Nach JEDEC sollte SSD bei ca. 1 Jahr bei 30C Datenlagerung aushalten können, wobei bei Enterpreise-SSD es nur 3 Monate bei 40C sind (z.B.
hier lesen ).
Richtig, aber:
Dazu kommt noch - je mehr Bits je Zelle, desto kurzlebiger die Datenerhaltung, sprich TLC hält länger durch als QLC.
Wo steht dies in der JEDEC JESD218? Die erwähnt es nicht, aber sie erwähnt, dass die 12 Monate Datenerhalt bei Client SSDs eben bis zum Erreichen der TBW gewährleistet sein sollen, so dass die Hersteller also die TBW Angaben entsprechend so wählen sollten, dass die verbauten NANDs dies auch schaffen. Bei SSDs mit TLC und QLC muss man allerdings damit rechnen, dass die Daten langsamer ausgelesen werden, wenn die SSD lange stromlos gelagert war, da dann ja kein Refresh der Daten erfolgen kann und daher ggf. die aufwendigere LPDC ECC nötig wird, statt der schnellen BCH. Dies war was damals bei den Samsung 840 und 840 EVO als Bug bezeichnet wurde, aber dies ist normal und der eigentliche Bug war nur, dass deren Controller die Daten eben nicht regelmäßig bzw. früh genug refresht (also intern umkopiert) hat um dies zu vermeiden.
Du meinst ich solle die Urlaubsfilm-SSD auch unterm Jahr irgendwo angesteckt lassen?
Du solltest sie vor allem nicht nur auf einer SSD liegen haben, Man hat von allen Daten die man nicht verlieren will, immer mindestens ein ordentliches Backup zu haben, also eines auf einem Datenträger der in einem anderen Gehäuse steckt, als der Datenträger mit den Originaldaten. Dies kann eine zweite USB Platte (SSD oder HDD) sein, ein NAS, die Cloud, Profis nehmen gerne Tapes, etc.
Ziehst du SSD immer über die "Gerät sicher entfernen"-Option raus oder es wird einfach von USB getrennt? Die erstere Option lässt die Daten aus Cache noch sicher auf SSD verstauen und Trim-, GC usw. auch schnell beenden. Und die zweite Option führt ab und zu zur RAW-Laufwerken mit zerschossene Partitionierungstabelle, vor allem wenn kurz zuvor geschrieben wurde.
Die Idle-GC einzustellen, die ja auch das Leeren der Pseudo-SLC Schreibcaches und den Refresh von Daten erledigt, ist der entscheidende Punkt, der leider meist vergessen wird, weil viele Leute nur an den Schreibcache denken. Durch "Hardware sicher entfernen" wird der SSD mitgeteilt, dass gleich die Spannungsversorgung eingestellt wird und die muss das quittieren, nachdem sie eben ihren Schreibcache geleert und alle Hintergrundaktivitäten eingestellt hat.
Dies vermeidet, dass dann beim Abziehen die SSD einen unerwarteten Spannungsabfall erlebt, die sind nämlich Gift für SSDs. Meist geht es zwar gut, aber dadurch kann die Mappingtabelle korrupt werden, es können Daten korrupt werden (Low-Page corruption), da die Daten in einer Page bei MLC, TLC oder QLC nicht immer zur gleichen Datei gehören, da diese Bits der Reihe nach geschrieben werden, also erst alle ersten Bits einer physikalischen NAND Page, dann alle zweiten Bits, etc . Das erste Bit so einer Zelle kann also Daten einer Datei enthalten die schon vor einiger Zeit erfolgreich geschrieben wurde, wenn der Controller dann in die zweiten (oder dritten oder bei QLC vierten) Bits schreibt und es dabei einen unerwarteten Spannungsabfall gibt, kann dies dazu führen, dass die Daten der anderen Bits korrupt werden. Schlimmer noch, fällt die Spannung unerwartet beim Löschen eines NAND Blocks aus, so kann dies den ganzen NAND Block unbrauchbar machen, was zwar nicht zu Datenverlust führt, aber die Anzahl der Reserveblöcke mindert.
Auch wenn meistens nichts davon passiert, so sollten unerwartete Spannungsabfälle vermieden werden und dies ist bei externen angeschlossenen SSDs (oder auch USB Sticks, die funktionieren ja im Prinzip genauso) immer "Hardware sicher entfernen" nutzen und auch bei HDDs würde ich dies immer empfehlen, schon weil sie dann die Köpfe normal Parken können und nicht Notparken müssen, was mehr Verschleiß bedeutet, sondern auch weil gerade die 2.5" HDDs heute fast alle SMR haben, alle über 2TB sowieso und die haben auch einen sogenannten Media Cache, also Bereiche in denen die Spuren sich nicht überlappen und in die einige GB schnell geschrieben werden können. Diese Daten werden dann im Idle auf ihre endgültige Position geschrieben und daher sind SMR HDDs auch nicht unbedingt Idle, nur weil man gerade nicht auf sie zugreift.
Bei "Hardware sicher entfernen" geht es also um weit mehr als nur den Schreibcache und Leute die meinen man könne bei einer bestimmten Einstellung des Schreibcaches in Windows dann darauf verzichten und externe Datenträger genauso gut einfach so abziehen, scheinen dies nicht zu wissen, weil sie sich eben mit der Technik dieser Datenträger überhaupt nicht auskennen.
Als Adapter hatte ich z.B.
so was (bis 6TB nur deshalb, weil USB3 nicht mehr Watt per HDD bieten kann
6TB dürfte sich auf HDDs beziehen, weil dies eben die maximale Kapazität ist, die man bei 2.5" HDDs heutzutage bekommen kann und für 3.5" reicht bei USB nicht nur der Strom nicht, sondern auch die Spannung, da 3.5" HDD immer auch 12V für den Motor der Spindel brauchen und da USB normalerweise nur 5V liefert, dann eben auch ein externes Netzteil, was diesem Adapter aber fehlt.
Irgendwie hab' ich das Gefühl, dass die Controller-Chips in den derzeit erhältlichen Geräten irgendwie eine Macke haben, möglicherweise nur in Zusammenarbeit mit bestimmten Chips der Gegenseite.
Das ist nicht zu 100% auszuschließen, es kann aber auch an einer schlechten Verarbeitungsqualität der billigen China Adapter/Gehäuse liegen, die dann vielleicht kalte Lötstellen bekommen oder wo dann ein Kondensator schon nach kurzer Zeit stark an Kapazität verliert. Das die Dinger so billig sind, kommt ja nicht daher, dass die Hersteller so freundlich wären auf Gewinn zu verzichten, sondern weil an allen Ecken und Enden gespart wird, aber Qualität hat halt ihren Preis. Kauft man sowas direkt aus China ein, kann es dem Hersteller egal sein wie lange das Teil hält, da der Kunde sowieso keine Ansprüche geltend machen kann, meist wäre schon der Versand von Deutschland teurer als das Gerät selbst. Bietet ein deutsches Unternehmen so einen Mist importieren und (unter eigenem Label) anbieten, müsste es dafür geradestehen und daher vermeiden deren Einkäufer schon mal den schlimmsten Mist einzukaufen und natürlich schlagen sie was drauf, aber dafür hat wenigstens mal irgend jemand einen Blick auf die Qualität geworfen und diese für ausreichend gut gehalten, dass Risiko einzugehen sowas an Kunden in Deutschland zu verkaufen, gegenüber denen man sich eben nicht aus der Verantwortung schleichen kann.
Klar könnte man den gleichen Kram auch billiger direkt aus China kaufen, aber ist das was da billiger direkt aus China angeboten wird, auch gleich? Es mag gleich aussehen, aber wurde da bei den Materialien oder der QC gespart? Das sieht man auf den Fotos nicht.
aber ohne externen Stromzufuhr kann USB3 halt nicht mehr als 4,5W liefern
Das stimmt nicht, richtig ist, dass USB3 nur 900mA liefern können muss, mehr ist aber optional möglich und z.B. USB 3.2 Gen2x2 muss mindestens 1,5A liefern. Aber USB muss nur 5V liefern, mehr ist auch hier (PD) möglich, aber eben optional und die Ausnahmen, weshalb man für 3.5" HDDs eben immer ein externes 12V Netzteil braucht.
weshalb größere Festplatten bzw. SSD-Laufwerke da nicht sicher "mitmachen" können.
Größere HDDs als 6TB gehen nicht, weil diese immer 3.5" sind, 6TB ist das Limit für 2.5" HDDs. Größere SSDs sind möglich, eine Samsung 870 QVO 8TB sollte auch an dem Adapter problemlos laufen, aber dies dürfte auch schon die größte SATA SSD sein, die keine Enterprise SSD ist und bei Enteprise SSDs ist es wegen deren meist größerer Leistungsaufnahme auch nicht unüblich, dass diese auch mit 12V versorgt werden wollen.