Ich kenne keine Details und weiß auch nicht was genau im Einzelnen da schief gelaufen ist, aber ich weiß, dass ein Restrisiko egal wie und was immer übrig bleiben wird. Der unerfüllbaren Erwartung einer 100%igen Qualitätssicherung gebe ich mich nicht hin. Das muss auch nicht unbedingt etwas mit "an der falschen Stelle gespart" zu tun haben. Die Titanic galt einst auch als unsinkbar, ein Vorfall wie in Fukushima oder Tschernobyl ebenfalls undenkbar, bis es eben trotzdem zum Äußersten kam. Man kann das Risiko nur Minimieren, aber nie komplett ausschließen.
Die Li-Ion-Batterietechnologie für portable Geräte würde ich als ausgereift betrachten - oder ist dir in jüngster Vergangenheit ein anderer Fall bekannt, bei dem Laptops oder Handys in so einer Zahl auf Grund eines Kurzschlusses Feuer gefangen haben? Qualitätssicherung heißt in diesem Fall nicht nur, dass man defekte Einheiten aussortiert, sondern auch, dass man Quellen für Defekte minimiert. Und das ist hier offenbar nicht geschehen, weil an der falschen Stelle gespart wurde. Ansonsten wäre genug Zeit, Personal und Fachwissen verfügbar gewesen um so etwas ausschließen zu können. Das ist keine Hexerei und sollte nicht pauschal mit "hunderprozentige Qualitätssicherung ist unmöglich" weggewischt werden. Ansonsten kannst du dir QS auch gleich komplett sparen - genau dafür sind solche Maßnahmen nämlich da.
Die
Titanic hatte keine durchgehenden Schotten und ein für ihre Größe zu kleines Ruder - da würde ich auch nicht davon sprechen das da irgendwas an Risiko "minimiert" wurde. Die Panele der Außernaut waren auch noch vernietet statt verschweißt, das lag aber an der verfügbaren Technologie. Geschwindigkeit und gewählte Route spielten auch eine Rolle, aber das kannst du gerne selbst nachlesen.
Fukushima Daiichi hätte weder an der Stelle gebaut, noch so in Betrieb genommen werden dürfen. TEPCO hat einfachste Sicherheitsstandards nicht eingehalten und die Schäden billigend in Kauf genommen - das hat die eingesetzte Ermittlungskommission festgestellt und die Betreibergesellschaft auch zugegeben. Mal ganz abgesehen davon, dass es absolut unverantwortlich ist, Strukturen mit einem solchen Gefahrenpotential in einer aktiven Erdbebezone zu errichten. Auf die Verflechtungen von Wirtschaft und Politik - insbesondere in Japan - will ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Das in der Wirtschaft allgemein ein Interesse an Deregulierung sowie an der Einflussnahme auf Staatsorganen besteht dürfte selbsterklärend sein.
Ein anderes Beispiel (wo wir schon bei Superlativen sind) wäre die Havarie der Deepwater Horizon in 2010. Die hätte sich unter Einhaltung der vorhanden Sicherheitsstandards (oder gesunden Menschenverstandes) verhindern lassen - dummerweise hatte BP mehr Interesse daran die Förderraten zu maximieren.
In solchen Fällen wird eigentlich
immer an den falschen Stellen gespart - das Risiko war bekannt und die Schäden wurden billigend in Kauf genommen. Genauso wird es auch bei Samsung sein. Das hat mit Gewinnmaximierung und Kalkulation (sprich Wahscheinlichkeit und Auswirkung) des zu erwartenden Schadens zu tun - nur dass die in diesem Fall nicht aufgegangen ist.
Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, dass du gleich auf Schiffsunglücke und explodierende Kernkraftwerke übergeleitet hast?