem berühmten roten L-Ring. Dazu kommen noch drei Schalter für AF und IS, die alle sauber einrasten und während der Benutzung gut zu erreichen sind. Die Gegenlichtblende schließt sich dem Design nahtlos an und lässt sich auch wesentlich besser befestigen als dies zum Beispiel beim Canon EF 85mm 1.8 USM der Fall ist. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle zudem, dass ich ein Exemplar mit dem neuen Lens Cap E-67 II erwischt habe. Canon lässt sich diese "Innovation" ja teuer bezahlen, ich erkenne eigentlich keinen Unterschied zu den Deckeln, die seit Jahren jedem Tamron beiliegen. Canon scheint endlich bemerkt zu haben, dass bei Objektiven mit langer Gegenlichtblende (eben wie in diesem Fall) ein Griff in der Mitte von Vorteil ist.
Daher lässt sich nur eines sagen: Es gibt keinen einzigen Kritikpunkt, so wünscht man sich jede Linse.


Autofokus und IS

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Es handelt sich dabei selbstverständlich um einen vollwertigen Ring-USM. Das heißt sehr schnell und mit FTM ausgestattet. Egal ob 5D oder 60D, der AF trifft sofort und zuverlässig. Canon spendiert der Linse zudem einen Fokusbegrenzer. Mit diesem lässt sich der Bereich auf 0,3-0,5m oder eben 0,5m-∞ eingrenzen. Das funktioniert ganz gut, allerdings erschließt sich mir hier nicht, wieso genau bei 0,5m die Grenze gezogen wurde. Da im absoluten Nahbereich der Einsatz des AF bei lediglich 20cm Differenz unlogisch erscheint, geht es dabei wohl um den "entfernteren Bereich", für den ich mir allerdings eher eine Begrenzung von ~0,9m-∞ gewünscht hätte. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau in Anbetracht der AF-Geschwindigkeit.
Besonders interessant beim Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM ist sicherlich der IS, der anders als die restlichen Bildstabilisatoren im Canon-System als "Hybrid" ausgezeichnet wird. Sinn dieser Neuerung ist, dass er nicht nur die typischen Wackler in x- und y-Achse ausgleicht, sondern auch "vor und zurück".
Canon gibt eine Effektivität von vier Blendenstufen, bzw. zwei Stufen im Nahbereich an - diese kann ich nach ersten Tests auf jeden Fall bestätigen!



Schärfe und Kontrast

Schärfe und Kontrast sind schon ab Offenblende über das ganze Bild sehr gut. Selbst am Vollformat kann ich keinen echten Randabfall erkennen. Besser geht es wohl kaum, das Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM ist eine Linse auf einem sehr hohen optischen Niveau.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Überraschenderweise gibt es hier keine Überraschung ;)
Selbst am Vollformat hält sich die Vignettierung in Grenzen und ist bereits bei f/4 verschwunden. Verzerrungen sind (wie für alle echten Makros typisch) kein Thema, CAs konnte ich bisher keine provozieren, dank der verbauten UD-Linse sollte sie auch in Extremsituationen nur bedingt zu sehen sein.
Das Bokeh ist sehr angenehm, insgesamt eine cremig-weiche Wiedergabe. Das Tamron SP AF 90mm 2.8 Di Makro war hier schon auf einem sehr hohen Niveau und ich würde nicht sagen, dass ich mich in dieser Hinsicht verschlechtert habe. Bei Spitzlichtern sollten zudem die neun Blendenlamellen dafür sorgen, dass diese rund bleiben.



Fazit

Super.
Das Canon EF 100mm 2.8 L Makro IS USM scheint zurecht das Mittel der Wahl für einen Allrounder im 100mm-Bereich zu sein. Es vereint eine exzellente optische Leistung mit schnellem Autofokus und effektivem Bildstabilisator in einem griffigen Kunststoffgehäuse. Zwar will ich nicht ausschließen, in der Zukunft die f/1.8 des Canon EF 85mm 1.8 USM zu vermissen, aber in Anbetracht des Gesamtpaketes werde ich das verschmerzen können.
Klare Empfehlung :bigok:



Beispielbilder:
Bilder von Moo Rhy und mir aus der OCOL2014-Challenge​
 
Canon EF 24-70mm 2.8 II L USM
Getestet an Canon EOS 60D, 40D und 5D
Länge: 113mm | Durchmesser: 88.5mm | Gewicht: 805g | Filterdurchmesser: 82mm

Nach den Reviews zum Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM und dem Tamron SP AF 24-70mm 2.8 Di VC USD folgt nun der vermeintliche "King of the hill" - zumindest preislich. Die Eckdaten sind schnell erzählt: Brennweitenbereich von 24mm bis 70mm, USM, durchgängige Blende f/2.8 und dieser kultige rote Ring. Im Gegensatz zu den fehlt also hier der IS/VC, was aber für meine Zwecke nicht ins Gewicht fällt. Ich habe mir diese traumhafte Linse für eine Sportveranstaltung geliehen und möchte die Zeit nutzen, meine Gedanken zu dieser Linse hier zu präsentieren.


Lieferumfang:

+ das Canon EF 24-70mm 2.8 II L USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel
+ Gegenlichtblende


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist typisch hervorragend. Eine solide Verarbeitung trifft auf simples Design, keine Überraschungen hier. Das Objektiv wirkt sehr bullig, ist allerdings mit 805g zum Beispiel leichter als sein Vorgänger - wenngleich auch trotzdem kein Leichtgewicht. Die Gegenlichtblende lässt sich wie sonst nur bei den weißen Super-Tele üblich über eine Entriegelung lösen, was in dieser Klasse an sich unüblich ist. Das Objektiv verfügt zudem über einen Lock-Schalter, mit dem sich der Zoom-Ring bei 24mm arretieren lässt. Das ist bei dem jungen, doch benutzt Modell zwar nicht nötig, da es sich nur recht schwergängig zoomen lässt, doch kann es für die Zukunft unter Umständen ganz sinnvoll sein.


Autofokus

Neuster USM: schnell und treffsicher. Ich hatte bisher keine Gelegenheit, das Objektiv an einer 1er zu nutzen, aber das ist schon echt klasse, selbst an der 5D macht das einen soliden Eindruck, an der 40D ist es die erhoffte Kombination für Sport und Action.
Leider hat Canon bei dem EF 24-70mm 2.8 II L USM auf einen Fokusbegrenzer verzichtet, auch wenn das Objektiv den Weg von der Naheinstellgrenze (38cm) bis Unendlich sehr schnell zurück legt.


Schärfe und Kontrast

Im Zentrum ist die Schärfe über den gesamten Brennweitenbereich schon ab Offenblende wirklich exzellent. Der Rand fällt dagegen an den Extremen (24mm und 70mm) etwas ab, was aber zum einen nichts untypisches ist, zum anderen auch nicht so schlimm ist, wie es sich anhört. Die Messlatte wird eben im Zentrum sehr hoch gelegt, der Rand ist keineswegs schlecht, egal bei welcher Brennweite.
Der Kontrast ist sehr gut.
Für Crop sieht das ganze entsprechend noch besser aus, hier ist das Bild von Ecke zu Ecke gestochen scharf.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Die Vignettierung tritt nur bei Vollformat auf, aber auch dann relativ human. Lediglich bei Weitwinkel und f/2.8 sieht man deutliche Abschattungen, ansonsten würde ich das Thema als irrelevant abtun. CAs treten aufgrund drei aspherischer Linsen sowieso nur in den Extremfällen auf, aber auch das ist dann nicht wirklich relevant im Alltag. Die Wiedergabe des Bokeh ist äußert weich und cremig, das Objektiv enttäuscht hier auf keinen Fall (auch wenn solche Dinge natürlich recht subjektiv sind). Die "Bokeh-Balls" sind dank neun abgerundeten Blendenlamellen auch bei kleinen Blenden rund.
Die Verzerrung ist eindeutig die größte Schwäche der Linse, ist aber auch dann nur im Weitwinkel wirklich sichtbar. Im Vergleich würde ich behaupten, dass es diesbezüglich besser als das Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM abbildet - und auch damit kann man schließlich tolle Bilder machen.



Fazit

Keine Überraschungen: Das Canon EF 24-70mm 2.8 II L USM ist die Linse, die man aufgrund des Vorgängers (und auch des Preises) erwartet. Klassischer Brennweitenbereich, durchgängige, hohe Lichtstärke, pfeilschneller Autofokus und eine hohe Detailwiedergabe, gepackt in ein robustes, wertiges Gehäuse. Eigentlich eine klare Kaufempfehlung, wenn da nicht der hohe Preis wäre. Preisbewussten Usern, die auf f/2.8 nicht verzichten wollen, rate ich daher zu einem genauen Blick zum Tamron (das dann zudem einen IS bietet), alle anderen haben sich wahrscheinlich sowieso schon entschieden ;)



Beispielbilder: folgen ;)
 
Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD
Getestet an Nikon D800 und D7000
Länge: 196mm | Durchmesser: 85.8mm | Gewicht: 1470g | Filterdurchmesser: 77mm | Preis (Nikon): 1150€

Einleitung:

Ich denke das für den Großteil der Hobby als auch Profifotografen die Zoomkombination 24-70mm und 70-200mm mit die meist genutzte ist die man aktuell so findet.

Da ich bereits das Tamron SP 24-70 2.8 Di VC USD habe, passt als Ergänzung natürlich das von mir hier getestete Tamron SP 70-200 2.8 Di VC USD.
Hier nun mein Eindruck nach den ersten 2 Wochen mit dem für viele sicherlich Interessanten Stück.



Lieferumfang:


+ das Tamron SP 70-200 2.8 Di VC USD
+ Garantiekarte (5 Jahre bei Registrierung)
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Streulichtblende


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Das Objektiv kommt gut Verpackt in einem ordentlichen Karton nach Hause.
Die Verarbeitung zu seinem Vorgänger hat sich deutlich verbessert, was man auch am Gewicht merkt. Im direkten Vergleich zur Konkurrenz aus den Häusern Canon und Nikon ist immer noch es etwas schmaler und leichter. Das Objektiv ist zum Großteil aus sehr hochwertigem Kunststoff gefertigt und nichts bewegt sich was sich nicht bewegen soll. Kein knarzen oder wackeln, alles sehr gut verarbeitet.

Was als Erstes bei der Nutzung auffällt, ist die andere Anordnung des Zoom und Fokusrings.
Hier geht Tamron einen anderen Weg wie die Konkurrenz. Hinter der Streulichtblende sitzt der Zoomring, am Anfang war es etwas komisch zu nutzen aber wenn man sich mal dran gewöhnt, hat man ein besseres Handling. Es fühlt sich im direkten Vergleich stabiler an im Stand wie die „normale“ Anordnung. Wer selber im Schützenverein ist oder war, kennt die Haltung sehr gut und es sorgt noch mehr dafür, dass man das Objektiv ruhiger halten kann.
Der Fokusring ist bei dem Tamron sehr schmal ausgefallen und wird die Videografen nicht begeistern. Da ich kaum Videos aufnehme, kann ich nichts dazu sagen, ich finde gut das er relativ klein ist da man so weniger die Gefahr hat ausversehen in den Fokus einzugreifen.

Tamron hat ihr auch eine Abdichtung genehmigt die gegen Spritzwasser und Staub schützt, was in der Objektivklasse inzwischen dazu gehört aber bei der Konkurrenz deutlich mehr kostet.


Autofokus

Hier hat das Tamron gegenüber seinem Vorgänger eine extreme Steigerung vorzuweisen. Der USD Antrieb von Tamron sorgt für sehr schnelles und genaues Fokussieren. Mit dem AF-System der D800 zeigt es wirklich was es kann. Schnell, sehr genau selbst bei extremen Bedingungen. Hier nehme ich als Test immer gerne einen ca 2x2cm großen Metallwürfel der sehr wenig Kontrastkanten bietet. Selbst in Bedingungen bei denen man ISO 25600, bei f2.8 1/14tel Sekunde braucht, sitzt der Autofokus auf den Punkt. Und das wiederholbar und konstant. Hier liegt der Fokus auf selben Niveau wie die Canon oder Nikon Konkurrenz. Die AF Geschwindigkeit ist absolut auf sehr hohem Niveau und wenn man nicht direkt neben dran ein Canon IS 2.8 II oder das Nikon 2.8 VRII hat, merkt man keinen Unterschied. Das ist schon sehr beeindruckend.


Stabilisator

Beeindruckend, einfach nur Beeindruckend. Mehr ist eigentlich nicht zu sagen. Bei 200mm nagelt der VC das Bild im Sucher einfach so fest, das macht Spaß. Bei 200mm sind 1/20tel ohne jegliches Problem zu halten. Das Beste was ich scharf halten konnte bei 100% Schärfe lag bei 1/4tel Sekunde bei 200mm. Hier zeigt Tamron wieder wie gut ihr System funktioniert. Das zeigte das 70-300 VC USD ja auch schon und es ist echt verblüffend was das Tamronsystem da leisten kann. Reinster Spaß wenn man das nicht so kennt und es schafft das auf einem Niveau das mindestens Pari ist mit der deutlich teureren Konkurrenz. Sehr gut Tamron.


Schärfe und Kontrast

Hier war der Vorgänger schon auf gutem Niveau und konnte viele Leute begeistern. Tamron hat hier nix verschlechtern sondern gerade am langen Ende nochmal nachlegen können. Was es hier schon bei f/2.8 leistet ist einfach und klar scharf, no doubt. Der Kontrast ist wie bei der Konkurrenz noch nicht auf dem Niveau wie leicht abgeblendet, aber das ist einfacher zu korrigieren wie Unschärfe. Das Tamron zeigt über das gesamte Bild eine höhere Leistung wie die aktuelle Konkurrenz und das durch den gesamten Zoombereich. Die Mitte ist scharf aber minimal hinter der Canon und Nikon Konkurrenz. Also auch hier kann Tamron zeigen was aktuell für den Preis möglich ist.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Jetzt kommen wir zu einem Punkt wo das Tamron etwas schwächelt, die Vignettierung.
Diese ist durch den gesamten Zoombereich vorhanden lässt sich aber in Photoshop und Lightroom mit einem Klick entfernen. Diese „Problematik“ ist nur an KB vorhanden, an der D7000 merkt man davon nix.

Bei den 70-200 ist Verzerrung ein kaum vorhandenes Thema, auch hier unterscheidet sich das Tamron nicht von der Konkurrenz.

Nun zum gerne genutzten Bokeh, auch hier, keine Schwächen. Alles sehr schön weich und cremig, Lichter sind Rund und zeigen keine Ringe. So soll das sein und ist auch auf sehr hohem Niveau. Unterschiede zu Nikon oder Canon sind wenn dann minimal und liegen eher am Hintergrund als an der Linse.

CAs konnte ich bisher keine Produzieren. Selbst in sehr harten Lichtsituationen mit starken Helligkeitskanten konnte ich keine CAs produzieren, Super.


Fazit

Hui, was soll ich sagen. Ich war eigentlich beim Umstieg auf KB davon überzeugt das VRII von Nikon zu kaufen, wenn dann richtig war mein erster Gedanke. Die erste Berührung im Laden mit dem Tamron ließ mich überlegen und ich kam zum Entschluss ihm eine Chance zu geben. Man muss halt bedenken, dass man für das gesparte Geld locker ein 85 1.8G kaufen kann, was ich auch tat ;)
Das Tamron hat mich bisher nicht enttäuscht und zeigt aktuell wie es zu einem guten Kurs gehen kann. Scharf, schnell und Präzise, so muss ein 70-200 2.8 einfach sein. Jeder der ein 70-200 2.8 mit Stabilisator sucht, sollte sich das Tamron auf jeden Fall mal anschauen.

Bilder gibt es ab dem 17.12. da ich es am Wochenende davor bei einem Hundeschlittenrennen nutzen werde und hoffe, dass dabei ein paar sehr gute Bilder rausspringen. Hier muss es dann auch seine ganzen Stärken unter Beweis stellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nikon AF-S Micro Nikkor 105mm 1:2.8 G ED VR
Getestet an Nikon D700

Länge: 116 mm | Durchmesser: 83 mm | Gewicht: 720 g | Filterdurchmesser: 62 mm | Nacheinstellgrenze: 0,314 m | Preis (Amazon, 10.12.2013): 705€ // Gebraucht: 500-600€

Mein erstes Review zu meiner ersten Linse mit dem "Gold N". Ich habe die Linse gebraucht gekauft.


Lieferumfang, neben dem Objektiv:

+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel
+ Gegenlichtblende


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Wertig, schwer, Metall, Goldlinse, 3-Kippschalter-Grins-Feeling. Der Fokusring braucht ca. 240° von Unendlich bis zur Naheinstellgrenze von 0,31 Metern und dreht sich sehr gut. Nicht zu fix, nicht zu schwergängig. Es lässt sich gut manuell fokussieren. Ist der Kippschalter für den VR auf ON, kann es im Objektiv klappern. Dieser sollte bei Nichtgebrauch auf OFF stehen. Was mich stört, ist die Tatsache, dass in dieser Preiskategorie ein Plastikgewinde für Filter verbaut ist. Full-Metal fände ich besser.
Blendenring fehlt, ist schließlich ein AF-S G... (Das G könnte für "gelded" stehen, englisch für "kastriert". Passt, irgendwie.)


Autofokus

Schön leise und, wie ich finde, für einen dermaßen langen Fokusweg schnell. Allerdings ist es sicherlich nicht für Sportfotografie geeignet, wenn Objekte schnell in verschieden weit entfernten Positionen auftauchen. Kleine, nah beieinander liegende Bereiche (3 m - Unendlich oder 1.5 m bis 3 m usw.), werden schnell angesprochen. Was ich kurios finde ist die Möglichkeit den Fokusbereich von 0,5 m bis Unendlich zu begrenzen oder ihn voll zu nutzen. Ich finde, eine Begrenzung von 1 m bis Unendlich wäre sinnvoller gewesen.


Macrofunktion

Da es sich bei diesem 105er um ein Macro-Objektiv handelt, soll auch kurz davon die Rede sein. Maximal ist ein Abbildungsmaßstab von 1:1 möglich, wenn das zu fotografierende Objekt auch wirklich nur 0,314 m von der Sensorebene entfernt ist. Bei 0,33 m ist es ein Abbildungsmaßstab von 1:1.2 und bei 0,4 m ist es 1:2.

Dieses sog. "Focus Breathing" tritt bei innenfokussierten Objektiven wie diesem auf. Ändert sich die Fokusdistanz, ändert sich der Abbildungsmaßstab, was nun im Makrobereich ärgerlich sein kann. Allerdings stört es mich nicht derart, wie es z. B. Ken Rockwell in seinem Artikel zu dieser Linse beschreibt, zumal die Änderung sich im Bereich 0,31 m bis 0,35 m wirklich in Grenzen hält (1:1 bis 1:1.4) und 4 cm durchaus reichen, wenn ohne Stativ oder sogar Freihand fotografiert werden soll.
Abhilfe schafft beispielsweise ein sog. Makroschlitten, der ohnehin angeschafft werden sollte, wird eine ernsthafte Makrofotografie angestrebt.


Schärfe und Kontrast

Die Schärfe ist über jeden Zweifel erhaben und erreicht ihren Höhepunkt bei f/4. Ich empfinde die Linse als Kontrastreich.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignettierung ist leicht bei Offenblende vorhanden, für mich aber nicht störend und kann in der Nachbearbeitung auch leicht korrigiert werden. Es ist eine sehr schöne, natürlich Vignettierung. Ab Blende 4 ist diese praktisch nicht mehr vorhanden.

Allerdings zeigt die Linse ab Blende 8-11 einige leichte CAs, welche sich aber auch sehr gut korrigieren lassen. Ich kann eine Verzerrung erkennen und Testcharts besagen, dass es eine Distortion von 0,176% gibt. Was auch immer von solchen Werten gehalten wird, ich kann sie nicht erkennen und wenn ich die Profilkorrektur in LR anklicke, muss schon extrem genau geschaut werden, dass eine Veränderung festgestellt wird.

Das Bokeh ist sehr schön und aufgrund der Brennweite von 105 mm ist bei einer Blende von 4 noch ausreichend wenig Tiefenschärfe vorhanden, um Portraits zu schießen, die wirklich schön anzuschauen sind. Ich hatte das Glück, mal das 105 DC und das 135 DC vor meine Kamera zu schnallen und im Laden Fotos zu machen. Natürlich ist das 105er Micro kein direkter Konkurrent zu diesen expliziten Portraitlinsen, aber es muss sich nicht unbedingt vor diesen verstecken.

Fazit

Was bleibt zu sagen? Es gibt nichts, was mich an diesem Objektiv stört. Es erfüllt genau das, was ich mir erwartet habe: Eine gute Allroundtelelinse, die Portrait- und Makroaufgaben bewältigt und damit für einen Amateur einen guten Kompromiss zum 85 mm 1.8 G und zu den DC-Objektiven darstellt. Das 85 mm 1.8 G erreicht bei Blende 2.8 verglichen mit diesem wohl eine etwas höhere Auflösung, aber dafür besitzt man hier noch die Makrofunktion und einen VR, die beiden DC-Objektive liegen bei ungefähr der Auflösung dieses 105ers. Schnallt man eine D600/610/800 oder so dahinter, erreicht man natürlich eine höhere Auflösung. Der limitierende Faktor ist hier immer das Zusammenspiel zwischen Sensor und Glas und bei mir der 12 MP Sensor der D700.

Zugegeben, den VR benötigt man nicht unbedingt. Aber es ist schon echt beeindruckend, was damit noch möglich ist. Ich habe noch nicht alle Fotos gesichtet, aber bei ISO 5000, 1/40s, Blende 3.2 ein ziemlich scharfes Portrait in einem Raum voller Kerzen bei einer Firmenfeier zu bekommen und dabei das Objektiv an einen Pfeiler seitlich anlehnen rockt!



Beispielbilder kommen noch​
 
Zuletzt bearbeitet:
Sigma Art 35mm 1.4 DG HSM an Nikon
Getestet an Nikon D800
Länge: 94mm | Durchmesser: 77mm | Gewicht: 665g | Filterdurchmesser: 67mm |
Preis (Nikon): 749€ inkl. Sigma USB-Dock

fta_8239h0s8m_s4fj90.jpg



Einleitung:

Ein 35mm Objektiv, ja, das sollte mal her. So war es immer und so ist es heute auch.
35mm an KB oder APS-C sind einfach eine schöne universelle Brennweite.
So kam es, dass ich mich auf die Suche nach einem lichtstarken 35mm machte.
Wie vor jedem kauf, informierte ich mich über die möglichen Kandidaten und landete bei meinem Händler mit dem Wunsch doch mal das Sigma Art 35mm 1.4 DG HSM testen zu wollen.
Das Nikon Pendant hat er eh immer auf Lager und ein ganz frisches Nikkor 35mm 1.8G ED war ebenfalls auf dem weg für den Test. So wartete ich auf den Anruf meines Händlers, der dann auch vor einigen Tagen kam.
Also los hin und ran an die 35mm.


Lieferumfang:

+ das Sigma Art 35mm 1.4 DG HSM
+ Garantiekarte (3 Jahre bei Registrierung)
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Streulichtblende
+ Schutztasche


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Das Objektiv kommt gut Verpackt in einem unscheinbaren weißen Karton.
Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau und man merkt, das Sigma mit den neuen Objektivreihen Art, Sport, Contemporary einen merklichen Schritt nach vorne macht.
Das alte „Samtfinish“ hat Sigma endlich gegen ein deutlich moderner und wertiger wirkendes Äußeres ausgetauscht.
Bei dem Sigma Art 35mm 1.4 DG HSM kommt durch die verwendeten Materialien, Metall und sehr hochwertiger Kunststoff, direkt ein Gefühl von Wertigkeit auf. Dazu trägt auch das ordentliche Gewicht von 665g einen großen Anteil zu bei.
Damit ist es sogar schwerer wie die Konkurrenz aus dem Hause Nikon und Canon.
Also ein richtig ordentliches Stück Glas.

Der breite Fokusring hat eine angenehme Riffelung und lädt geradezu dazu ein auch mal manuell Bedient zu werden. Dies funktioniert sehr angenehm und ist weder zu leicht noch zu Schwergängig.
Was den Aufbau angeht, ist das Sigma sehr Aufwendig produziert.
Hier findet man 13 Linsen in ganzen 11 Gruppen. Hierunter finden sich ganze 4 Linsen mit SLD Technik (Special Low Dispersion) welche in Kombination mit einer FLD (Fluorite Low Dispersion) Linse für sehr gute Bildqualität sorgen soll. Gerade im Bereich der chromatischen Aberrationen sollte sich dies besonders Bemerkbar machen.
Dies werden wir uns im Verlauf mal genauer anschauen.


Autofokus:

Sigma nutzt bei seinen Objektiven schon eine ganze Zeit einen HSM (Hypersonic Motor = Ultraschallmotor) welcher hier in seiner besten Form, Ringform, anzutreffen ist.
Dieser sorgt für schnelles, leises Fokussieren und es ist zu jeder Zeit ein manuelles Eingreifen möglich.
Selbst bei F 1.4 ist der Fokus sehr präzise und passt an meiner D800 ohne jegliche Korrektur.
Ich habe bei meinem Kauf direkt das Sigma USB-Dock mit bekommen und so kann man das Objektiv bei möglichem Fehlfokus im gewissen Rahmen selber einstellen.


Stabilisator:

Keiner Vorhanden, daher nicht zu bewerten.
Bei 35mm empfinde ich einen Stabilisator auch nicht als wirklich notwendig.


Schärfe und Kontrast:

Ja, was soll man sagen. Was das Sigma schon bei f1.4 an Schärfe präsentiert ist schon mehr als sehr ordentlich. Im Vergleich zeigt mein schon sehr gutes Exemplar des Nikkor 50 1.4G eine ähnliche Schärfe und Kontrast erst bei F2. Das hat mich erst mal doch schon umgehauen.
Das Nikkor 35mm 1.4G kann in dieser Disziplin auch nicht mithalten, es liegt in etwa genau zwischen dem Sigma und meinem 50mm. Was auch eine sehr gute Leistung ist aber bei dem doch deutlichen Mehrpreis des Nikkor 35mm 1.4 war ich dennoch überrascht.
Beim Abblenden steigen der Kontrast und die Schärfe noch an und erreichen bei f4 ihren Höhepunkt.
Die Ecken schaffen es selbst bei f1.4 schon auf ein sehr gutes Niveau um ebenfalls bei f4 absolut exzellente Werte zu erreichen.
Auch dies ist sehr Beeindruckend.

Vignettierung, Verzeichnung, CAs und Bokeh:

Wie alle sehr Lichtstarken Objektive sehen wir auch beim Sigma bei 1.4 eine deutliche Vignettierung (Randabschattung). Hier reden wir von ca. 1,9 Blenden welche sich bei weiterem Schließen der Blende deutlich abmildert. Bei f2 erreicht sie noch 1,4 Blenden um bei f2.8 bei 0,7 Blenden anzukommen. Ab 5.6 ist sie so gut wie verschwunden. Die Vignettierung wird aber durch alle aktuellen Bildbearbeitungsprogramme heraus gerechnet und ist beim bearbeiteten Foto dann nicht mehr sichtbar. Ich finde dass eine angenehme Vignette wie im Fall des Sigmas sogar einen netten Effekt dem Bild geben kann, da der Helligkeitsverlauf sehr angenehm verläuft. Zudem sieht es bei der Konkurrenz nicht besser/anders aus.

Die Verzeichnung befindet sich an Kleinbild mit seinen 0,9% auf absolutem Top Niveau. Da kann das Nikkor wieder nicht mithalten. Für ein 35mm ist das ein sehr anständiger Wert.

Jetzt zum Bokeh. Ja, einfach traumhaft für ein 35mm. Auch hier zeigt das Sigma keinerlei Blöße.
Auf Augenhöhe mit der etablierten Konkurrenz und vielleicht noch einen Tick besser zeigt Sigma auch hier das sie wirklich was von der Objektivkunst verstehen. Weiche Übergänge von Schärfe in Unschärfe und stets ein kleines bisschen Traum im Hintergrund sind einfach wunderbar. In einigen Tests zeigt das Sigma in sehr seltenen Situationen eine sogenannte Zwiebelschichtbildung in Bokehlichtern. Ich konnte dies bisher noch nicht erzeugen und es soll wirklich selten auftreten. Andere deutlich teurere Objektive haben damit auch hin und wieder zu kämpfen.

So genannte CA´s sind sehr minimal zu finden, für solch ein Lichtstarkes Objektiv ist das wirklich schon Bemerkenswert. Die bereits oben beschriebene Linsenkonstruktion scheint hier ihre volle Kraft zu entfalten. Der Konkurrent aus dem Hause Nikon zeigt dort sehr deutlichere Farbfehler und erreicht die Qualität des Sigmas selbst nach Abblenden nie.
Sehr erstaunlich Sigma, sehr erstaunlich.


Fazit:

Ja, Sigma, was soll ich zu deinem Art 35mm 1.4 DG HSM sagen?

Geil, geil geil. (Sorry für meine Ausdruckweise)

Mehr kann man nicht sagen. Was Sigma dort der Konkurrenz aus den Häusern Canon und Nikon vor den Latz geknallt hat überzeugt auf ganzen Linie. In allen Belangen, wirklich allen Belangen schlägt das Sigma alles bisher da gewesene im 35mm 1.4 Bereich.
Für mich ist das Sigma mein neues Immer drauf geworden. Man kann mit ihm so viel in der Fotografie machen, das ich selten zu anderen Objektiven greifen muss.
Also für mich die absolute must have Optik an einer Kleinbild/FX/Vollformat und sicherlich für den Ein- oder Anderen APS-Cler auch mehr als nur Interessant.
Ich kann sie jedem ans Herz legen und wünsche allen viel Spaß mit dem Traumstück.

Beispelbilder:

Am Besten mal diesem Link folgen:

https://www.flickr.com/photos/113718142@N04/sets/72157643162504974/

Hier wurden alle Bilder mit dem Objektiv gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tamron SP AF 150-600mm 5.0-6.3 VC USD
Getestet an Canon EOS 40D, 5D Mark III
Länge: 257.8mm | Durchmesser: 105.6mm | Gewicht: 1951g | Filterdurchmesser: 95mm | 9 Blendenlamellen

Erste Gerüchte zum Tamron SP AF 150-600mm 5.0-6.3 VC USD sprachen anfangs noch von 500mm Endbrennweite, so dass es als direkter Konkurrent zum Sigma AF 150-500mm 5.0-6.3 DG APO HSM OS erschien. Doch Tamron legte noch einen drauf und spendierte ganze 100mm mehr. Mit diesem Brennweitenbereich und den Ergänzungen von VC und USD erscheint das Tamron als ideale Linse für Wildlife, Zoo, Sport und alles andere, bei dem lange Brennweiten von Vorteil sind. Fünf Jahre Garantie und ein Preis weit unterhalb der weißen Konkurrenz, macht das Tamron für viele ambitionierte Hobby-Fotografen sehr interessant.

Lieferumfang:

+ das Tamron SP AF 150-600mm 5.0-6.3 VC USD
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Stativschelle
+ Gegenlichtblende
+ SILKYPIX Developer Studio für Tamron



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Was ein Trümmer!
Die knapp 2kg des Tamron sind erst mal recht überraschend - selbst, wenn man kurz davor das Canon 70-200/2.8 L IS II in der Hand hatte. Gepaart mit einem hochwertigen Body (am besten noch mit BG!) ergeben sich schnell 3kg Kampfgewicht - an einer ganzen Tagestour schon eine gewisse Belastung, trotzdem noch voll im Rahmen. Das viele Glas wiegt eben etwas :)
Die Haptik ist sehr gut, das Tamron SP AF 150-600mm 5.0-6.3 VC USD ist hier auf einem sehr, sehr hohen Niveau. Einen echten Unterschied zu den meisten L-Zooms erkenne ich nicht. Einziger Makel für Canon-iere: Der Fokusring dreht in die falsche (oder richtige? Eben nach rechts.) Richtung. Die Schalter rasten sauber, die Gegenlichtblende lässt sich sauber einrasten, die Stativschelle ist äußerst stabil und vertrauenerweckend, zudem lässt sie sich bei Bedarf umkehren oder drehen. Das Objektiv fährt (wie bei solchen Modellen typisch beim Zoomen etwas aus. Um das im Ruhezustand bei 150mm zu vermeiden, gibt es einen Lock-Schalter. Zumindest in diesem neuen Zustand ist das allerdings eher Bonus als Notwendigkeit. Sehr gute Arbeit, Tamron!



Autofokus und Bildstabilisator

Der USD ist die Tamron-Variante des bekannten USM. Es ist zugegeben mein erstes Mal mit einem USD - und es gefällt! Er trifft sicher und durchläuft den großen Fokusbereich sehr schnell. Sporttauglich? Ich sage ja! :)
Der VC ist wie ich aufgrund des Hören-Sagens erwartet habe: gnadenlos. Er nagelt das Bild zielsicher und schnell fest, das Sucherbild ist deutlich ruhiger und die erwarteten vier Stufen werden ziemlich genau eingehalten, zumindest am kurzen Ende. Am 600mm-Ende habe ich zu kämpfen, diese ungewohnte Brennweite verlangt eben deutlich mehr ab als alles, was ich bisher kenne. Ein Einbein-Stativ hat mir sehr gut geholfen und zudem hilft da eines ganz besonders: Üben, Üben, Üben ... :eek:
Alles in allem: sehr gute Arbeit, Tamron!



Schärfe und Kontrast

Von Offenblende an: prima. Das Tamron gehört definitiv zu den besseren Zooms, selbst f/6.3 bei 600mm sind scharf und kontrastreich. Wieder: Sehr gute Arbeit, Tamron!



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignettierung? Erkenne ich an der 5D kaum, am Crop ist das Thema sowieso zu vernachlässigen. Die Verzerrung ist Tele-Typisch auch eher moderat ausgeprägt. Für Chromatische Aberrationen gilt das selbe. Zum Bokeh kann ich momentan noch wenig sagen, einfach weil da viele Faktoren eine Rolle dabei spielen. Generell sind solche langen Brennweiten ja eher Bokeh-förderlich, daher mag ich in dieser Beziehung auch eher sagen: Sehr gute Arbeit, Tamron!



Fazit

Phuuu, was soll man dazu sagen?
600mm, schneller Autofokus, effektiver Bildstabilisator, tolle Schärfe ab Offenblende ... und das ganze günstiger als jedes vergleichbare Objektiv in diesem Brennweitenbereich. Da gibt es nicht viel, das man falsch machen kann. Daher ein letztes Mal auch hier: Sehr gute Arbeit, Tamron! :bigok:



Beispielbilder

weitere folgen bald :)
 
Canon EF 70-200mm 2.8 L IS II USM
Getestet an Canon EOS 40D, 5D Mark III und andere
Länge: 199mm | Durchmesser: 88.8mm | Gewicht: 1490g | Filterdurchmesser: 77mm

Manche Objektive brauchen keine Vorstellung, weil bereits der genauen Bezeichnung ein gewisser Ruf anhängt. Eines dieser Objektive ist das neuste unter Canons Riege der 70-200er.


Lieferumfang:

+ das Canon EF 70-200mm 2.8 L IS II USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel
+ Gegenlichtblende
+ Stativschelle


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Was will man da sagen?
Fast anderthalb Kilo Kampfgewicht verteilt über relativ kurze 20cm bedeuten viel Glas und ein robustes Metallgehäuse. Haptisch ist das einfach erste Sahne. Die Schalter sind sinnvoll verteilt und rasten satt, die Stativschelle lässt sich sicher an- und abmontieren, wobei das Objektiv auch mit der Schelle gut in der Hand liegt. Der Zoomring läuft nicht zu schwer, aber trotzdem präzise, das selbe gilt für den Fokusring. Kurzum: alles prima, genau wie man es auch erwartet.


Autofokus und Bildstabilisator

Neuster USM: schnell und treffsicher. Gerade in Verbindung mit dem AF der 5D Mark III macht das extrem viel Freude, aber auch jede andere Kamera profitiert natürlich von dieser extrem schnellen und präzisen Scharfstellung.
Der IS arbeitet zuverlässig und leise. Canon verspricht damit vier Blendenstufen, diese sind auch praxisnah, wie ich finde. Natürlich bietet das Canon zudem den "Mode 2", der besonders bei Mitziehern helfen soll.
Insgesamt: zwei mal Note 1


Schärfe und Kontrast

Wenn man sich das Canon EF 70-200mm 2.8 L IS II USM kauft oder auch nur in Betracht zieht, dann sicherlich aufgrund der großen Offenblende. Und was das angeht, sieht es einfach exzellent aus. Schärfe und Kontrast stimmen von Eck zu Eck, auch am Vollformat.



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Die Vignettierung tritt eigentlich nur bei Vollformat auf, aber auch dann relativ human am kurzen Ende. Verzerrungen sind meiner Meinung nach auch nicht sichtbar, brennweitentypisch kann man diesen Aspekt wohl guten Gewissens ignorieren. CAs habe ich bisher noch auf keinem Bild entdecken können, selbst bei Gegenlicht mit harten Kontrasten.
Was das Bokeh angeht, mag ich etwas verwöhnt sein und daher auch dementsprechend streng. Ich habe daher schon besseres gesehen, aber eigentlich nie besseres bei einem Zoom.


Fazit

Ich mag mich eigentlich nicht zu wiederholen, aber es muss wohl so sein.
Keine Überraschungen: Das Canon EF 70-200mm 2.8 L IS II USM ist die Linse, die man aufgrund des Vorgängers (und auch des Preises) erwartet. Klassischer Brennweitenbereich, durchgängige, hohe Lichtstärke, pfeilschneller Autofokus, effektiver Bildstabilisator und eine hohe Detailwiedergabe, gepackt in ein robustes, wertiges Gehäuse. Will man krampfhaft etwas negatives über dieses Objektiv berichten, muss man zwangsweise vom Preis oder vom Gewicht sprechen, aber wer das beste Glas will, muss wohl diesen Kompromiss leider eingehen. Alternativ erscheint lediglich das neue Tamron eine ebenfalls gute Wahl zu sein oder aber ein Blick zu Canons eigenem Vorgänger oder der non-IS-Version erscheint sinnvoll.



Beispielbilder:

(für eine größere Ansicht auf das Bild klicken)​
 
Sigma AF 120-400mm 4.5-5.6 DG APO HSM OS
Getestet an Canon EOS 6D
Länge: 203,5mm | Durchmesser: 92mm | Gewicht: 1750g | Filterdurchmesser: 77mm | Blendenlamellen: 9

Wer eine Vollformatkamera nutzt und nach einem Tele sucht, hat im Grunde drei Optionen. Etwas lichtstarkes aus der 70-200er Klasse, etwas leichtes und preiswertes aus der 70-300er Klasse oder einen Brummer aus der >300er Klasse. Ich empfand 300mm (@KB) etwas kurz. Daher war klar, dass nur ein Objektiv im Bereich um mindestens 400mm Endbrennweite in Frage kommt. Meine erste Wahl war das neue Tamron 150-600 - sicher eine sehr gute Alternative, wie mein Kollege ermittelt hat. Allerdings hat mich der Preis etwas abgeschreckt. Das Sigma gab es in einer Amazon Aktion für unter 500 Euro bei 3 Jahren Garantie, dort konnte ich nicht nein sagen.

Lieferumfang:

+ Objektiv
+ Stativschelle
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Gegenlichtblende
+ Köcher

Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Im Paket befindet sich der Köcher. Dieser macht einen sehr guten Eindruck, hält das Objektiv sehr sicher und ist mit einer praktischen Trageschlaufe ausgestattet. In ihm befindet sich das Objektiv. Es ist sehr wuchtig und schwer. An ihm befinden sich drei Schalter für den Autofokus, Bildstabilisator (zwei Modi) und einen Lock, der das Objektiv in der 120mm Postion festhält. Leider klappt das nicht wirklich zuverlässig. Ansonsten ist der Qualitätseindruck sehr gut. Ein Objektiv mit 1.750g ist kein Leichtgewicht, man merkt sehr schnell, dass das nichts für einen entspannten Stadtrundgang ist. Selbst im Rucksack wird es auf Dauer unangenehm.


Autofokus und Bildstabilisator

Der Autofokus ist flott, leise und man kann jederzeit händisch eingreifen (dank HSM). Er sitzt oft, aber nicht immer. Gerade in Gegenlichtsituationen scheint er auch hin und wieder sein Ziel zu verfehlen. Auch hatte ich Probleme bei Bewegungen. Da gibt es definitiv bessere Exemplare. Immerhin scheint mein Exemplar nicht den bei Sigma berüchtigten Front- oder Backfokus zu haben. Der gehört nicht zur neuesten Generation, nagelt das Bild aber gnadenlos fest. Vier Blendenstufen erscheinen mir realistisch. Er verfügt über einen Sportmodus, der das Nachziehen ermöglichen soll.

Schärfe und Kontrast

Im Zentrum überraschend scharf. Auch Blende f/5.6 ist bei 400mm nutzbar. Die Ecken werden zumindest am Vollformat recht weich. Absolut knackige Schärfe vermisse ich ab und an etwas. Allerdings sind 400mm auch sehr lange Brennweite, bei der leichte Wackler starken Einfluss haben. Insgesamt ist das Meckerei auf hohem Niveau. Beim Einsatz auf einer Messe hat es sehr gute Dienste erwiesen.

Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignettierung oder Verzerrung konnte ich nicht feststellen. Wer sucht, findet sich immer was, ich würde hier allerdings von einem hohen Niveau sprechen. Das Bokeh empfinde ich als angenehm. CA's sind - wenn vorhanden - bei starken Hell-/Dunkelkontrasten stark und haben durchaus massive Auswirkungen. Diese Intensität war mir neu.

Fazit

Ich habe schon bessere Objektive benutzt. Allerdings nicht in dieser Brennweiten-Klasse und vor allem für diesen Preis. Wer Spitzenklasse sucht, sollte eher zum Tamron oder Canon greifen, jede, der ein Tele 300+ mm zum akzeptablen Preis sucht, würde ich ohne Bauchschmerzen zuraten. Wenn er denn bereit ist 1,7 Kilogramm mit sich herum zu schleppen. Da dies auf Reisen zu viel ist, werde ich mein Exemplar wieder verkaufen.

Beispielbilder:


 
Sigma Art 50mm 1.4 DG HSM an Nikon
Getestet an Nikon D800
Länge: 100mm | Durchmesser: 85mm | Gewicht: 815g | Filterdurchmesser: 77mm |
Preis (Nikon): 829€

fta_85274witg.jpg


Einleitung:

50mm, das steht für viele noch als die Standard Brennweite an Kleinbild.
You see what you get, oder so ähnlich könnte man es auch beschreiben.
Denn 50mm an Kleinbild, hier an Nikon FX, bildet in etwa das ab was der Mensch sieht.
Für den täglichen Gebrauch ist solch ein Objektiv Ideal und bisher waren gerade 50mm Objektive meistens klein, leicht und Lichtstark. Bei Offenblende gerne mal etwas weicher aber dafür mit einem schönen Freistellungspotenzial.
Und jetzt kommt da das Sigma 50mm Art 1.4 daher und es bricht mit einigen vorher so feststehenden Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit 50mm Objektiven. Aber wo genau, das versuche ich hier im Test zu zeigen.

Lieferumfang:

+ das Sigma Art 50mm 1.4 DG HSM
+ Garantiekarte (3 Jahre bei Registrierung)
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Streulichtblende
+ Schutztasche


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:


Das Objektiv kommt gut Verpackt in einem unscheinbaren weißen Karton.
Es ist wie auch das 35mm Art sehr hochwertig verarbeitet. Das aktuelle Design bei den Art/Sports/Contemporary Objektiven von Sigma gefällt mir ausgesprochen gut.
Jetzt kommt der erste Punkt bei dem das Sigma mit üblichen 50mm bricht, es ist Riesig und es ist schwer. Mit seinen 10 x 8,5cm und einem 77mm großen Filterdurchmesser überragt es die Konkurrenz deutlich.
Es liegt sehr gut in der Hand und der Fokusring läuft stramm aber dennoch sehr angenehm. Der AF/MF Schalter ist ebenfalls sehr knackig zu bedienen, ich glaube das ist das richtige Wort.
Auch bei dem Sigma Art 50mm 1.4 DG HSM kommt durch die verwendeten Materialien, Metall und sehr hochwertiger Kunststoff, direkt ein Gefühl von Wertigkeit auf. Dazu trägt auch das ordentliche Gewicht von 815g einen großen Anteil zu bei.
Also ein richtig ordentliches Stück Glas.

Der breite Fokusring hat eine angenehme Riffelung und lädt geradezu dazu ein auch mal manuell Bedient zu werden.

Was den Aufbau angeht, ist das Sigma sehr Aufwendig produziert. Nicht ganz so Aufwendig wie das 35mm aber für ein 50mm 1.4 doch sehr:

Hier findet man 13 Linsen in ganzen 8 Gruppen. Hierunter finden sich ganze 3 Linsen mit SLD Technik (Special Low Dispersion) welche in Kombination mit einer asphärischen Linse für sehr gute Bildqualität sorgen soll.
Die 1.4 Konkurrenz aus dem Hause Canon bietet 7 Linsen in 6 Gruppen und das Nikon 8 Linsen in 7 Gruppen. Dazu spielen sie mit jeweils 290g bzw. 280g auch Gewichtstechnisch in einer anderen Liga. Was den Vergleich in der Verarbeitung angeht ist das Sigma Art ebenfalls der Konkurrenz haushoch überlegen.
Selbst wenn man die teurere Spezialkonkurrenz anschaut, sieht es nicht anders aus. Der Vorsprung des Sigma wird nur etwas geringer.
Das AF-S 58mm von Nikon und das Canon 50mm 1.2 L sind zwar gegenüber ihren kleinen Brüdern deutlich Wertiger, aber auch diese nochmal deutlich teureren Gegner können dem Sigma nicht das Wasser reichen.

Es gibt einen Konkurrenten welcher selbst das Sigma stehen lässt, aber dies ist das 3400€ teure Zeiss Otus 55mm 1.4. Noch Größer, noch schwerer und noch Aufwendiger. Diese beiden haben einen Unterschied gegenüber den ganzen anderen 50/58mm Objektiven.
Der Linsenaufbau ist deutlich Komplexer und ist bei Zeiss der Distagon Linie entnommen. An diesem Aufbau orientiert sich auch das Sigma 50 1.4 Art. Im Gegensatz dazu folgen die anderen eher dem von Zeiss bekannten Planar Design.

Autofokus:

Sigma nutzt bei seinen Objektiven schon eine ganze Zeit einen HSM (Hypersonic Motor = Ultraschallmotor) welcher hier in seiner besten Form, Ringform, anzutreffen ist.
Dieser sorgt für schnelles, leises Fokussieren und es ist zu jeder Zeit ein manuelles Eingreifen möglich.
Selbst bei F 1.4 ist der Fokus sehr präzise und passt an meiner D800 ohne jegliche Korrektur.

Im Vergleich zum AF-S 50mm 1.4G ist das Sigma deutlich flotter Unterwegs, hier kann auch das etwas schnellere 1.8G nicht mithalten.

Stabilisator:

Keiner Vorhanden, daher nicht zu bewerten.
Bei 50mm empfinde ich einen Stabilisator auch nicht als wirklich notwendig.


Schärfe und Kontrast:

Jetzt zur Bildqualität. Und was Sigma versprochen hat, dem Otus von Zeiss Konkurrenz zu machen, gelingt auf Anhieb. Selbst bei Offenblende sind die Bilder schon so scharf und Kontrastreich, das es die Konkurrenz von Canon und Nikon vor Neid erblassen lässt. Und was das extreme daran ist, hier geht es nicht um Nuancen, hier geht es schon fast um Welten. Das 50mm 1.4 von Nikon erreicht eine ähnliche Schärfe wie das Sigma erst bei f3,5-f4. Wer das zum ersten Mal sieht kann es kaum glauben, so ging es mir zumindest. Selbst das Sigma 35mm Art kommt nicht an diese Schärfe heran, nur das Otus liegt auch hier minimal vor dem Sigma. Danke Sigma das ihr hier dem Zeiss Konkurrenz macht, so wie versprochen und ihr zum 2ten mal mit den 50mm Begrifflichkeiten brechen könnt. Denn 50mm bei f 1.4 müssen nicht weich sein, sie können auch anders.

Vignettierung, Verzeichnung, CAs und Bokeh:

Wie alle sehr Lichtstarken Objektive sehen wir auch beim Sigma bei 1.4 eine deutliche Vignettierung (Randabschattung). Hier reden wir von ca. 1,6 Blenden welche sich bei weiterem Schließen der Blende deutlich abmildert. Bei f2 erreicht sie noch 0,6 Blenden um bei f2.8 unter 0,3 Blenden anzukommen. Das ist dann ein sehr guter Wert. Die Konkurrenz zeigt hier nochmals in allen Blendenbereichen deutlich mehr Vignettierung.
Die Vignettierung wird zudem durch alle aktuellen Bildbearbeitungsprogramme heraus gerechnet und ist beim bearbeiteten Foto dann nicht mehr sichtbar. Ich finde dass eine angenehme Vignette wie im Fall des Sigmas sogar einen netten Effekt dem Bild geben kann, da der Helligkeitsverlauf sehr angenehm verläuft.

Die Verzeichnung befindet sich an Kleinbild mit seinen 1,31% auf nicht ganz so gutem Niveau, aber es fällt im Alltag nicht sehr auf. Auch die Konkurrenz aus den Häusern Nikon und Canon machen dies nicht besser.

Jetzt zum Bokeh. Hier scheiden sich die Geschmacksgeister. Ich empfinde es als Angenehmer/Weicher wie beim 50 1.4G und auch gegenüber dem 58 1.4G sehe ich es vorne. Einen Vergleich zum Canon 1.2 oder 1.4 kann ich nicht ziehen da ich nicht Vergleichen kann. Bilder im Internet zeigen zumindest das diese nicht besser sind. Hier traue ich aber immer eher meinen eigenen Aufnahmen und da ich sie im Falle von den Canon nicht habe gebe ich hier auch keine Wertung ab.

So genannte CA´s sind sehr minimal zu finden, für solch ein Lichtstarkes Objektiv ist das wirklich schon Bemerkenswert. Die bereits oben beschriebene Linsenkonstruktion scheint hier ihre volle Kraft zu entfalten. Der Konkurrenz aus den Häusern Nikon und Canon zeigen dort sehr deutlichere Farbfehler und erreicht die Qualität des Sigmas selbst nach Abblenden nie.
Sehr erstaunlich Sigma, sehr erstaunlich.


Fazit:

Jetzt kommen wir mal wieder zum Fazit eines Sigma Art Objektivs. Es wird jetzt sehr Langweilig denn ich muss mich leider wiederholen.

Geil, geil geil. (Sorry für meine Ausdruckweise)
Mehr kann man nicht sagen. Was Sigma dort der Konkurrenz aus den Häusern Canon und Nikon vor den Latz geknallt hat überzeugt auf ganzen Linie. In allen Belangen, wirklich allen Belangen schlägt das Sigma alles bisher da gewesene im 50mm 1.4 und sogar 1.2 Bereich.
Ja, es ist Groß, ja es ist Schwer aber dafür bietet es etwas was kein Anderes bieten kann.
Eine Bildqualität die einen einfach Staunen lässt, Grandios.

Ich kann sie jedem ans Herz legen und wünsche allen viel Spaß mit dem Traumstück.

Beispelbilder:

100% Crops, alle 1.4, alle unbearbeitet



Gesamtbild:

 
Zuletzt bearbeitet:
Canon EF 135mm 2.0 L USM
Getestet an Canon EOS 60D und 5D Mark III
Länge: 112mm | Durchmesser: 82,5mm | Gewicht: 750g | Filterdurchmesser: 72mm

Ein Klassiker im Canon-LineUp.
135mm.
f/2.
USM.
L.


Lieferumfang:

+ das Canon EF 135mm 2.0 L USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel
+ Gegenlichtblende


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Klasse!
Das Canon EF 135mm 2.0 L USM wirkt trotz allem recht kompakt und auch die 750g wirken dank gleichmäßiger Verteilung angenehm leicht. Die Verarbeitung ist L-typisch super, keinerlei Beanstandungen.


Autofokus und Bildstabilisator

Was soll man sagen? USM: schnell und treffsicher. Gerade in Verbindung mit dem AF der 5D Mark III macht das extrem viel Freude, aber auch jede andere Kamera profitiert natürlich von dieser extrem schnellen und zuverlässigen Scharfstellung. Wirklich klasse: Das Objektiv hat einen Fokus-Begrenzer! 0,9m oder 1,6m bis Unendlich - so wünsche ich mir das bei allen Objektiven. Tolle Sache :)


Schärfe und Kontrast

Wer sich das Canon EF 135mm 2.0 L USM kauft, oder auch nur in Betracht zieht, tut das v.a. aus einem Grund: Der tollen Offenblende. Schließlich kann man diesen Brennweitenbereich auch anders abdecken, sogar mit IS. Doch es ist eben die Blende f/2, die dieses Objektiv so reizvoll macht. Und genau da punktet das Canon EF 135mm 2.0 L USM: rattenscharf, super Kontraste :bigok:
Abblenden ist allerdings natürlich auch möglich, was die Schärfe bei ~f/4 dann auch in den Extremen auf das Niveau der Bildmitte hebt.
Flares sind für das Objektiv kein Problem.
Toll: das Objektiv ist auch voll mit Telekonvertern einsetzbar (189/2.8 - 270/4) :)



Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Vignette sieht man eigentlich nur am Kleinbild, aber recht moderat. An APS-C meiner Meinung nach vernachlässigbar. Verzerrung und CAs sind ebenfalls nicht der Rede wert.
Das Bokeh gehört zu den größten Stärken des Canon EF 135mm 2.0 L USM. Cremiger und weicher kann ein Hintergrund kaum noch werden! Irre gut! :love:


Fazit

Super! Das Canon EF 135mm 2.0 L USM ist ein Objektiv, das einfach alles hat: Tolle Lichtstärke, bestechende Schärfe, rasend schneller Autofokus, eine verstellbare Naheinstellgrenze und kompakte Maße - jeder, der eine Festbrennweite in diesem Bereich sucht, wird hier fündig. Besser kann es kaum werden :bigok:



Beispielbilder:
 
Canon EF 24–85mm 3.5-4.5 USM
Getestet an Canon EOS 60D, 5D und 5D Mark III
Länge: 70mm | Durchmesser: 73mm | Gewicht: 380g | Filterdurchmesser: 67mm

Sucht man für eine Kleinbild-DSLR von Canon ein "Kit" oder auch "Immerdrauf" mit 24mm Anfangsbrennweite, endet die Suche in der Regel recht schnell bei einem der üblichen Verdächtigen aus Canons hochpreisiger L-Riege. Neben den bereits getesteten 24-105mm 4.0 L IS USM, dem 24-70mm 2.8 II L USM (mitsamt dem Vorgänger Canon EF 24-70mm f/2.8 L USM) sei noch das 24-70mm 4.0 L IS USM erwähnt. Alternativ bleibt immer noch der Griff zu den Drittherstellern, wie etwa zu dem Tamron SP AF 24-70mm 2.8 Di VC USD. Doch leider haben diese Objektive eines gemein: sie sind alle recht teuer.
Doch, es gibt dank 27 Jahren EF-Bajonett eine Lösung: das Canon EF 24–85mm 3.5-4.5 USM.
Vorgestellt im Jahr 1996 fristete es trotz seines interessanten Brennweitenbereichs ein Schattendasein. Zurückzuführen dürfte das v.a. dem Umstand geschuldet sein, dass just zur Veröffentlichung der Weg zu den digitalen SLRs, anfangs ausschließlich mit Crop-Sensoren, beschritten wurde. So stellte es als Kit-Objektiv zur D30 eine recht unglückliche Wahl dar. Ein ironischer Schachzug Canons, dass auch das Ende des Objektivs spiegelbildlich verlief, entgegengesetzt zur flächendeckenden Verbreitung digitalen Kleinbilds.
Nichtsdestoweniger finden sich heute in den üblichen Portalen noch einige Modelle zu teilweise sehr interessanten Preisen von unter 100€. Meines war ein unerwartetes, tolles Schnäppchen und soll natürlich auch dem Luxx nicht verborgen bleiben.

Lieferumfang:

+ das Canon EF 24–85mm 3.5-4.5 USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Wenn man sonst gerne mal etwas aus der Roter-Ring-Fraktion gewöhnt ist, mag man vielleicht etwas enttäuscht sein, ich allerdings hatte recht geringe Erwartungen und wurde so positiv überrascht. Das Objektiv ist aus griffigem Kunststoff gefertigt, das Bajonett aus Metall. Positiv fällt auf, dass es sehr leicht und kompakt ist. Sicherlich eine große Stärke des Objektivs. Aus heutiger Sicht sehr ungewöhnlich ist die Farbe, da es das EF 24–85mm 3.5-4.5 USM nicht nur im typischen Look der schwarzen USM-Objektive gibt, sondern auch im abgebildeten Silber.
Beim Zoomen fährt der Tubus typisch aus, allerdings nicht so weit wie bei vergleichbaren Objektiven.
Der AF/M-Schalter ist sauber verarbeitet und rastet ordentlich ein. Schön auch, dass Canon dem EF 24–85mm 3.5-4.5 USM ein Sichtfenster für die Entfernungseinstellung inkl. Infrarotmarkierungen spendiert hat.
Der Gesamteindruck ist damit äußerst positiv, einem Objektiv dieser (Preis-)Klasse würde ich auch deutlich weniger durchgehen lassen. Gefällt!

Die Gegenlichtblende lässt sich etwas schwer aufdrehen und ist trotz Samtüberzug überteuert.


Autofokus

Ring-USM! Der Autofokus gehört damit zweifelsohne zu den Key-Features des EF 24–85mm 3.5-4.5 USM. Entsprechend verhält sich auch das Objektiv bei sehr schnellen Bewegungen verlässlich und berechenbar. Auch bei wenig Licht zeigte der AF keine Schwächen.
Einziges Manko an der 5D Mark III ist die zugehörige AF-Gruppe, doch die Physik lässt sich eben nicht austricksen. Aber auch mit den daraus resultierenden 21 Kreuz- und 40 Liniensensoren arbeitet das Objektiv sehr zuverlässig.
Keine Abzüge in dieser Kategorie!


Schärfe und Kontrast

So, nachdem das Objektiv also in den ersten Kategorien einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, stellt sich nun die Frage nach der optischen Leistung - irgendwie muss schließlich auch der günstige Preis zustande kommen. Doch auch hier kann das EF 24–85mm 3.5-4.5 USM punkten. Zwar lässt das Objektiv im Vergleich zur L-Konkurrenz Federn, aber gerade die Bildmitte weiß über eigentlich den ganzen Brennweitenbereich zu überzeugen. Für eine gute Schärfe in den Randbereichen muss das Objektiv allerdings abgeblendet werden, etwa ~f/5.6-f/8 würde ich als idealen Bereich beschreiben, bleiben aber die Problemzone des Objektivs. Die Bildmitte hingegen profitiert kaum von kleineren Blenden.
In Sachen Kontrast kann ich ebenfalls kaum Abzüge geben, insgesamt wirkt das Bild homogen und gut.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh
Abzüge muss es hingegen für die Vignette geben. Ist diese an Crop noch zu vernachlässigen, zeigen sich bei Offenblende in der 24mm-Extremstellung eine deutlich störende Abschattung. Abblenden hilft auch hier für sichtbar bessere Ergebnisse. Im Normal- und Tele-Bereich zeigen sich keine allzu störenden Vignettierungen.
Bei den Verzerrungen zeigt sich ein ähnliches Bild, auch hier liegt das Problem im Weitwinkel. Fairerweise sei gesagt, dass das nichts außergewöhnliches für ein Objektiv dieser Art ist, auch bei einem 24-105L sieht das nicht besser aus.
Auch bei den CAs erleben wir das selbe Muster: die 24mm zeigen eine deutliche Anfälligkeit, wobei auch hier Abblenden die Lösung sein kann. Alternativ sei gesagt, dass man diese auch per RAW-Konverter in den Griff bekommt oder bei moderneren Kameras sogar direkt raus rechnen lassen kann. Würde ich nicht für diesen Bericht darauf explizit achten müssen, würde es mir daher auch nie auffallen (wie wohl bei ziemlich jedem anderen Objektiv eben auch).
Das Bokeh ist für ein Zoom eigentlich ganz gefällig. Diese Einschätzung kippt allerdings bei kleineren Blenden, wo sich der Nachteil von den lediglich sechs Blendenlamellen zeigt. Ob solche Beispiele allerdings sehr realitätsnah sind, bleibt jedem selbst überlassen.


Fazit

Manche Objektive erhalten über die Jahre gewisse Spitznamen, bei dem EF 24–85mm 3.5-4.5 USM lautet dieser meist "kleines L". Warum dem so ist, konnte ich schon nach wenigen Stunden feststellen und v.a. auch nachvollziehen. Das Objektiv ist äußerlich solide gefertigt und hat rein gar nichts mit einem typischen "Kit" zu tun. Aber auch "innen" zeigt das Objektiv Stärken. Ein toller, vollwertiger USM und eine ordentliche Bildqualität über fast den gesamten Brennweitenbereich wissen zu überzeugen. Die 24mm-Extremstellung muss dabei etwas ausgeklammert werden, wobei ich noch mal darauf hinweisen möchte, dass auch andere, vermeintlich bessere Objektive nicht unbedingt eine bessere Leistung zeigen. Den Vergleich mit dem 24-105L muss es aus meiner Sicht auf jeden Fall nicht scheuen. Zumal sich Schwächen wie Vignette und CAs auch schnell per Software beseitigen lassen.

Am Ende bleibt ein sehr positiver Eindruck. Das EF 24–85mm 3.5-4.5 USM vermag zwar nicht eine f/2.8-Offenblende oder einen Bildstabilisator zu ersetzen, trumpft dagegen mit geringen Abmessungen und lediglich 380g Gewicht. Nimmt man den äußerst geringen Gebrauchtpreis mit ins Gesamtbild bleibt eine klare Kaufempfehlung übrig.


Beispielbilder:

Klick auf die Bilder für unkorrigierte Bilder in voller Auflösung :)
 
Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A]
Getestet an Canon EOS 60D, 5D und 5D Mark III
Länge: 109,4mm | Durchmesser: 88,6mm | Gewicht: 885g | Filterdurchmesser: 82mm

Manchmal kommt es anders und dann sowieso als man denkt: Im Laufe der Zeit habe ich nun schon eine ganze Palette an "Kleinbild-Standard-Zooms" für das EF-Bajonett in den Händen gehalten und benutzt. In der Regel war das dem Umstand geschuldet, dass ich selbst eigentlich keine zwingende Notwendigkeit in einer Anschaffung sah und für den Fall der Fälle mit einer Leihe immer sehr gut da stand. Denn eines lässt sich nicht leugnen: manchmal kann es sehr vorteilhaft sein, wenn man mittels eines einfachen Drehs von Weitwinkel zu Tele und umgekehrt wechseln kann.
Darum habe ich in einer spontanen Aktion auch zuletzt das Canon EF 24–85mm 3.5-4.5 USM gekauft, wenn auch begünstigt durch ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.
Doch, man darf ja auch mal Glück haben: Als Hauptpreis eines Gewinnspiels kam nun unerwartet und voller Vorfreude das Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A] an meine Kamera.
Sigma hat im Zuge der neuen "Global Vision"-Serie zuletzt mehrmals positiv in Erscheinung treten können. Besonders die [A]rt-Serie, angeführt von den beiden lichtstarken 35mm & 50mm Festbrennweiten, erfreut sich großer Beliebtheit, sowohl bei Fotografen als auch Fachpresse. Etwas Abseits davon fristete das Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A] bisher eher ein Schattendasein. Ob das gerechtfertigt ist, will ich im folgenden analysieren.


Lieferumfang:

+ das Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A]
+ Gegenlichtblende
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse
+ Objektivbeutel



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Exzellent.
Mehr muss man da wirklich nicht sagen. Die Verarbeitung ist wirklich herausragend gut, das Objektiv sieht nicht nur super aus, es fühlt sich auch tatsächlich so an. Die hochwertige Oberfläche scheint resistent gegen die meisten Kratzer zu sein, die Schalter rasten sauber - insgesamt ein stimmiges Gesamtbild. Das viel gelobte "L-Niveau" ist von Sigma mindestens erreicht worden.
Erwähnenswert: Der Fokusring läuft wirklich sehr satt und mit angenehmen Widerstand - genaues, manuelles Fokussieren (was dank FTM auch jederzeit möglich wäre) sollte damit kein Problem sein.


Autofokus und Bildstabilisator

Sigma HSM (vgl. Canons Ring-USM): Insgesamt ist es nach dem Sigma AF 150mm 2.8 EX DG APO HSM OS erst mein zweites Sigma-Objektiv mit dem schnellen, lautlosen Fokus und wenn ich einen direkten Vergleich ziehen müsste, würde ich sagen, dass Sigma auch hier zugelegt hat. Möglich, dass es auch an der Unterscheidung Makro/Standard-Zoom liegt, aber insgesamt ist die Leistung in jedem Fall ordentlich: Der Utraschallfokus greift sicher und schnell zu, das ist so wie es sein soll.

Edit: Mittlerweile kam ich sogar in den Genuss, mit dem Objektiv Basketball Bundesliga zu fotografieren und kann daher berichten, dass der AF auch für diesen Sport schnell genug ist. Zwar war mein 135L immer noch einen Tick schneller, aber das ist nun wirklich Jammern auf aller-allerhöchstem Niveau! :eek:

Selbes gilt für den Bildstabilisator, der wirklich sehr leise und effektiv zu Werke geht. Sigma gibt eine Effektivität von bis zu vier Blendenstufen an, eine Angabe, die ich in etwa bestätigen kann. Auch hier: keine Abzüge an dieser Stelle.


Schärfe und Kontrast

Nachdem der erste Eindruck also äußerst gut verlaufen ist, kommen wir endlich zum Kerngeschäft: Der Bildqualität.

Aber auch hier hat Sigma bei seinem 24-105mm F4 DG OS HSM [A] die Hausaufgaben gemacht. Schon bei Offenblende können Schärfe und Kontrast über den ganzen Brennweitenbereich überzeugen. Muss man zwar typisch für solche Objektive eingrenzen, dass die Extremstellungen nie so gut werden können wie bei einem speziellen Weitwinkel- oder Teleobjektiv, doch insgesamt wird ein sehr hohes Level erreicht. Gerade im Vergleich zu ähnlichen Objektiven zeigt das Sigma hier seine Vorzüge und erreicht ein Niveau, das ich sonst nur vom Canon 24-70 f/2.8 L II gesehen habe (wenngleich man natürlich nicht den Unterschied der Offenblende vergessen darf - das Canon lässt doppelt so viel Licht durch!). Dennoch: ich bin wirklich erfreut, dass Sigma den Ruf seiner [A]rt-Serie auch bei diesem Ableger bestätigen konnte.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Auch wenn das Wortspiel langsam langweilig wird: In Sachen Vignettierung zeigt das Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A] Licht und Schatten. Einerseits gefällt es, dass die kurze Extremstellung gerade im Vergleich zum Canon 24-105 f/4 L kaum mit dunklen Rändern zu kämpfen hat, doch umgekehrt erscheinen am langen Ende die Ecken doch deutlich dunkler. Wie immer hilft auch hier Abblenden, bereits ab f/5.6 kann man das Thema vergessen. Der Crop ist wie üblich kaum bis gar nicht betroffen.
Verzerrung ist bei einem so vielseitigen Objektiv natürlich ebenfalls immer vorhanden, doch als Vertreter der gehobenen Klasse lässt sich auch hier ganz gut damit umgehen. Sichtbar betroffen scheint dabei sowieso lediglich die 24mm-Stellung zu sein, mit etwas Korrektur in den entsprechenden RAW-Konvertern aber auch dann eher zu vernachlässigen. Erwartetes, gutes Niveau eben.
Chromatische Aberrationen habe ich bisher nicht feststellen müssen, insgesamt scheint das Objektiv in dieser Hinsicht sehr gut korrigiert zu sein.
Unerwartet und daher besonders hervorzuheben ist zudem das Bokeh, das für ein Zoom dieser Art schon wirklich sehr angenehm ist. Besonders im Tele-Bereich wird der Unschärfebereich sehr weich gezeichnet, dank 9 Blendenlamellen auch bei kleineren Blenden.


Fazit

Alles in allem hat Sigma hier eine wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Das Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A] weiß rundum zu überzeugen: Angefangen bei Haptik und Verarbeitung, die auf wirklich sehr hohem Niveau sind, bis hin zur optischen Qualität, die für ein Objektiv dieser Art kaum Wünsche offen lässt.
Doch es gibt auch den ein oder anderen Wermutstropfen: Das Objektiv ist mit seinen 885g sicherlich kein Leichtgewicht, das Canon wiegt immerhin 215g weniger. Außerdem scheint es momentan etwas kompliziert zu sein, ein Sigma 24-105mm F4 DG OS HSM [A] überhaupt zu bekommen. Gerüchten zufolge scheint die Produktion zur Zeit sogar zu pausieren. Dass sich das auch negativ auf die wenigen verfügbaren Exemplare auswirkt, muss nicht extra erwähnt werden. Angesichts der exzellenten Leistung wäre es daher nur wünschenswert, dass sich dieser Umstand bald wieder ändert.
Bis dahin bleibt eigentlich nur der Griff zum bereits getesteten Canon EF 24-105mm 4.0 L IS USM, das ich im direkten Vergleich tatsächlich als das (minimal) unterlegene Objektiv bezeichnen würde, doch trotzdem ein tolles Gesamtpaket bietet.


Beispielbilder:

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Zuletzt bearbeitet:
Canon EF 35mm 2.0 IS USM
Getestet an Canon EOS 60D, 5D und 5D Mark III
Länge: 62,2mm | Durchmesser: 77,9mm | Gewicht: 335g | Filterdurchmesser: 67mm

Eine kleine, lichtstarke Festbrennweite im sog. "Normalbereich" darf eigentlich in keiner Kameratasche fehlen. Glücklicherweise (oder eben nicht?) ist die Auswahl dabei riesig. Für jede Vorliebe und jedes Budget finden sich interessante Objektive. Eines davon ist das Canon EF 35mm 2.0 IS USM, das ich heute vorstellen möchte.

Lieferumfang:

+ das Canon EF 35mm 2.0 IS USM
+ Garantiekarte
+ Deckel für Bajonett und Linse


Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist äußerst positiv. Das Objektiv ist deutlich wertiger gefertigt als sein Vorgänger oder das auf den ersten Blick recht ähnliche Canon EF 50mm 1.4 USM. Dank der relativ kompakten Abmessungen wirken die 335g angenehm, der Fokusring ist vergleichsweise breit und läuft angemessen schwer und satt. Neben dem Bajonett aus Metall wurde außerdem angerauter, griffiger Kunststoff verbaut. Die Schalter für AF/MF und IS ON/OFF rasten sauber.
Alles in allem macht das Canon EF 35mm 2.0 IS USM eine sehr gute Figur - dass ein roter Ring - und damit auch eine Gegenlichtblende - nicht im Lieferumfang enthalten sind, fühlt man dem Objektiv definitiv nicht an!


Autofokus und Bildstabilisator

Wenn man meine vorherigen Reviews gelesen hat, kann man sich nun denken, was nun folgt - aber ich wüsste einfach nicht, was man sonst dazu sagen soll. Canons Ring-USM ist einfach sensationell, bisher ausnahmslos bei jedem Objektiv, das ich benutzen durfte. Schnell und zuverlässig.
Schneller Hallensport? Kein Problem!

Ähnlich positiv fällt auch meine Einschätzung zum IS aus. Zwar kann man durchaus berechtigt hinterfragen, wieso man bei einem 35mm-Objektiv einen Bildstabilisator braucht, doch ist es u.U. schon sehr toll, wenn man mit 1/8s noch gestochen scharfe Bilder bekommt. Schaden tut ein IS schließlich auch nicht, im Zweifel lässt er sich ohnehin deaktivieren.


Schärfe und Kontrast

Wie eigentlich bei allen neueren Objektiven und besonders Festbrennweiten bei Canon muss man sich um Schärfe und Kontraste keine Sorgen machen. Auch das Canon EF 35mm 2.0 IS USM weiß hier von Anfang an zu begeistern, besonders in der Bildmitte. Lediglich die Ränder gewinnen naturgemäß durch Abblenden noch mal an Qualität, ansonsten ist die Leistung bei Offenblende schon sehr gut. Den "Peak" erreicht das Objektiv im Bereich ~f/4 - f/5.6, am Crop etwa eine Blende früher, da hier die äußersten Ecken keine Rolle spielen.


Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Wie nicht anders zu erwarten bei einem lichtstarken Objektiv mit kompakten Abmessungen zeigt sich auch beim Canon EF 35mm 2.0 IS USM eine recht deutliche Abschattung bei Offenblende, zumindest an der 5D. Die Crop-Kameras profitieren naturgemäß vom kleineren Sensor, für alle anderen bleibt nur die nachträgliche Korrektur oder Abblenden.
Verzerrung ist wie bei allen weitwinkligen Objektiven zwar vorhanden, hält sich allerdings in Grenzen, insgesamt scheint das Objektiv sehr gut korrigiert zu sein. Wer nicht vornehmlich Backsteinmauern fotografiert, dürfte nie auf Probleme damit stoßen.
CAs habe ich selbst bei Offenblende und hohem Pixel-Pitch nicht zu sehen bekommen.
Das Bokeh gehört sicherlich noch mal zu den Stärken des Objektivs, insgesamt kann es durch eine sehr weiche Zeichnung überzeugen. Kreise bleiben dank neun Blendenlamellen auch abgeblendet rund.


Fazit

Das Canon EF 35mm 2.0 IS USM hält was es verspricht. Wer nach einer relativ lichtstarken Festbrennweite im Bereich der 35mm sucht, wird nicht umher kommen, sich mit diesem Objektiv zu beschäftigen. Es mag dabei nicht für jeden interessant sein, da je nach Anwendung zum Beispiel eine größere Blende sinnvoller erscheint oder Preis und Größe eine wichtigere Rolle spielen. Das Canon EF 35mm 2.0 IS USM liegt in dieser Hinsicht irgendwo "dazwischen". Ob dieser Kompromiss für jeden sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln - andere (wie eben auch ich) finden darin einen tollen Allrounder.


Beispielbilder:
Kommen noch
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ZEISS Otus 1.4/55

ZEISS Otus 1.4/55
Getestet an Nikon D600 & D800E
Länge: 141mm | Durchmesser: 83mm | Gewicht: 970g | Filterdurchmesser: 77mm

Da ich beruflich die Möglichkeit hatte das Zeiss Otus 55 1.4 ZF.2 an meiner Nikon D600 und der dafür vorgesehenen D800E zu testen verfasse ich diesen kurzen Test.

Lieferumfang:

+ ZEISS Otus 1.4/55
+ Garantiekarte, Handbuch
+ Gegenlichtblende aus Metall und Bajonettdeckel



Erster Eindruck, Haptik und Verarbeitung:

Der erste Eindruck ist leicht überwältigend. Die Ausmaße des Kartons sind beachtlich. Man erwartet bei 55mm auf jeden Fall weniger. Das "Erlebnis" des Auspackens ist definitiv vorhanden. Man zieht eine hochwertig bedruckte Umverpackung des Kartons ab und kann danach den Deckel öffnen. Das Objektiv präsentiert sich in einer Plastikfolie in Zeiss-blauen Schaumstoff gehüllt. Darüber befinden sich die Gegenlichtblende, ebenfalls im Schaumstoff eingelassen, und die Garantiekarte und Handbuch in einer Pappbox.

Beim ersten begutachten fällt auf das das Objektiv sehr schwer ist. Auch seine Ausmaße sind sehr beachtlich. Alles wirkt sehr hochwertig, die Beschriftung, die Zeiss Logos, die Lackierung und der Gummi des Fokusrings. Die Gegenlichtblende ist innen mit einer Art Samt beschichtet um das Licht stärker zu streuen. Alles wirkt sehr hochwertig.
Für mich ist das Otus eines der schönsten Objektive die es gibt.
Die einzige Kritik hier ist das die Gegenlichtblende nicht fest sitzt. Sie lässt sich ein wenig bewegen. Nicht weiter schlimm, aber ich habe dies als eigenartig empfunden.

weitere Bilder des Objektivs:

20160130-DSC_4152.jpg


20160130-DSC_4166.jpg


20160130-DSC_4167.jpg

Autofokus aka MF Handling

Nicht vorhanden.

Deshalb ein paar Worte zum manuellen Fokus. Generell nutze ich ungern MF Objektive an Nikon Bodies. Ich empfinde es überaus umständlich auf den Schärfeindikator links unten im Sucher zu schielen. Das ist bei Canon viel komfortabler gelöst mit dem aufleuchten des Fokusfelds.
Die ersten Versuche meine 1-Jährige Tochter zu fotografieren waren nicht sehr von Erfolg gekrönt. Es dauerte ein paar Fotos bis man sich daran gewöhnt hat wie sich der Fokusring verhält. Dieser läuft, nach dem ich die Linse das ganze Wochenende genutzt hatte, genau richtig. Die Kraft die benötigt wird als auch den Weg den man dreht ist sehr gut. Man kann nach einer Weile den Fokus auch bei Offenblende sehr genau einstellen. Das einzige was mir negativ aufgefallen ist, und ich denke bei dem Preis kann man das erwähnen, ist das beim Fokussieren ein leichtes schleifendes bzw. kratzendes Geräusch von Metall zu hören ist. Dies ist beim Blendenring nicht der Fall. Dieser läuft sehr weich und ohne Geräuche.



Schärfe und Kontrast

Wie bei vielen Tests zu lesen, bereits bei Offenblende sehr gut. Die Schärfe ist stehts über jeden zweifel erhaben, sowohl an der D600 als auch an der D800E. Ende Februrar kann ich dazu etwas mehr schreiben da ich dann etwas mehr Bilder habe und diese mit vorhandenen Aufnahmen vergleichen kann.

Ein paar Worte zur Schärfe. Nachdem ich in über 400 Bildern Passpunkte gemessen habe kann ich sagen das die Linse im Zentrum einfach wahnsinnig gut auflöst. Alle Kanten sind sehr scharf und man sieht keinen Unterschied zu den Bildern eines Phase One 60Mpix + Rodenstock Digaron 50mm. Das betrifft ungefähr 1/3 des Bildes im Zentrum. Danach baut die Schärfe merklich ab bis sie zum Rand hin nur noch Ok ist. Ich muss dazu sagen das dies bei Luftbildern extrem auffällt da alles in einer Fokusebene liegt. Im Vergleich zum Sigma 50 1.4 Art sind die Unterschiede deutlich zu sehen.




Vignettierung, Verzerrung, CAs und Bokeh

Die Vignettierung ist bei Offenblende gut sichtbar. Zur Verzerrung kann man nur sagen, nicht wirklich vorhanden. An weissen Kanten kommt es zu leichten blau-grünen Frabsäumen. Aber dies stellt, Lightroom und Objektivprofil sei Dank, kein Problem dar. Objektivkorrektur einschalten und freuen oder die Vignette zum Beispiel, gestalterisch nutzen. Das Bokeh ist traumhaft. Es verwundert mich eh das bei dem manuellen Fokus und Bokeh, bei den Temperaturen hier (>30ºC), nicht Butter aus der Linse läuft. :fresse:

20160130-DSC_4234.jpg


20160130-DSC_4227.jpg


Fazit

Ein Fazit ist schwer zu ziehen. Festzuhalten bleibt das mir der Ausflug mit dem Otus Spaß gemacht hat und auch die Bildwirkung der 55mm gefällt mir sehr gut. Durch das hohe Gewicht hat man das Gefühl das man eher das Objektiv als die Kamera in der Hand hat. Das Gewicht habe ich nicht als störend empfunden, aber auf eine Wandertour würde ich sie nicht mitnehmen.

Auf der einen Seite macht die Linse sehr viel Spaß und ist durch ihre herausragenden optischen und mechanischen Fähigkeiten einfach und ohne Bedenken einsetzbar. Aber auf der anderen Seite ist der Preis einfach zu hoch. Ich persönlich würde ein Sigma 50mm 1.4 dem Otus vorziehen. Diese bietet einen Autofokus und ebenfalls gute optische Eigenschaften für einen akzeptablen Preis. Das Otus ist eher für Anwender die auf eine möglichst hohe Auflösung Wert legen und dafür auf den Komfort eines AF verzichten können.


Beispielbilder:
Ohne Profilkorrektur aus LR exportiert:

20160130-DSC_4181.jpg


20160130-DSC_4185.jpg


20160130-DSC_4189.jpg


20160130-DSC_4191.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
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