Ist in kleinen Räumen immer schwierig, unabhängig vom Lautsprecher. Regalboxen klingen je nach Aufstellort, das Regal (oder Tisch oder Boden oder Wand) dient dort als Resonanzkörper. Man kann tiefe Frequenzen auch mit sehr kleinen Lautsprechern wiedergeben, Kopfhörer machens ja vor.
Man müsste sich jetzt drüber unterhalten, was guten Bass ausmacht. Vom Klang her geht es dabei wahrscheinlich um saubere Definition des Klangs, oft aber habe ich den Eindruck, dass es eigentlich um das Bauchflattern geht, die emotionale Wirkung tiefer Frequenzen mit hohem Druck, die nicht über das Ohr sondern viel direkter mit dem Körper wahrgenommen wird.
Beides ist sehr schwer miteinander zu vereinen, weil ein Lautsprecher bzw. ein Raum, der dieses Bassflattern erzeugt, dass soviel Spass machen kann, dafür starke Resonanzen aufbauen muss- und das verträgt sich ganz schlecht mit der anderen Forderung nach definierten und klanglich korrekten Bässen. Das eine braucht ungedämpfte Schwingung, das andere eine hohe Dämpfung.
Ich sags mal anders. Wenn man tanzen geht und im Club dann voll abgeht bei wummernden Bässen, dann liegt das daran, dass man mit dem Körper die Bässe "hört". Die eigentliche Qualität des Klangs ist dabei meist miserabel eigentlich und hat mit hoher Wiedergabequalität nichts zu tun. Es klingt also eigentlich schlecht, macht aber richtig Spass. Reproduzierbar ist das in den eigenen Wänden eher nicht weil man dafür die Wände zum Schwingen bringen muss. Wer kein Eigenheimbesitzer im Grünen ohne Familie ist, wird das nicht oft praktizieren bevor die Nachbarn nicht mehr grüssen.
Eigentlich sollte man solche Musik dann vielleicht tatsächlich bevorzugt dort geniessen, wo sie gut hinpasst- in Clubs, Discos und auf Konzerten. Der Spass ist nicht zuhause reproduzierbar, wie bei einem Wein der im Urlaub lecker war und zuhause langweilig schmeckt.
Was man zuhause hinkriegen kann, ist ein System mit relativ genauer Wiedergabe und definiertem Bass. Das können auch relativ kleine Boxen wenn sie richtig stehen und gut konstruiert sind. Die emotionale Bauchschmetterlingsebene wird aber fehlen. Solche Systeme brauchen auch keine 100 Watt dann. Man macht es sich mit geringerer Leistung einfacher bei kleineren Räumen, weil die vielfältigen Raumeinflüsse auf die Akustik geringer sind, der direkte Schall aus den Boxen spielt dann die Hautprolle, die Reflexionen weniger, dazu müssen die Boxen relativ nah am Hörer sein und möglichst weit entfernt von Wänden. Kurz gesagt: Nahfeldmonitore.
Aber ich würde eigentlich für zu Hause in jedem Fall bequeme und gut klingende Kopfhörer am sinnvollsten finden. Sie können ohne Einfluss des umgebenden Raumes relativ genau abbilden, schirmen gegen Umgebungsgeräusch etwas ab, eignen sich besser für hohe Lautstärken. Wenn es nicht um Spiele und Video geht, ist evtl. ein guter Bluetooth KH ne Option, damit kann man sich frei im Raum bewegen. In Videos und Spielen bleiben die leider in der Regel nicht synchron wegen der Pufferung.