92 überhitze Akkus: Samsungs Galaxy Note 7 wird zum Problemfall

Natürlich, was soll es denn sonst sein? Bei der Titanik war es höhere Gewalt + Verkettung von Pech (Fernglas Schrank abgeschlossen, Manöver ungünstig).

Überhöhte Geschwindigkeit bei vorliegenden Eiswarnungen würde ich nicht als Pech bezeichnen, wobei ich mich mit der Bezeichnung "Pech" schon schwertue. Man kann zwar argumentieren dass die Praxis zu der Zeit eben anders aussah, aber die Konsequenzen waren bekannt und wurden in Kauf genommen. Davon abgesehen wären die Ferngläser in dem Fall nicht hilfreich gewesen - insbesondere von Krähennestern aus, da sich die Eisberge von dem Standpunkt kontrastmäßig kaum von der Meeresoberfläche abheben, aber das nur am Rande.

In Fukushima war es auch zunächst höhere Gewalt plus Menschliches Versagen im Vorfeld.

Japan liegt bekanntermaßen in einem tektonisch aktiven Bereich, da ist es ohnehin schon kritisch solche Anlagen zu bauen - trotzdem würde ich das was passiert nicht auf ein unkalkulierbares Restrisiko schieben. Die Risiken waren durchaus bekannt und wurde willentlich in Kauf genommen - sowohl hinsichtlich der Erdebengefahr als auch hinsichtlich der Überschwemmungsgefahr durch Tsunamis. TEPCO hat eigene Studien ignoriert und weitere Schutzmaßnahmen (auch hinsichtlich der Notstromversorgung) aus wirtschaftlichen Gründen unterlassen. Das war alles bekannt und kalkulierbar.

Unkalkulierbare wäre, wenn das Kraftwerk auf die Bedingungen ausgelegt gewesen wäre, aber trotzdem durch eine Verknüpfung unglücklicher, nicht zu erwartender Umstände in die Luft gegangen wäre. Unter unkalkulierbare Restrisken fallen für mich Ereignisse, die trotz vorhandener und geeigneter Schutzmaßnahmen einen Schaden verursachen können. Geeignete Schutzmaßnahmen setzen voraus, dass die Risikofaktoren bekannt sind - davon dürfte man hier wohl sprechen. Es stellt natürlich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit (Kosten/Schutz/Schadensrisiko) - damit kann im vorliegenden Fall aber nicht argumentiert werden.

aber es bleibt dabei dass es immer Risiken gibt und geben geben wird...
Wie bereits erwähnt stelle ich das auch garnicht in Abrede. Aber es war bei Samsung halt kein unkalkulierbares Restrisiko, sondern war bekannt und wurde willentlich in Kauf genommen.
 
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Darf ich fragen wovon du dann redest? Die Konsequenzen treffen letztendlich alle Menschen, die auf Grund eines solchen Ereignisses einen Schaden erleiden. Das hat nichts mit abstrakten juristischen Definitionen zu tun, sondern schlichtweg damit, das Menschen wegen sowas verletzt werden oder sterben. Wenn etwas grob fahrlässig oder vorsätzlich passiert fällt das nicht unter meine Definition von Restrisiko, sondern um etwas das willentlich verursacht und in Kauf genommen wird.

Lass mich an der Stelle nochmal auf die von dir genannten Tatsachen zurückzukommen: Sind Untergang der Titanic und die Explosion von Fukushima Daichii deiner Meinung nach passende Beispiele für unkalkulierbare Restrisiken? Vielleicht ist deine Definition von Restrisiko ja einfach anders als meine.

Mir scheint, dass ich die Dinge einfach nicht so sehr in ein Schwarz-Weiss-Schema betrachte wie du das tust. Ich rede davon, das Fehler immer passieren können. Am Ende ist die Ursache meistens menschliches Fehlverhalten, das sich nie komplett Vermeiden lässt, ganz egal ob fahrlässig oder vorsätzlich. Zwischen vorsätzlich und willentlich verursacht sehe ich übrigens keinen Unterschied. Wie unterscheidest du das? Titanic und Fukushima ist für mich menschliches Fehlverhalten. Ob kalkulierbar oder nicht ist nach meiner Betrachtung sekundär.

So ganz verstehe ich aber auch nicht was eigendlich das Ziel deiner Argumention ist?

Also warum überhaupt Kontrollen, wenn sie ja vielleicht eh wirkungslos sind? Wie kann ich dann beurteilen, ob ich das Restrisiko minimiert habe? Eine solche Argumentationskette führt uns letztendlich zu der Frage, ob wir einen freien Willen haben und ob es "vermeidbare" Unfälle gibt oder nicht - das hat aber nichts mehr mit dem Restrisiko zu tun von dem ich spreche und noch weniger mit der Diskussion über Samsungs Akkuproblem.

Aber genau das ist doch der springende Punkt - dafür sind Sicherungssysteme (Vorschriften, Kontrollsysteme etc.) da. Eben weil bekannt ist, welche Risiken bestehen und wie sie zu vermeiden sind. Wenn vorher bekannt ist welche Risiken bestehen, wie diese zu vermeiden sind und trotzdem keine Vorkehrungen dagegen getroffen werden fällt das nicht unter Restrisiko.

Aus meiner Sicht sind Kontrollen dazu da Fehler so weit wie nur möglich zu minimieren. Das komplette Vermeiden von Fehlern ist ein Ideal nach dem wir zwar Streben, es aber realistisch betrachtet nie erreichen können. Bedenke, es gibt keine Garantie dafür, dass sich Samsungs Akku Problem mit 100&iger Sicherheit hätte vermeiden lassen, hätte man gewisse Entscheidungen anders getroffen. Samsung hat etwas versucht und ist damit im Nachhinein betrachet gescheitert, aber es war von Anfang an ein Risiko mit offenen Ende, das man offensichtlich bereit war einzugehen.

Hast du dir den Artikel durchgelesen? Es sprach sehr viel gegen das eingeschlagene Entwicklungstempo, nur wollte die Konzernleitung davon nichts wissen. Wenn ich den Akku nach Spezifikation bauen soll, dies aber aus Zeitgründen nicht ohne Fehler möglich ist bzw. die Fehlerwahrscheinlichkeit drastisch steigt, ist das schlichtweg kein unkalkulierbares Restrisko, sondern ein willentlich in Kauf genommes Risiko.

Den Artikel habe mir erst nach meinen Beitrag durchgelesen, da du den Link erst etwas später dazu editiert hast, habe ich den nicht mehr rechtzeitig gesehen. Aber ob unkalkulierbares Restrisiko oder willentlich in Kauf genommes Risiko spielt man Ende keine Rolle. Ja, ich stimme dir zu, sowas darf nicht sein! Wenn dir dein Smartphone aber in der Hosentasche explodieren würde, würdest du dich dann besser fühlen wenn es kein willentlich in Kauf genommes Risiko war, sondern einfach ein Blindgänger unter Millionen? Ich denke am Ende kommt das gleiche Ergebniss bei raus.
 
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Zwischen vorsätzlich und willentlich verursacht sehe ich übrigens keinen Unterschied. Wie unterscheidest du das?
Ich auch nicht. Ich hab zwischen fahrlässig und vorsätzlich unterschieden, nicht zwischen vorsätzlich und willentlich.

Das muss auch nicht unbedingt etwas mit "an der falschen Stelle gespart" zu tun haben. Die Titanic galt einst auch als unsinkbar, ein Vorfall wie in Fukushima oder Tschernobyl ebenfalls undenkbar, bis es eben trotzdem zum Äußersten kam. Man kann das Risiko nur Minimieren, aber nie komplett ausschließen.
Titanic und Fukushima ist für mich menschliches Fehlverhalten. Ob kalkulierbar oder nicht ist nach meiner Betrachtung sekundär.
So ganz verstehe ich aber auch nicht was eigendlich das Ziel deiner Argumention ist?

Dir zu zeigen, dass es einen Unterschied macht ob man das Risiko kennt und es willentlich ignoriert, oder ob ein Ereignis trotz ausreichender Schutzmaßnahmen eintritt. Ersteres fällt unter das von dir angesprochene menschliche Fehlverhalten. Letzteres fällt unter den Begriff Risikominimierung. Um von einem Restrisiko sprechen zu können, muss man das eigentliche Risiko erst minimiert haben. Genau das ist aber weder bei Fukushima, noch jetzt bei Samsung (was für ein Vergleich :rolleyes:) der Fall gewesen. Und das hat entgegen deiner Behauptung in beiden Fällen mit wirtschaftlichen Interessen zu tun gehabt.

Das ganze mag für dich aufgrund deiner undifferenzierten Betrachtungsweise keine Rolle spielen, da das Ergebnis das gleiche ist. In Bezug auf die Ursache, Einordnung und mögliche Konsequenzen eines Ereignisses macht es aber einen Unterschied, ob selbiges trotz ausreichender Schutzmaßnahmen eintritt. Ansonsten hat das Wort "Restrisiko" keine Bedeutung, weil man jedes Schadensereignis irgendwie auf menschliches Versagen reduzieren kann.

Aus meiner Sicht sind Kontrollen dazu da Fehler so weit wie nur möglich zu minimieren. Das komplette Vermeiden von Fehlern ist ein Ideal nach dem wir zwar Streben, es aber realistisch betrachtet nie erreichen können. Bedenke, es gibt keine Garantie dafür, dass sich Samsungs Akku Problem mit 100&iger Sicherheit hätte vermeiden lassen, hätte man gewisse Entscheidungen anders getroffen. Samsung hat etwas versucht und ist damit im Nachhinein betrachet gescheitert, aber es war von Anfang an ein Risiko mit offenen Ende, das man offensichtlich bereit war einzugehen.

Den Leuten denen ihr Handy in Flammen aufgegangen ist hätten vermutlich schon 50% gereicht. Versuchst du hier nicht Samsungs Entscheidung zu rechtfertigen?

Aber ob unkalkulierbares Restrisiko oder willentlich in Kauf genommes Risiko spielt man Ende keine Rolle.
Doch, das hat was mit der Einstellung der Leute zu tun die Dinger entwerfen und auf den Markt bringen. Hat glaub ich irgendwas mit Ethik zu tun...

Wenn dir dein Smartphone aber in der Hosentasche explodieren würde, würdest du dich dann besser fühlen wenn es kein willentlich in Kauf genommes Risiko war, sondern einfach ein Blindgänger unter Millionen? Ich denke am Ende kommt das gleiche Ergebniss bei raus.
Was wäre dir denn lieber? Dass du dir eine e.coli-Infektion auf Grund eines einmaligen Hochwasserergeinisses einfängst, oder weil dein Trinkwasserversorger systematisch seine Leitungen und Reservoire kaputtspart? Ist ja eigentlich egal, oder? Das Ergebnis ist ja das gleiche...
 
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Letzteres fällt unter den Begriff Risikominimierung. Um von einem Restrisiko sprechen zu können, muss man das eigentliche Risiko erst minimiert haben. Genau das ist aber weder bei Fukushima, noch jetzt bei Samsung (was für ein Vergleich :rolleyes:) der Fall gewesen. Und das hat entgegen deiner Behauptung in beiden Fällen mit wirtschaftlichen Interessen zu tun gehabt.
Das Risiko könnte man aber immer weiter minimieren. Man hätte Fukushima's Reaktoren in 30 Metern Beton auf eine künstliche Insel bauen können, aber das wäre nicht mehr wirtschaftlich gewesen.
Irgendwo muss die Grenze gezogen werden...

Des weiteren, die Frage heir stellt sich doch wie soll man sowas kontrolieren?
Auch Samsungs Akku explodiert nicht garantiert, sondern im Schnitt einer von 10 000 und auch nicht sofort.
Erwartest du wirklich dass man zehn Tausende Akkus erst mal testet und dann nochmal die Produktion umkrempelt?
 
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Das Risiko könnte man aber immer weiter minimieren. Man hätte Fukushima's Reaktoren in 30 Metern Beton auf eine künstliche Insel bauen können, aber das wäre nicht mehr wirtschaftlich gewesen.
Irgendwo muss die Grenze gezogen werden...
Es stellt natürlich immer die Frage der Verhältnismäßigkeit (Kosten/Schutz/Schadensrisiko) - damit kann im vorliegenden Fall aber nicht argumentiert werden.
Es hätte schon gereicht wenn sich TEPCO an die internen Abschätzungen gehalten hätte. Das waren nichtmal externe Vorgaben.

Des weiteren, die Frage heir stellt sich doch wie soll man sowas kontrolieren?
Auch Samsungs Akku explodiert nicht garantiert, sondern im Schnitt einer von 10 000 und auch nicht sofort.
Erwartest du wirklich dass man zehn Tausende Akkus erst mal testet und dann nochmal die Produktion umkrempelt?

Keine Ahnung, da kann Samsung ja mal beim Zulieferer anfragen wie die ihre nicht-explodierenden Akkus herstellen. Die Chargen scheinen ja alle in Ordnung gewesen zu sein.
 
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Dir zu zeigen, dass es einen Unterschied macht ob man das Risiko kennt und es willentlich ignoriert, oder ob ein Ereignis trotz ausreichender Schutzmaßnahmen eintritt. Ersteres fällt unter das von dir angesprochene menschliche Fehlverhalten. Letzteres fällt unter den Begriff Risikominimierung. Um von einem Restrisiko sprechen zu können, muss man das eigentliche Risiko erst minimiert haben. Genau das ist aber weder bei Fukushima, noch jetzt bei Samsung (was für ein Vergleich :rolleyes:) der Fall gewesen. Und das hat entgegen deiner Behauptung in beiden Fällen mit wirtschaftlichen Interessen zu tun gehabt.

Das ganze mag für dich aufgrund deiner undifferenzierten Betrachtungsweise keine Rolle spielen, da das Ergebnis das gleiche ist. In Bezug auf die Ursache, Einordnung und mögliche Konsequenzen eines Ereignisses macht es aber einen Unterschied, ob selbiges trotz ausreichender Schutzmaßnahmen eintritt. Ansonsten hat das Wort "Restrisiko" keine Bedeutung, weil man jedes Schadensereignis irgendwie auf menschliches Versagen reduzieren kann.

Mag sein, dass wir einige Begrifflichkeiten unterschiedlich definieren, aber wenn du so willst, fügt sich deine Betrachtung doch nahtlos in meine ein. Den Unterschied, den du mir hier aufzeigen willst ist mir doch klar, was ich übrigens von Anfang an auch geschrieben habe, dass wir in unseren Ansichten gar nicht so weit weg voneinander liegen. Scheint wohl nur anders angekommen zu sein als es gemeint war.

Versuchst du hier nicht Samsungs Entscheidung zu rechtfertigen?

Nein. Rechtfertigen keineswegs. Ich denke da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Das Samsungs Entscheidungen direkt oder indirekt die Gesundheit von Menschen gefährdet hat, steht außer Frage. Das ich sowas nicht rechtfertigen möchte versteht sich von selbst. Warum du mir den Stempel irgendeiner Rechtfertigung ständig aufdrücken willst kann ich nicht verstehen. Vielleicht versuchst du Dinge mal etwas wertfreier zu sehen.

Doch, das hat was mit der Einstellung der Leute zu tun die Dinger entwerfen und auf den Markt bringen. Hat glaub ich irgendwas mit Ethik zu tun...

Etisch fragwürde Entscheidungen sollen auch schon von Leuten getroffen worden sein, die nicht unbedingt als moralisch fragwürdig galten. Du möchstest die Dinge gerne differenziert betrachten, machst es dir hier aber schon relativ einfach.

Was wäre dir denn lieber? Dass du dir eine e.coli-Infektion auf Grund eines einmaligen Hochwasserergeinisses einfängst, oder weil dein Trinkwasserversorger systematisch seine Leitungen und Reservoire kaputtspart? Ist ja eigentlich egal, oder? Das Ergebnis ist ja das gleiche...

Du willst hier auf eine moralische Komponente hinaus, die ich doch genauso kritisiere wie du das tust. Warum siehst du das nicht ein? Für mich und meinen Gesundheitszustand würde es aber trotzdem in beiden Fällen keinen Unterschied machen.
 
Den Unterschied, den du mir hier aufzeigen willst ist mir doch klar, was ich übrigens von Anfang an auch geschrieben habe, dass wir in unseren Ansichten gar nicht so weit weg voneinander liegen.
Überall können einmal Fehler passieren. Ich kenne keine Details und weiß auch nicht was genau im Einzelnen da schief gelaufen ist, aber ich weiß, dass ein Restrisiko egal wie und was immer übrig bleiben wird. Der unerfüllbaren Erwartung einer 100%igen Qualitätssicherung gebe ich mich nicht hin. Das muss auch nicht unbedingt etwas mit "an der falschen Stelle gespart" zu tun haben. Die Titanic galt einst auch als unsinkbar, ein Vorfall wie in Fukushima oder Tschernobyl ebenfalls undenkbar, bis es eben trotzdem zum Äußersten kam. Man kann das Risiko nur Minimieren, aber nie komplett ausschließen.

Dass du dir da selbst widersprichst ist dir schon klar, oder?

Warum du mir den Stempel irgendeiner Rechtfertigung ständig aufdrücken willst kann ich nicht verstehen.
Dir etwas "aufzudrücken" war nicht meine Absicht. Ich kann dir nur darlegen, wie sich deine Argumentation für mich anhört. Ich kann nur deuten was du schreibst, nicht was du tatsächlich meinst.

Etisch fragwürde Entscheidungen sollen auch schon von Leuten getroffen worden sein, die nicht unbedingt als moralisch fragwürdig galten.
Das macht die getroffenen Entscheidungen für die betroffenen Kunden nicht weniger falsch. Asiatische bzw. koreanische Gesellschafts- und Unternehmensstrukturen mal außen vorgelassen - Samsung ist ein international agierender Konzern. Die getroffenen Entscheidungen wären daher aus meiner Sicht auch moralisch falsch, da das Wohl der Firma hier über das Wohl der Allgemeinheit gestellt wurde. Oder darf man von Führungskräften nicht erwarten, dass sie Komplexität ihres eigenen Unternehmens verstehen, geschweige denn die möglichen Risiken einer überhasteten Produktion? Es ist nicht das erste Mal, das Samsung mit derartigen Problemen zu kämpfen hat - es dürfte aber das erste Mal sein, dass davor gewarnt wird Produkte des Herstellers an Bord von Flugzeugen zu nehmen.

Den Unterschied, den du mir hier aufzeigen willst ist mir doch klar[...]
Für mich und meinen Gesundheitszustand würde es aber trotzdem in beiden Fällen keinen Unterschied machen.

Okay, nur das ich das richtig verstehe - du siehst den Unterschied, aber du siehst ihn nicht? Wie gesagt, ich habe das Gefühl dass du ihn eben nicht verstehst, sondern nicht zwischen vermeidbar und unvermeidbar unterscheiden kannst (oder willst).
 
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Dass du dir da selbst widersprichst ist dir schon klar, oder?

Wie gesagt, ich habe das Gefühl dass du ihn eben nicht verstehst, sondern nicht zwischen vermeidbar und unvermeidbar unterscheiden kannst (oder willst).

Nein, da widerspreche ich mir keineswegs. Das du das so siehst, liegt wohl daran, dass wir eben eine unterschiedliche Definition von Restrisiko haben. Für mich besteht das Restrisiko nicht (nur) aus der Restmenge der verhältnismäßigen Minimierung kontrollierbarer Risiken, sondern im Faktor Mensch selbst. Sobald man nämlich alle beeinflussbaren Risiken soweit realisierbar minimiert hat, bleibt am Ende der Faktor Mensch nämlich immer noch als schwer einzuschätzendes Restrisiko übrig. Das was du im Nachhinein immer als vermeidbar u.a. in Form von niederen moralischen Beweggründen oder mangelnder sozialer Kompetenz bewertest und zu Recht(!) kritisierst, ist aus meiner Sicht am Ende nichts anderes als dieses unkontrollierbare Restrisiko, begründet im Faktor Mensch selbst.
 
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Sobald man nämlich alle beeinflussbaren Risiken soweit realisierbar minimiert hat, bleibt am Ende der Faktor Mensch nämlich immer noch als schwer einzuschätzendes Restrisiko übrig.

Aber gerade in dem Punkt widersprichst du dir doch - es geht in den angesprochenen Fällen ja um beeinflussbare Faktoren. Du unterscheidest ja eben gerade nicht zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken sondern behauptest, dass sich im Nachhinein alle Unfälle irgendwie hätten verhindern lassen (was ala Captain Hindsight ja immer zutrifft). Nach deiner Argumentation ist eine tatsächliche Risikominimierung unmöglich, da du jedes Problem auf den schwer zu berechnenden Faktor Mensch reduzieren kannst. Du kannst immer behaupten, dass etwas aufgrund von menschlichen Faktoren nicht beeinflussbar war oder nicht realisiert wurde (ohne Menschen gäbe es schließlich auch keine Unfälle). Das stellt dann aber keine reelle Risikoabschätzung dar, sondern ist eine pauschale philisophische Betrachtung des Geschehens, nach der es sowie immer Unfälle geben wird.

Prinzipiell ist deine Aussage ja nicht falsch. Aber sie bagatellisiert Unfälle, in denen vorsätzlich keine Risikominimierung stattfand, da du indirekt behauptest, dass so etwas auch trotz getroffener Vorsichtsmaßnahmen hätte geschehen können. Verstehst du jetzt, warum deine Argumentationskette sich für mich nach einer Verteidigung Samsungs anhört? Vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet stimme ich deiner Aussage zu, aber zur Einschätzung und Bewertung realer Risiken und Unfallgeschehen ist sie nunmal ungeeignet.

Wie ich bereits geschrieben hatte, greift deine Betrachtungsweise eher die Frage auf, ob der Begriff des "vermeidbaren" Unfalls ein Oxymoron ist. Das würde im Umkehrschluss aber (wie oben dargelegt) dazu führen, dass du keine Aussage über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikominimierung treffen kannst.
 
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Aber gerade in dem Punkt widersprichst du dir doch - es geht in den angesprochenen Fällen ja um beeinflussbare Faktoren. Du unterscheidest ja eben gerade nicht zwischen vermeidbaren und unvermeidbaren Risiken sondern behauptest, dass sich im Nachhinein alle Unfälle irgendwie hätten verhindern lassen (was ala Captain Hindsight ja immer zutrifft). Nach deiner Argumentation ist eine tatsächliche Risikominimierung unmöglich, da du jedes Problem auf den schwer zu berechnenden Faktor Mensch reduzieren kannst. Du kannst immer behaupten, dass etwas aufgrund von menschlichen Faktoren nicht beeinflussbar war oder nicht realisiert wurde (ohne Menschen gäbe es schließlich auch keine Unfälle). Das stellt dann aber keine reelle Risikoabschätzung dar, sondern ist eine pauschale philisophische Betrachtung des Geschehens, nach der es sowie immer Unfälle geben wird.

Naja, aus meiner Sicht ist eben das Restrisiko das unvermeidbare Risiko. Ich würde es daher auch eher so formulieren, dass nur eine tatsächliche Vermeidung nie mit Sicherheit möglich ist, eine Minimierung dagegen sehr wohl. Mögliche vermeidbare Risiken können einen ja vorher durchaus bekannt sein.

Prinzipiell ist deine Aussage ja nicht falsch. Aber sie bagatellisiert Unfälle, in denen vorsätzlich keine Risikominimierung stattfand, da du indirekt behauptest, dass so etwas auch trotz getroffener Vorsichtsmaßnahmen hätte geschehen können. Verstehst du jetzt, warum deine Argumentationskette sich für mich nach einer Verteidigung Samsungs anhört? Vom philosophischen Standpunkt aus betrachtet stimme ich deiner Aussage zu, aber zur Einschätzung und Bewertung realer Risiken und Unfallgeschehen ist sie nunmal ungeeignet.

Ich sehe es nach wie vor nicht als Verharmlosung an, da es aus meiner Sicht keinen Sinn macht etwas kontrollierbares mit etwas unkontrollierbaren zu rechtfertigen. Bagatellisierung nach meiner Vorstellung wäre es, wenn ich Unfälle, bei denen vorsätzlich keine kontrollierbare Risikominimierung stattfand verharmlosen würde, was ich nicht tue, da mein Restrisko ein unkontrollierbares Risiko ist.

Wie ich bereits geschrieben hatte, greift deine Betrachtungsweise eher die Frage auf, ob der Begriff des "vermeidbaren" Unfalls ein Oxymoron ist. Das würde im Umkehrschluss aber (wie oben dargelegt) dazu führen, dass du keine Aussage über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikominimierung treffen kannst.

Nun, die Bewertung der Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikominimierung kann doch nur mit Hilfe von kontrollierbaren Faktoren stattfinden. Da meine Definition von Restrisiko aber ein unbekanntes, damit ein unkontrollierbares Risiko ist, kann selbstverständlich auch keine geeignete gesonderte Bewertung stattfinden. Man bewertet daher nicht das Restrisiko an sich, sondern schaut sich das Gesamtrisiko an, wo das unkontrollierbare Restrisiko dann der übriggebliebene Teil des kontrollierbaren Risikos ist. Insofern würde sich dann auch die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Risikiminimierung statistisch erfassen lassen.
 
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Naja, aus meiner Sicht ist eben das Restrisiko das unvermeidbare Risiko. Ich würde es daher auch eher so formulieren, dass nur eine tatsächliche Vermeidung nie mit Sicherheit möglich ist, eine Minimierung dagegen sehr wohl. Mögliche vermeidbare Risiken können einen ja vorher durchaus bekannt sein.

Ich sehe es nach wie vor nicht als Verharmlosung an, da es aus meiner Sicht keinen Sinn macht etwas kontrollierbares mit etwas unkontrollierbaren zu rechtfertigen. Bagatellisierung nach meiner Vorstellung wäre es, wenn ich Unfälle, bei denen vorsätzlich keine kontrollierbare Risikominimierung stattfand verharmlosen würde, was ich nicht tue, da mein Restrisko ein unkontrollierbares Risiko ist.

Dann kannst du in den von dir genannten Beispielen und bei Samsung aber nicht von unvermeidbar sprechen. Andernfalls setzt du eben nicht-vermiedene Risiken mit unvermeidbaren Risiken gleich. Du bagatellisierst, weil du den Vorgang für nicht-kontrollierbar erklärst.

Vereinfachtes Beispiel:
Person A fährt Person B mit dem Auto an, weil A unter Stress steht (Zeitdruck etc.). Person A weiß, dass Stress im Straßenverkehr zu Unachtsamkeit führt und die Unfallgefahr erhöht.

Hat nach deiner Auffassung nach in diesem Fall eine Risikominimierung seitens A stattgefunden oder nicht? Fällt der Vorgang unter deine Definition von unter unkontrollierbarem/unvermeidbarem Restrisiko? Kannst du dann im Falle von Samsung auch von einem unvermeidbaren Restrisiko sprechen? Unterscheidet sich deine Auffassung von Restrisiko dann von der Aussage, das Unfälle "eben passieren" und Menschen fehlbar sind?
 
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Vereinfachtes Beispiel:
Person A fährt Person B mit dem Auto an, weil A unter Stress steht (Zeitdruck etc.). Person A weiß, dass Stress im Straßenverkehr zu Unachtsamkeit führt und die Unfallgefahr erhöht.

Hat nach deiner Auffassung nach in diesem Fall eine Risikominimierung seitens A stattgefunden oder nicht?

Nein, es hat hier m.M.n. nur eine unzureichende Risikominimierung stattgefunden, da Person A die durch den Stress hervorgerufene erhöhte Unachtsamkeit bewusst in Kauf genommen hat. Rein objektiv betrachtet kann er sein Auto nämlich auch stehen lassen oder sich z.B. ein Taxi rufen, wenn er bewusst der Meinung ist, dass seine Fähigkeiten ein Auto zu führen durch den Stress negativ beeinträchtigt werden.

Fällt der Vorgang unter deine Definition von unter unkontrollierbarem/unvermeidbarem Restrisiko?

Nein, nun nicht mehr, denn wie geschrieben hätte Person A durchaus Maßnahmen treffen können um das Risiko zu minimieren. Nur wenn es trotz stattgefundener und zumutbarer Risikominimierung von Person A zu einem Unfall gekommen wäre, nur dann wäre es ein unvermeidbares Restrisiko gewesen.

Kannst du dann im Falle von Samsung auch von einem unvermeidbaren Restrisiko sprechen?

Nein, Samsung hätte genau wie Person A Maßnahmen zur Risikominimierung treffen können/müssen.

Unterscheidet sich deine Auffassung von Restrisiko dann von der Aussage, das Unfälle "eben passieren" und Menschen fehlbar sind?

Ja, da gibt es durchaus Unterschiede. Ich glaube deine sehr scharfsinnige Betrachtungsweise (nun) zu verstehen.
 
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