[Guide] Biege-How-To für Acryl- und PETG-Rohre

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 74851
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Du meinst, es hat sich ein klein wenig zurückgebogen bzw. gestreckt? Das ist normal. Ob's am Acryl selbst oder der Silikonschnur liegt weiß ich nicht und ist auch müßig zu spekulieren, weil es eben passiert. Ich biege immer ein paar ° weiter und halte es dann in Position, bis es soweit abgekühlt ist, dass das Material nicht mehr weich ist. Lässt man es dann los, kommt es in den gewünschten Winkel. Übungssache, aber irgendwann hat man es drin.
 
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Meine Versuche3 und 4 haben schlechter geklappt als Versuch2: Klick

Danach habe ich mir gestern einige Gedanken gemacht, wie ich weiter mache.
Zum einen hab ich Teile bestellt um die erste Version zu modifizieren. Zum anderen hab ich aber auch drüber nachgedacht,
wie ich Version 2.0 verbessern könnte, damit ich nicht warten muss, bis die Teile zu Modifikation von V1 da sind.
Dabei ist mir eine Idee gekommen, wie ich das mit dem Knick am Beginn der Rundung verringern oder ganz vermeiden könnte.

Ich hab mir dann wegen der angesprochenen Ungedul direkt heute morgen (aktuell hab ich immer nur ca. 1 Std vor der Arbeit Zeit dafür) Version 2.0 nochmal angesehen und dabei einen Fehler meinerseits entdeckt:
Nach dem Lösen des Kantholzes und des Neuansetzes von diesem Holz ist mir aufgefallen, dass die Löcher der Befestigungsschrauben nicht symmetrisch in den Bohrungen der Winkel sind.
Dadurch dürfte das Holz so in dieser Art montiert gewesen sein:
Erläuterung Montagefehler Version2.0.png

Meine Gedanken dazu, wie sich das auswirkt, hab ich direkt ins Bild geschrieben.
Ich hab mir dann noch überlegt, wie es dazu gekommen sein könnte. Da scheint es mir plausibel, dass das Kantholz wegen der 45°-Fasen und der geringen Dicke des Winkels auf der einen Seite über dem Winkel gelegen hat:
IMG_3211 Ausschnitt.jpg

Ich habe dann stattdessen ein Rohr zum Ausrichten verwendet und zusätzliche das Kantholz so positioniert, so dass die tangentiale Verbindungslinie zwischen den Rollen etwas hinterhalb der Anlagefläche des Kantholzes liegt:
Modifikation Pos Anlagefläche zu Rollen bei V2.0.jpg

Durch diese Änderung wollte ich dafür sorgen, das ein Teil der Stützkraft die aufgrund des Biegemomentes notwendig ist, vom nicht geschmolzenen Rohr im Bereich des Holzes aufgenommen wird.
Dadurch reduziert sich die Kraft, die im Anlagepunkt an der Rolle aufgebracht werden muss. Auch steht die Rolle dann sicher nicht mehr vor wie noch bei meinem Montagefehler.

Ich habe dann zusätzlich zu Versuch4 die Temperatur wieder etwas reduziert (ich hatte sie für Versuch4 angehoben) und bin beim Anwärmen etwas systematischer vorgegangen als bisher.
Auch habe ich dann noch bewusst etwas über den zu biegenden Bereich hinaus erwärmt (Danke an @Ronin07 für den Hinweis dazu).

Das Ergebnis sieht man hier: Klick
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir jetzt noch Achsen mit Stopp besorgt:
Bending - Abstände mit Lego bestimmen (1) Ausschnitt.jpgBending - Abstände mit Lego bestimmen (9) Ausschnitt.jpg

Ohne die bekommt man einen komplett im Fitting eingesteckten Legostein nicht mehr raus.
Die Steine komplett reinzustecken hat den Vorteil, das man sich die Verbindung Stück für Stück aufbauen kann:
Bending - Abstände mit Lego bestimmen (2) Ausschnitt.jpg

Nur mit den Steinen aufgebaut fluchtet es nicht zwingend:
Bending - Abstände mit Lego bestimmen (3) Ausschnitt.jpg

Wenn man dann dazwischen Achsen verwendet, kann man die Abstände genau passend durch Verschieben einstellen:
Bending - Abstände mit Lego bestimmen (5) Ausschnitt.jpgBending - Abstände mit Lego bestimmen (7) Ausschnitt.jpg

Einzig beim Ausbauen zum Messen muss man etwas aufpassen, dass man dabei die Steine nicht auf den Achsen verschiebt. Ich hab dann den Mittelteil abgemacht:
Bending - Abstände mit Lego bestimmen (8) Ausschnitt.jpg

Bending - Abstände mit Lego bestimmen (10) Ausschnitt.jpg
 
Sieht sehr gut aus. Mir graut es allerdings gerade mehr davor, die passenden Steine zu suchen als weiter mit den Alphacool Messlehren herum zu hantieren… ;)

Brauche auch leider dauernd andere Winkel als 90 Grad. Und nix ist gescheit in der Flucht bei kurzen Abständen, da helfe ich mir freihändig…

Beispiel: Ausgang Graka und Eingang CPU sind hübsch ca. 7mm versetzt.

IMG_1280.jpeg


Glaube, mein Tisch sieht am Ende mehr aus wie ein größeres Chemielabor als ein PC. :d

Fast alle diese Schläuche hier gilt es zu ersetzen:

IMG_1278.jpeg
 
@besterino
Sind die Messlehren Bestandteil eines Alphacool-Kits? Wenn ja welches bzw. wie finde ich die?
Ich würde sie mir gerne mal ansehen.

Aus Faulheit hab ich einfach alle Legosteine bei toypro.com bestellt.
Die Teile, die ich bestellt hab, hab ich Dir unten angehängt.
Wobei ich mal schauen muss, ob das mit dem Orange Cone so besser funktioniert.

Je nach Farbe gibts Preisunterschiede. Ich hab halt geschaut, das ich möglichst die jeweils günstigste Farbe verwende.
Der Versand ist nicht unbedingt günstig.
 

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@Dampfkanes: ich muss gestehen, dass ich faul war. Da ich noch nix (außer die Heatgun) zum Biegen hatte, habe ich diesen Koffer hier gekauft:


Der versprach "einmal alles" und bisher komme ich damit ganz gut hin. Bis auf halt Besonderheiten wie so völlig bescheidene Mini-Biegungen oder direkt auf einander folgende Winkel.

Das Measuring-Kit gibt es aber auch separat, das sind exakt die Teile, die auch in dem Koffer dabei sind:

 
Wenn man dann dazwischen Achsen verwendet, kann man die Abstände genau passend durch Verschieben einstellen:

Einzig beim Ausbauen zum Messen muss man etwas aufpassen, dass man dabei die Steine nicht auf den Achsen verschiebt. Ich hab dann den Mittelteil abgemacht:
wenn Du Dir Sortiment unterschiedlich lange Abstandhalter aus Kunststoff versorgst, die Lügen vor Ausbau ausmisst und dann die Lügen mit den passenden Abstandhalter ausfüllst, dürftest Du weniger Problem beim Ausmessen haben
 
Aktueller Zwischenstand:

IMG_1282.jpeg


Irgendwie läuft es bei mir statt „genau messen“ mehr so auf „Messen, Biegen, Anhalten, grob Zuschneiden, Anhalten, Korrigieren (ggf. Biegungen, meistens aber vor allem Kürzen), Anhalten, Korrigieren, Anhalten, Korrigieren usw.“ hinaus.

Zum Glück ist das Rohr auch kalt noch etwas flexibel… sonst würd ich das teilweise gar nicht an Ort und Stelle eingesetzt bekommen…

Hier geht‘s ganz schön eng zu, aber ich finde gar nicht schlecht für ein Erstlingswerk:

IMG_1284.jpeg
 
Sieht sehr gut aus. Mir graut es allerdings gerade mehr davor, die passenden Steine zu suchen als weiter mit den Alphacool Messlehren herum zu hantieren… ;)

Brauche auch leider dauernd andere Winkel als 90 Grad. Und nix ist gescheit in der Flucht bei kurzen Abständen, da helfe ich mir freihändig…

Beispiel: Ausgang Graka und Eingang CPU sind hübsch ca. 7mm versetzt.
Es gibt Adapter mit 7mm Versatz wenn Du gar nicht zurecht kommst
 
Bin ja zurecht gekommen. Sicherlich ist da noch Optimierungspotenzial, aber erstmal Loop fertig bekommen. Feinschliff ist dann Kür und für später.

Jetzt mit den Hardtubes nutze ich doch tatsächlich intensiv den Dr. Drop um die Dichtigkeit zu prüfen. Interessante Erkenntnis: der bisherige 90 Grad Winkel am NIC-Block hält nicht dicht (…genug für Luft), wobei da nie Flüssigkeit ausgetreten ist. Getauscht, der neue ist dicht. Wie dem auch sei, mit dem Dr. Drop teste ich abschnittsweise immer mal wieder, das macht dann eine etwaige Fehlersuche einfach.

Allerdings graut es mir davor, wenn irgendwann mal neue Hardware kommt: mit nem neuen Mainboard, CPU und Graka kannste dann im Zweifel echt alles neu machen.

Spannend wird auch, ob die aktuelle Hardware die Hantiererei überhaupt überlebt hat. Die SSDs mussten ganz schön was aushalten…
 
Allerdings graut es mir davor, wenn irgendwann mal neue Hardware kommt: mit nem neuen Mainboard, CPU und Graka kannste dann im Zweifel echt alles neu machen.
da ich viel zu oft die Hardware tausche, machen bei mir Hardtubes genau darum keinen Sinn.

Aber Dein Tube-Geflecht sieht schon sehr spannend aus. Erinnert mich an Rohrbrücken in Chemie-Werken und Raffinerien.
 
Jo, früher habe ich auch häufiger umgebaut. Jetzt eher so alle 2 Jahre: ich kaufe Grakas möglichst wenn sie neu rauskommen und dann auch gleich (wenn nötig/sinnvoll) die aktuelle Plattform.

Entsprechend hab ich gerade ne 4090 und nen 13900KS laufen.

Ob ich jetzt im Herbst direkt wieder mit der 5000er Gen zuschlage, weiß ich echt noch nicht. Eigentlich reicht die 4090 noch mit sattem Leistungspuffer für alles, was ich mache. Andererseits geht mir Intel auf die Nü*** und ich will erstens den 13900KS in die RMA zwecks Umtausch gegen nen neuen geben (Board und CPU gehen in die Familie) und mir zweitens dann ne AMD-Plattform holen. Ich schwanke noch.
 
Nach 9 Rohren hab ich nun auch ein Bild, wie man es NICHT machen sollte - beide Beispiele zeigen den falschen Umgang mit der Silikonschnur.

1. Bevor man nicht sicher ist, das die Winkel/Bögen stimmen, sollte man die Silikonschnur nicht rausnehmen. Wenn man dann nämlich nochmal korrigieren will, bekommt man die bisweilen nämlich nicht wieder rein. Einfach von beiden Seiten und hoffen funktioniert NICHT (siehe 180 Grad Bogen). ;)

2. Weil das rausziehen der Schnur gerne ein Akt ist, war ich faul und habe sie bei einem Korrekturversuch nicht wieder weit genug reingesteckt (obwohl es gegangen wäre). Gab dann eine hässliche Stufe.

IMG_1318.jpeg
 
Hier hatte ich mich mit einer Verbindung mit einem 90°-Bogen und einer weiteren Biegung <90° beschäftigt:
Verbindung zwischen Flow NEXT und Radi im Boden
Im Zuge meiner Versuche dort hatte ich dann die Kanthölzer noch modifiziert:
Klick

Ich hatte mich dann aber erstmal dieser Verbindung gewitmet:
IMG_4054 Ausschnitt.jpg

Mit nun 3 Biegungen und davon einer <90° dann doch eine Rohrverbindung mit nochmal erhöhtem Schwierigkeitsgrad.
Ich habe dann dort einige neue Erkenntnisse/Beobachtungen gesammelt. Es sind aber auch Dinge passiert, die so ähnlich auch schon vorher aufgetreten sind. Das hat nun dazu geführt, das ich diesen nochmal mehr Beachtung geschenkt habe bzw. mir überlegt habe, wie man damit am besten umgeht.

So hatte ich bei diesem Abschnitt zuerst das Problem, das für eine kontrollierte Biegung das gerade Stück am Ende zu kurz ist:
IMG_4140 Ausschnitt.jpg
Hier in diesem Fall ist der Kraftaufwand sehr hoch gewesen.
Ich habe dann für die Versuche 2-4 mehr Länge an den Enden vorgesehen (das überschüssige Stück Rohr habe ich dann am Ende abgeschnitten):
IMG_4308 Ausschnitt.jpg

Es macht auch einen Unterschied wie man biegt. Wenn man z.B. nur am Ende drückt, dann erzeugt man neben dem Biegemoment auch eine Querkraft (oranger Pfeil).
Aufgrund des entstehenden Drehmomentes muss man auf der anderen Seite Rohres gegenhalten (gelber Pfeil). Jetzt braucht es aber auch eine Gegenkraft. An welcher Stelle und mit welcher Größe diese angreift,
hängt an den geometrischen Gegebenheiten (Toleranzen).
Hier im Beispiel liegt das Rohr am Zylinder an und dadurch wirkt ein großer Teil der Gegenkraft an dieser Stelle:
Biegung mit hoher Querkraft.jpg

Jetzt ist das Rohr in diesem Bereich aber weich und man bekommt dadurch leicht eine Druckstelle. Ich habe 2 Wege, wie ich versuche das zu reduzieren.

Weg1 hat sich bereits gezeigt, als ich durch eine Ungenauigkeit bei der Montage eine besonders starke Druckstelle bekommen habe:
Klick

Als ich dann für dieses Rohrstück meine Biegehilfe neu aufgebaut habe, hab ich mir gedacht, ich setze jetzt das Kantholz und den Zylinder nochmal so, so dass es genau in einer Flucht liegt.
Tatsächlich hatte ich dann wieder ein schlechteres Ergebnis.
Deswegen habe ich dann den Zylinder nachfolgend wieder ein kleines Stück zurückgesetzt:
IMG_4320 Ausschnitt.jpg

Dadurch verschieben sich die Kräfte:
Biegung mit hoher Querkraft andere Auflage.jpg

Tatsächlich müssen hier nun im Bereich des Kantholzes höhere Kräfte aufgebracht werden, weil die Hebelarme ungünstiger sind. Dafür wirken jetzt die Kräfte aber nur in Bereichen, die noch fest sind, da nicht erwärmt.
In der Realität ist es natürlich nicht so punktuell und sobald durch die Biegung des Rohres ein Teil vom Rohr am Zylinder anliegt, wird dort dann auch ein Teil der Kraft aufgenommen und damit reduziert sich der Kraftanteil am Kantholz (lilaner Pfeil).

Ich habe dann auch noch auf andere Art versucht die Entstehung von Druckstellen am Zylinder zu reduzieren:
Möchte man ein reines Drehmoment aufbringen, braucht man ein Kräftepaar. wenn man nun nicht einfach nur ganz außen am Rohr in Richtung der Biegung drückt, sondern auch gleichzeitig etwas weiter innen
in der anderen Richtung, so hat man zu Beginn eine Drehmoment mit weniger Querkraft, welche dann auch entsprechend weniger abgestützt werden muss:
IMG_3222 mit Kraftpfeilen.jpg

Dadurch fällt dann der lilane Pfeil kürzer aus und damit dann auch die Belastung des Rohres in dem Bereich.
Die Gegenkraft am Kantholz (gelber Pfeil) braucht es aber weiterhin, da ja zum eingeleiteten Moment ein Gegenmoment erzeugt werden muss.

Ich habe die Pfeillängen übrigens nur grob gewählt und nicht zu 100% sauber entsprechend der Hebellängen eingezeichnet. Also eher qualitativ denn quantitativ (<- ich bin gerade am Überlegen, ob ich die Begriffe richtig herum gewählt habe).

Wie man sieht, ist hierfür auch eine gewisse Rohrlänge notwendig. Dieses Vorgehen ist aber begrenzt, da sich ja das Rohr doch auch an den Zylinder anschmiegen muss, damit sich der richtige Bogen ergibt.
Man kann das aber tatsächlich ein Stück weit "modellieren" in dem man Variiert, wie man die Kraft aufbringt.
Gegen Ende ist es dann aber nur noch ein Moment, das durch eine einzelne Querkraft erzeugt wird. Nun liegt das Rohr aber auch flächig an, wodurch die Gegenkraft dann nicht mehr punktuell wirkt, was dann auch die Belastung reduziert und damit die Gefahr einer Druckstelle.

Bei Rohren mit mehr als einer Biegung muss man sich dann auch überlegen in welcher Reihenfolge man die Rohre biegt. Die Reihenfolge kann einen Einfluss darauf haben, mit welcher Qualität man die Biegungen hin bekommt. Je nach aktueller Gestalltung der Biegehilfen kann es auch den Unterschied machen, ob man mit der gleichen Hilfe alle Biegungen vornehmen kann oder ob man zwischendurch umbauen muss.

Hier die Reihenfolge von Versuch1:
  1. Zuerst nacheinander die beiden 90°-Biegungen:
    IMG_4140 Ausschnitt.jpg
  2. Und abschließend die schräge Biegung:
    IMG_4157 klein.jpg
Für die Anlage am Kantholz (für eine definierte Ausrichtung) habe ich die Seite gewählt, die deutlich mehr gerade und feste länge hat, da ich schon vorher festgestellt hatte, das es dadurch weniger leicht passiert,
das etwas leicht "krumm" wird. Wenn das Rohr durchs Anwärmen im Biegebereich weich ist, so ist es das nämlich leider in allen Freiheitsgraden und nicht nur in der Richtung, in der es gebogen werden soll.

Eine Biegung in einer ungewünschten Richtung kann dabei in diesem Fall dann aber auch am kurzen Ende entstehen:
IMG_4158 klein.jpg

Bei dieser Variante ist das eine Ende in der senkrechten Richtung nach unten durch keine Anlage geführt gewesen, wodurch dann beide Enden nicht parallel gewesen sind:
IMG_4352 (Rohrenden nicht parallel).jpg

In den Rechner hat sich dieser Versuch dann auch quasi gar nicht montieren lassen:
IMG_4162.JPG

Der Hauptgrund hierfür dürfte der zu geringe Abstand der beiden 90°-Biegungen sein. Bei Betrachtung des Rohrs ist mir dann aufgefallen, dass unteranterem der Winkel der schrägen Biegung nicht stimmt.
Den Winkel hierfür hatte ich hiermit an meinem Lego-Dummy abgemessen:
IMG_4125 klein.jpg

Um dies zu überprüfen, habe ich einen alternativen Weg der Bestimmung gewählt:
IMG_4324 Ausschnitt.jpg
Hieran habe ich dann den rechtwinkligen Versatz zwischen vorne und hinten gemessen und dann über den Tangens und dem anderen gewünschten Abstand in Querrichtung den Winkel berechnet.
Dabei ist heraus gekommen, dass ich mich beim vorherigen direkten Messen des Winkels um ca. 2° vertan habe.

Bei Versuch2 hat es dann zum einen Zugaben an den Enden des Rohres gegeben:
IMG_4308 Ausschnitt.jpg

Zum anderen habe ich dann auch den Zylinder für die schräge Biegung verwendet:
IMG_4309 klein.jpg

Um bei der letzten Biegung ein möglichst langes gerades und stützendes Stück zu haben, ist es dann bei der zweiten Biegung ein recht kurzes Stück gewesen.
Um anderweitig an ein möglichst langes gerades Stück zu kommen, habe ich daher diesen Anschlag angebracht:
IMG_4314 klein.jpg
Das rechte Ende des Rohrs ist dabei sehr lang und hat dadurch eine sehr gute Stützwirkung. Bei der Nutzung des senkrechtstehenden Teils für die zweite Raumrichtung als Stütze ist es wichtig, das dieser Bogen auch sehr genau 90° hat. Sollte dieser nicht genau 90° sein, so müsste man den Anschlag nicht genau senkrecht montieren sondern im Winkel so, so dass der Rest vom Rohr flach auf der Grundplatte aufliegt.
Je nach Winkelfehler könnte es dann trotzdem noch ein gutes Ergebnis werden.

Und hier nun die Konstellation bei der letzten Biegung:
IMG_4318.JPG
Der gelbe Abschnitt ist grob doppelt so lang wie der rote. Deshalb diese Reihenfolge. Je mehr Biegungen an einem Rohr vorhanden sind, desto mehr Winkel und Abstände müssen berücksichtigt werden um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Deshalb hier nun beim letzten Bogen mehr Stützwirkung als beim zweiten (wobei es dort ja noch durch den senkrechten Anschlag ausgeglichen werden konnte).

Diese Auflage hier habe ich so gewählt, so dass dieser Abschnitt waagrecht liegt und damit dann möglichst parallel zur letzten Biegung:
IMG_4316 Ausschnitt.jpg

Das Vorgehen von Versuch2 hat soweit recht gute Ergebnisse geliefert, allerdings hatte ich die Zylinder genau fluchtend angebracht (bei der Hilfe für den 90°-Bogen analog):
IMG_4310u4311.jpg

Dadurch haben sich bei allen 3 Bögen recht starke Druckstellen ergeben.

Ich habe deshalb für Versuch3 die Zylinder wieder etwas zurückgesetzt montiert:
IMG_4320 Ausschnitt.jpgIMG_4330 Ausschnitt.jpg

Die Reihenfolge bei Versuch3 ist wie bei Versuch2 geblieben:
IMG_4332 Ausschnitt.jpgIMG_4336 Ausschnitt.jpgIMG_4338 Ausschnitt.jpg

Bis auf eine Kleinigkeit bin ich mit diesem Ergebnis dann zufrieden gewesen und es durfte sogar Probesitzen im Rechner:
IMG_4350 Ausschnitt.jpg
Diese Ansicht habe ich bewusst gewählt, da man hier die noch vorhandene Unperfektheit bereits erkennen kann. So betrachtet sieht man sie dann vollends:
GPUzuRADI V3 unschöne Stelle Ausschnitt.jpg
Es ist der Abschnitt mit der geringsten Stützwirkung. Beim Biegen der schrägen Biegung hat es also auch eine Verformung in einer nicht gewünschten Richtung gegeben.

Ich habe dann noch einen Versuch4 gestartet mit dem Plan, wenn dieser besser wird, dann nehme ich den und lasse es dabei bewenden und wenn nicht, dann bleibt Versuch3.
Jetzt besteht aber weiterhin die Problematik, das es nun mal einen Abschnitt gibt, bei dem 2 Biegungen sehr nahe beieinander liegen und es hat sich für mich herausgestellt, das dies immer problematisch ist.
Sollte man das also über die Führung des Rohres vermeiden können, dann wäre das ein sinnvolles vorgehen. So hätte ich die schräge Biegung nach rechts in Richtung GPU versetzen können und hätte dadurch Abstand zum 90°-Bogen vom Radi gewonnen. Die schräge Biegung wäre damit aber mehr in Richtung 90° gegangen und das finde ich optisch nicht ansprechend, da es dann ein stark unterschiedlicher Winkel zu einer anderen schrägen Biegung im Kreislauf gewesen wäre. Und tatsächlich habe ich für mich festgestellt, das es mir gefällt, wenn sich "Arten der Rohrführung" wiederholen. Es bringt "optische Ruhe" in den Kreislauf.

Also habe ich mir überlegt, ob ich vielleicht durch ein Anpassung der Reihenfolge ein besseres Ergebnis bei Versuch4 erzielen kann.

Die erste Biegung klappt immer am besten (da gibts aber auch wenig andere Ausrichtungen die es einzuhalten gibt und die stützende Wirkung durch gerade lange Rohrstücke ist noch sehr groß):
IMG_4356 klein.jpg
Allerdings habe ich hier nun den 90°-Bogen, der vom GPU-Kühler kommt, zuerst gebogen, damit ich dann bei der zweiten Biegung mehr stützende Länge habe:
IMG_4357 klein.jpgIMG_4358 klein.jpgIMG_4360 Ausschnitt.jpg
Der Anschlag für das senkrechte Stück vom ersten Bogen diente hier dazu um eine definierte Position in Querrichtung zu haben und nicht um ein Verbiegen in ungewollter Richtung zu vermeiden.

Damit ist nun aber der meiste Aufwand beim letzten Rohrbogen notwendig gewesen. Der ist zwar schon immer am aufwändigsten gewesen. Für die Ausrichtung des Anschlags bei diesem habe ich aber bestimmt 3x so lange gebraucht wie für die beiden vorherigen Bögen zusammen.

IMG_4363 klein.jpg
Vermutlich durch das Befestigen des Keils über eine Klemme hat es diesen etwas aus dem rechten Winkel gezogen, deshalb die Papierunterlage im orange markierten Bereich.
Klar, das wirkt jetzt sicher sehr improvisiert (was es auch ist), aber vom Ergebnis her hat es dann ganz gut gepasst, da beide Enden sehr parallel zueinander verlaufen und hier im Bild dadurch plan aufliegen:
IMG_4375 Ausschnitt.jpg

Und hier dann noch der Vergleich zwischen V4 und V3 bei der neuralgischen Stelle:
GPUzuRADI V3 unschöne Stelle Vergleich mit V4.JPG

Hier ein kurzer Video-Vergleich der Parallelität von V1 bis V3:

Und dann noch die Versionen V1 bis V3 nebeneinander liegend:
IMG_4397 Aussschnitt.jpgIMG_4398 Ausschnitt.jpg

Hier der Link zu V4 im eingebauten Zustand im Bastel-Bilderthread: Klick
 
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krass, wieviel Mühe Du Dir machst, aber das Ergebnis spricht ja dafür Bände :bigok:
 
Mir ist leider erst gegen Ende klar gewesen, das ich diesen Post hier eigentlich wieder auf 2 (einen im Bilderthread und einen hier im How-To) aufteilen hätte können. Daher nun an dieser Stelle die Verlinkung zum Bilderthread.
 
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