Welches Angebot ist denn deiner Meinung nach sachlich, objektiv, professionell, nochmal sachlich, dessen Mitarbeiter größtenteils Top Akademiker sind und dessen Publikum sich aus agilen und intellektuellen Teenagern bis Frührentnern zusammensetzt?
Die Schulen/Universitäten etc. sind schonmal ein Ort, wo man zumindest halbwegs niveauvolle Unterhaltung bekommt. Teilweise sind auch PC-Spiele sehr niveauvoll - wenn ich nur an Age of Empires I und II denke.
Diese ergibt sich aus der Verfassung, aus der Rundfunkfreiheit. Selbst wenn ganz Deutschland dagegen wäre könnte man das nicht ändern, Art. 5 GG ist nach Art. 79 III eine Ewigkeitsklausel.
Wieder ist das nur deine Meinung. Die höchsten Verfassungsorgane dieses Landes sehen das seit Dekaden anders. Vielleicht sind die aber auch nur, um in deiner Wortwahl zu bleiben, "verblödet".
Ich wage nicht zu behaupten, dass sie verblödet seien, aber ich gewinne zunehmend den Eindruck, dass sie verblendet wären. Denn ich zitiere Art. 5 I GG:
Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
Da steht also:
- Jeder, der gerade auf diesem Boden atmet, darf seine Meinung äußern - beispielsweise im Festzelt oder gegenüber dem Vorgesetzten.
- Jeder darf frei zugängliche Inhalte anschauen/hören/lesen etc. Also beispielsweise darf jeder auf Youtube gehen und dort Videos sehen, da es frei zugänglich ist. Das wäre sozusagen der Nachfolger des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Niveau ist etwa gleich - viele Inhalte identisch und "Youtube-Stars" moderieren nun schon Sendungen.
Hier steht übrigens auch, dass jeder sich nicht-lizensierte Videos anschauen darf, weil sie aus seiner Sicht ja frei zugänglich sind - man kann also eindeutig ableiten, dass
ausschließlich der Einsteller/Verbreiter Schuld hat und die Verantwortung für das trägt, was jemand anderes empfängt und der Empfänger bei einem freien Zugang nach Grundgesetz die Inhalte auch abrufen darf. (Aber das nur am Rande - auch hier wird es einfach so hingebogen, wie man es halt interpretieren will, damit die Interessen befriedigt werden.)
Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet.
Hier steht eben, dass man auch professionell seine Meinung äußern darf und die massenhaft verbreiten darf. Aber wenn es fast nur eine Quelle gibt, die dann den entsprechenden Mitarbeiter abserviert, ist ja klar, dass auch das nur auf dem Papier steht.
Eine Zensur findet nicht statt.
Das beschreibt wahrscheinlich einfach einen Soll-Zustand.
In Art. 5 steht also überhaupt nichts davon, dass ein durch Zwangsgelder finanzierter Rundfunk vorgegebene Ansichten verbreiten soll.
Das ist nicht der Fall. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollen eben nicht in permanenter Konkurrenz zu den privaten Sendern treten.
Das steht sicherlich auch irgendwo. Sollen tun sie ja vieles. Ich kümmere mich eher um den Ist-Zustand. Und da sehe ich eben Sendungen, die bei RTL oder Sat 1 liefen, plötzlich leicht verändert im Programm von ZDF/ARD. Selbst die Moderatoren werden weggekauft.
Das teilweise auch Werbung geschaltet wird ist Pflicht, das ist Teil der Meinungsvielfalt.
Also ein emotional bewusst eingefärbtes Programm, dessen Ziel es fast ausschließlich ist, im Betrachter Wünsche zu erwecken, die ihn Geld kosten, und die er in den meisten Fällen sonst nicht gehabt hätte, ist Teil der Meinungsvielfalt?
Zudem zwingt dich nichts dazu dir das anzusehen, niemand wird dazu gezwungen.
Okay, dann argumentiere ich mal mit Deiner These: Die ÖR sollen ja angeblich die Meinungsvielfalt sicherstellen. Warum werde ich dann gezwungen, das Senden von Meinungen zu unterstützen, die ich ja ganz offensichtlich gar nicht teile? Hier wird mein Kapital genutzt, um andere gegen meinen Sinn mit - aus meiner Sicht - Propaganda zu berieseln.
die über 60 Jährigen sind in diesem Land nun mal die größte Gruppe und sie wird jedes Jahr größer.
Aha - also geht es doch nur darum, möglichst viele Leute mit dem Programm anzusprechen, und eben nicht vielschichtige Ansichten für alle darzustellen. Das gleiche mit dem Internet: Die jüngeren sind vor dem Programm ins Netz geflüchtet, aber es kommt jetzt einfach hinterher. Es verfolgt einen...
Wenn es kein Interesse gäbe, Leute dazu zu zwingen, sich das anzusehen, könnte man die ja auch einfach in Ruhe lassen.
Aber Andere schauen sich das an, auch "Verblödete", die auch das Recht dazu haben.
Da es frei zugänglich ist, hat jeder ein Recht es anzuschauen. Das rechtfertigt aber nicht seine Existenz. Denn es ist durch die Allgemeinheit finanziert und die hat ein Interesse daran, dass "verblödete" gebildet werden und nicht, ihr seichtes Niveau weiterhin zu befriedigen, damit sie darin verrotten.
Es ist ein Kompromiss, ein Ausdruck unserer Demokratie.
In der Demokratie schaut jeder das, was er möchte und kann dafür auch zahlen - wenn nicht, geht der Sender eben pleite. Hier zahlt jeder und das Programm wird vorgesetzt - Autokratie, nicht Demokratie. Das Programm liegt gerade nicht in unserer Hand und man setzt sich gerade über Art. 5 GG hinweg, denn die Quelle ist ja gar nicht frei verfügbar! Man zahlt im Gegensatz zu Youtube dafür. Und zwar satte 17,50€/M und demnächst wahrscheinlich noch deutlich mehr. Es ist also eine Zwangsmaßnahme, die sogar gegen die Meinungsfreiheit ist, denn ein demokratisches Selbst-Auswählen des Programms, das man bezahlen(unterstützen) möchte, findet ja gar nicht statt.
denn du kannst nicht anerkennen das es hier Menschen gibt die sich das gerne anschauen.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, das Zeug sofort zu privatisieren, damit jeder, der sich das reinziehen möchte, selbst dafür blechen kann. Ich zahle beispielsweise für MTV Rock/Dance/Music etc. Ich habe aber ein Problem damit, dass ich das Programm nicht in Deutschland abgespielt haben möchte, weil ich es für schädlich halte und deshalb auch nicht einsehe, gezwungen zu werden, es zu unterstützen.