Alternativen zur "strukturierten Verkabelung" von Privathäusern

henrik365

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Hallo zusammen,

bei der Verkabelung meines 4-stöckigen Hauses stehe ich vor der Frage wie CAT6/7 Kabel der einzelnen Etagen am besten zu Patchfeld, Switch und DSL Modem im Keller gelegt werden.

Auf jeder Etage will ich ca. 10 Unterputz-Netzwerkdosen (mit jeweils zwei Ports) verbauen. Die meisten Ports werden für Ethernet verwendet, ich möchte aber die Flexibilität haben, einfache Telefone in den Zimmern an eine TK Anlage im Keller anschließen zu können (bzw. an den Telefonanschluss des DSL Modems).

Ich sehe die beiden folgenden Alternativen:

(a) CAT6/7 Verlegekabel werden von jedem Zimmer in zwei große Patchfelder (je 48 Port) im Keller geführt. Von dort dann entweder in mehrere Gigabyte Switches (fürs Netzwerk), und dann in den 4-Port Switch des DSL Modems/Routers. Oder, im Fall von Telefonen, in eine TK Anlage bzw. den RJ11 Stecker des DSL Modems.

Nachteil: Ca. 80 lange Kabel aus jedem Zimmer des Hauses in den Keller (d.h., hohe Kosten bei ca. 1,50 Euro je Meter CAT7 Kabel)
Vorteil: Flexibilität durch zentrale Verkabelung im Keller. Ich kann einzelne Endgeräte im Keller beliebig umschalten, z.B. in einzelnen Switches bündeln und einzelne Ports (zum Internet) priorisieren.

(b) Es gibt je Etage ein Patchfeld (24 Port), angeschlossen werden die ca. 20 Kabel der Zimmer, weitere 4 Kabel gehen in den Keller. Je Etage werden Netzwerk-Kabel in einem Switch verbunden, der mit einem Anschluss in den Keller geht. Telefone werden direkt in den Keller geleitet (d.h. max. 3 je Etage). Im Keller werden alle 16 ankommenden Kabel an ein Patchfeld angeschlossen (24 Port). Die 4 Kabel der Switches je Etage gehen dann an den Switch des DSL Modems/Router. Die Telefonkabel gehen in die TK Anlage bzw. das DSL Modem.

Nachteil: Flexibilität geht verloren, da ich im Keller nur noch auf die 4 Netzwerk-Leitungen der Switches je Etage zugreifen kann. Die Priorisierung einzelner Endgeräte (IPTV, VOIP, etc.) im Keller ist dann nicht mehr möglich (sondern nur noch eine Priorisierung je Etage). Es sei denn man priorisiert nicht auf Ebene der Kabel, sondern mittels der TCP/IP Paketheader? Außerdem stehen auf jeder Etage Patchfelder und Switches.
Vorteil: Weniger und kürzere Kabel, da nicht jedes Endgerät eine separate Leitung in den Keller besitzt.

Habt Ihr entsprechende Erfahrungen? Ich habe schon einige Foren/Webseiten durch, diesbzgl. aber keine klare Empfehlung gefunden. Klar scheint, dass Netzwerk-Switches nicht in Reihe angeschlossen werden sollen (daisy-chained), allerdings ist das ja bei keiner der beiden Alternativen der der Fall.

Danke vorab,
Henrik
 
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(a) CAT6/7 Verlegekabel werden von jedem Zimmer in zwei große Patchfelder (je 48 Port) im Keller geführt. Von dort dann entweder in mehrere Gigabyte Switches (fürs Netzwerk), und dann in den 4-Port Switch des DSL Modems/Routers. Oder, im Fall von Telefonen, in eine TK Anlage bzw. den RJ11 Stecker des DSL Modems.
Man verkabelt nicht wirklich so oft. Ich würde immer diese Variante wählen. Unterm Strich hast Du bei Switchen immer den Nachteil, dass Du vom Strom abhängig bist.

Klar scheint, dass Netzwerk-Switches nicht in Reihe angeschlossen werden sollen (daisy-chained), allerdings ist das ja bei keiner der beiden Alternativen der der Fall.
Wie muss ich das verstehen? Ich habe bei mir @home auch drei Geräte am WLAN-Router direkt angeschlossen, daran einen Gigabit-Switch, an diesen wieder sechs Geräte und einen weiteren Gigabit-Switch, an welchem nochmal fünf (untergeordnete) Geräte angeschlossen sind. Und das sollte ich vermeiden, oder wie? Warum? Was passiert?
 
Ist doch logisch, wenn du von vorne nach hinten was durchschieben willst, dann geht das max mit 1gbit. Bei 5 Geräten gleichzeitig sind das immernoch nur 1gbit. Begrenzend wirkt hier der Uplink unter den Switches.

Wenn ich aber alle Geräte an ein Switch angeschlossen habe, dann kann ich fullspeed übertragen und zwar so schnell wie ich Ports habe. (und die Backplane schaufeln kann)

Daher sollte man es vermeiden, Switch zu kaskadieren. @in der Wohnung mag das evtl nicht so auffallen, wenn aber mehrere User zusammenkommen, dann gehts rund.
Aus genau diesem Grund haben Etagenswitch immer einen größeren Uplink als es der Speed eines Etagenports. (stellenweise sogar getrunkt)
Das sollte eigentlich logisch sein, wo das Problem liegt.

@TE
Das kommt ein wenig auf das Datenvolumen an. Der einfachste Weg wäre der alles an einen Punkt zu bündeln. Das ist klar teurer, aber die sauberste Lösung.
Deine Etagenswitch Lösung ist dennoch ein caisy-chain. Du hast nämlich 3 Switchebenen. 1. Router (4 Port), 2. KellermainSwitch, 3. Etagen Switche (wenn du dir das mal so auf einen Zettel malst, dann siehst du das).
Nehmen wir mal als Beispiel, dass du 2 Geräte in Ebene 1 und 2 Geräte in Ebene 2 hast. Gerät 1 will mit Gerät 1 reden und Gerät 2 mit Gerät 2.

Jetzt ist es so, dass du von Ebene 1 in den Keller mußt und anschließend wieder hoch. (das ist dein daisychain, an der Kommunikation sind 3 Switch beteiligt, EtageSW1, Keller, EtageSW2)
Der gesamte Weg ist in Summe auf 1gbit (setzt ich jetzt mal so an, weil 10G wohl nicht investiert wird) begrenzt. Das kommt von der Verbindung Etage1-Keller und Keller-Etage2.
Somit bleibt jedem Endgerät nur 50MB/s (grob) über. Das Problem verstärkt sich, wenn mehrere Geräte das gleiche vorhaben auch denn, wenn sie zB mit der Ebene 3 und 4 reden wollen, alles muß über die eine Leitung in den Keller und dann wieder hoch.
(auch das kannst du dir nochmal aufmalen und mit bunten Stiften den Datenfluß nachmalen und da wo alles auf eine Leitung zusammenkommt ist max 1gbit drin.....

Hast du das teure Paket installiert, stören sich die beiden Kommunikationen nicht, weil das Switch beide Aufträge mit jeweils gbit versorgen kann.

Daher lautet die klare Empfehlung, die Kabel an einer Stelle zu bündeln. Meist ist das der Keller, aber evtl gibt es mittem im Haus (irgend ne kleine Kammer oder sowas) die Möglichkeit das Switch da unterzubringen.
Mit einem Switch hast du in jedem Fall die Möglichkeit alles an Speed rauszuholen was auftritt.

Wo hast du denn die 1,5EUR für das Kabel her? Im Regelfall kostet das Kabel (Material) <50ct. (ist da noch Lohn dabei?)

Rechne dir das bitte nochmal genau aus, was das an Kostenersparung wirklich bedeutet, wie das im Verhältnis zum Rest steht und ob es sich wirklich lohnt (ich sag mal) 200EUR zu sparen, wenn man dafür die sauberste Lösung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Eure Rueckmeldung. Ok, die Switch-Uplinks stellen im Fall (b) einen Engpass dar, nämlich genau dann wenn Computer-Paare über die verschiedenen Etagen gleichzeitig miteinander kommunizieren (wie in underclockers Beispiel, oder auch wenn ein Computer ans NAS im Keller geht, und ein anderer der gleichen Etage über das DSL Modem im Keller ins Internet ).

@underclocker: Ich wollte CAT7 Kabel verlegen, und an CAT6a Dosen anschließen (Digitus CAT 6a RAL 9010). Auf Conrad.de kostet das günstigste CAT7 Kabel 1,80 Euro/m. Welchen Online-Versender empfiehlst Du für Kabel, Dosen und Patchfelder?

Was Daisy-Chaining angeht: Ich verstehe darunter die Reihenschaltung mehrerer Switches bei gleichzeitigem Anschluss von Endgeräten. Beispiel: DSL Modem mit integriertem Switch --> Anschluss von 2 Endgeräten und einem weiteren Switch --> an diesen wieder ein paar Endgeräte und ein weiterer Switch etc. Die geschilderte Engpass-Problematik tritt hier noch massiver auf. Unter Kaskadierung von Switches (ein Main Switch an welchen weitere Switches angeschlossen werden), wie in Alternative (b) beschrieben, ist – dachte ich – vertretbar, allerdings ist das Beispiel mit NAS und Internet vermutlich eher Regelfall denn Ausnahme.

Die Kaskadierung wird in dem folgenden Dokument als Topologie für Heimnetze empfohlen (www.spalinger.ch/service/control4_recommendet.pdf‎). Im Dokument geht es zwar um Home-Control Systeme, die Empfehlungen sind allerdings recht allgemein gehalten, weswegen ich eben auch Alternative (b) in Betracht gezogen habe. Das Dokument ist ansonsten sehr anschaulich und stellt eine optimale Topologie einer zweiten, fehlerhaften, gegenüber.
 
Kannste kaufen wo du willst das Zeug, Hauptsache billig. ;) (ich kann da keine direkten Tipps geben, ich kaufe das Zeug im Elektrogroßhandel)

Wie gesagt, <50ct darf das Kabel kosten, 1,80 EUR sind Wucher!

daisy-chai=Kasakde unabhängig von der Tiefe. Je tiefer, desto schlimmer wird der Effekt.
Wie gesagt, du hast selbst dann schon Problem, wenn du (mehrfach) von Ebene 1 nach 2 willst. Ich würde mir das echt nicht antun. Kabel kostet nichts, klar bei deiner Menge sind das schon ein paar Taler. Aber lieber heute etwas tiefer in die Tasche gegriffen als morgen "Geburtstag".

Das hat auch herzlich wenig mit den Endgeräten zu tun. Wenn du einen Switchbaum aufbaust, dann hast du den selben Effekt, obwohl nur am letzten Ende Endgeräte dran hängen.
Der Link geht btw nicht.

Schau dir mal den angepinnten Sammelthread von mir hier an, evtl. hilft der dir noch etwas.
 
Ist doch logisch, wenn du von vorne nach hinten was durchschieben willst, dann geht das max mit 1gbit. Bei 5 Geräten gleichzeitig sind das immernoch nur 1gbit. Begrenzend wirkt hier der Uplink unter den Switches.

Wenn ich aber alle Geräte an ein Switch angeschlossen habe, dann kann ich fullspeed übertragen und zwar so schnell wie ich Ports habe. (und die Backplane schaufeln kann)
Ach so ist das gemeint, es geht also rein um die Nutzbandbreite. Gut, das ist für mich sowieso wurscht, weil am Ende wirklich nur noch untergeordnete Geräte hängen, sowas wie USV und ne Cam.
Ich hatte jetzt vermutet, dass es Protokoll-Probleme gibt, die Störungen verursachen oder sowas in der Art.
 
Die Kaskadierung wird in dem folgenden Dokument als Topologie für Heimnetze empfohlen (www.spalinger.ch/service/control4_recommendet.pdf‎). Im Dokument geht es zwar um Home-Control Systeme, die Empfehlungen sind allerdings recht allgemein gehalten, weswegen ich eben auch Alternative (b) in Betracht gezogen habe. Das Dokument ist ansonsten sehr anschaulich und stellt eine optimale Topologie einer zweiten, fehlerhaften, gegenüber.

Naja, als optimal würde ich die Lösung nicht unbedingt bezeichnen, da dort wieder eine Daisy-Chain aufgebaut wird. Wenn zwei Clients aufeinander zugreifen.

Die Etagenswitch-Lösung wird auch nicht viel günstiger, wenn nicht sogar teurer wenn du QoS und ähnliches nutzen willst.
 
Ok, ueberzeugt, ich werde von allen Buchsen CAT7 Kabel einzeln in den Keller in ein grosses Patchfeld ziehen.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit Ligawo Verlegekabeln und Buchsen? Kritiken und Preis bei Amazon sind sehr gut (100m Duplex CAT7 S/FTP fuer 108,75 Euro, d.h., ca. 54 Cent/m, Doppeldose Unterputz CAT6a fuer 7,89 Euro).
 
Ich würde bei Netzwerkkomppnenten nicht den billigsten Mumps nehmen , lieber 1-2 Euro mehr investieren und was vernünftiges kaufen.

Ich selber hab hier unser Haus mit Telegärtner Dosen und Patchpanels sowie ein Modulares Patchpanel von Rutenbeck verkabelt und bin damit sehr zufrieden.

Als Kabel kann ich Darka und Ecolan empfehlen preislich etwa bei 0,66 Cent der Meter.

Auch sollte Mann ein gutes Auflegewerkzeug verwenden wie das von Krone.

Als Shops kann ich eibmarkt.com oder den teleprofi-Shop Lübeck empfehlen.
 
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