Finde das eh krass das man den halben Bau quasi erst klären soll wenn der Vertrag schon unterschrieben ist. Was bei uns jetzt schon alles noch zusätzlich zu Buche schlägt ist schon irre und wir haben sicher nicht an alles gedacht.
Drängen lassen wir uns auf jeden Fall nicht. Geht eigentlich bei den Anbietern aktuell nur um ne Gratis PV Anlage bis 30.09, damit will man natürlich trotzdem Druck aufbauen.
Natürlich wollen die vorher nicht schon alles durchklären, weil das Kostet Geld und Zeit. Und noch viel Schlimmer, der Kunde könnte noch Abspringen, weil es ihn am Ende zu Teuer wird mit den Extras, die man zu Mondpreisen NACH der Unterschrift leichter verkaufen kann (Friss oder Stirb Methode, weil was willst du machen, wenn die eingemauerten Rollläden nun 20k Aufpreis kosten, du diese aber unbedingt haben willst).
In der heutigen Zeit müssen die Baufirmen um jeden Kunden betteln und da geht mehr als vor 3-4 Jahren, wo die Zinsen gut waren und die Leute bauen wollten. Folgerichtig geht nun auch mehr vor der Unterschrift.
Das man vorher einiges Durchspricht, sollte klar sein. Die großen Aufpreismonster sollte man alle vorher klären, schon alleine um die Gesamtsumme zu kennen. Wenn man absolut Eisern ist und quasi keine Extras buchen will, wird man vielleicht mit 10-15k an Extras auskommen. Ansonsten sind 50k an Extras gar kein Thema. Die teuren üblichen Extras: Aufwertung der Fenster (zb warme Kante) und besonders der Haustür (hier geht richitg Kohle flöten), Aufpreispflichtige Klinker (kann man eigentlich gut umgehen, normal gibt es genug ohne Aufpreis zur Auswahl - ein Vorabblick schadet aber nicht), Dachpfannen mit "Antimoos" (Edelengobiert) kosten quasi immer Extras. Oder die Treppe, welche ganz sicher Aufpreis verlangt. Und dann natürlich das Bad, wo man von 0 bis 30k+ Aufpreis richtig Kohle versenken kann. Da sollte man sich vorher einig sein, was man eigentlich will (hinterher werden sie so heftig gierig, das man das Gefühl bekommt, das man ein zweites zusätzliches Bad bekommt, obwohl alle Lohnarbeiten und Grundmaterial ja schon inklusive sind... Es lohnt sich zu mindestens mal zu gucken, ob man mit den Inklusivekram auskommt oder was unbedingt dazu soll). Und Innentüren sind so ein Thema. Hier kann man sich auf jeden Fall mal die Inklusive Türen zeigen lassen.
Wo später gerne "reingefickt" wird sind so Sachen, die eigentlich selbstverständlich sind. Zb wollte der Fliesenleger Aufpreis, weil wir die 60x30cm Fliesen nicht im Schachbrettmuster auf den Boden wollten (das macht so doch niemand...) sondern versetzt, so wie man das immer macht. Im Preis war aber nur Schachbrettmuster. Die Kantenprofile waren auch nur die aller billigsten Plastikteile inklusive, die dann plötzlich nicht mehr gingen und andere herhalten mussten mit Aufpreis. Am Ende ging es dann "nur" um 500€, aber man fühlt sich verarscht. Egal wie gut man sich vorbereitet, das ein oder andere Mal wird man so oder so reingelegt, weil man einfach nicht an alles vorher denken kann. Macht dann bloss kein Fass auf, weil solange alles grundsätzlich läuft, immer nett und freundlich bleiben und machen lassen. Scheiß auf die 500€, wenn gut gearbeitet wird...
Unser Plan ist eh erstmal Grundstück sichern (zumindest mal reservieren), Baugrundgutachten erstellen lassen und dann auf der Grundlage erst einen Vertrag unterschreiben wenn klar ist welche baulichen Maßnahmen bei der Gründung der Hütte noch auf uns zukommen. Nicht dass man da noch paar tausend Euro mehr einplanen muss wegen schlechtem Boden oder Grundwasser direkt unter der Bodenkante.
Ohne Grundstück niemals nie auch nur irgendwas unterschreiben. Erst das Grundstück sichern (wenigstens Reservieren, so das es auch klappt mit den Kauf) und auch die Finanzierung gesichert haben. Mit der Unterschrift beim Generalunternehmen fallen immer 5-10% der Kosten an, selbst wenn die dann gar nichts machen und man irgendwie versucht da wieder rauszukommen.
Wir hatten bei Viebrockhaus eine komplette Zeichnung und 2–3 Gespräche mit detailliertem Angebot noch vor der Unterschrift bekommen. Das fand ich fair. Dafür aber schon obere Preisliga.
Ich kenne mehrere Viebrockhäuser. Die Bauzeit ist wirklich erste Sahne damals gewesen, man sieht es auch Jahrzehnte später noch am Eckstein mit den Koordinaten (smarter Move...), der Preis aber auch gesalzen hoch und die kurze Bauzeit wird auch mit Leichtbauweiße im OG erreicht, worüber man sich im klaren sein muss. Am Ende macht Viebrock gar nicht so viel selber, sondern arbeitet mit Subunternehmen zusammen.
Wir haben hingegen mit jemanden gebaut, der abgesehen von den Erdarbeiten alles bis zum Richtfest selber macht und somit vom Spartenstich bis zum Richtfest damals 3 Wochen garantiert hat. Je mehr selber gemacht wird, desto besser klappt natürlich die Koordination und eigene Mitarbeiter werden ggf. auch besser bezahlt, sind motivierter/loyaler und der Hase läuft.
Für mich aus nun Bauen und Kernsanieren ist das Wichtigste, das die Leute gut und zuverlässig arbeiten. Termine machen und Einhalten. Das dies auch zu meinen Lasten an anderer Stelle geht (wer bei mir kurzfristig einspringt, springt auch bei anderen mal ein), ist völlig klar. Wer gutes Geld bezahlt (und nicht den billigsten nimmt) und sich vorher Informiert über das Unternehmen, hat gute Chancen, das der Spaß am Ende grundsätzlich auch klappen wird.
Immer diese Romane ^^