@damien
@softeislutscher
@webwilli
Einige Gründe, zum jetzigen Zeitpunkt kein Board mit Intel i915, i925X zu kaufen: (Die Gründe betr. DDR2 treffen auf den Grantsdale natürlich nicht zu)
Chipsatz allgemein
1. Chipsätze noch nicht so stabil und ausgereift wie Canterwood und Springdale
2. Übertakten schwierig: Bislang noch kein PCI-e-Fix: Karten und DMI werden übertaktet, ebenso SATA
3. Die neue Southbridge ist noch nicht in der Version mit Raid und Wireless (ICH6RW) verfügbar – Hersteller verbauen noch proprietäre Lösungen
4. Die neue Southbridge ist zwar verlockend, aber solange es keine Festplatten mit NCQ gibt, bringt sie noch nicht viel Neues
5. Auf den Herbst ist bereits eine neuere Variante vom i925X geplant, der i925XE, der i925X ist nur eine Übergangslösung
6. Der 925X beherrscht theoretisch zwar ECC, bei der aktuellen Version funktioniert das jedoch nicht, darum ist es einfach abgeschaltet
7. North und Southbridge werden sehr heiss und müssen gekühlt werden. (Beim A64 genügt ein kleiner Kühlkörper auf der Northbridge, Canterwood und Springdale ebenso)
Sockel 775
8. S775 mit entsprechender CPU ist nicht wirklich schneller als ein Canterwood mit einem guten Northwood, da ja nur ein neuer Sockel
9. S775 ist noch neu, evtl. gibt es später noch Änderungen/Modifikationen
DDR2
10. DDR2 bringt noch keinen echten Zugewinn, da FSB (200 resp. 800) und Speicher (266 resp. 533) asynchron laufen
11. DDR2 bringt erst ab DDR-2 600 etwas, doch das läuft noch nicht offiziell
12. DDR2-SDRAM ist teurer
13. DDR2-SDRAM ist erst mit schlechten Latenzzeiten verfügbar
PCI-e
14. PCI-e x16 für Grafikkarten bringt bislang noch keine Vorteile, AGP ist noch schnell genug
15. PCI-e ist noch zu teuer
16. Es mangelt an Erweiterungs-Karten, mir sind nur die GbE-NICs von Marvel 88E8053 resp. von Broadcom bekannt. Die restlichen Karten/ICs werden nach wie vor via PCI angebunden.
17. SATA-/PATA-/RAID-/SCSI-Kontrollerkarten für PCI-Express sind noch nicht verfügbar, und werden noch an PCI angebunden
18. Viele der neuen Boards haben Layouts, die eher an "Testaufbauten" erinnern. Es wird eine Weile geben, bis sich gute Layouts herauskristalisiert habe. Gute Mainboard-Designs verbauen wegen der Speicherproblematik max. 6 Slots, wovon einer für die Grafikkarte ist. (Alternativ besteht noch die Möglichkeit, alle 7 Slots zu verwenden, indem im obersten Slot ein PCI-e x1 verbaut und mit einer kurzen Karte besteückt wird, welche die Halterungen der RAM-Slots nicht stört.) Es bleiben 5 Slots für Erweitunngskarten. Der Hersteller kann aufteilen, was er verbauen will, wobei sich PCI und PCI-e gegenseitig den Platz streitig machen.
19. Exklusive Anbindung PCI-e vs. Bus bei PCI: Jede Lane, die nicht intern verdrahtet oder an einen Slot angebunden ist, ist "verschenkt".
20. Zielkonflikt bei der Aufteilung PCI vs. PCI-e: Werden 4x PCI-e verbaut, hat es noch Platz für einen PCI Slot, Kunden kaufen nicht, weil sie die alten Karten weiter verwenden möchten. Werden 4x PCI-e Slots verbaut, können keine Onboard-Komponenten am PCI-e angebunden werden, da die Slots immer exklusiv sind. Mit 2 zu 3 oder 3 zu 2 kann der Hersteller versuchen, diese Problematik etwas zu entschärfen, aber das Problem an sich bleibt. Das Grunddesign des Mainboards ist für alle Ausführungen gleich, werden nun onboard-Chips wie GbE weggelassen, werden deren PCI-e Lanes nicht genutzt und werden darum „verschenkt“.
21. Neu können GbE-NICs via PCI-Express angebunden werden, da es die proprietäre CSA-Lösung nicht mehr gibt, weil es sie nicht mehr braucht. Bei CSA waren die Hersteller auf die guten, aber leider teuren Intel Kentay NICs angewiesen. Nun sind auch andere Chips möglich. Leider hat Intel seine eigenen GbE-NICs noch nicht bereit, sodass die Hersteller solche von Marvel (88E8053) resp. von Broadcom verbauen. Diese sind jedoch nicht gleich schnel, wie der Intel Kentay welcher bei CSA zum Einsatz kommt
Prescott
22. Auf dem S775 läuft nur der Prescott, welcher sehr aufwändig gekühlt werden muss und ein High-End-Silent-Lüftkühl-System fast unmöglich macht
23. Auf dem S775 läuft nur der Prescott, welcher im Vergleich zur Stromaufnahme viel schlechter abschneidet als der Northwood
24. Ein verbessertes Stepping für den Prescott ist schon lange angekündigt, aber noch nicht verfürgbar
Mein Fazit:
Die neuen Chipsätze bieten sehr viel neue Featureswie richtiges SATA, PCI-e, was an sich sehr zu begrüssen ist. Das Problem ist einfach, dass die heute Implementierung von PCI-e und die Verfügbarkeit von Erweiterungskarten dies faktisch ad absurdum führen. Warum sollte ich mir ein Board kaufen, welches PCI-e bietet, ein zusätzlicher SATA-Kontroller aber immer noch via PCI angebunden ist? So gesehen beschränken sich zur Zeit die einzigen Vorteile gegenüber dem Canterwood, dass es mehr SATA-Anschlüsse sowie bessere RAID-Möglichkeiten gibt. Wer jedoch kein RAID verwendet und mit 2 SATA-Geräten auskommt, für den gibt es noch weniger Vorteile.
Anders wird es in einigen Monaten aussehen, wenn der neue Prescott, der dann hoffentlich fehlerfreie i925XE, schneller DDR2-SDRAM, Festplatten mit NCQ, optische Laufwerke mit SATA und PCI-e fähige Erweiterungskarten resp. ICs zur Verfügung stehen. Bis dahin machen die beiden Chipsätze, vorallem der i925X in meinen Augen wenig Sinn, vorallem bei einer Aufrüstung.
cu
loores