G
Gelöschtes Mitglied 74851
Guest
How-To / Anleitung für das Biegen von Acryl- und PETG-Rohren
Einleitung:
Nachdem das Interesse für Hardtubing (Biegen) immer größer wird, habe ich mich entschlossen,
ein ausführliches und bildliches How-To zu erstellen.
Es ist nicht allzu schwer Rohre zu biegen, wenn man die Technik/Handhabung kennt und beherscht.
Das Biegen ist, wie die meisten handwerklichen Tätigkeiten, eine reine Übungssache.
Man sollte einiges an Zeit einplanen, und vor allem Geduld bewahren.
Ich werde hier auch Grundlagen und Basiswissen mit aufführen.
Es werden auch Informationen über die Materialien, Werkzeuge, sowie Vor- und Nachteile aufgeführen.
Die Links zu den Werkzeugen und Shops, sind nur Beispiele und Empfehlungen, und sind keine Kaufpflicht.
Ich bin für Kritik, Vorschläge, weiteren Informationen, sowie Fehlerhinweise, stets DANKBAR.
Wer noch Fragen, Probleme, oder komplizierte Biegungen hat, oder wem etwas unklar ist,
einfach hier im Thread fragen, oder mir eine PN schicken.
Das gibt mir die Möglichkeit, stets das How-to zu erweitern und/oder zu verbessern.
Material:
- Acrylglas = PolymethylmethacrylatAcryl (PMMA) = Plexiglas (Wiki-Link)
- PET-G = mit Glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat (PET) (Wiki-Link)
PETG-Rohr:
Ist im Moment, ausschließlich von einigen bekannten Wakü-Herstellern erhältlich.
Acryl-Rohr:
Ich empfehle bei Shops zu kaufen, die nachweislich Plexiglas-Rohr (Plexiglas = Evonik Röhm) vertreiben.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Plexiglas-Rohre, nur minimale Toleranzen (Durchmesser) haben.
Shop-Empfehlungen:
1.Shop-Link 2.Shop-Link 3.Shop-Link 4.Shop-Link 5.Shop-Link
Vor- und Nachteile beider Materialien:
Warum Acryl und nicht PETG:
Ich empfehle grundlegend Acryl-Rohre zu verwenden, entgegen der ganzen Marketing-Versprechen.
Es wird dem Kunden suggeriert, daß PETG-Rohre leichter zu verarbeiten sind, als Acrylrohre.
Dem ist aber nicht so, denn es ist das gleiche Biege-Verfahren, es spielt auch dabei keine Rolle,
ob mit 70°C oder 160°C erwärmt wird.
Beide Materialien haben Vor- und Nachteile, nur für Hardtubing hat Acryl die besseren Eigenschaften.
• bessere Steifigkeit
• kratzfester
• transparenter
Das ist meine persönliche Meinung, die auf die Erfahrungen mit beiden Materialien basiert.
Grundlagen:
• Biege-Temperatur Acryl: ab 160°C -> HL-Fön Temperatur zum Biegen von Acryl-Rohren: 200°C – 450°C
• Biege-Temperatur PETG: ab 70°C -> HL-Fön Temperatur zum Biegen von PETG: 70°C – 130°C
• Der Rohr-Durchmesser und die Wandstärke spielen keine Rolle beim Biegen, lediglich
• Anwärmlänge: anzeichnen -> wird im How-To noch genau beschrieben
• Silikon-Rundschnur (Vollmaterial): die bewirkt, daß das Rohr beim Biegen seine Form behält
• Abkühlen: auf keinen Fall das warme/heiße Rohr abkühlen -> Spannungsrisse
• Kontrolle: nach jedem Biegevorgang den Winkel des Bogens kontrollieren
• Unterlage: man sollte grundsätzlich auf einer geraden Fläche, sowie um eine Matrize biegen,
• Es sollte grundsätzlich mit einer Matrize gebogen werden, wenn die Bögen gleichmäßig werden sollen
• Entgraten: nach jedem Trennen immer das Rohrende, Innen und Außen entgraten -> sonst scharfkantig
• Reinigung: sehr wichtig -> nach jedem Trennen oder Wechsel/Entfernen der Silikonschnur,
Beispiel für "eingebrannten" Schmutz:
Werkzeuge:
Grundausstattung (notwendiges Werkzeug):
Heißluft-Pistole (HL-Fön/HL-Gebläse):
Trennen/Schneiden/Entgraten:
Messen/Anzeichnen/Befestigen:
Silikon-Rundschnur:
Erklärung:
• Die Rundschnur muß aus Vollmaterial sein, und muß genau in das Rohr passen.
• Sie sollte nicht ohne Schmierung in das Rohr hinein gehen, ansonsten ist sie zu klein.
• Die Folge wäre, eine Verformungen des Bogen.
• Zudem sollte die Rundschnur mindestens eine Härte von 60° Shore A haben.
• Zur Schmierung empfehle ich ausschließlich flüssiges Spülmittel (kein dickflüssiges Balsam-Zeugs).
• Denn Spülmittel kann nach dem Biegen, einfach mit kaltem Wasser ausgespült werden, ohne Rückstände zu hinterlassen.
Es gibt keine Empfehlung mehr von mir, bezüglich einer bestimmten Silikon-Rundschnur !!!
- Es hat sich gezeigt, daß die Durchmesser der Schnüre stark variieren, auch vom selben "Hersteller".
- Das liegt daran, daß je nach dem, nach welcher Toleranz-Klasse (E1-E3) die Rundschnur hergestellt wird.
- Und die Schnüre haben laut den Herstellern bei Durchmessern von 10 und 12 mm, eine Toleranz von 0,2-0,25 mm.
- Die Toleranz kann auch von Farbe zu Farbe unterschiedlich sein.
- Zudem kann es auch vorkommen, daß ein Muster in der Silikon-Rundschnur vorhanden ist (kommt von der Herstellung).
- Das Muster wurde schon in den unterschiedlichsten Schnüren (Farbe u. Hersteller) festgestellt.
Fazit: Die richtige passende Silikon-Rundschnur zu bekommen, ist leider reine Glückssache. Man muß halt bedenken,
daß es NUR eine Dichtung ist, die zweckentfremdet wird.
Biege-Vorrichtung:
Erklärung warum ich kein fertiges Biege-Set oder Biege-Gerät benutze und empfehle:
Biege-Vorrichtung 1 (90° - 180° Bögen / auch 45° oder kleiner möglich):
Biege-Vorrichtung 2 (bis einschließlich 45° Bögen):
Vorrichtungs-Daten:
Matrize (Vorschlag):
Wer einen Rundstab/Rohr als Matrize braucht, dem kann ich den Shop hier empfehlen: LINK
Dort bekommt ihr für kleines Geld die unterschiedlichsten Durchmesser.
Ich empfehle die Alu-Rundstäbe (Vollmaterial) zu nehmen, dann habt ihr die Wahl ein Loch durch zu bohren,
oder direkt ein Gewinde reinzuscheiden. Die Länge des Stabes sollte 20-25 mm sein, kann auch länger sein.
Empfehlung der Stab-Durchmesser (erste Zahl ist das empfohlene Minimum):
12er: 35-40 mm
14er: 38-42 mm
16er: 40-45 mm
[highlight]Man sollte sich im Vorfeld überlegen, was für Ausmaße seine selbstgebaute Biegevorrichtung haben soll,
damit all die folgenden Biege-Beispiel, für das jeweilige Vorhaben ausreichend dimensioniert ist.
Die Vorrichtungsgröße, die ich gewählt habe, sollte für 99% der HT-Kreisläufe ausreichend sein.[/highlight]
Biege-Anleitung:
1. Erwärmen und Anwärmlänge:
a.) Man sollte grundsätzlich die Anwärmlänge mit einem Non-permanent Marker anzeichnen, wie: siehe Bilder
Die Anwärmlänge eines 45° Bogens ist 3/4 der eines 90° Bogens.
b.) Wie auf den Bildern zu sehen, zeichnet man ca. 5 mm vor dem Bogen/Matrize an, und addiert den Durchmesser (2x Radius) der
e.) Dabei soll die Pendel-Bewegung, von Markierung zu Markierung (Anwärmlänge) erfolgen -> siehe Bild
f.) Wie zu erkennen ist, sollte man den Fön leicht über die Hilfslinie bewegen, das Erwärmen der beiden Enden verhindert Falten.
g.) Die Temperatur zum erwärmen, muß jeder für sich selbst herausfinden, beginnen würde ich mit folgenden Temperaturen:
j.) Stellt ihr beim Biegen fest, daß das Rohr noch zu kalt ist (Biegen geht schwer, Bogen wird gequetscht), keine Panik, einfach das Rohr
l.) Im folgenden Bild wird erklärt, wie man die Anwärmlänge eines Segment-Bogens anzeichnen kann, und wie man im
2. Übung und Fehler:
a.) Ihr solltet 2-3 m Rohr mehr mit einplanen, zum üben.
b.) Um ein Gefühl für das Erwärmen zu bekommen, sollte man mit Absicht solange erwärmen, bis das Rohr blasen bekommt.
c.) Dann erwärmt man das Rohr nur so lange, bis es sich etwas biegen läßt, und macht eine "kalte" Probebiegung.
d.) Durch Punkt b und c, weiß man jetzt ungefähr, wann das Rohr zu heiß und noch zu kalt ist.
e.) Anschließend macht man soviel 90° Probe-Biegungen, bis man ein Gefühl entwickelt hat, wann die richtige
g.) Beim zweiten Bild sieht man, das der Rohr-Querschnitt sich am Bogen verändert (gequetscht wird und Falten bekommt).
Beispiel-Bilder (Link): zu heiß und zu kalt
h.) Das Biegen in der Luft (Freihand) sollte man vermeiden, weil der Bogen sich leicht verziehen kann, siehe Bild (Vergleich).
Und es fast unmöglich ist, gleichmäßige Radien hin zu bekommen.
3. Messen:
a.) Das sehr genaue Messen, ist die Grundlage, für ein ordentliches und passendes Ergebnis.
b.) Ich empfehle, daß man sich zwei gerade Rohrstücke (10-15cm), als Mess-Hilfe herrichtet.
c.) Die Rohrstücke sollten nach geraden Kanten im PC ausgerichtet werden, bevor man das Maß nimmt.
e.) Bei den nächsten beiden Bildern, wird erklärt, wie man von einem Fitting aus Maß nimmt.
f.) In den beiden nächsten Bildern, sind Beispiele, wie man mit Hilfe der Rohrstücke, sowie ein diagonales Maß nehmen kann.
g.) Hier ein Beispiel, wie man mit Hilfe einer geraden Kante, das Maß einer Etage anzeichnen kann.
h.) Bei all der Messerei, sollte man nie die Einstecktiefe, halbe Durchmesser, etc., vergessen mit zu addieren o. subtrahieren.
4. Das Biegen:
Vorwort und Tipps:
90° Bogen:
a.) Anwärmlänge anzeichnen, Erwärmen und gleichmäßig und zügig biegen, ohne Druck o. Zug auf das Biegstück auszuüben.
b.) Es muß darauf geachtet werden, das der Strich der Anwärmlänge ca. 5mm vor der Matrizen-Mitte oder Anfang ist, s.B. 1
c.) Den fertigen Bogen solange festhalten, bis der Bogen abgekühlt ist, aber nicht abkühlen.
d.) Bevor der Bogen komplett abgekühlt ist, den Winkel kontrollieren und nachkorrigieren.
e.) Sollte der Bogen abgekühlt sein, und der Winkel nicht passen, den Bogen ringsum nochmal erwärmen und nachbessern.
f.) Ein gelungener Bogen hat keine Druckstellen, Falten, o.ä., und hat einen gleichmäßigen Verlauf u. Durchmesser, s.B. 2,3,4
90° -> 90° Bogen (gilt für alle 90° Folge-Bögen):
Beispiele für die richtige Positionierung des Anschlags
180° Bogen:
Hinweis zur Matrize/Biegeschablone:
• Man sollte immer eine passgenaue Matrize oder Schablone verwenden, damit der 180° Bogen gleichmäßig wird.
• Deshalb habe ich für mein Projekt den Alu-Rundstab montiert, den der hat das genaue lichte Maß.
• Die Größe kann man ganz leicht bestimmen: fertiger Radius minus 2x 1/2 Durchmesser (1x DM) des Rohres = DM der Matrize.
• Die Matrize kann ein Rohr o. Holz-Rundstab sein, es reicht im Prinzip eine halbrunde Matrize/Schablone.
• Die kann man aus einem Brett mit Hilfe einer Lochkreissäge/Lochkreisbohrer anfertigen, oder aus einem Brett heraus feilen.
• Es gibt einige Möglichkeiten, eine passgenaue Matrize anzufertigen.
• Man macht ja auch nicht so oft 180° Bögen.
a.) Es sind die gleichen Arbeitsschritte, wie beim 90° Bogen, nur die Anwärmläge verdoppelt sich.
b.) Für Anfänger empfehle ich den Bogen auf zweimal (90°) zu biegen. Den 1. Bogen 1-2cm mit erwärmen.
45° Bogen und 45° Etage:
a.) 45° Bogen - es sind die gleiche Arbeitsschritte wie beim 90° Bogen
b.) 45° Etage:
90° Bogen mit Etage/Sprung:
a.) 90° Bogen biegen, wie schon beschrieben
b.) Holz-Anschlag auf Maß, und im 90° Winkel zur Bodenplatte, am senkrechten Brett fixieren - siehe Bild 1
c.) Zweiten Holz-Anschlag auf Maß, und auf der Bodenplatte im 90° Winkel fixieren - siehe Bild 2
d.) Anwärmlänge vom Sprung anzeichnen (wenn möglich mind. 1,5cm vom Ende des 1. Bogens) - siehe Bild
e.) Nach dem Erwärmen, beide Rohrenden an die Anschläge drücken, und abkühlen lassen - siehe Bild
90° Bogen mit 45° Etage/Sprung:
a.) Es sind die gleichen Arbeitsschritte, wie bei der letzten Biegung
b.) Es ist immer wichtig, daß der Holz-Anschlag im 90° Winkel zur Bodenplatte und auf Maß fixiert wird - siehe Bilder
c.) Wie auf den zweiten Bild zu sehen, wird ein Rohrstück zum Maßnehmen verwendet, dabei muß das Mess-Gerät
90° Bogen mit 90° Etage/Sprung:
a.) Nachdem der erste Bogen fertig ist, wird auch hier der Holz-Anschlag, im Winkel und auf Maß fixiert.
b.) Das Bild zeigt wie man des Maß anzeichnen kann.
c.) Anschließend den 1. Bogen am Anschlag anhalten, und die Anwärmlänge (mit 5mm Versatz) anzeichen.
d.) 1. Bogen fest an den Anschlag drücken, und 2. Bogen biegen, fertig.
90° Bogen - Etage/Sprung - 90° Bogen:
a.) Den ersten Bogen biegen, dann die Etage/Sprung biegen, wie bereits erklärt wurde.
b.) Jetzt wird ein Holz-Anschlag auf Maß und parallel zur Biege-Matrize fixiert.
c.) Nun muß mit Hilfe eines Unterbaus, das 1. Rohrstück parallel zur Bodenplatte, oder 90° zum senkrechten Brett, ausgerichtet werden.
d.) Jetzt kann der 2. 90° Bogen gebogen werden. Wenn alles richtig gemacht wurde sieht es am Ende so aus.
5. Trennen und Entgraten:
Trennen:
a.) Es muß darauf geachtet, daß das Rohr so gerade wie möglich abgesägt oder geschnitten wird.
b.) Deshalb bietet sich beim Sägen an, eine Lehre zu verwenden.
c.) Zum Sägen von Kunststoffen reicht jede Metallsäge aus, dabei kann das Sägeblatt auch etwas stumpf sein.
d.) Ein leicht stumpfes Metall-Sägeblatt, verhakt sich nicht so schnell bei Kunststoffen, wie ein scharfes Sägeblatt.
e.) Bei PETG (und nur bei PETG) kann jeder kleine Metallrohr- und Kunststoffrohr-Abschneider verwendet werden.
f.) Und ja, es gibt für PE-, PVC-, PP-, etc., Rohre ("weiche" Kunststoffe) Rohrabschneider, die auch für PET(G) gehen.
Entgraten:
a.) Man kann vieles dafür verwenden, aber am einfachsten ist es, man benutzt einen günstigen Rohr-Entgrater (siehe Werkzeug-Links).
b.) Der Entgrater muß gerade zum Rohr, gedreht werden - siehe Bild 1
c.) Den Entgrater mit leichtem Druck, und mit halben Umdrehungen, hin und her drehen, bis die Fase wie im Bild 2 ist.
e.) Wie im Bild 2 zusehen ist, ist der Übergang von Fase zu Rohr immer noch kantig, die Kante empfiehlt sich zu entfernen, wie:
6. Finish (optionaler Punkt):
• Ich empfehle die fertigen Acryl-Rohre, vor der Montage noch mit Acryl-Politur, auf Hochglanz zu bringen.
• Ich mache das immer, denn poliertes Acryl macht was her, ausgenommen davon sind satinierte Rohre.
Ich wünsche jedem, der das liest, viel Erfolg und gutes Gelingen.
Einleitung:
Nachdem das Interesse für Hardtubing (Biegen) immer größer wird, habe ich mich entschlossen,
ein ausführliches und bildliches How-To zu erstellen.
Es ist nicht allzu schwer Rohre zu biegen, wenn man die Technik/Handhabung kennt und beherscht.
Das Biegen ist, wie die meisten handwerklichen Tätigkeiten, eine reine Übungssache.
Man sollte einiges an Zeit einplanen, und vor allem Geduld bewahren.
Ich werde hier auch Grundlagen und Basiswissen mit aufführen.
Es werden auch Informationen über die Materialien, Werkzeuge, sowie Vor- und Nachteile aufgeführen.
Die Links zu den Werkzeugen und Shops, sind nur Beispiele und Empfehlungen, und sind keine Kaufpflicht.
Ich bin für Kritik, Vorschläge, weiteren Informationen, sowie Fehlerhinweise, stets DANKBAR.
Wer noch Fragen, Probleme, oder komplizierte Biegungen hat, oder wem etwas unklar ist,
einfach hier im Thread fragen, oder mir eine PN schicken.
Das gibt mir die Möglichkeit, stets das How-to zu erweitern und/oder zu verbessern.
Material:
- Acrylglas = PolymethylmethacrylatAcryl (PMMA) = Plexiglas (Wiki-Link)
- PET-G = mit Glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat (PET) (Wiki-Link)
PETG-Rohr:
Ist im Moment, ausschließlich von einigen bekannten Wakü-Herstellern erhältlich.
Acryl-Rohr:
Ich empfehle bei Shops zu kaufen, die nachweislich Plexiglas-Rohr (Plexiglas = Evonik Röhm) vertreiben.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Plexiglas-Rohre, nur minimale Toleranzen (Durchmesser) haben.
Shop-Empfehlungen:
1.Shop-Link 2.Shop-Link 3.Shop-Link 4.Shop-Link 5.Shop-Link
Vor- und Nachteile beider Materialien:
Vorteile Acryl:
• Beste Witterungsbeständigkeit
• Gute Schlagzähigkeit
• Sehr gute Steifigkeit
• Sehr hohe Härte
• Hohe mechanische Festigkeit
• Beste Oberflächenoptik und Transparenz
• Mittlere chemische Beständigkeit
• Hohe Wärmeformbeständigkeit
• Gute elektrische und dielektrische Isoliereigenschaften
Nachteile Acryl:
• Geringe Zähigkeit (spröde)
Vorteile PETG:
• Außerordentliches Niedrigtemperaturverhalten
• Geringe Feuchtigkeitsaufnahme
• Sehr hohe Schlagfestigkeit
• Schwer entflammbar
• Sehr gute chemische Beständigkeit
• Leichte Verformbarkeit ohne Vortrocknung
• Kein Kristallationsverhalten
Nachteile PETG:
• Geringe Wärmeformbeständigkeit
• Beste Witterungsbeständigkeit
• Gute Schlagzähigkeit
• Sehr gute Steifigkeit
• Sehr hohe Härte
• Hohe mechanische Festigkeit
• Beste Oberflächenoptik und Transparenz
• Mittlere chemische Beständigkeit
• Hohe Wärmeformbeständigkeit
• Gute elektrische und dielektrische Isoliereigenschaften
Nachteile Acryl:
• Geringe Zähigkeit (spröde)
Vorteile PETG:
• Außerordentliches Niedrigtemperaturverhalten
• Geringe Feuchtigkeitsaufnahme
• Sehr hohe Schlagfestigkeit
• Schwer entflammbar
• Sehr gute chemische Beständigkeit
• Leichte Verformbarkeit ohne Vortrocknung
• Kein Kristallationsverhalten
Nachteile PETG:
• Geringe Wärmeformbeständigkeit
Warum Acryl und nicht PETG:
Ich empfehle grundlegend Acryl-Rohre zu verwenden, entgegen der ganzen Marketing-Versprechen.
Es wird dem Kunden suggeriert, daß PETG-Rohre leichter zu verarbeiten sind, als Acrylrohre.
Dem ist aber nicht so, denn es ist das gleiche Biege-Verfahren, es spielt auch dabei keine Rolle,
ob mit 70°C oder 160°C erwärmt wird.
Beide Materialien haben Vor- und Nachteile, nur für Hardtubing hat Acryl die besseren Eigenschaften.
• bessere Steifigkeit
• kratzfester
• transparenter
Das ist meine persönliche Meinung, die auf die Erfahrungen mit beiden Materialien basiert.
Grundlagen:
• Biege-Temperatur Acryl: ab 160°C -> HL-Fön Temperatur zum Biegen von Acryl-Rohren: 200°C – 450°C
• Biege-Temperatur PETG: ab 70°C -> HL-Fön Temperatur zum Biegen von PETG: 70°C – 130°C
• Der Rohr-Durchmesser und die Wandstärke spielen keine Rolle beim Biegen, lediglich
ändert sich die Erwärmungszeit
• Biege-Radius: Mindest-Maß 1,5 x Rohr-Außendurchmesser, Radius = Matrize• Anwärmlänge: anzeichnen -> wird im How-To noch genau beschrieben
• Silikon-Rundschnur (Vollmaterial): die bewirkt, daß das Rohr beim Biegen seine Form behält
• Abkühlen: auf keinen Fall das warme/heiße Rohr abkühlen -> Spannungsrisse
• Kontrolle: nach jedem Biegevorgang den Winkel des Bogens kontrollieren
• Unterlage: man sollte grundsätzlich auf einer geraden Fläche, sowie um eine Matrize biegen,
denn nur damit sind gleichmäßige Bögen gewährleistet
• Biege-Matrize: kann ein Metall-Rohr, Holzrundstab, o.ä., sein• Es sollte grundsätzlich mit einer Matrize gebogen werden, wenn die Bögen gleichmäßig werden sollen
• Entgraten: nach jedem Trennen immer das Rohrende, Innen und Außen entgraten -> sonst scharfkantig
• Reinigung: sehr wichtig -> nach jedem Trennen oder Wechsel/Entfernen der Silikonschnur,
Rohr und Schnur mit Wasser spülen, denn jeglicher Schmutz "brennt sich in das Rohr ein"
Beispiel für "eingebrannten" Schmutz:
Werkzeuge:
Grundausstattung (notwendiges Werkzeug):
• Messinstrument
• Biegevorrichtung
• Winkel
• Silikon-Rundschnur
• Spülmittel
• Heißluft-Pistole
• Schraubzwinge
• Schneidewerkzeug
• Entgrater
• Non-permanent Marker
Tipp:
Die Verwendung des richtigen, und auch wertigen Werkzeuges, ist die Basis einer ordentlichen Arbeit.
Was aber nicht bedeutet, daß es immer das Teuerste sein muß. Es muß für seinen Zweck, angemessen gut sein.
• Biegevorrichtung
• Winkel
• Silikon-Rundschnur
• Spülmittel
• Heißluft-Pistole
• Schraubzwinge
• Schneidewerkzeug
• Entgrater
• Non-permanent Marker
Tipp:
Die Verwendung des richtigen, und auch wertigen Werkzeuges, ist die Basis einer ordentlichen Arbeit.
Was aber nicht bedeutet, daß es immer das Teuerste sein muß. Es muß für seinen Zweck, angemessen gut sein.
• HL-Pistole mit Temperatureinstellung - LINK (meine HL-Pistole, die mir bei 13 Acryl-Builds gute Dienste geleistet hat)
• bei HL-Pistole mit Temperatur-Einstellung, hat man immer eine gleichbleibende Temperatur beim Biegen
• Vorteil: man kennt seine eigene genaue Erwärmungstemperatur, auch für die Zukunft
• ich rate von billigen Geräten ab, weil die erfahrungsgemäß, keine gleichbleibende Temperatur halten
• hier ein Test von HL-Pistolen - LINK -> das die Skil einen beißenden Geruch hat, kann ich nicht bestätigen
• bei HL-Pistole mit Temperatur-Einstellung, hat man immer eine gleichbleibende Temperatur beim Biegen
• Vorteil: man kennt seine eigene genaue Erwärmungstemperatur, auch für die Zukunft
• ich rate von billigen Geräten ab, weil die erfahrungsgemäß, keine gleichbleibende Temperatur halten
• hier ein Test von HL-Pistolen - LINK -> das die Skil einen beißenden Geruch hat, kann ich nicht bestätigen
Trennen/Schneiden Acryl/PETG:
• handelsübliche Metall-Bügelsäge (Sägeblatt kann auch ruhig etwas stumpf sein) - Link
• Puksäge/Laubsäge mit Metallblatt - Link
• Säge-und Gehrungslehre aka Schneidelade (Kunststoff o. Holz) - Link
• Kappsäge mit Kunststoffblatt (wenn man schon eine hat - extra Anschaffung lohnt nicht)
• Dremel mit passenden Aufsatz - Link
NUR für PETG geeignet:
• Rohrabschneider - Link1 Link2
Entgraten:
• Entgrater (Hand) - Link1 Link2
• Entgrater (Maschine) - Link1 Link2
• feine Metall-Flachfeile
• 600er Nass-Schleifpapier/Schleifschwamm
Diese Säge hier ist nicht für Acryl zu empfehlen, höchsten Falls für Holz !
• handelsübliche Metall-Bügelsäge (Sägeblatt kann auch ruhig etwas stumpf sein) - Link
• Puksäge/Laubsäge mit Metallblatt - Link
• Säge-und Gehrungslehre aka Schneidelade (Kunststoff o. Holz) - Link
• Kappsäge mit Kunststoffblatt (wenn man schon eine hat - extra Anschaffung lohnt nicht)
• Dremel mit passenden Aufsatz - Link
NUR für PETG geeignet:
• Rohrabschneider - Link1 Link2
Entgraten:
• Entgrater (Hand) - Link1 Link2
• Entgrater (Maschine) - Link1 Link2
• feine Metall-Flachfeile
• 600er Nass-Schleifpapier/Schleifschwamm
Diese Säge hier ist nicht für Acryl zu empfehlen, höchsten Falls für Holz !
• Meterstab, Lineal, Maßband, etc.
• Mess-Schieber/Schieblehre - Link1 Link2
• Winkel (aus Metall o. Holz o. Kunststoff), Anschlagwinkel, etc. - Link1 Link2
• Winkelmesser, Geodreieck -> etwas zum Winkel anzeichnen/messen - Link1 Link2 Link3
• Schraubzwinge - Link1 Link2 Link3
• Anzeichnen: NUR einen NON-permanent Marker verwenden, weil der nicht "einbrennt" und einfach mit Wasser enfernt werden kann - Link
• Mess-Schieber/Schieblehre - Link1 Link2
• Winkel (aus Metall o. Holz o. Kunststoff), Anschlagwinkel, etc. - Link1 Link2
• Winkelmesser, Geodreieck -> etwas zum Winkel anzeichnen/messen - Link1 Link2 Link3
• Schraubzwinge - Link1 Link2 Link3
• Anzeichnen: NUR einen NON-permanent Marker verwenden, weil der nicht "einbrennt" und einfach mit Wasser enfernt werden kann - Link
Erklärung:
• Die Rundschnur muß aus Vollmaterial sein, und muß genau in das Rohr passen.
• Sie sollte nicht ohne Schmierung in das Rohr hinein gehen, ansonsten ist sie zu klein.
• Die Folge wäre, eine Verformungen des Bogen.
• Zudem sollte die Rundschnur mindestens eine Härte von 60° Shore A haben.
• Zur Schmierung empfehle ich ausschließlich flüssiges Spülmittel (kein dickflüssiges Balsam-Zeugs).
• Denn Spülmittel kann nach dem Biegen, einfach mit kaltem Wasser ausgespült werden, ohne Rückstände zu hinterlassen.
Es gibt keine Empfehlung mehr von mir, bezüglich einer bestimmten Silikon-Rundschnur !!!
- Es hat sich gezeigt, daß die Durchmesser der Schnüre stark variieren, auch vom selben "Hersteller".
- Das liegt daran, daß je nach dem, nach welcher Toleranz-Klasse (E1-E3) die Rundschnur hergestellt wird.
- Und die Schnüre haben laut den Herstellern bei Durchmessern von 10 und 12 mm, eine Toleranz von 0,2-0,25 mm.
- Die Toleranz kann auch von Farbe zu Farbe unterschiedlich sein.
- Zudem kann es auch vorkommen, daß ein Muster in der Silikon-Rundschnur vorhanden ist (kommt von der Herstellung).
- Das Muster wurde schon in den unterschiedlichsten Schnüren (Farbe u. Hersteller) festgestellt.
Fazit: Die richtige passende Silikon-Rundschnur zu bekommen, ist leider reine Glückssache. Man muß halt bedenken,
daß es NUR eine Dichtung ist, die zweckentfremdet wird.
Biege-Vorrichtung:
Erklärung warum ich kein fertiges Biege-Set oder Biege-Gerät benutze und empfehle:
Weil mit keinem der zu kaufenden Biege-Geräte/Set alle Biegungen (in alle Richtungen), ohne zusätzl. Hilfmittel möglich sind.
Was genau damit gemeint ist, wird in der Biege-Anleitung ersichtlich.
Die Matrizen (Beispiel-Link) sind auch nur eine Kopie, der Matrizen von Metall-Rohr Biege-Geräten, was grundsätzlich keine
schlechte Idee ist, aber nicht zu Ende gedacht. Denn durch ihre halbrunde Nut, liegt das Rohr beim Biegen nicht mehr eben auf,
sondern nur noch der erwärmte Bogen. Was zur Verformung des Bogen führt, denn es handelt sich hier um ein Heißbiege-Verfahren, und nicht wie bei den Metall-Rohren um Kaltverformung.
Sicher kann man eine passende Unterlage dafür basteln, um dem entgegen zu wirken, aber das sind wieder zusätzliche Kosten.
Und für mich der wichtigste Punkt, man kann kostengünstig und für seine persönlichen Anforderungen eine Biege-Vorrichtung bauen, die mehr kann, als alle zu kaufenden Biege-Vorrichtungen/Bender, zumindest im Moment.
Ich habe diverse Biege-Sets und Biege-Geräte ausprobiert, und das war der Grund, warum ich die jetzt selber baue.
Das kommt halt dabei raus, wenn die Hersteller auf Teufel komm raus, auf den wachsenden Hardtubing-Zug aufspringen wollen. Dazu kommt, das fehlende Know-How für die Materie.
Was genau damit gemeint ist, wird in der Biege-Anleitung ersichtlich.
Die Matrizen (Beispiel-Link) sind auch nur eine Kopie, der Matrizen von Metall-Rohr Biege-Geräten, was grundsätzlich keine
schlechte Idee ist, aber nicht zu Ende gedacht. Denn durch ihre halbrunde Nut, liegt das Rohr beim Biegen nicht mehr eben auf,
sondern nur noch der erwärmte Bogen. Was zur Verformung des Bogen führt, denn es handelt sich hier um ein Heißbiege-Verfahren, und nicht wie bei den Metall-Rohren um Kaltverformung.
Sicher kann man eine passende Unterlage dafür basteln, um dem entgegen zu wirken, aber das sind wieder zusätzliche Kosten.
Und für mich der wichtigste Punkt, man kann kostengünstig und für seine persönlichen Anforderungen eine Biege-Vorrichtung bauen, die mehr kann, als alle zu kaufenden Biege-Vorrichtungen/Bender, zumindest im Moment.
Ich habe diverse Biege-Sets und Biege-Geräte ausprobiert, und das war der Grund, warum ich die jetzt selber baue.
Das kommt halt dabei raus, wenn die Hersteller auf Teufel komm raus, auf den wachsenden Hardtubing-Zug aufspringen wollen. Dazu kommt, das fehlende Know-How für die Materie.
Biege-Vorrichtung 1 (90° - 180° Bögen / auch 45° oder kleiner möglich):
Biege-Vorrichtung 2 (bis einschließlich 45° Bögen):
Vorrichtungs-Daten:
Vorrichtung 1:
• Maße: 80 x 40 x 20 cm (LxBxH)
• Biege-Matrize: 42 mm Metall-Rohr (verchromt) + 48 mm Alu-Rohr (Rückseite, für 180° Bögen)
• die fordere Biege-Matrize wurde so montiert, daß man sie verschieben kann, damit kann ich Rohre von 12-16 mm biegen
• senkrechtes Brett: wurde mit Winkel exakt im 90° Winkel zur Bodenplatte, und in Linie montiert, als Anschlag und Fixier-Hilfe,
es können beide bei Bedarf entfernt werden
• Aufwand + Kosten: 1,5 Std. / ~20,-€
Vorrichtung 2:
• Maße: 80 x 40 x 16 cm (LxBxH)
• großes Brett ist im 45° Winkel zugesägt und fest montiert, als Anschlag + Hilfslinie zum Maßnehmen
• kleines Brett ist lose, als verstellbarer Anschlag (wird einfach mit Schraubzwingen fixiert)
• senkrechtes Brett ist im ebenfalls im 90° Winkel zur Bodenplatte montiert, als senkrechter Anschlag u. Fixier-Hilfe
• Aufwand + Kosten: 1 Std. / ~15,-€
• Maße: 80 x 40 x 20 cm (LxBxH)
• Biege-Matrize: 42 mm Metall-Rohr (verchromt) + 48 mm Alu-Rohr (Rückseite, für 180° Bögen)
• die fordere Biege-Matrize wurde so montiert, daß man sie verschieben kann, damit kann ich Rohre von 12-16 mm biegen
• senkrechtes Brett: wurde mit Winkel exakt im 90° Winkel zur Bodenplatte, und in Linie montiert, als Anschlag und Fixier-Hilfe,
es können beide bei Bedarf entfernt werden
• Aufwand + Kosten: 1,5 Std. / ~20,-€
Vorrichtung 2:
• Maße: 80 x 40 x 16 cm (LxBxH)
• großes Brett ist im 45° Winkel zugesägt und fest montiert, als Anschlag + Hilfslinie zum Maßnehmen
• kleines Brett ist lose, als verstellbarer Anschlag (wird einfach mit Schraubzwingen fixiert)
• senkrechtes Brett ist im ebenfalls im 90° Winkel zur Bodenplatte montiert, als senkrechter Anschlag u. Fixier-Hilfe
• Aufwand + Kosten: 1 Std. / ~15,-€
Matrize (Vorschlag):
Wer einen Rundstab/Rohr als Matrize braucht, dem kann ich den Shop hier empfehlen: LINK
Dort bekommt ihr für kleines Geld die unterschiedlichsten Durchmesser.
Ich empfehle die Alu-Rundstäbe (Vollmaterial) zu nehmen, dann habt ihr die Wahl ein Loch durch zu bohren,
oder direkt ein Gewinde reinzuscheiden. Die Länge des Stabes sollte 20-25 mm sein, kann auch länger sein.
Empfehlung der Stab-Durchmesser (erste Zahl ist das empfohlene Minimum):
12er: 35-40 mm
14er: 38-42 mm
16er: 40-45 mm
[highlight]Man sollte sich im Vorfeld überlegen, was für Ausmaße seine selbstgebaute Biegevorrichtung haben soll,
damit all die folgenden Biege-Beispiel, für das jeweilige Vorhaben ausreichend dimensioniert ist.
Die Vorrichtungsgröße, die ich gewählt habe, sollte für 99% der HT-Kreisläufe ausreichend sein.[/highlight]
Biege-Anleitung:
1. Erwärmen und Anwärmlänge:
a.) Man sollte grundsätzlich die Anwärmlänge mit einem Non-permanent Marker anzeichnen, wie: siehe Bilder
Die Anwärmlänge eines 45° Bogens ist 3/4 der eines 90° Bogens.
b.) Wie auf den Bildern zu sehen, zeichnet man ca. 5 mm vor dem Bogen/Matrize an, und addiert den Durchmesser (2x Radius) der
Matrize dazu. Es reicht, wenn man 3-4 kurze Striche auf beiden Seiten macht, es ist ja nur eine Hilfslinie.
c.) Das Erwärmen des Rohres, kann auf zwei Arten erfolgen:1. Fön hochkant aufstellen, und das Rohr darüber drehend hin und her bewegen (diese Methode geht nicht immer o. schwierig)
2. Das Rohr in einer Hand drehen und den Fön in der anderen Hand hin und her bewegen (damit ist man flexibler)
d.) Das Rohr mit langsamen gleichmäßigen Dreh- und Pendel-Bewegungen erwärmen, mit einem Abstand (Fön zu Rohr) von 3-5 cm.2. Das Rohr in einer Hand drehen und den Fön in der anderen Hand hin und her bewegen (damit ist man flexibler)
e.) Dabei soll die Pendel-Bewegung, von Markierung zu Markierung (Anwärmlänge) erfolgen -> siehe Bild
f.) Wie zu erkennen ist, sollte man den Fön leicht über die Hilfslinie bewegen, das Erwärmen der beiden Enden verhindert Falten.
g.) Die Temperatur zum erwärmen, muß jeder für sich selbst herausfinden, beginnen würde ich mit folgenden Temperaturen:
1. Acryl-Rohr mit 2mm Wandstärke >300°C (meine Temp. = 450°C)
2. Acryl-Rohr mit 1mm Wandstärke >250°C (meine Temp. = 350°C)
3. PETG-Rohr mit ~80°C (ist mMn die beste Temperatur für PETG)
h.) Mit erhöhen oder verringern des Abstandes Fön zu Rohr, und der Veränderung der Drehgeschwindigkeit, kann man das Erwärmen2. Acryl-Rohr mit 1mm Wandstärke >250°C (meine Temp. = 350°C)
3. PETG-Rohr mit ~80°C (ist mMn die beste Temperatur für PETG)
beeinflussen.
i.) Wenn das Rohr die richtige Biege-Temperatur erreicht hat, biegt es sich von allein um ca. 35°-40°, siehe Bildj.) Stellt ihr beim Biegen fest, daß das Rohr noch zu kalt ist (Biegen geht schwer, Bogen wird gequetscht), keine Panik, einfach das Rohr
weiter erwärmen. Dabei geht es wieder, in den "gerade" Zustand zurück.
k.) PETG-Rohr kann durch erwärmen, wieder in seinen Urzustand gebracht werden, das geht teilweise auch bei Acryl, wie:1. Wann macht man das? Wenn der Bogen nicht gleichmäßig ist, oder in die falsche Richtung gebogen wurde.
2. Silikonschnur nicht heraus ziehen
3. Das Rohr vorsichtig erwärmen (Anwärmlänge), bis es wieder fast gerade ist.
Diese Prozedur ist aber nur was für erfahrene Leute.
Auf den Bildern, kann man sehen, daß es funktioniert.2. Silikonschnur nicht heraus ziehen
3. Das Rohr vorsichtig erwärmen (Anwärmlänge), bis es wieder fast gerade ist.
Diese Prozedur ist aber nur was für erfahrene Leute.
l.) Im folgenden Bild wird erklärt, wie man die Anwärmlänge eines Segment-Bogens anzeichnen kann, und wie man im
Vorfeld das Ganze auf ein Blatt Papier aufzeichnet, um den richtigen Winkel zu bestimmen.
2. Übung und Fehler:
a.) Ihr solltet 2-3 m Rohr mehr mit einplanen, zum üben.
b.) Um ein Gefühl für das Erwärmen zu bekommen, sollte man mit Absicht solange erwärmen, bis das Rohr blasen bekommt.
c.) Dann erwärmt man das Rohr nur so lange, bis es sich etwas biegen läßt, und macht eine "kalte" Probebiegung.
d.) Durch Punkt b und c, weiß man jetzt ungefähr, wann das Rohr zu heiß und noch zu kalt ist.
e.) Anschließend macht man soviel 90° Probe-Biegungen, bis man ein Gefühl entwickelt hat, wann die richtige
Biege-Temperatur erreicht ist.
f.) Bei dem ersten folgenden Beispiel-Bild, sieht man wie das Rohr Blasen bekommt, wenn es zu heiß wird.g.) Beim zweiten Bild sieht man, das der Rohr-Querschnitt sich am Bogen verändert (gequetscht wird und Falten bekommt).
Beispiel-Bilder (Link): zu heiß und zu kalt
h.) Das Biegen in der Luft (Freihand) sollte man vermeiden, weil der Bogen sich leicht verziehen kann, siehe Bild (Vergleich).
Und es fast unmöglich ist, gleichmäßige Radien hin zu bekommen.
3. Messen:
a.) Das sehr genaue Messen, ist die Grundlage, für ein ordentliches und passendes Ergebnis.
b.) Ich empfehle, daß man sich zwei gerade Rohrstücke (10-15cm), als Mess-Hilfe herrichtet.
c.) Die Rohrstücke sollten nach geraden Kanten im PC ausgerichtet werden, bevor man das Maß nimmt.
Mainboard, Case-Wände, etc. bieten sich an. Wenn das Rohr später nicht parallel verläuft, fällt es gleich auf.
d.) Das Maßnehmen von Mitte-Rohr, ist nicht so einfach/genau, deshalb habe ich einige Mess-Beispiele skizziert, wie man genau messen kann.
e.) Bei den nächsten beiden Bildern, wird erklärt, wie man von einem Fitting aus Maß nimmt.
f.) In den beiden nächsten Bildern, sind Beispiele, wie man mit Hilfe der Rohrstücke, sowie ein diagonales Maß nehmen kann.
g.) Hier ein Beispiel, wie man mit Hilfe einer geraden Kante, das Maß einer Etage anzeichnen kann.
h.) Bei all der Messerei, sollte man nie die Einstecktiefe, halbe Durchmesser, etc., vergessen mit zu addieren o. subtrahieren.
4. Das Biegen:
Vorwort und Tipps:
• In den folgenden Biege-Beispielen, wird ersichtlich, warum die Biege-Vorrichtungen so aufgebaut wurde,
und was für Biegungen damit möglich sind. Man kann damit exakte Winkel und Bögen biegen.
• Es sind nur Beispiele, wie man es machen kann, die je nach belieben abgewandelt/verändert werden können.
• Es sollten zu kleine Biege-Radien vermieden werden.
• Wenn möglich, sollten Bogen an Bogen Biegungen (z.B. S-Form) vermieden werden, weil:
• Wenn mehrere Bögen in einem Rohrstück sind, kann man sich vorher aus Draht eine Schablone biegen.
Diejenigen von euch, die wärmeempfindlich sind, sollten beim Biegen Handschuhe tragen.
und was für Biegungen damit möglich sind. Man kann damit exakte Winkel und Bögen biegen.
• Es sind nur Beispiele, wie man es machen kann, die je nach belieben abgewandelt/verändert werden können.
• Es sollten zu kleine Biege-Radien vermieden werden.
• Wenn möglich, sollten Bogen an Bogen Biegungen (z.B. S-Form) vermieden werden, weil:
1. Optisch sieht es so aus, als ob die nicht im Winkel wären.
2. Beim Erwärmen geht der fertige Bogen wieder auf.
• Man muß immer, vor jeder Biegung überlegen, in welche Richtung der nächste Bogen geht.2. Beim Erwärmen geht der fertige Bogen wieder auf.
• Wenn mehrere Bögen in einem Rohrstück sind, kann man sich vorher aus Draht eine Schablone biegen.
Diejenigen von euch, die wärmeempfindlich sind, sollten beim Biegen Handschuhe tragen.
90° Bogen:
a.) Anwärmlänge anzeichnen, Erwärmen und gleichmäßig und zügig biegen, ohne Druck o. Zug auf das Biegstück auszuüben.
b.) Es muß darauf geachtet werden, das der Strich der Anwärmlänge ca. 5mm vor der Matrizen-Mitte oder Anfang ist, s.B. 1
c.) Den fertigen Bogen solange festhalten, bis der Bogen abgekühlt ist, aber nicht abkühlen.
d.) Bevor der Bogen komplett abgekühlt ist, den Winkel kontrollieren und nachkorrigieren.
e.) Sollte der Bogen abgekühlt sein, und der Winkel nicht passen, den Bogen ringsum nochmal erwärmen und nachbessern.
f.) Ein gelungener Bogen hat keine Druckstellen, Falten, o.ä., und hat einen gleichmäßigen Verlauf u. Durchmesser, s.B. 2,3,4
90° -> 90° Bogen (gilt für alle 90° Folge-Bögen):
Beispiele für die richtige Positionierung des Anschlags
180° Bogen:
Hinweis zur Matrize/Biegeschablone:
• Man sollte immer eine passgenaue Matrize oder Schablone verwenden, damit der 180° Bogen gleichmäßig wird.
• Deshalb habe ich für mein Projekt den Alu-Rundstab montiert, den der hat das genaue lichte Maß.
• Die Größe kann man ganz leicht bestimmen: fertiger Radius minus 2x 1/2 Durchmesser (1x DM) des Rohres = DM der Matrize.
• Die Matrize kann ein Rohr o. Holz-Rundstab sein, es reicht im Prinzip eine halbrunde Matrize/Schablone.
• Die kann man aus einem Brett mit Hilfe einer Lochkreissäge/Lochkreisbohrer anfertigen, oder aus einem Brett heraus feilen.
• Es gibt einige Möglichkeiten, eine passgenaue Matrize anzufertigen.
• Man macht ja auch nicht so oft 180° Bögen.
a.) Es sind die gleichen Arbeitsschritte, wie beim 90° Bogen, nur die Anwärmläge verdoppelt sich.
b.) Für Anfänger empfehle ich den Bogen auf zweimal (90°) zu biegen. Den 1. Bogen 1-2cm mit erwärmen.
45° Bogen und 45° Etage:
a.) 45° Bogen - es sind die gleiche Arbeitsschritte wie beim 90° Bogen
b.) 45° Etage:
1. Wie gehabt, erstmal einen 45° Bogen biegen - 1. Bild
2. Dann den Anschlag (Brett) auf das Etagen Maß fixieren - 2. Bild
3. Dann biegen, und festhalten, bis der Bogen abgekühlt ist - 3. Bild
2. Dann den Anschlag (Brett) auf das Etagen Maß fixieren - 2. Bild
3. Dann biegen, und festhalten, bis der Bogen abgekühlt ist - 3. Bild
90° Bogen mit Etage/Sprung:
a.) 90° Bogen biegen, wie schon beschrieben
b.) Holz-Anschlag auf Maß, und im 90° Winkel zur Bodenplatte, am senkrechten Brett fixieren - siehe Bild 1
c.) Zweiten Holz-Anschlag auf Maß, und auf der Bodenplatte im 90° Winkel fixieren - siehe Bild 2
d.) Anwärmlänge vom Sprung anzeichnen (wenn möglich mind. 1,5cm vom Ende des 1. Bogens) - siehe Bild
e.) Nach dem Erwärmen, beide Rohrenden an die Anschläge drücken, und abkühlen lassen - siehe Bild
90° Bogen mit 45° Etage/Sprung:
a.) Es sind die gleichen Arbeitsschritte, wie bei der letzten Biegung
b.) Es ist immer wichtig, daß der Holz-Anschlag im 90° Winkel zur Bodenplatte und auf Maß fixiert wird - siehe Bilder
c.) Wie auf den zweiten Bild zu sehen, wird ein Rohrstück zum Maßnehmen verwendet, dabei muß das Mess-Gerät
im 90° Winkel zur Hilfslinie gehalten werden.
90° Bogen mit 90° Etage/Sprung:
a.) Nachdem der erste Bogen fertig ist, wird auch hier der Holz-Anschlag, im Winkel und auf Maß fixiert.
b.) Das Bild zeigt wie man des Maß anzeichnen kann.
c.) Anschließend den 1. Bogen am Anschlag anhalten, und die Anwärmlänge (mit 5mm Versatz) anzeichen.
d.) 1. Bogen fest an den Anschlag drücken, und 2. Bogen biegen, fertig.
90° Bogen - Etage/Sprung - 90° Bogen:
a.) Den ersten Bogen biegen, dann die Etage/Sprung biegen, wie bereits erklärt wurde.
b.) Jetzt wird ein Holz-Anschlag auf Maß und parallel zur Biege-Matrize fixiert.
Beispiel:
1. benötigtes Maß (Mitte-Mitte Rohr) = 200 mm (16 mm Rohr)
2. Anschlag wird auf Maß Innenkante-Innenkante Rohr fixiert, auf das Maß von 184 mm
Berechnung: 200 mm minus 16 mm (2x 1/2 Durchmessert) = 184 mm
1. benötigtes Maß (Mitte-Mitte Rohr) = 200 mm (16 mm Rohr)
2. Anschlag wird auf Maß Innenkante-Innenkante Rohr fixiert, auf das Maß von 184 mm
Berechnung: 200 mm minus 16 mm (2x 1/2 Durchmessert) = 184 mm
c.) Nun muß mit Hilfe eines Unterbaus, das 1. Rohrstück parallel zur Bodenplatte, oder 90° zum senkrechten Brett, ausgerichtet werden.
d.) Jetzt kann der 2. 90° Bogen gebogen werden. Wenn alles richtig gemacht wurde sieht es am Ende so aus.
5. Trennen und Entgraten:
Trennen:
a.) Es muß darauf geachtet, daß das Rohr so gerade wie möglich abgesägt oder geschnitten wird.
b.) Deshalb bietet sich beim Sägen an, eine Lehre zu verwenden.
c.) Zum Sägen von Kunststoffen reicht jede Metallsäge aus, dabei kann das Sägeblatt auch etwas stumpf sein.
d.) Ein leicht stumpfes Metall-Sägeblatt, verhakt sich nicht so schnell bei Kunststoffen, wie ein scharfes Sägeblatt.
e.) Bei PETG (und nur bei PETG) kann jeder kleine Metallrohr- und Kunststoffrohr-Abschneider verwendet werden.
f.) Und ja, es gibt für PE-, PVC-, PP-, etc., Rohre ("weiche" Kunststoffe) Rohrabschneider, die auch für PET(G) gehen.
Entgraten:
a.) Man kann vieles dafür verwenden, aber am einfachsten ist es, man benutzt einen günstigen Rohr-Entgrater (siehe Werkzeug-Links).
b.) Der Entgrater muß gerade zum Rohr, gedreht werden - siehe Bild 1
c.) Den Entgrater mit leichtem Druck, und mit halben Umdrehungen, hin und her drehen, bis die Fase wie im Bild 2 ist.
e.) Wie im Bild 2 zusehen ist, ist der Übergang von Fase zu Rohr immer noch kantig, die Kante empfiehlt sich zu entfernen, wie:
1. Man benutzt einen handelsüblichen Schleifschwamm mit 600er oder 800er Körnung, und schleift die "scharfe" Kante weg.
2. Oder man schleift es mit 600er - 1.000er Schleifpapier weg.
3. Wer Angst hat, daß er dabei das Rohr verkratzt, kann das Rohr abkleben.
Die O-Ringe eurer Fittinge werden es euch danken, und das Rohr läßt sich leichter montieren.2. Oder man schleift es mit 600er - 1.000er Schleifpapier weg.
3. Wer Angst hat, daß er dabei das Rohr verkratzt, kann das Rohr abkleben.
6. Finish (optionaler Punkt):
• Ich empfehle die fertigen Acryl-Rohre, vor der Montage noch mit Acryl-Politur, auf Hochglanz zu bringen.
• Ich mache das immer, denn poliertes Acryl macht was her, ausgenommen davon sind satinierte Rohre.
Ich wünsche jedem, der das liest, viel Erfolg und gutes Gelingen.
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