Anonymous Austria stellt Adressdaten von Polizisten ins Netz

Über die Hälfte des Datensatzes findet sich im Telefonbuch. Warum die Aufruhr?

Und da steht bei jedem Telefonbucheintrag jeweils dabei: 'Peter Alexander, Polizeiobermeister, Salzburg, 3. Revier, rechtsradikaler Anhänger der FPÖ, Aufsteller von zu vergewaltigenden Ersatzziegen, Familie freigegeben zum Anschlag mit Molotow'?
 
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U dont get it....

I don't think so. Get this:

Es ist eben ein gewaltiger Unterschied, ob man nur eine Menge von Daten besitzt (Telefonbuch) oder ob man diesen Daten bestimmte personenbezogene Merkmale (Polizist, Rang, Einsatzort, Status, Adresse, usw.) zuordnen kann, um sie selektieren zu können.

Im letzteren Fall sind zielgerichtete Aktionen gegen diese Personengruppe nicht nur möglich, sondern auch sehr wahrscheinlich.

Es wird hier ständig mit fadenscheinigen Argumenten versucht, die Preisgabe der persönlichen Daten tausender Polizisten zu rechtfertigen. Dies ist vor dem Hintergrund einer potenziellen und auch realen Gefährdung dieser Personengruppe eben nicht legitim.
 
Aber diese Argumente, von wegen mögliche zielgerichtete Aktionen, sind doch irgendwo völlig haltlos ... Wer solche Aktionen plant, dem wird es wohl auch nicht zu viel der Mühe sein, mal eben vorher im örtlichen Polizeirevier anzurufen und einfach an den letzten Nummern zu drehen... Dann hat man auch nen Namen, Dienstgrad etc bzw würden sich solche Aktionen sowieso eher gegen höhere Beamte richten und deren Namen/Adressen bekommt man auch ohne diese Listen mehr als einfach ...
 
Eigentor wie gesagt. Aber ich würde es gut finden wenn sie Daten von korrupten Bullen ins Netz stellen würden. Es passiert immer häufiger dass Polizisten irgendein Scheiß machen und dafür nicht bestraft werden, wobei der normale Bürger zu vielen Sozialstunden oder sogar einer Bewährungsstrafe verurteilt wird.

Polizisten in Nürnberg rauchen einen Joint auf der Wache und was passiert, nichts?

Oder es werden Cannabisprodukte (Hasch oder Marihuana) beschlagnahmt, normalerweise wird immer alles notiert. Wie viel, von was und wo. Aber das eine mal kanns ja mal passieren dass man es "zufällig" vergisst und das Gras hat sich dann auch in Rauch aufgelöst.

Es ist einfach so dass sich Polizisten zu viel in Deutschland erlauben. Fahren mit 70/80 in der Stadt, weil sie es dürfen da Poliezi oder "Ach der Tacho ist doch geeicht".

Ich wäre sehr dankbar wenn solche Daten ins Internet gestellt worden wären, vllt wirds aber ja passieren. Den Mitmenschen die Augen öffnen dass es auch hinterlistige Beamte gibt.

Ach und ganz ehrlich wer bei der Polizei arbeitet, selbst schuld wenn man dann dumme Taten vollbringt.
 
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Aber diese Argumente, von wegen mögliche zielgerichtete Aktionen, sind doch irgendwo völlig haltlos ... Wer solche Aktionen plant, dem wird es wohl auch nicht zu viel der Mühe sein, mal eben vorher im örtlichen Polizeirevier anzurufen und einfach an den letzten Nummern zu drehen... Dann hat man auch nen Namen, Dienstgrad etc bzw würden sich solche Aktionen sowieso eher gegen höhere Beamte richten und deren Namen/Adressen bekommt man auch ohne diese Listen mehr als einfach ...

Zugegeben, bezüglich der von mir spekulativ in den Raum gestellten zielgerichteten Aktionen gegen Polizisten und deren Angehörige ist meines Wissens nach noch gar nichts passiert.

Wenn man aber solch ein Szenario einfach mal unterstellt, was ist für den Organisator einer konzertierten Aktion gegen die Polizei wohl einfacher:

- jeden einzelnen Polizisten einer Wache per Telefon durch gefakte Anrufe zu ermitteln und das auch noch landesweit?
- per Datenbankabfrage jeden gewünschten Datensatz nach Dienststelle, Besetzung, Dienstränge, Privatadressen, usw. zu extrahieren?

Eine wohl rein rethorische Frage.

Die Möglichkeiten, die sich aus obiger Datennutzung ergeben, sind kaum auszudenken.

Unabhängig davon gebe ich euch teilweise Recht, was den Missbrauch der Amtsgewalt durch Polizisten und Staatsanwaltschaften angeht. Von Amtsanmaßung über Korruption bis hin zu Straftaten ist die Palette sehr lang, was sich unsere Helfer in Grün da stellenweise leisten. Da könnte ich seitenweise aus dem Nähkästchen plaudern.

All diese Antipathien rechtfertigen aber nicht ein eigenes illegales Handeln. Zumal nicht alle Polizisten und Staatsanwälte so sind und entsprechend eine Kollektivschuldannahme nicht zur Diskussion steht. Wo Macht eingesetzt wird, gibt es auch immer Machtmissbrauch. Das ist ein menschliches und keine deutsches Phänomen.

Übrigens sollte man in diesem Zusammenhang seinen Blick auf die Vorzeigegesellschaft USA richten. In keinem anderen Land der Erde ist die Kriminalitätsrate so hoch, die Korruption bis hinunter in die kleinsten Dienstränge so offen und ausgeprägt. Da scheut sich ein Cop schon nicht mehr, auf offener Straße gegen Zahlung einer angemessenen 'Aufwandsentschädigung' einen Strafzettel in den Gulli zu werfen.

Mit anderen Worten, das Übel muss an der Wurzel bekämpft werden. Diese sitzt in Form unserer 'Volksvertreter' in den Parlamenten und unterwandert langsam aber sicher alles, was unsere Gesellschaft jemals ausgemacht hat.
 
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Ich versuch das jetzt mal ein wenig aufzudröseln:

Das das Problem sehr wohl (auch) bei der Polizei liegt, habe ich durch einen Link, dem ich gern noch mehrere hinzufügen kann bereits belegt.

Was das Telefonbuch angeht: Ich seh da auch keinen Zusammenhang zur aktuellen Aktion eines polizeinahen Vereins der Daten ins Netz leakt. Hätte Anon sie nicht veröffentlicht, dann eben wer anders...

Die Zuweisung bestimmter Merkmale zu einer Person wird bereits hellauf von jeder Menge Bürgern in Anspruch genommen. Sei es durch Blogs, Soziale Netze, Zeitungsfotos mit Namensnennung etc.
Weiterhin gibt es in vielen Ländern (und Unternehmen) bereits Karteien dieser Art. Wann, ob, und wie sie veröffentlicht werden oder ob dies bereits geschehen ist in Form der "Zusammenarbeit" in Lobbies kann ich im Moment nicht fundiert erläutern, wäre aber recherchewürdig.

Zum letzten Beitrag: konzentrierte Aktionen gegen einzlene Gruppen gibt es bereits. Und komischerweise sogar durch die Polizei. Damit meine ich nicht das Aushebeln eines Drogenringes, sondern das Belauschen Tausender Bürger die zufällig in der Nähe einer Demo waren (siehe Dresden).
Und um genau solche Aktionen zu unterbinden zeigt Anon hier auf, welche Folgen das haben könnte.
Sicherlich ist das moralisch fragwürdig, jedoch nicht fragwürdiger als (bekannt gewordene) Aktionen des Staates gegen Bürger.

Recht geben muss ich dir jedoch, dass es keine Rechtfertigung für illegales Handeln gibt. In einer Schlägerei ist jedoch nicht der der Aggressor/**********, der sich gegen seine Tötung/Unterdrückung/Vergewaltigung/Körperverletzung wehrt.

Was das Übel und dessen Wurzeln angeht... Das würde wohl zu weit ausholen und den Rahmen endgültig sprengen. Bei Interesse können wir das jedoch gern per PN erörtern.

Greets Hax
 
Diese Diskussion läuft im Prinzip auf eine Unterscheidung nach moralischer und rechtlicher Legitimation hinaus.

Da es für die Offenlegung der Daten keine Rechtsgrundlage gibt und diese per Verfassung durch das informationelle Selbstbestimmungsrecht geschützt sind, stellt sich die Frage nach der rechtlichen Legitimation wohl kaum.

Also bleibt die Frage nach der moralischen Legitimation.

Betrachtet man die Polizei als Erfüllungsgehilfen eines Staatsapparates, der schon lange nicht mehr die Interessen oder gar die Grundrechte seiner Bürger beachtet, so könnte man das unter dem Begriff 'ziviler Ungehorsam' subsumieren. Ähnlich einer modernen Variante des Robin Hood.

Nur was genau möchte man damit erreichen? Die Autorität des Staatsapparates untergraben und die Gesellschaft in eine Anarchie stürzen? Oder einfach nur den moralischen Zeigefinger erheben und an das Gewissen aller Menschen appellieren?

Und ja, die Frage nach dem Übel und dessen Wurzeln wäre sehr interessant.
 
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Was genau man damit erreichen will ist glaub ich bei jedem anders.

Was die Unterscheidung und die Debatte dieser angeht geb ich dir auch Recht. Das führt zu nichts. :/

Den Rest gern per PM =)
 
Wenn Datenbanken von den Bürgern gibt, warum nicht auch öffentliche von den Überwachern?
 
Ich glaube die rechtliche Gelegenheit sollte hier nicht zu Debatte stehen, sollte wohl jedem klar sein, dass die Aktion rechtswidrig war/ist.

Moralisch und Ziel des Ganzen, bin ich der Meinung, möchte hier eine Person/Gruppe einfach aufweisen das gewisse Dinge geändert werden müssen. So eine Datenbank ist wahrscheinlich nur der Anfang und wie der erhobene Zeigefinger a la Du, du, du. Im Prinzip ein Denkanstoss, denn hier wurde ganz klar deutlich gemacht, dass die Unantastbarkeit mehr Schein als Sein ist.

Würde mich freuen an der Diskussion von swede & haxbox teilzunehmen :)
 
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