DDR4-RAM legt Mainboard lahm (Fälschung?)

kaskode

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Hallo,

ich habe von einem dubiosem ebay-Verkäufer gebrauchtes RAM gekauft. Das RAM ist ein grauer Ballistix-Riegel mit 8GB und 2666 MHz. (16-18-18-38).

Das RAM ist in der Lage, ein Asus H110 - Mainboard so komplett zu lähmen, dass zwar der CPU-Lüfter anläuft, aber nicht einmal der POST läuft (Pieptöne RAM defekt). Gleiches gilt für Mischbestückung.

Nun ist meine Erfahrung, dass RAM-Defekte sehr selten geworden sind und wenn, das Board den RAM-Fehler beim POST erkennt. Das RAM muss also einen heftigen Defekt haben oder eine Fälschung sein.

Vom selben Verkäufer habe ich leider auch gefälschte SO-DIMM-Riegel erhalten (DDR2 einfach mit schlecht gemachtem DDR3L-Aufkleber überklebt). Der DDR4-Riegel sieht aber extrem gut gemacht aus, wenn man davon absieht, dass der linke Aufkleber etwas schief sitzt und nicht perfekt scharfe Schrift hat.

Hat hier jemand (schlechte) Erfahrungen?
 
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Wenn ich mir das recht überlege, sind meine letzten Erfahrungen mit defektem RAM in der SDR-Zeit gewesen. Kann das jemand bestätigen, dass neueres DDR - RAM wenn defekt normalerweise vom Bios als defekt erkannt wird, statt das Board ganz lahmzulegen?
 
Ich weiß ja nicht was du mit diesem Thread beabsichtigst. Der RAM ist offensichtlich defekt oder inkompatibel und aus. Egal ob es eine Fälschung ist oder nicht. Ein "defekt erkennen" vom BIOS kenne ich nicht.
 
Ich will das verstehen und ich will wissen, ob man daraus ableiten kann, dass das RAM gefälscht ist.

Da es in allen gängigen BIOS-Varianten einen Piepcode für RAM defekt gibt und der früher (wie gesagt, zu SDR-Zeiten) auch ausgegeben wurde, muss das BIOS ein defektes RAM erkennen können. Die Frage ist halt, ob bei allen Fehlern und nur bei manchen.
 
Haben die Ballistix nicht so ein plug and play Profil? Da würde ich erst mal noch mit einem anderen Board, was mit DDR4-2666 umgehen kann, testen.
 
Die Ballisti sollten ein XMP Profil haben. Die haben in der Regel aber auch ein JEDEC kompatibles SPD hinterlegt und booten deshalb auch auf Boards ohne XMP. Dann halt mit DDR4-2133 oder DDR4-2400. Daran sollte es also (hoffentlich) nicht liegen.
 
@kaskode
Also "gefälscht" in welchem Sinne? Wenn es wie bei Deinem anderen Beispiel kein DDR4 sondern DDR3, 2 oder sonst was ist dann würde der Stick ja gar nicht in den RAM Slot passen. Wie Tzk schon schreibt haben eigentlich alle RAM Riegel der letzten vielen Jahre diese "SPD" Funktion welche dem Mainboard erlaubt auszulesen mit was für Settings der RAM läuft. Das gibt es schon seit SD-RAMs. Alle RAM Sticks die ich so kenne welche auch höhere Taktraten erlauben haben in diesen SPD Informationen zumindest ein Profil welches als "100% kompatibel" bzw. "safe boot profil" eingestuft werden kann. Dies ist so gewählt daß es meist den niedrigsten/ursprünglichen Spezifikationen entspricht welches jedes System mit diesem RAM Typ nutzen kann. Bei DDR4 ist das meist DDR4-2133 Setting mit Default Voltage (1.20 Volt) und 15-15-15 Timings. Bei vielen OEM Systemen bzw. Boards kann man im BIOS/UEFI kaum etwas bzgl. RAM einstellen und oft sind BIOS Updates auch selten welche für mehr Kompatibilität sorgen könnten. Die RAM Hersteller hinterlegen deshalb ein (oder sogar mehrere) solcher SPD Profile womit eigentlich jedes System booten sollte.

Es ist natürlich nicht ausgeschlossen daß trotzdem mal ein RAM Riegel inkompatibel mit einem Board ist, aufgrund von der Speichergröße/-organisation o.Ä. Auch die Kombination mit (komplett) anderen RAM Riegel ist oft problematisch.

Also tippe ich in Deinem Fall auf entweder defekten RAM oder inkompatibel.
Bzgl. Fälschung - hast mal eine Möglichkeit ein Bild hochzuladen von dem Riegel? Vielleicht erkennt man da etwas.
 
Es kommt teilweise vor, das die Heatspreader auf billige Riegel gesetzt werden und das Ganze dann teuer verkauft wird...

Bin auch für Bilder. Die Ballistix Tactical hab ich in DDR4-2666 selbst verbaut. Da kann man dann vergleichen.
 
... von einem dubiosem ebay-Verkäufer ...
Vom selben Verkäufer habe ich ...

Hat hier jemand (schlechte) Erfahrungen?

Warum kaufst du zweimal aus solchen Quellen?

Nein, ich kauf so selten RAM, da spare ich über die Jahre nix an Geld, sondern kann mich auf Garantie vom Händler verlassen.

Ausgerechnet so heikle Hardware wie RAM. Gut, heutzutage sind die beklebt mit Kühlkörpern und bieten einigermaßen Schutz vor elektrostatischen Schäden. Und siehe da, ebendiese Metallverkleidungen dienen nun als Fälschungsmethode. :(
 
RAM geht häufiger kaputt als alles andere - zumindest ist das meine Erfahrung. Deswegen ist RAM auch etwas, was ich nie gebraucht kaufen würde (sofern nicht Nachweise iFv Memtest etc. verfügbar).
 
RAM ist mir in meiner ganzen Karriere noch nie kaputt gegangen. Die mechanischen Bauteile (Lüfter, HDDs) hingegen sterben mit den Jahren wie die Fliegen. Auch Grafikkarten und natürlich sehr häufig Netzteile haben sich bei mir verabschiedet. Aber RAM???
 
Es kommt teilweise vor, das die Heatspreader auf billige Riegel gesetzt werden und das Ganze dann teuer verkauft wird...
...
Naja aber wie gesagt wenn es immerhin DDR4 ist sollten die dann ja wenigstens funktionieren, auch wenn sie gefälscht sind. Sind die Heatspreader auf ganz andere als DDR4 geklebt worden dann passen sie ja wie gesagt nicht rein.

RAM geht häufiger kaputt als alles andere - zumindest ist das meine Erfahrung. ...
Also nein, RAM geht definitiv nicht häufiger kaputt als alles andere, das sind wohl wirklich nur Deine Erfahrungen. Ich schraube schon seit ~ 1991 an PCs und ca. die letzten 18 Jahre auch beruflich und ich behaupte vorsichtig daß ich da sehr viel Erfahrung habe und aus dem privaten und beruflichen Umfeld ebenso (sofern ich nicht selbst oft involviert war) mitbekommen habe.
Meines Erachtens ist es in etwa so wie die Sachen in Desktop PCs ausfallen/Probleme machen oder Defekte aufweisen (nach Häufigkeit absteigend):
HDDs
Netzteile (wenn Billig/NoName dann Netzteile an Platz 1)
Mainboards
Optische Laufwerke
Grafikkarten
RAMs
CPUs
sonstige Karten (Sound, Netzwerk, Controller [USB, SCSI/IDE/RAID, Firewire etc.])

Je nach Typ/Alter/Nutzung/Umgebungsgegebenheiten (Temp, Staub etc.) kann das natürlich etwas variieren. Gerade Netzteile und Mainboards haben einige Komponenten die altern, ob man will oder nicht. Einige Bauteile wie Kondensatoren altern auch bei Nicht-nutzung, allerdings kommt es hier auch immer stark von den verbauten Typen und von der generellen Organisation / Dimensionierung dieser drauf an.
 
Hallo,

anbei die gewünschten Bilder. Es ist von der Form her eindeutig DDR4, einzig der linke Aufkleber sitzt etwas schief und hat einige verwischte Buchstaben. Keine Ahnung, ob das bei Ballistix normalerweise vorkommt.

Ich habe mal zart mit dem Fingernagel am Heat Shield gezupft. Es hing gleich ein IC am Kleber. Nach Lösen vom Kleber war es laut Aufdruck von MT. Die meisten Kontakte sind ohne ihre Pads von der Leitplatte runtergegangen und sehen unter der Lupe auch schön silbrig aus, waren also vielleicht nicht richtig verlötet, was dann auch die krasse Fehlfunktion erklären würde.

Gefälscht also eher nicht, allenfalls ab-Werk-Ausschuss, der aus dem Abfallcontainer geklaubt und gelabelt wurde.

Das war aus einem Konvolut von RAM von jemandem, der häufiger gebrauchte Computerteile verkauft und bislang nur eine negative Bewertung hatte. Nachdem praktisch alle anderen Teile in der Lieferung offensichtliche Fälschungen waren, war ich halt misstrauisch.
 

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Also auf dem Micron Chip da am letzten Bild sind ja noch Teile von den Leiterbahnen vom PCB drauf :eek:
Da muß also schon etwas Gewalt angewandt worden sein.

Und um auf Deine Frage etwas einzugehen:
Ich will das verstehen und ich will wissen, ob man daraus ableiten kann, dass das RAM gefälscht ist.

Da es in allen gängigen BIOS-Varianten einen Piepcode für RAM defekt gibt und der früher (wie gesagt, zu SDR-Zeiten) auch ausgegeben wurde, muss das BIOS ein defektes RAM erkennen können. Die Frage ist halt, ob bei allen Fehlern und nur bei manchen.
Das BIOS/UEFI erkennt keine defekten RAM Riegel. Da wird nur zwischen "RAM wurde gefunden und initialisiert" oder "kein RAM gefunden bzw. wurde nicht erkannt" unterschieden. Wenn Du gar kein RAM Modul einsteckst kommt ebenfalls die RAM Fehlermeldung wie wenn Du einen defekten RAM einsteckst. Wenn Du einen funktionierenden und einen defekten RAM einsteckst kann es sein daß entweder nur die Größe des funktionierenden erkannt und genutzt wird. Oder er bringt eben die Fehlerbeep Codes.
Ich hätte auch noch nie ein Board erlebt welches meinte RAM A1, B1, A2, B2 erkannt - aber A2 defekt oder so. Also wie gesagt entweder er erkennt das RAM Modul, oder nicht, oder er bootet gleich gar nicht (-> RAM Fehlerbeep).
Weiters erkennen (zumindest normale Desktop/Notebook) Mainboards auch nicht ob vielleicht ein RAM mit defekten Chips vorliegt (Bitfehler). Es ist schon etwas länger her daß ich sowas mal hatte (SD-RAM und DDR1 wenn ich mich recht erinnere), sprich wo der RAM erkannt wurde aber im laufenden Betrieb Probleme machte. Memtest x86 hat dann Aufklärung gebracht. Bei einigen Modulen kamen sehr schnell jede Menge Fehler, bei einigen Modulen nur ganz wenige bzw. nur bei bestimmten Tests etc.
Dagegen hilft ECC, doch selbst da meldet das Mainboard im BIOS/UEFI noch nicht daß der RAM defekt ist, das geht nur im Zusammenspiel mit der Software daß ECC Fehler auch erkannt und gemeldet werden.
 
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