Hallo zusammen,
ich habe mir vor einiger Zeit das Zotac Fusion ITX bestellt. Nach einigen Tests, habe ich mich entschlossen, auch noch einen Intel G620T zu kaufen und diesen sozusagen im direkten Vergleich gegen das Zotac antreten zu lassen. Folgendes ist dabei heraus gekommen. Achtung: Es muss jeder für sich entscheiden, ob ihm dieses subjektive Ergebnis wirklich etwas sinnvolles mitteilt.
Testkomponenten:
Zunächst mal Preis:
Zotac Fusion ITX Wifi: ca. 125 Euro
Intel G620T + MSI H61I-E35 (B3): 120 Euro
Meinung: Da im Zotac noch ein WLAN-Adapter integriert ist, ist die Intel-Kombi insgesamt ein klein wenig teurer, dafür hat man bei der Wahl des WLAN-Adapters aber die freie Auswahl.
Lieferumfang und Anschlüsse:
Zotac: Handbuch, CD, Zwei WLAN-Antennen, 4 SATA-Kabel, Blende, Schrauben, sehr viele Anschlüsse
MSI H61I-E35 (B3): Handbuch, CD, 2 SATA-Kabel, Blende, Anschlüsse auf ein Minimum reduziert.
Meinung: Hier hat Zotac ganz klar die Nase vorn. Alles komplett, durchdachter Lieferumfang inkl. Schrauben, allerdings ist fraglich, wie hoch man den Lieferumfang gewichten sollte, denn auch das MSI Board beinhaltet alles wichtige zum Einbau.
Einbau:
Zotac: Da das Board inkl. CPU geliefert wird, heißt es einsetzen und fertig. Keine lästigen Basteleien
Intel G620T: Der Intel verfügt in meiner Version über einen Boxed Kühler, der dank eines Wärmeleitpads einfach aufgesteckt werden kann, nur minimaler Mehraufwand gegenüber dem Zotac.
Meinung: Zotac auch für Laien geeignet, bei Intel wird ein wenig Sachverstand benötigt.
Lautstärke / Wärmeentwicklung:
Zotac: Passiv gekühlt? Von wegen, je nach Gehäuse sollte unbedingt ein kleiner Lüfter verbaut werden, da sonst die Temperaturen zu hoch werden. Hier reicht aber schon ein Minimalkonstrukt, folglich ist das System kaum zu hören.
Intel G620T: Mit PWM bei 60 Grad und 12,5% Startgeschwindigkeit dreht der Lüfter mit 1000 - 1300 rpm. Somit ist das System wenn überhaupt nur ein wenig lauter, als die vermeindlich passive Konkurrenz (also in > 1m Entfernung kaum hörbar). Wenn der Boxed Kühler mal voll aufdreht, ist die Geräuschentwicklung kaum zu ertragen, das war nicht anders zu erwarten, aber er dreht eben nie voll auf. Selbst im HD-Betrieb läuft er dank der GPU Beschleunigung fast im idle. Bei abgestecktem Lüfter wird das System allerdings zu warm.
Meinung: Zotac gewinnt diesen Vergleich natürlich dank der "passiven" Lösung. Allerdings mit einem bitteren Beigeschmack: Man kommuniziert absolute Stille, die je nach Gehäuse leider nicht empfehlenswert ist, soll die CPU länger als 1 Jahr halten. Der Boxed-Kühler des Intel ist bei richtiger Konfiguration erstaunlich leise, selbst der HD-Abspieltest lässt den Lüfter bei einer leisen Drehzahl drehen. Randbemerkung: Investiert man in einen High End Kühler für den Intel, ist hier je nach Gehäuse sicher ein Semi-passiv Betrieb denkbar, dies kann ich aber nicht testen.
Stromverbrauch:
Zotac: 17,4W im Idle, 32,8 im HD-Betrieb (80% Last, out of the box, ohne Optimierungen)
Intel G620T: 19,8 im Idle, 24,2 im HD-Betrieb (20% Last, out of the box, ohne Optimierungen)
Meinung: Kaum ein Unterschied im Idle, im HD-Betrieb aber doch merklich, da der E-350 mit 80% Last läuft.
Alltagstest Leistung:
Zotac: Das Zotac-Board ist recht zügig unterwegs, Windows 7 64bit sind kein Problem für die APU. Surfen klappt ohne Probleme. Dank aktivierter GPU-Beschleunigung bringt auch FullHD-Video-Material die APU nicht aus der Puste. Leider merkt man trotzdem, dass man hier nicht mit einem Desktop unterwegs ist. Die GPU-Beschleunigung klappt nicht überall reibungslos / ohne zusätzliche Einstellungen und beispielsweise Youtube HD ruckelte bei mir bis zum Schluss ein wenig und selbst SD-Material war im Browser nie ganz flüssig anzuschauen. Sehr ärgerlich, wenn man Trailer im Internet anschauen möchte.
Intel G620T: Eine wahre Augenweide ist hingegen der Intel. Im normalen Betrieb spürt man die zusätzliche Leistung. Es ist einfach egal, ob man die GPU-Beschleunigung aktiviert oder nicht, man bemerkt keinen Unterschied, zuverlässig rechnet er alles kurz und klein
Meinung: Kein Vergleich. Intel schlägt Zacate um Längen.
Sonstiges
Fazit (subjektiv)
Unter den gegebenen Umständen kann man mein Anschaffung des Zotac Fusion ITX trotz des 24p-Bugs nur als totalen Fehlkauf bezeichnen. Wem nervige Nebeneffekte, wie Piepen, Blinken und ein nicht funktionierender HDMI Port unter Windows 7 64 bit egal sind, wenn der geringe Preis und die geringe Lautstärke es rechtfertigen, dem gebe ich grundsätzlich recht. Nur ist das hier nicht der Fall. Für nur etwa 20 Euro mehr (wegen WLAN) bekommt man ein ausgereiftes, wirklich leises System von MSI und Intel, welches den Zacate dermaßen an die Wand haut, dass man nur staunen kann.
Einzig der 24p-Bug und in sehr empfindlichen Fällen noch die Lautstärke des Lüfters mag für manche rechtfertigen, den Zacate zu kaufen, wobei ich ehrlich gesagt denke, dass die Leistungsunterschiede und die Tatsache, dass der Zacate sich eben NICHT IMMER passiv kühlen lässt, selbst dadurch keinen Zacate-Kauf legitimieren.
Warum gewinnt Intel trotz der Tatsache, dass Zotac bei allen Kriterien abgesehen von der Leistung vorn liegt?
Eine sehr gute Frage...Nunja, weil das Zacate-System in allen für einen HTPC wichtigen Belangen nur sehr knapp vorne liegt. Preis und Lautstärke sind nahezu gleich, Lieferumfang ist denke ich kein wirkliches Kriterium, solange der HTPC ohne weitere Einkäufe gebaut werden kann und die Leistung des Intel ist einfach so extrem viel besser, dass er gewinnt. Der Zacate hat bei mir nichtmal SD-Content im DivX-Web-Player ruckelfrei geschafft und Intel macht einfach in allen Belangen mehr Spaß. Kein Ruckeln, kein Zucken, kein Wackeln, keine Sanduhr, kein Gebastel mit Adaptern oder Gepiepe.
ich habe mir vor einiger Zeit das Zotac Fusion ITX bestellt. Nach einigen Tests, habe ich mich entschlossen, auch noch einen Intel G620T zu kaufen und diesen sozusagen im direkten Vergleich gegen das Zotac antreten zu lassen. Folgendes ist dabei heraus gekommen. Achtung: Es muss jeder für sich entscheiden, ob ihm dieses subjektive Ergebnis wirklich etwas sinnvolles mitteilt.
Testkomponenten:
- Gehäuse: LC-Power LC-1360mi
- Arbeitsspeicher: 4GB Kingston
- Festplatte: Samsung 2,5" 320GB
Zunächst mal Preis:
Zotac Fusion ITX Wifi: ca. 125 Euro
Intel G620T + MSI H61I-E35 (B3): 120 Euro
Meinung: Da im Zotac noch ein WLAN-Adapter integriert ist, ist die Intel-Kombi insgesamt ein klein wenig teurer, dafür hat man bei der Wahl des WLAN-Adapters aber die freie Auswahl.
Lieferumfang und Anschlüsse:
Zotac: Handbuch, CD, Zwei WLAN-Antennen, 4 SATA-Kabel, Blende, Schrauben, sehr viele Anschlüsse
MSI H61I-E35 (B3): Handbuch, CD, 2 SATA-Kabel, Blende, Anschlüsse auf ein Minimum reduziert.
Meinung: Hier hat Zotac ganz klar die Nase vorn. Alles komplett, durchdachter Lieferumfang inkl. Schrauben, allerdings ist fraglich, wie hoch man den Lieferumfang gewichten sollte, denn auch das MSI Board beinhaltet alles wichtige zum Einbau.
Einbau:
Zotac: Da das Board inkl. CPU geliefert wird, heißt es einsetzen und fertig. Keine lästigen Basteleien
Intel G620T: Der Intel verfügt in meiner Version über einen Boxed Kühler, der dank eines Wärmeleitpads einfach aufgesteckt werden kann, nur minimaler Mehraufwand gegenüber dem Zotac.
Meinung: Zotac auch für Laien geeignet, bei Intel wird ein wenig Sachverstand benötigt.
Lautstärke / Wärmeentwicklung:
Zotac: Passiv gekühlt? Von wegen, je nach Gehäuse sollte unbedingt ein kleiner Lüfter verbaut werden, da sonst die Temperaturen zu hoch werden. Hier reicht aber schon ein Minimalkonstrukt, folglich ist das System kaum zu hören.
Intel G620T: Mit PWM bei 60 Grad und 12,5% Startgeschwindigkeit dreht der Lüfter mit 1000 - 1300 rpm. Somit ist das System wenn überhaupt nur ein wenig lauter, als die vermeindlich passive Konkurrenz (also in > 1m Entfernung kaum hörbar). Wenn der Boxed Kühler mal voll aufdreht, ist die Geräuschentwicklung kaum zu ertragen, das war nicht anders zu erwarten, aber er dreht eben nie voll auf. Selbst im HD-Betrieb läuft er dank der GPU Beschleunigung fast im idle. Bei abgestecktem Lüfter wird das System allerdings zu warm.
Meinung: Zotac gewinnt diesen Vergleich natürlich dank der "passiven" Lösung. Allerdings mit einem bitteren Beigeschmack: Man kommuniziert absolute Stille, die je nach Gehäuse leider nicht empfehlenswert ist, soll die CPU länger als 1 Jahr halten. Der Boxed-Kühler des Intel ist bei richtiger Konfiguration erstaunlich leise, selbst der HD-Abspieltest lässt den Lüfter bei einer leisen Drehzahl drehen. Randbemerkung: Investiert man in einen High End Kühler für den Intel, ist hier je nach Gehäuse sicher ein Semi-passiv Betrieb denkbar, dies kann ich aber nicht testen.
Stromverbrauch:
Zotac: 17,4W im Idle, 32,8 im HD-Betrieb (80% Last, out of the box, ohne Optimierungen)
Intel G620T: 19,8 im Idle, 24,2 im HD-Betrieb (20% Last, out of the box, ohne Optimierungen)
Meinung: Kaum ein Unterschied im Idle, im HD-Betrieb aber doch merklich, da der E-350 mit 80% Last läuft.
Alltagstest Leistung:
Zotac: Das Zotac-Board ist recht zügig unterwegs, Windows 7 64bit sind kein Problem für die APU. Surfen klappt ohne Probleme. Dank aktivierter GPU-Beschleunigung bringt auch FullHD-Video-Material die APU nicht aus der Puste. Leider merkt man trotzdem, dass man hier nicht mit einem Desktop unterwegs ist. Die GPU-Beschleunigung klappt nicht überall reibungslos / ohne zusätzliche Einstellungen und beispielsweise Youtube HD ruckelte bei mir bis zum Schluss ein wenig und selbst SD-Material war im Browser nie ganz flüssig anzuschauen. Sehr ärgerlich, wenn man Trailer im Internet anschauen möchte.
Intel G620T: Eine wahre Augenweide ist hingegen der Intel. Im normalen Betrieb spürt man die zusätzliche Leistung. Es ist einfach egal, ob man die GPU-Beschleunigung aktiviert oder nicht, man bemerkt keinen Unterschied, zuverlässig rechnet er alles kurz und klein
Meinung: Kein Vergleich. Intel schlägt Zacate um Längen.
Sonstiges
- Intel hat leider den 24p-Bug
- Zotac piept beim Einschalten für jedes USB-Gerät einmal (nervig)
- Zotac blinkt und leuchtet (je nach Betriebssituation als Server störend)
- Der integrierte WLAN-Adapter von Zotac ist zwar okay, allerdings für High-Speed Übertragungen nicht unbedingt geeignet (ich hatte maximal 65 Mbit/s im Nebenraum)
- Zotac hat mit Windows 7 64bit aktuell einen Treiber-Bug, durch den sich der HDMI-Port gar nicht nutzen lässt, allerdings kann der DVI-Port zu einem vollwertigen HDMI mit Audio aufgewertet werden
Fazit (subjektiv)
Unter den gegebenen Umständen kann man mein Anschaffung des Zotac Fusion ITX trotz des 24p-Bugs nur als totalen Fehlkauf bezeichnen. Wem nervige Nebeneffekte, wie Piepen, Blinken und ein nicht funktionierender HDMI Port unter Windows 7 64 bit egal sind, wenn der geringe Preis und die geringe Lautstärke es rechtfertigen, dem gebe ich grundsätzlich recht. Nur ist das hier nicht der Fall. Für nur etwa 20 Euro mehr (wegen WLAN) bekommt man ein ausgereiftes, wirklich leises System von MSI und Intel, welches den Zacate dermaßen an die Wand haut, dass man nur staunen kann.
Einzig der 24p-Bug und in sehr empfindlichen Fällen noch die Lautstärke des Lüfters mag für manche rechtfertigen, den Zacate zu kaufen, wobei ich ehrlich gesagt denke, dass die Leistungsunterschiede und die Tatsache, dass der Zacate sich eben NICHT IMMER passiv kühlen lässt, selbst dadurch keinen Zacate-Kauf legitimieren.
Warum gewinnt Intel trotz der Tatsache, dass Zotac bei allen Kriterien abgesehen von der Leistung vorn liegt?
Eine sehr gute Frage...Nunja, weil das Zacate-System in allen für einen HTPC wichtigen Belangen nur sehr knapp vorne liegt. Preis und Lautstärke sind nahezu gleich, Lieferumfang ist denke ich kein wirkliches Kriterium, solange der HTPC ohne weitere Einkäufe gebaut werden kann und die Leistung des Intel ist einfach so extrem viel besser, dass er gewinnt. Der Zacate hat bei mir nichtmal SD-Content im DivX-Web-Player ruckelfrei geschafft und Intel macht einfach in allen Belangen mehr Spaß. Kein Ruckeln, kein Zucken, kein Wackeln, keine Sanduhr, kein Gebastel mit Adaptern oder Gepiepe.
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