So einfach ist das nun auch wieder nicht.
568A geht auf den USOC-Standard zurück, der mal fürs Telefon gemacht wurde. (daher auch das Festhalten am RJ-Standard)
Dieser ist aber nicht für Datenübertragung geeignet.
Um aber nicht zu sehr vom USOC-Standard abzuweichen, hat man einfach das Pinout leicht abgeändert, aber die Adernreihenfolge(funktionsbezogen) beibehalten. Daher war der USOC die Blaupause für den 568A.
AT&T hatte sich für ihre Technologie aber damals schon vom klassischen USOC, eben wegen dieser Problematik, verabschiedet. Um den Bruch auch klarzumachen, hat man wohl eben auch den Unterschied bei der Farbzuordnung klargemacht. Da geht es aber auch viel um das Thema offenes Ende und Telefonverteiler und weniger um die Beschaltung in der Dose, bzw. bezogen auf Ethernet.
AT&T hat damals auch das StarLAN-entwickelt und ist dabei mit dem USOC kollidiert, wollte aber das Rad nicht komplett neu erfinden. Daher hat man sich für Pin4/5 an USOC gehalten. Pin3/6 war die logische Konsequenz, da die Aufteilung sonst nicht geklappt hätte. Pin1/2 war dem Frequenzverhalten geschuldet und stellte die Abwandlung von USOC dar. Pin7/8 war dann die weitere logische Konsequenz.
Da aber USOC beim Endanwender einen 6P4C(6P2C) RJ vorsah, war man damit also voll kompatibel, was reine Telefonsysteme angeht. Das war die erste strukturierte Verkabelung, 5 Jahre bevor die EIA/TIA sich überhaupt damit beschäftigt hat und gut 15 Jahre bevor man den Begriff überhaupt in den Mund genommen hat. Damit konnte der 258A sowohl StarLAN als auch eine Telefonleitung beim User bereitstellen, mit den heute bekannten Kabelsplittern.
Es gab also zwei installierte Basen. USCO (Telefoniesysteme) und 258A(Datensysteme/Telefonkombi) von AT&T.
Bei der Standardisierung (als man das (Star)LAN als Zukunftstechnologie bei der IEEE entdeckt hat) hat man sich also am AT&T-Standard von der reinen Paar zu Pin Zuordnung bedient, um das Problem mit der Datenübertragung zu beheben, während man aber das Farbschema von USOC beibehalten wollte.
Die Pin3-6 entsprechend genau der USOC-Vorgabe, auch was das Pinout angeht. Während dann eben das FunktionsPinout von AT&T für Pin1/2,7/8 übernommen wurde.
Doch damit hätte man die breite installierte Basis von AT&T quasi "kaputt" gemacht, die damals eben bereits Officenetze gebaut haben, also Vorreiter waren. Also übernahm man 258A in die EIA/TIA.
Ob nun A oder B, ist ne Glaubensfrage. Während ein Datentechniker eher an B festhalten wird, weil es eben für die Datentechnik durch AT&T entwickelt wurde, würde ein Telefoner eher an A festhalten (müssen), weil es eher dem Telefonstandard nach USOC entspricht.
Hier ist noch wichtig zu erwähnen, dass die CAT-Kabel mal als Telefonkabel(vor EIA/TIA)eingeführt wurden und daher auch in Telefonverteilern zum Einsatz kommt und sich daher automatisch das USOC-Farbschema ergibt.
http://www.alantekusa.com/assets/images/mastheads/PDF/Cat3%20UTP%20-%205-pair,%2025x-pair%20V3.01R.pdf
@seratio und Hexcode
Aufgrund der Historie ist 568B der Standard für Datentechnik und 568A(wenn man so will) für Telefontechnik.
Da wir aber, zumindest in .de, unsere Telefonnetze mit DIN VDE 0815 bauen, spielt 568A eigentlich keine Rolle.
Technisch ist es egal, insbesondere dann, wenn man eh nen Datennetzwerk baut. (wobei 568B "richtiger" wäre)
Und selbst wenn man das (strukturierte) Netz für Telefon mit benutzt, kann man 568A/B verwenden, zumindest, wenn man außerhalb der USA ist.
Die US-Regierung schreibt z.B. 568A fest. Was sicherlich Sinn macht, wenn man sowohl Telefonnetze nach USOC als auch Datennetze nach EIA/TIA baut. Denn nur 568A gleicht in der Farbreihenfolge/Pinzuordnung dem USOC, wenn gleich die Beschaltung der Dose eine andere ist.
Ich persönliche baue nach 568B und vergebe auch nur nach 568B Aufträge.