Stony2k
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Einleitung
Guten Tag,
heute steht der Accelero Xtreme 8800 auf dem Prüfstand. Dank der hervorragenden Leistung seines Verwandten - dem Accelero S1 - genießt Arctic Cooling vor allem in der Grafikkartenkühlungssparte einen sehr gut Ruf.
Ob der Xtreme diesen Ruf weiter fortführen kann, wird sich in diesem Test zeigen.
Lieferumfang
Das Testmuster wird in einer - für die Accelero Reihe typischen - Blisterverpackung geliefert, welche schon vorab einen Blick auf den Inhalt gewährt. Wärmeleitpads, Schrauben und der Aufkleber befinden sich nochmals extra in kleinen Tütchen, Grafikkarten- und Spannungswandlerkühler, sowie Gebrauchsanleitung, können direkt der Plastikverpackung entnommen werden.
1x Accelero Xtreme 8800
4x Spannungswandlerkühler
12x Ram Wärmeleitpads
1x NVIO Chip Wärmeleitpad
6x Befestigungsschrauben
1x Slotblende
1x AC Aufkleber
1x Installationsanleitung
Technische Angaben
Verarbeitung
Der erste Eindruck dieses „Monstrums“ ist durchweg positiv.
Er besitzt insgesamt 5 Heatpipes und besteht aus 2 einzelnen Kühlkörpern, verbunden durch die Heatpipes. Um den Kühler zu befestigen wurde eine große Bodenplatte - ähnlich wie die beim Originalkühler – angebracht. In dessen Mitte befindet sich ein Kupferkern; die Platte selber kühlt die Speicher. Insgesamt 107 Lamellen wurden mit großzügig bemessenem Abstand angebracht; diese sind zwar dünn, aber durchaus stabil.
Die Kühlung wird von drei 80mm PWM Lüftern übernommen, welche über einen 4-Pin PWM Grafikkartenstecker direkt an dieser angeschlossen werden; es ist nicht - wie oft bei anderen Kühlern - eine externe Lüftersteuerung oder freier Lüfterstecker auf dem Motherboard notwendig.
Insgesamt macht der Accelero einem soliden, gut verarbeiteten Eindruck.
Zusammenbau
Nachdem alle Schrauben des Originalkühlers auf der Unterseite der Grafikkarte entfernt wurden, kann man diesen vorsichtig problemlos entfernen. Es kann vorkommen, dass die Wärmeleitpaste auf dem Chip den Kühler nicht direkt freigeben will, behutsames nach-rechts-und-links-Drehen sollte aber das Problem lösen.
Wie auch beim S1, ist die Wärmeleitpaste (MX-2) bereits aufgetragen worden. Die mitgelieferten Wärmeleitpads, sowie Spannungswandlerkühler sind selbstklebend. Nach gründlichem Reinigen der RAM-Module und Spannungswandler werden die Schutzfolien der Pads abgezogen und mit der Klebeseite nach unten aufgeklebt. Die Dicken sind für die Speicherchips vorgesehen, das Dünne für den NVIO Chip. Hierbei sei zu erwähnen, dass dieses Pad zu dünn ist und somit kein vollständiger Kontakt zur Kühlplatte besteht. Diesen Makel scheint Arctic Cooling allerdings bei neueren Auslieferungen des Kühler behoben zu haben.
Da ich bereits bei den RAM-Kühlern des S1 die Erfahrung gemacht habe, dass diese trotz gründlichem Säuberns nicht richtig gehalten haben, wurden diese mit dem Zalman 2-Komponenten Wärmeleitkleber befestigt: Mit je einem Tropfen der grünen Komponente auf die Spannungswandler und jeweils einer der roten Komponente auf die Rückseite des Kühlers.
Der Xtreme selbst lies sich sehr einfach auf die Grafikkarte setzen und mit dieser verschrauben. Um einen guten Anpressdruck zu gewährleisten, wurden die Schrauben fest angezogen.
Zu guter Letzt habe ich das Lüfterkabel noch mit dem Anschluss auf der Grafikkarte verbunden.
Die im späteren Testverlauf folgenden 120mm Lüfter wurden mittels Kabelbinder befestigt. Auf eine herkömmliche Entkopplung der Lüfter wurde hierbei verzichtet, da sonst die Lammellen zu weit verbogen werden müssten und dies evtl. die Testergebnisse beeinträchtigen könnte.
Einbau
Vor dem Einbau sollte man unbedingt noch überprüfen, ob genügend PCI Slots frei sind, da der neue Accelero 2 Slots unter der Grafikkarte einnimmt.
Der Einbau stellte sich leider als nicht als so unproblematisch wie der Zusammenbau dar. Nach einem Versuch, das Ganze vorsichtig in den PCI-E Slot zu stecken, blockierte etwas die Grafikkarte – die Ursache war aber schnell gefunden: Der Plastikrahmen der drei 80mm Lüfter wird von den S-ATA Steckern der Festplatte und des DVD Laufwerkes blockiert.
Leider lassen sich die Lüfter nicht um 180° gedreht auf dem Xtreme montieren, sodass Festplatte und Laufwerk in den unteren Slot 4+5 wandern mussten; 2 S-ATA Slots wurden somit unbrauchbar.
Der weitere Einbau verlief allerdings problemlos.
Das Testsystem
- Intel Core 2 Duo E8400 mit Scythe Ninja Rev. B passiv @ 1,024 VEine umfangreiche Vorstellung des Testsystems ist hier zu finden.
- Gigabyte GA-P95-DS3 Rev. 1.0
- OCZ DDR2 DDR2-800 EL Rev 2.0 Platinum
- Samsung SpinPoint T166 (HD501LJ) entkoppelt + Quiet Drive @ 500 GB
- Seasonic SS-550JT, Active PFC, 80+, bulk mit Scythe S-Flex 1200
- Antec P160 mit Scythe S-Flex 1200
Die Grafikkarte
Es handelt sich hierbei um eine Evga GeForce 8800GTS mit 640 MB, 320bit Speicheranbindung und einemg80-Chip.
Die Werte des Standardtaktes:
GPU-Takt: 513 MHz
Shadertakt: 1188 MHz
Speichertakt: 792 MHz
Im Idle wurde sie auf folgende Werte untertaktet:
GPU-Takt: 200 MHz
Shadertakt: 463 MHz
Speichertakt: 200 MHz
Unter Last habe ich mit folgenden Werten übertaktet:
GPU-Takt: 648 MHz
Shadertakt: 1512 MHz
Speichertakt: 972 MHz
Der Testablauf
Der Computer wurde für min. 2 Stunden mit den Programmen ATITool und RHTDRIBL belastet, bis die Temperaturen nicht mehr anstiegen. Danach folgte eine 30-minütige Ruhephase.
Ausgelesen wurden die Temperaturen mit dem Programm Speedfan 4.34 Beta 40.
Die verschiedenen Lüfterdrehzahlen wurden mit dem Programm Rivatuner eingestellt; eine vollautomatische Lüftersteuerung wurde bei diesem Test nicht verwendet, da bei dieser ein leiser Betrieb nicht möglich war.
Im Leerlauf wurden die Lüfterdrehzahlen jeweils solange angepasst, bis ein nahezu geräuschloser Betreib möglich war.
Da beim Originalkühler „nahe geräuschlos“ nicht ohne weiteres möglich ist, wurde ein Kompromiss zwischen ausreichender Kühlung und Laufstärke gewählt.
Die Drehzahlwerte unter Last wurden so gewählt, dass die Karte ausreichend gekühlt wird und somit keine Ausfälle den Test beeinträchtigen könnten. Diese Drehzahlen sind zwar nicht „silent“, aber ein nahezu geräuschloser Betrieb dieser Karte mit Standard- und Original-Xtremelüfter, ist unter Last ohnehin schwer realisierbar.
Um einen dritten Vergleichswert zu schaffen, wurde der Kühler mit zwei 120mm Lüftern (Scythe S-Flex 1200 + Lüfter des Ninja Rev. B.) ausgestattet. Diese wurden so weit heruntergeregelt, bis sie aus dem System nicht mehr zu hören waren.
Testergebnisse
Zur Zeit der Messung ****** die Zimmertemperatur 21°C.
Fazit
Arctic Cooling hat mit seinem neuen Accelero Spross nicht zu viel versprochen. Die Kühlleistung ist im Vergleich mit der des Originalkühlers enorm gestiegen.
Trotz alle dem gibt es auch einige Kritikpunkte zu nennen. Entgegen der Beschreibung auf der Homepage „[…]bei gleichzeitig geringer Lautstärke […]“ sind die Lüfter ganz und gar nicht leise. Bei einer Lüfterdrehzahl von ca. 800 UPM (40%) ist der Lüfter deutlich zu hören. Dies zeichnet sich durch eine Art Mischung aus leichtem Klackern und Lagerschleifen aus. Bei höheren Drehzahlen beginnen die Lüfter sogar teilweise an zu pfeifen, was höchstwahrscheinlich auf die PWM-Steuerung zurückzuführen ist. Erst ab einer Drehzahl von 500 UPM (25%) sind diese nicht mehr heraus zu hören.
Gegenüber dem Standardkühler der 8800GTS macht der Xtreme eine sehr gute Figur. 10K Kühler bei fast lautlosem Betrieb, fast ganze 20K kühler bei automatischer Steuerung (60% Lüftergeschwindigkeit). 85°C bei unter Last bei lautlosem Betrieb ist ein sehr guter Wert, wenn man diesem mit den 81°C unter Last des Originalkühlers vergleicht, welcher allerdings mit 100% Lüftergeschwindigkeit lief.
Allerdings schienen der Grafikkarte 500 UPM unter Last nicht sehr zu gefallen, da das ATI-Tool nach 10 Minuten öfters Fehler anzeigt und mit dem Zählen der Zeit ohne „Errors“ von vorne begann. Dies ist wahrscheinlich auf die Spannungswandler zurückzuführen, welche einfach zu warm wurden.
Erhöht man die Lüftergeschwindigkeit im Load-Betrieb allerdings auf 85% (1700 UPM), wird die GPU nicht wärmer als 56°C. Ein überragender Wert.
Der dritte Test mit zwei 120mm Lüftern ergab ebenfalls erstaunliche Ergebnisse und sollte für Silencer am interessantesten sein. Durch die geringe Drehzahl war sowohl unter Last, als auch im Leerlauf ein nahezu geräuschloser Betrieb möglich. Durch die Größe dieser Lüfter ist auch bei niedrigen Drehzahlen noch ein akzeptabler Luftdurchsatz möglich.
64°C unter Last sind 4K mehr als der Originalkühler im Leerlauf gekühlt hat. Ein absolut bedenkenloser Betrieb - selbst bei einer übertakteten Grafikkarte - ist also durchaus möglich. So sollte auch ein Betrieb an heißen Sommertagen problemlos möglich sein.
Wer keine Scheu vor ein paar kleinen Basteleien hat und über entsprechende 120mm Lüfter samt Steuerung verfügt, sollte sich durchaus den Kauf dieses Kühlers überlegen, um seine g80-Grafikkarte mal ein wenig „frösteln“ zu lassen.
Hinweis:
Das Review wurde von mir geschrieben und bei Silenthardware veröffentlicht. Da es ursprünglich in HTML formatiert wurde, muss ich es hier komplett umformatieren. Ich bitte deshalb um ein wenig Nachsicht.
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