oelsi
Enthusiast
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Schon beim Release habe ich mich in das Cooltek Jonsbo V6 Gehäuse verguckt. Nachdem ich in letzter Zeit viel mit Desktop-Virtualisierung rumgespielt habe und sich mal wieder einiges an überschüssiger Hardware angesammelt hatte, war die Idee geboren, im V6 per Resteverwertung einen HTPC und ein NAS zu bauen, die unabhängig voneinander virtualisiert unter KVM als Hypervisor laufen.
Die Hardware:
Die Software:
Leider besitzt das Q87T nur einen (geschlossenen) PCIe x4 Slot, deshalb mußte die GT 630 per PCIe-Riser neben das Board gesetzt werden. Die Anbindung ist dann zwar nur noch PCIe x1, was für Mediacenter-Betrieb allerdings dicke ausreicht. Und ja, der PCIe-Spezifikation entspricht der Adapter mit Sicherheit auch nicht...
Die NAS-VM erhält per PCIe-Passthrough die Onboard-Intel NIC (Intel i217) und einen 2-Port SATA3 Controller (Asmedia ASM1061). Der findet leider nur im Full-Size Mini PCIe Slot Platz, so daß ich meine schöne Plextor mSATA SSD in einen mSATA-zu-SATA Adapter ausgliedern musste - suboptimal, aber einen Tod muß man halt sterben...
Insgesamt passen vier 3,5" HDDs ins Gehäuse, für die ich einen Lian-Li Einbaurahmen zurechtgemoddet habe. Zwei der Platten hängen am Mini-PCIe Controller und werden direkt an die NAS-VM durchgereicht. Die weiteren Platten hängen am Onboard-SATA-Controller, werden vom Hypervisor als LVM-Volumes verwaltet und nach Bedarf der NAS-VM und eventuellen weiteren VMs per virtio zugeteilt.
Da es mit vier Platten im Gehäuse recht eng wird, darf der CPU-Kühler nicht sehr hoch bauen. Zwischen dem Akasa K25 und dem untersten Festplattenslot bleibt noch ca. 1cm Platz. Der K25 ist für den i7-4770 natürlich unterdimensioniert, im Asus-BIOS läßt sich jedoch sehr einfach die maximale Leistungsaufnahme begrenzen. Der Sweetspot liegt hier bei 50W, die der Akasa bei vier Platten im Gehäuse und CPU-Temps < 80 Grad noch dauerhaft in den Griff bekommt - natürlich bei entsprechender Lautstärke und nur im geschlossenen Gehäuse, weil sonst kein Airflow zwischen Kühler und unterster Festplatte zustandekommt.
Die Realtek Onboard-NIC ist für den Hypervisor reserviert. Eine zusätzliche NIC wird vom Half-Size Mini-PCIe Slot bereitgestellt, auf die, abgesehen von der NAS-VM, alle weiteren VMs gebridged werden.
Das Board wird von einem externen 19V Tischnetzteil versorgt und bereitet alle weiteren Spannungen intern auf. Die GT 630 und die vier Festplatten hängen am internen SATA Power Connector, der nominell dadurch vollkommen überlastet ist. Funktionieren tut's trotzdem. Wäre dies eine Kaufberatung, würde ich jedoch davon abraten und eine zusätzliche Stromversorgung für die Festplatten empfehlen.
Stromverbrauch liegt im Idle, alle VMs aktiv, mit 4x WD Red/Green im Standby, bei unter 30W, der Rechner ist dabei qasi nicht zu hören. Unter CPU-Vollast und aktiven HDDs liegen etwa 90W an.
Fazit:
Nach viel Blut, Schweiß und Tränen (a.k.a "Gefrickel") läuft mein "HTNAS" stabil und so, wie ich mir das ausgemalt habe. Die GT 630 hängt am Fernseher, HDMI-Sound funktioniert einwandfrei, Netzwerkdurchsatz der NAS-VM füllt schreibend wie lesend die Gigabit-Bandbreite.
Für mich war es ein spannender PoC für Hardware-Virtualisierung. Das Thema "VGA-Passthrough" ist aber insgesamt noch recht beta und für einen Einsatz in missionskritischen Anwendung deshalb noch nicht zu empfehlen.
Die Hardware:
- Cooltek V6
- Asus Q87T
- 2x 8GB Kingston SO-DIMM RAM
- Core i7-4770 (overpowered, aber lag halt noch so rum...)
- Akasa K25
- Plextor mSATA 256GB
- Zotac GT 630
- Delock Mini-PCIe SATA Controller
- Delock Mini-PCIe Gigabit LAN Adapter
- 120mm BeQuiet PWM Lüfter
- Streacom interner USB Infrarot-Empfänger
- Innenleben eines Lian-Li EX-H34 HDD-Rahmens
- 120W/18,5V HP Tischnetzteil
Die Software:
- Minimale Ubuntu Server 14.04 Installation als KVM-Hypervisor.
- Stock Ubuntu Kernel, hand-gepatched mit VGA Arbiter und ACS Override Patches
- HTPC-VM: Windows Media Center + DVBLink unter Windows 7 64bit
- NAS-VM: Openmediavault
- Alle VMs verwaltet unter libvirt per virt-manager
- Hypervisor und VM-Images auf SSD
- Zotac GT 630 per vfio-vga-Passthrough
- Onboard Realtek Audio Codec per PCI-Passthrough
- Streacom interner IR-Empfänger per USB-Passthrough (Empfang durch die Mesh-Front ist super)
- Logitech Unifying USB Dongle für eine Logitech K400 Mediacenter-Tastatur per USB-Passthrough
- DVB-S2 Tuner per Sat>IP (Kudos! an RobertDD für den genialen Tipp!)
Leider besitzt das Q87T nur einen (geschlossenen) PCIe x4 Slot, deshalb mußte die GT 630 per PCIe-Riser neben das Board gesetzt werden. Die Anbindung ist dann zwar nur noch PCIe x1, was für Mediacenter-Betrieb allerdings dicke ausreicht. Und ja, der PCIe-Spezifikation entspricht der Adapter mit Sicherheit auch nicht...
Die NAS-VM erhält per PCIe-Passthrough die Onboard-Intel NIC (Intel i217) und einen 2-Port SATA3 Controller (Asmedia ASM1061). Der findet leider nur im Full-Size Mini PCIe Slot Platz, so daß ich meine schöne Plextor mSATA SSD in einen mSATA-zu-SATA Adapter ausgliedern musste - suboptimal, aber einen Tod muß man halt sterben...
Insgesamt passen vier 3,5" HDDs ins Gehäuse, für die ich einen Lian-Li Einbaurahmen zurechtgemoddet habe. Zwei der Platten hängen am Mini-PCIe Controller und werden direkt an die NAS-VM durchgereicht. Die weiteren Platten hängen am Onboard-SATA-Controller, werden vom Hypervisor als LVM-Volumes verwaltet und nach Bedarf der NAS-VM und eventuellen weiteren VMs per virtio zugeteilt.
Da es mit vier Platten im Gehäuse recht eng wird, darf der CPU-Kühler nicht sehr hoch bauen. Zwischen dem Akasa K25 und dem untersten Festplattenslot bleibt noch ca. 1cm Platz. Der K25 ist für den i7-4770 natürlich unterdimensioniert, im Asus-BIOS läßt sich jedoch sehr einfach die maximale Leistungsaufnahme begrenzen. Der Sweetspot liegt hier bei 50W, die der Akasa bei vier Platten im Gehäuse und CPU-Temps < 80 Grad noch dauerhaft in den Griff bekommt - natürlich bei entsprechender Lautstärke und nur im geschlossenen Gehäuse, weil sonst kein Airflow zwischen Kühler und unterster Festplatte zustandekommt.
Die Realtek Onboard-NIC ist für den Hypervisor reserviert. Eine zusätzliche NIC wird vom Half-Size Mini-PCIe Slot bereitgestellt, auf die, abgesehen von der NAS-VM, alle weiteren VMs gebridged werden.
Das Board wird von einem externen 19V Tischnetzteil versorgt und bereitet alle weiteren Spannungen intern auf. Die GT 630 und die vier Festplatten hängen am internen SATA Power Connector, der nominell dadurch vollkommen überlastet ist. Funktionieren tut's trotzdem. Wäre dies eine Kaufberatung, würde ich jedoch davon abraten und eine zusätzliche Stromversorgung für die Festplatten empfehlen.
Stromverbrauch liegt im Idle, alle VMs aktiv, mit 4x WD Red/Green im Standby, bei unter 30W, der Rechner ist dabei qasi nicht zu hören. Unter CPU-Vollast und aktiven HDDs liegen etwa 90W an.
Fazit:
Nach viel Blut, Schweiß und Tränen (a.k.a "Gefrickel") läuft mein "HTNAS" stabil und so, wie ich mir das ausgemalt habe. Die GT 630 hängt am Fernseher, HDMI-Sound funktioniert einwandfrei, Netzwerkdurchsatz der NAS-VM füllt schreibend wie lesend die Gigabit-Bandbreite.
Für mich war es ein spannender PoC für Hardware-Virtualisierung. Das Thema "VGA-Passthrough" ist aber insgesamt noch recht beta und für einen Einsatz in missionskritischen Anwendung deshalb noch nicht zu empfehlen.