Natürlich darf auch der
5800X3D hier im Thread nicht fehlen. Leider musste ich beim Wechsel vom 5900X auf den 5800X3D feststellen, dass eine Reihe an BIOS-Settings inkl. PBO weggefallen ist. Da es keine Vcore-Einstellung mehr gibt, ist es auch nicht möglich ein dynamisches Vcore-Offset einzustellen. Neben dem Curve Optimizer (der auch fehlt) war das eine weitere nützliche Stellschraube, die Ryzen CPUs zu undervolten.
Ich kann es nachvollziehen, dass AMD nicht möchte, dass man den 5800X3D übertaktet oder overvoltet, warum man aber auch einen Riegel beim Undervolten vorschieben musste, erklärt sich mir nicht, zumindest BIOS-seitig. Immerhin gibt ein kleines Tool, mit dem man das weiterhin bewerkstelligen kann. An verschiedenen Stellen im Forum wurde dies bereits auch erwähnt. Der Vollständigkeit halber fasse ich hier nochmal die wichtigsten Punkte zusammen.
Das Tool nennt sich PBO2 Tuner und kann -
Hier- heruntergeladen werden. Eine übersichtliche Anleitung inkl. Testing und Konfiguration für das automatische Ausführen bei Systemstart findet sich -
Hier-.
So sieht das Tool dann im Betrieb aus:
Unter dem Reiter
Curve kann man den einzelnen Kernen ein negatives Offset zuweisen, so ähnlich wie man es bereits vom Curve Optimizer kennt. Der Wertebereich geht von +30 bis -30, wobei z. B. der Zahlenwert -1 einen Spannungswert von -3mV bis -5mV darstellt. Stellt man nun -10 ein, entspricht das -30mV bis -50mV. Bei -30 logischerweise dann -90mV bis -150mV (-0,090v bis -0,150v). Entsprechend identisch verhält es sich bei einem positivem Offset.
Inzwischen habe ich auch ein wenig getestet, gebencht, rund 5-6 Stunden verschiedene Spiele gezockt, light-load Betrieb wie browsing, office, Musik, Videos, HWinfo nebenbei usw. und das alles inkl. etwas
RAM OC und einem Offset von -30.
Kommen wir zu den Gaming-Ergebnissen, da man den Unterschied von Stock zu -30 hier am besten sehen kann bzw. das für die meisten am interessantesten sein wird. Wie ich genau teste und vergleiche, habe ich bereits ausführlich im Startbeitrag erläutert. Die wichtigen Werte im Vergleich sind: Vcore, CPU Power und CPU-Temperatur:
Im Grunde zeichnet sich immer das gleiche Bild ab. Mit einem Offset von -30 verbraucht die CPU rund ~13-15w weniger und läuft entsprechend ca. 10-12°C kühler. Vergleicht man Vcore (im Durchschnitt), entspricht das einer Reduktion von -0,142v bei AC Valhalla und -0,131v bei Far Cry 6, was mit dem oben genannten Spannungsbereich ziemlich gut passt.
Das Ergebnis kann sich sicherlich sehen lassen und ich bin mehr als froh, dass überhaupt was geht. Dennoch muss man auch zugeben, dass der CO trotz maximalem UV von -30 gerade mal 10-15w rausholt. Schade, dass ein dynamisches Vcore Offset nicht möglich ist, wie ich es in der Vergangenheit beim 5900X gemacht habe. Andererseits, läuft die CPU im Gaming irgendwo bei <60°C mit CPU-Kühlung auf Minimum (AIO-Pumpe auf 20% = 1.200 RPM, Radi-Lüfter auf 800 RPM). Wirklich viel Spielraum zum Optimieren ist da eigentlich auch nicht mehr und selbst wenn, mehr Takt würde es dann auch nicht geben. Von daher kann man mit der Lösung absolut zufrieden sein.
---------------------------------------------
Abschließend noch ein Beitrag für die Faulen unter euch, die nicht jedesmal das (vorher getestete) gewünschte Offset-Setting manuell eingeben wollen, wenn das System startet. Im oben genannten Link steht grundsätzlich alles gut erklärt drin, wie man das Tool bei Systemstart automatisch ausführt, nur halt auf Englisch. Da ich das bei mir bereits gemacht habe, habe ich gleichzeitig davon auch ein paar Bilder gemacht, was dem ein oder anderen sicherlich helfen könnte.
1. Als erstes im Suchfeld einfach
Aufgabenplanung eingeben und Windows suchen lassen. Anschließend die Aufgabenplanung starten --> Reiter:
Aktion --> Aufgabe erstellen
2. Im Reiter
Allgemein die folgenden Namen und Werte setzen. Beschreibung ist optimal.
3. Im Reiter
Trigger die entsprechenden
zwei Trigger einstellen.
4. Bei
Aktionen den PBO Tuner einbinden und die Offset-Werte einstellen. 8x -30 getrennt mit einem Leerzeichen.
5. Abschließend noch
Bedingungen und
Einstellungen anpassen, speichern (OK), fertig.
Ich musste bei mir am Ende noch mein Anmelde-/ Windows-Passwort eingeben, damit es übernommen wird. Vermutlich, weil ich den PBO Tuner in den Windows Program Files Ordner verschoben habe und nicht wie in der Anleitung unter Users/ Benutzer. Im Endeffekt völlig egal, hauptsache der Pfad mit den Argumenten (-30) ist richtig. Wenn alles geklappt hat, sollte man die neue Aufgabe nun unter dem gespeicherten Namen finden.
:
Bei mir hat das direkt anstandslos funktioniert. Zur Überprüfung habe ich dann auch noch mal den CPU-Z Benchmark gemacht. Die Punktzahl ist jetzt gar nicht so wichtig und kann durchaus etwas schwanken, was aber immer passt ist Verbrauch und Temperatur laut HWinfo. Im Stock-Zustand gehen rund 127w durch inkl. 90°C Thermallimit, während beim UV mit -30 ca. 111w erreicht werden, mit einer Temperatur von knapp 80°C. Zum Vergleich, links Stock, rechts -30
Wobei ich hier jetzt nicht 100%ig sauber gebencht habe oder irgendwelche Highscores erzielen wollte. Es ging mir einfach darum, dass ich schnell und zuverlässig überprüfen kann, ob das UV bei Systemstart ordnungsgemäß übernommen wurde und das sieht man im Verbrauch (CPU Power in Watt) sofort.