Setzen, 6. Die Codewörter werden nicht einfach erfunden, sie werden so ausgewählt, dass sie möglichst fehlerfrei ein Matching auslösen, durch das der "Recorder" erst aktiviert wird. Es hört nicht permanent zu! Sonst bräuchte es auch kein Codewort.
Ich weiß, was du meinst, aber das ist kein Mithören, es ist lediglich eine Match-Erkennung. Das ist so, als wenn du einem Japaner zuhörst, nichts verstehst und erst aufmerksam bist, wenn das Wort Sushi gefallen ist und du so eingestellt bist, dass du auch erst dann dein Hirn einschaltest, wenn du das Wort gehört hast - vorher nicht.
Ich muss trotzdem dem kompletten Gespräch folgen, um überhaupt ein Sushi raushören zu können.
Das ist meine Aussage nicht mehr und nicht weniger. Das Gerät muss zwingend das Mikro dauerhaft scharf haben und den Audiostream analysieren und auf den Befehl zur Aktivierung absuchen. Das Gerät ist mitnichten inaktiv bis das Codewort fällt. Es ist viel mehr so, dass es evtl. nur dann eine Datenverbindung scharf schaltet. Hier muss man auf die Angaben der Hersteller vertrauen.
Du redest immer davon, dass komplette Audiostreams irgendwo mitgeschnitten und angehört werden sollen, und dass das keine Behörde dieser Welt schafft. Natürlich nicht. Das ist im Zweifel doch überhaupt nicht Ziel bei Marktforschung.
Es reicht doch bereits, wenn das Gerät auf weitere Codewörter reagiert und dann einen Ping mit Hinweis auf das verwendete Wort absetzt. Nicht zu CIA, FBI oder sonst was, sondern da hin wo Geld damit verdient wird - in die Amazon Marktforschungsabteilung. Da steht als Datensatz dann einfach zur Verfügung, dass über den Echo an IP soundso oft Matchword XY benutzt wurde.
Es bleibt einfach die Frage, ob man dem Unternehmen genug vertraut, dass solche Späße bei derartigen Sprachsteuerungen unterbleiben. Systeme, die tatsächlich bis zur manuellen Aktivierung durch Knopfdruck inaktiv bleiben sind einfach wesentlich weniger für sowas geeignet.
Und du widersprichst dir doch selbst: Er soll mithören, jedoch keine Verbindung zum Internet haben - achso, der hat also eine Festplatte verbaut, wo er das abspeichert?
Wie gesagt, du scheinst davon auszugehen, dass irgendwer Interesse hat beim Kunden direkt ins Wohnzimmer zu hören, in vollem Klartext. Das juckt kein Schwein, das kann keiner analysieren. Um sich zu merken wie oft in Hörweite des Geräts z.B. über Verbrauchsgut XY geredet wurde braucht einige wenige Kilobyte, dafür braucht man doch keine Festplatte. Daran hat ein Unternehmen Interesse. Nicht daran, was für schmutzige Sachen dir dein Weibchen auf der Couch ins Ohr haucht.
Wobei - bekommst du irgendwann gezielt Werbung für 50 Shades of Grey und BDSM Spielzeug angezeigt und du hast sie am Vortrag mit verbaler Begleitung an die Couch gefesselt, da sollte man sich anfangen Gedanken zu machen.
Ich weiß auch nicht wie du auf die Idee kommst, dass jeder der die Möglichkeit erkennt und sich Gedanken um den wahren Nutzen der Daten aus dem Audiostream und nicht dem Audiostream selbst macht direkt paranoid ist. Es ist bei mir im Hause keine Webcam am Laptop abgeklebt, war es nie, wird es nie. Ich präsentiere meinen Prügel im Fall der Fälle voller Stolz. Eine gehackte Webcam, die irgendwo hin einen Stream sendet ist übrigens auch nochmal eine andere Geschichte, als stumpfe Datenerhebung. Von ersterem redet keiner. Niemand will den Audiostream der Echo Geräte, wirklich niemand.
Grüße
Thomas