Brauche ich einen AMP zum DAC, wenn es mir schon laut genug ist?

Betabrot

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Die Frage ist jetzt vielleicht etwas blöd: Brauche ich wirklich einen AMP, wenn der Sound vom DAC mit den Kopfhörern schon lauter ist, als ich es für mich selber brauche? Auf Google finde ich da etwas widersprüchliche Antworten. Allerding habe ich den Eindruck, dass ein AMP irgendwie Pflicht ist.
Gekauft habe ich mir einen Topping E30 II (mir wurde hier der Topping DX1 empfohlen, der war nur leider nicht unter einer Woche Lieferbar, da dachte ich mir, ich probiere es einmal so). So weit ich mich belesen habe (korrigiert mich gerne, wenn ich da was falsch auffasse), ist der AMP eventuell auch wichtig für den Bass usw. Bis jetzt hört sich der DAC aber schon um einiges besser an, als die Creative AE-7.
 
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Hast du deinen KH einfach an den Stereo line out geprügel?
 
Ich sehe schon, das ist wohl nicht sonderlich üblich, das überhaupt auszuprobieren :ROFLMAO: . Ich hab davon halt wirklich keine Ahnung und Google ist da leider auch keine große Hilfe.


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Hä? Wer sagt das du einen AMP brauchst?

Sofern du deinen (analogen) Kopfhöhrer nicht an den Line-Out gehängt hast, wo du nicht wirklich viel hören würdest, hat sowohl dein E30 als auch dein AE-7 einen Verstärker integriert. Andernfalls würdest du nicht viel hören, bzw es wäre sehr leise.
Ein analoges unverstärktes (AMP) Signal ist auf einem sehr niedrigem Pegel, damit kann man mit einem (passiven) Kopfhöhrer nicht viel anfangen.

Der D(igital) A(udio) C(onverter) wandelt erstmal nur ein digitales Signal in ein analoges Signal um, weil ein zwangsläufig analoger Kopfhörer/Lautsprecher nichts mit einem digitalem Signal anfangen kann. Für einen Kopfhöhrer/Lautsprecher muss das resultierende analoge Signal IMMER auch verstärkt werden. Sofern du also einen Anschluss hast der nicht Line-Out ist, IST das analoge Signal schon verstärkt worden.

Wenn dir also der Output in Soundqualität und Lautstärke ausreicht, dann brauchst du selbstverständlich NICHT noch eine extra "AMP".

Und selbst wenn du einen zusätzlichen AMP haben wollen würdest, dann sollte dieser AMP nicht an einen Kopfhöreranschluss, sondern an den Lineout-Anschluss. Weil ein schon verstärktes Signal nochmal verstärkt durch den ZUSÄTZLICHEN Amp neigt dazu zu übersteuern. Heisst: Es klingt dann oft nicht mehr, sondern scheppert nur noch.
 
Hä? Wer sagt das du einen AMP brauchst?
.....
Ja, so habe ich das auch aufgefasst. Mich hat vor allem gewundert, dass gerade für den E30 und E30 II eben auch noch ein passender AMP verkauft wird. Auch hatte ich bei meiner Suche den Eindruck, das in jeder Review usw. für diesen DAC ein AMP verwendet wird.
Daher ja auch die Frage 😅. Nur weil der Sound jetzt schon besser als bei der AE-7 ist, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass ich hier noch einiges verschenke. Auf der anderen Seite, habe ich mir auch gedacht, dass jedes weitere Glied in der Kette, dass nicht notwendig ist, das Signal nur eher verschlechtern würde.
 
Der E30 II hat einen Koax-Ausgang. Dieser dürfte unverstärkt sein. Die beiden Cinch-Anschlüsse sind aber wohl zwangsläufig schon verstärkt.
Er wird auch mit "reinem DAC-Betrieb" beworben... heisst er macht DANN NUR digital-analog-Wandlung. Dann braucht man natürlich einen separaten Amp.

Es ist durchaus wahrscheinlich, das ein externer Amp noch besser funktioniert als der integrierte. Ein besserer Amp funktioniert aber immer besser als ein schlechterer Amp. Brauchen tut man ihn deswegen aber nicht.
Natürlich ist die Soundqualität und Lautstärke besser, wenn ich meinen Kopfhörer statt direkt an die 50€-Soundkarte, an meinen 1000€ AVR anstecke. Hat ja auch nen Grund warum die Soundkarte nur 50€ kostet und der AVR 1000€.

Wenn dir die Soundqualität und Lautstärke reicht, brauchst du nichts weiter. Und irgendeinen Billo-AMP dahintergehängt, weil man meint man bräuchte das, machts dann in der Tat meist eher noch schlechter statt besser.

Immer den Bias beachten. Wenn man im Ferrariforum fragt ob man sich einen VW Lupo oder doch besser einen Opel Adam kaufen soll, sollte man sich nicht über Antworten ala "Beide sind keine Autos sondern bestenfalls schlechte Gehhilfen" wundern.
 
Vmax ist halt 2V und I sollte beim E30 bei .1A liegen. Wenn du zufällig einen niederohmigeren KH mit hohem Wirkungsgrad hast, kann das funktionieren. Optimal ist die Konstruktion nicht. Wenn der KH keine flache Impedanz hat, hast du vermutlich einen Boost im Bassbereich
 
Wenn dir die Soundqualität und Lautstärke reicht, brauchst du nichts weiter. Und irgendeinen Billo-AMP dahintergehängt, weil man meint man bräuchte das, machts dann in der Tat meist eher noch schlechter statt besser.
Naja, überlegt hatte ich mir den AMP des selben Herstellers (L30 II). Der scheint für seinen Preis auch recht gut abzuschneiden. Nur ist sollte das dann auch einen positiven Effekt haben 😅.
Und es stimmt auch, wenn ich in einem spezialisiertem Forum lese, kommt da halt auch das dementsprechende raus. Das ist ja selbst hier im Luxx oft nicht anders (wenn es um Grafikkarten und CPUs usw. geht 😁)
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Vmax ist halt 2V und I sollte beim E30 bei .1A liegen. Wenn du zufällig einen niederohmigeren KH mit hohem Wirkungsgrad hast, kann das funktionieren. Optimal ist die Konstruktion nicht. Wenn der KH keine flache Impedanz hat, hast du vermutlich einen Boost im Bassbereich

Ich nutze den DT 1990 Pro. Der sollte ja schon zu den einfacheren gehören. Sollte sich da noch was verbessern können, wäre es eine Überlegung definitiv wert.
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann liefert der L30 II einfach recht wenig Ampere, wodurch dann Leistung eines Kopfhörers auf der Strecke bleiben kann?
 
Wenn dir der 1990 laut genug wird, kannst du es grundsätzlich natürlich auch so lassen. So gedacht ist es meine ich zwar nicht, aber wenns klappt. Am End kauf dir einen L30 dazu, teste ob es dir den Aufpreis wert ist, wenn nicht schickst du ihn zurück.
Spätestens wenn du doch mal schwerer Anzutreibende KH haben möchtest brauchst du eh einen AMP.
 
Also ich hab mir dann einmal den L30 II bestellt. Nachdem der jetzt direkt aus China kommt, wird das etwas dauern.
Ich bin auf jeden Fall schon einmal gespannt und schreib dann, ob ich da einen Unterschied merke oder nicht 😅😂.
Auf jeden Fall schon einmal ein dickes Dankeschön an euch 😊.
 
Wenn irgendwas auch mit so einer Behelfslösung gut funktionieren sollte, dann ist es wohl ein 250-Öhmer wie der DT1990 Pro. Der Ausgangswiderstand des E30 II liegt bei gerade mal 20 Ohm, und die Opamps müssen schon halbwegs Dampf haben, um auf die gemessenen sehr niedrigen Verzerrungswerte zu kommen (2 V an 250 Ohm sind auch nur 8 mA eff bzw. gute 22 mA in der Spitze).

Mit dem L30 II solltest du dann für wirklich alles gerüstet sein, vom BA-IEM bis zum Magnetostaten, der Kopfhörersammlung dürfte folglich nichts mehr im Wege stehen. ;)

Eigentlich hätte es auch zwischen der AE-7 und dem E30 II "barfuß" keinen signifikanten klanglichen Unterschied geben dürfen, geschweige denn eine Verbesserung. Wenn ich mal spekulieren darf:
  • Bei Creative ist gern mal standardmäßig diverser Effektkram aktiv, den man nicht unbedingt haben will.
  • Adapter sind immer etwas heikel. Billige sowieso. Ich meine, selbst bei den von Beyerdynamic mitgelieferten hätte es da schon mal böse Überraschungen gegeben (Kurzschlüsse, da wohl außerhalb der Toleranz).
  • Die erwartbare Frequenzgangverbiegung bei 20 Ohm sollte allenfalls im Bereich der Wahrnehmbarkeitsschwelle (0,3 dB) liegen, eher noch darunter.
  • Wenn ein direkter Vergleich mit exakt abgeglichenen Pegeln (idealerweise <0,1 dB) nicht möglich ist, macht man sich auch schnell einfach nur was vor. Wie heißt es so schön,"Einbildung ist auch 'ne Bildung." :d
 
So, wie versprochen noch die Rückmeldung, da der L30 II schon am Freitag angekommen ist (aus China). Gerade beim Bass macht das mit und ohne L30 II dann doch noch einen guten Unterschied. Den Unterschied hört man dann auch noch deutlicher mit meinem alten DT-880 600 Ohm. Anfangs hilt sich meine Begeisterung eher in Grenzen, bis ich gemerkt habe, dass ich den E30 II in den reinen DAC Modus setzen sollte 😅😂.

Jetzt hätte ich da noch eine Frage, um auf Nummer sicher zu gehen: Es sollte wohl keinen Unterschied machen, ob ich meine Kopfhörer mit Adapter hinten an den L30 II anschließe (und nicht vorne)? Ich hab jetzt zumindest auf die schnelle keinen Unterschied gehört. Der Grund, warum ich das hinten angesteckt habe, ist einfach das Kabelmanagement auf meinem Tisch.

Und wie ich den 768k Modus in Windows auswählen kann, habe ich auch noch nicht raus. Auch wenn der sicher nur noch reines Placebo ist 😅.

Wenn irgendwas auch mit so einer Behelfslösung gut funktionieren sollte, dann ist es wohl ein 250-Öhmer wie der DT1990 Pro. Der Ausgangswiderstand des E30 II liegt bei gerade mal 20 Ohm, und die Opamps müssen schon
Also ich bin mir da im Vergleich zur AE-7 schon recht sicher, dass der E-30 hier selbst ohne AMP schon besser geklungen hat. Spätestens mit dem AMP, ist es klar wer besser ist. Zumindest nach meiner Subjektiven Wahrnehmung.
Ich die AE-7 die letzten Monate praktisch immer nur im direkten Modus genutzt. Früher habe ich zumindest beim Zocken mit TS / Discord immer noch den "normalen" Modus genutzt, aber auch nur wegen dem Autolautstärkenausgleich. Diverse Treiberprobleme blieben aber immer erhalten. Die war nach dem Standby sehr gerne einmal in irgendeinem anderen Modus usw. Also wer weiß, was da noch alles im Hintergrund war, von dem man eher weniger mitbekommt.
Und da hast du schon recht, irgendwann ist es mehr Placebo als irgendwas anderes. Daher denke ich, wird das jetzige Setup wohl so das letzte sein, was ich brauche 😅. Außer so was wie 3D Audio mit Hardwarebeschleunigung hat irgendwann einmal ein Comeback 😂.
Und wegen Kopfhörersammlung, vielleicht irgendwann einmal was besseres, als den 1990 Pro (wenn das dann überhaupt noch viel Sinn macht) 😂. Das hat aber jetzt erst einmal Zeit.

Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank, für die ganzen tollen und netten Erklärungen ☺️.
 
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@Betabrot
Verschaff dir doch einfach Gewissheit, du hast ja jetzt die Geräte zu Hause.
Bau dir ein Setup mit AE-7 und Topping Stack auf, wo du in sekundenschnelle den Kopfhörer und Geräte hin und her schalten kannst, dann weißt du bescheid. Spätestens bei einem Blindtest, wo das Umschalten eine zweite Person für dich macht, sollte dann das Ergebnis klar sein.
Auch bei deinen 768K... hol dir verlustfreies Material, stell auf 16Bit/48K und das höchste, was du momentan nutzen kannst (z.b. 32Bit/384K) und wechsel beim selben Titel hin und her.

Ggf. wirst du enttäuscht sein, was am Ende raus kommt, denn 16Bit/48Khz reichen überall hin und deine AE-7 sollte sich nicht sonderlich im Klang zu Topping unterscheiden. Dein "aus dem Gedächtnis" rufen trügt dich selbst, weil man Details im Klang nur für ein paar Sekunden in Erinnerung behält und man auch zustandsabhängig (entspannt, gestresst, etc.) hört. Ich habe schon oft bei Titeln gedacht, die ich mit meiner teuren Kopfhörer+DAC+KHV Kombi gehört habe, dass ich solche Details noch nie zuvor gehört habe. Dann steck ich zum Spaß eine Billig-Kombi an (10€ Speaka DAC mit nem Superlux Kopfhörer z.B.) und siehe da, die Details sind auch damit da und der Klang ist auch noch sehr gut damit. So ist das Leben eben, trotzdem hör ich mit meiner teuren Kombi lieber. DT 1990 vs HD 681

Zum Upgrade vom DT 1990: Da würde ich mal bei Planaren von Hifiman vorbei schauen, die öffnen einem die Ohren und das schon ab 120€... DT 1990 vs. Ananda
 
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  • Danke
Reaktionen: rab
Ich hatte vor 11 Jahre Focal Spirit Profesional
Die waren sauber und sehr laut...echt sehr laut. Man hätte gedacht bloss kein KHV.
Aber mit nem KHV hatten die Spirit Treiber ganze andere Energie im Sound
Als ob Klang Körper bekommen hätte.

Hätte ich es nie probiert, so würde ich denken, dass die Focals laut sind und kein KHV brauchen

falls meine Erfahrung hilft...


ein Gerät mit Norm Ausgang wird, sagen wir 32Ohm, KH zwar ordentlich antreiben, eventuell aber nicht gleichmäßig auf gesamten Hörspektrum weil Impedanzwert Frequenzabhängig ist.
Wenn KH x im Sub300Hz deutlich mehr Impedanz hat als Herstellerangabe dann wird Norm Output nicht ausreichend Antrieb liefern können.
KHV beseitigt so etwas..sollte

siehe Beispiel
Beyerdynamic DT 990 Pro Measurement 250 ohm headphone Impedance.png


Sub300Hz - 350 Ohm
300-3KHz - 250 Ohm
3KHz-20KHz 255-280Ohm


Rein theoretisch würde dann oben gezeigte KH mit einem KHV der nur mit 250Ohm klarkommt , eigens Potenzial nicht ganz entfalten.

300mW Ausgang für 250 Ohm zum Beispiel würde bedeuten 8.66Vpp und 34mAh und somit nicht ausreichend im Bassbereich
500mW Ausgang für 250 ohm = 13.22Vpp mit 38mAh wäre notwendig um genau DT 990 Pro vollwertig anzutreiben

Alle Berechnungen basieren auf Leistungsformel I2R und Ohmsches Gesetz URI

Das Problem ist aber meistens wird 300mW gekauft..na Ja

Die Antwort: JA KHV ist was ganz gutes wenn man richtig dimensioniert
 
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