interrobangd
Experte
Thread Starter
- Mitglied seit
- 05.03.2015
- Beiträge
- 14
Dell PowerEdge T20 ft. Dell PERC H730
...aufgebohrt und zugenietet.
Hallo,
ich habe mir ein NAS gebaut und will euch das mal zeigen
Aber der reihe nach.
Im Sep. 2014 war der Dell Poweredge T20 für günstige 269,00€ zu haben... daran erinnert sich vielleicht der ein oder andere, denn es haben schätzungsweise rund 700 käufer genau wie ich zugeschlagen (Anzahl verkaufter T20 auf ebay durch Alternate wenn ich mich richtig erinnere).
Passend dazu ist hier der Thread denn ich damal aufmerksam verfolgt habe, danke dafür: http://www.hardwareluxx.de/community/f101/dell-poweredge-t20-1031138.html
Vielleicht denkt der ein oder andere auch mal darüber nach lieber selber ein NAS zu bauen als eine Synology DiskStation zu kaufen- was ich zuerst auch machen wollte, eine DS1815+ kaufen. Schließlich sehen die dinger ja ganz gut aus oder?
Kostet aber auch stolze 800€ oderso.
Ganz ehrlich: das ist zu teuer. Viel zu Teuer für das das bisschen Leistung in dem Plastikschuppen mit FTP server und irgendwelchen Murks den ich soweiso nicht brauche.
Ein kleiner Server ist im gegensatz dazu so flexibel, das ich ihn neben der NAS-Funktion gleich noch als Mediacenter mit allem schnickschnack wie 4K und 3D (Multi Packaging) unterstützung benutzen kann.
Ich werde das Gehäuse vom T20 also einfach umbauen so dass wie im DS1815+ ganze acht HDDs platzfinden können. Dazu bedarf es aber noch vier weiterer SATA Ports, denn der T20 hat nur vier Ports. Anfangs wollte ich für die weiteren vier Ports einfach eine kleine PCI-E Erweiterungskarte kaufen. Da ich aber so oder so ein RAID 5 haben will bin ich dann aber doch bei der Idee hängen geblieben, ein dedizierten RAID Controller zu kaufen- auch wenn aus Konsumentensicht einiges wie der Preis dagegenspricht, da man ja auch ein Software RAID erstellen kann. Letztlich bin ich sogar mit extra RAID-Controller immernoch günstiger als mit dem DS1815+; denn ich habe mich für den brandneuen Dell PERC H730 entschieden (Hergestellt nach meiner Bestellung!!) und für günstige 280€ gekauft. Meine beobachtung dabei: Aktuelle RAID Controller sind viel günstiger als ältere Modelle. Also am besten immer in die aktuelle Produktliste vom Hersteller gucken anstatt bei eBay oder Amazon nach ein günstigen Controller ausschau zu halten. Sollte meiner mal kaput gehen, dann wird ein neuer gekauft, evtl. ein aktuelles Modell und das VD (virtual device) vom alten migriert.
Dell PERC H730 *unboxing*!
Wie man sieht habe ich dem Controller noch ein Lüfter verpasst. Normalerweise steckt der in Servern oberhalb von 4,5K$ und wird stark durchlüftet. So hat der ROC (Raid On Chip, Prozessor) im Betrieb ohne Lüftung problemlos 50°C erreicht. Ob nun Idle oder nicht, das ändert wenig, vielleicht 5°C+/-. Mit Lüfter hat er nur noch 38°C.
Das wirkt sich natürlich auch auf den Stromverbauch aus. Der Controller zieht irgendwas um die 15 und 25 Watt.
Verglichen mit dem Angbot von Dell/Alternate kann das Fertig NAS von Synology also rein Leistungstechnisch nicht mehr mithalten. Der Diff wäre gewaltig. Dem Xeon E3-1225 v3 (4x 3,2Ghz) und PERC H730 (LSI SAS 3108 = PowerPC 476, dual-core) stünde ein kleiner Intel Atom C2538 gegenüber haha. Gut, die Leistung mag nicht jeder abrufen wollen oder gar brauchen. Aber wenn ich für weniger Geld so viel mehr leistung bekomme und so viel flexibler bin... warum nicht!
Der Plan ist, die alten Festplattenaufnahmen zu entfernen und durch neue zu ersetzen, so dass acht neue Aufnahmen entstehen können- und zwar allesamt quer, so wie die unteren im Originalzusammenbau. So Können alle Laufwerke zur Seite rausgezogen werden wenn es mal sein sollte.
Das sieht erstmal besser aus und die Notwendigkeit eines CD/DVD/BluRay -Laufwerk habe ich nicht. Die passenden Aufnahmen (Käfige) habe ich bei einem Händler in England über eBay kaufen können und stammen aus mehreren ausgeschlachteteten Dell Precision. Einfach mal "Dell HDD Cage / Caddy" suchen oderso. Ein Käfig hat ca. 5-7€ gekostet- ohne diese blauen Einschübe. Die musste ich natülich auch noch finden (die passenden wohlbemerkt, gibt nämlich unterschiedliche Modelle). Ich glaube 3-5€ oderso hat einer gekostet- was auch nicht einfach war, denn Ersatzteile werden mitunter sehr teuer gehandelt. Ist nun schon ein Jahr her als ich das gekauft habe.
Originalzustand: So kennen ihn sicher viele; bis auf den controller, denn der steckt schon drin. Die mitgelieferte, 1TB große Festplatte habe ich verkauft. Also ist der server nochmal günstiger geworden, glaube 40€ waren das.
Die neuen HDD Käfige mussten jedoch noch angepasst werden damit sie Stapelbar werden. So ließen sie sich dann nach einigen löcherbohren zusammenschrauben.
Es geht also los.
Erstmal muss alles ab und raus was ab- und rausnehmbar ist (Frontverkleidung, Netzteil, Mainboard, ...).
Speaker! Wenn das mainboard also schonmal draußen ist, gleich zum 100Watt Lötkolben gegriffen, das Miststück entfernt und durch Pins ersetzt (Ja tatsächlich, ein 25Watt Lötkolben tut es nicht).
Wenn Intel AMT im Standby bzw. der PC aus ist gibt es indifferenzen auf dem Board die im Speaker höhbar werden. In meiner Wohnung definitiv hörbar, richtig nervig wenn es ruhig ist.
Dann wird jede Niete aufgebohrt die nötig ist um die alten Festplattenkäfige rausnehmen zu können. Da sie Teil der Gehäusekonstruktion sind, muss also das ganze Gehäuse zerlegt werden.
Em Ende sind nur noch drei große Teile übrig: Die Mainboardaufnahme mit Rückseite, das Frontpanel und das schwarze Gehäuse. Dieses hält Mainboardaufnahme und Frontpanel zusammen.
...Die original Festplattenaufnahmen/Käfige sind bis heute übring geblieben. Sammt blauer Caddys- Liegen bei mir rum, wer sie brauchen kann bitte melden.
Jetzt ist genug Platz im Gehäuse für neue Festplattenkäfige.
Also kann es erstmal wieder zusammengenietet werden (auch um weiter planen zu können wie die Käfige dann befestigt werden können).
Dank ein paar Winkelleisten aus Aluminum vom Baumarkt um die Ecke (sehr leicht zu verarbeiten) kann dem Käfig zwecks Halterung Kopf und Fuß gebastelt weren. Mit diesem lässt sich der Käfig anschließend im Gehäuse fixieren und fest vernieten.
Ärgerlich aber notwendig: Bevor die HDD Käfige montiert werden können, müssen die USB kabel vom Front-USB-Panel verlängert werden. Denn diese sind zu kurz und müssen einmal bis runter in die Ecke und von dort aus zum Mainboard statt quer durch das Gehäuse. Dafür gibt es allerdings keine Verlängerung zu kaufen - also selber machen (USB 3.0 Header-Kabel gekauft, 30 cm lang, Stecker ab los gehts)!
Das ist echt frickelig, weil diese Drähte zum einen sehr dünn und zum anderen jeweils separat und paarweise mit Aluminiumfolie isoliert sind. Aber das ist noch nicht so schlimm. Die Schirmung wieder aufrecht zu bringen, ohne anfangs zu wissen wie sie funktioniert, hat mir den meisten streß gemacht. Aber gut, problem erkannt und gelößt.
Front-USB und Audio sind nun lang genug, funktionieren wieder und es ist immernoch genug Platz für die Käfige.
Hochzeit! Jetzt muss das alles nur noch zusammengebracht werden.
Die Käfige erhalten zusätzlich zwei Winkelleisten an denen Entkoppler aus Gummi angebracht sind. Diese nehmen dann drei, nebeneinanderliegende 92mm Lüfter auf.
Das NAS wird so wie bei Hochleistungsservern von vorne nach hinten durchgelüftetet, somit werden dann auch die Laufwerke gleichmäßg gekühlt ("Lüften" im wahrsten sinne, bei Servern ist das ein Sturm... dementsprechend laut natürlich).
Der PowerEdge verfügt normalerweise nur über einen CPU und einen Gehäuselüfter. Jetzt sind aber weitere vier Lüfter hinzugekommen die versorgt und gesteuert werden sollen. Einmal am RAID Controller und drei für die Festplatten. Man könnte Sie in Reihe schalten aber es kann nur einer vom Mainboard auf Funktion überwacht werden! Hinzukommt, dass die Lüftersteuerung an den Original Dell Lüfter angepasst ist.
D.h. man kann idr. nicht irgendein Lüfter nehmen, schon gar nicht weil man den Stecker erstman umbauen muss. Die Steuerung verlangt eine Mindestdrehzahl von 1200rpm und eine Maximaldrehzahl von 2600rpm. wird ein Lüfter verwendet der wie meine nur 1600rpm erreicht, wird der Server zwar laufen aber die Steuerung den PWM Duty Cycle auf 100% setzen (fail safe mode). Desweiteren bestünde der Server nicht sein eigenes Testprogamm- was man aber selber starten müsste.
Um beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen habe ich ein kleines STM32F103 Entwicklerboard programmiert welches folgende Aufgaben hat:
- Anlernmodus: die Drehzahlwerte des Originallüfters Lernen und speichern
- Dem Mainboard vorgauckeln das der Originallüfter angeschlossen ist in dem der IC die Drehzahl zurückliefert die das Mainboard für eine korrekte Funktion erwartet.
- Vier weitere Lüfter ansteuern und auf Fehlfunktion überwachen
- Im Fall einer Fehlfunktion (irgendein Lüfter dreh nicht mehr) stoppt der IC die gefakte Drehzahlrückgabe (oder den virtuellen Lüfter, kann man nenen wie man will) an das Mainboard. Dieses wird nun beim nächsten Systemstat melden: "Alert - Previous fan failure." Währenddessen wird dessen Lüftersteuerrung in den "fail safe mode" wechseln.
- Das PWM Signal vom Mainboard an alle angeschlossenen Lüfter weitergeben
- Dem Gehäuselüfter an der Rückseite das PWM Signal vom Mainboard zzgl. 33% Duty Cyle statt des Originalsignals senden, denn er soll schneller drehen als die anderen da er mehr Luft wegschaufeln muss.
Kleine Randnotiz für Profis: Die Arctic Cooling lüfter die ich verwende halten sich nicht an den Intel Standard von 2005 und haben zecks Tachosignal ein pull up widerstand auf 12V gelegt. Das kann man natürlich ohne Spannungsteiler dem IC nicht antun.
Sollte ich jemals andere, Standardkonforme Lüfter benutzen, brauche ich nur den blauen Jumper vom Board ziehen und der Tachopin vom Lüfter liegt direkt ohne Spannungsteiler am IC an.
Das ganze hat mich viel gekostet und wäre ohne Oszilloskope mit meinem Kenntnisstand nicht machbar gewesen.
Festplatten!!! Endlich, mein Lieblingsthema wo ich doch schon so viele habe, dass meine Wohnung nicht von Pflanzen sondern von Festplatten geschmückt wird.
Natürlich darf man hier nur passende, für NAS Systeme hergestellte Festplatten wie die der Western Digital RED Serie verwenden. Analog dazu die PURPLE Serie nur für Überwachungssysteme und die BLUE Serie nur für Desktop Systeme. Ja und die GREEN Serie... für die Wiese. Für unterwegs.
Achso stimmt ja, die Green Serie wird doch eingestampft, wegen des schlechten Rufs, den hohen Load Cycle Count. Die wird jetzt laut WD Stellungnahme in der BLUE Serie untergehen. Jetzt aber mit mit einem Timer von nun großzügigen acht statt drei Sekunden. Herzlichen Glückwunsch Western Digital!
Um es Kurz zu machen: Ich habe über das Jahr hinweg drei-vier mal Festplatten gekauft und zwar die "Western Digital 6TB My Book" (externe Festplatte). Aus kostengründen. Diese enthielt anfang des Jahres noch Laufwerke der GREEN Serie, jetzt die BLUE. Ein 6TB Laufwerk hat mich so im Schnitt 199,07€ gekostet- ein guter Preis finde ich.
Bei beiden Typen habe ich den Timer komplett deaktiviert, der Kopf bleibt also solange über der Platte wie der Server eingeschaltet ist. Der Server wird in übringen nicht 24/7 laufen, sondern nur wenn ich ihn brauche (SMB, UPNP Streaming, runterladen, MediaCenter, Blu Ray gucken (ohne Disk Laufwerk),...)
Passende SAS/SATA Kabel sowie Stromkabel musste ich mir natürlich auch noch zulegen. Man hat ja schließlich selten SFF-8643 zu SATA Adapterkabel rumliegen und dem controller sind sie natürlich auch nicht beigelegt.
Ich habe mich für Kabel mit abgewinkelten SATA Stecker entschieden. Anders hätte der Deckel vom Gehäuse nicht mehr drauf gepasst. Diese sind von Adaptec und haben zusammen um die 30€ gekostet. Auch wunderbar, dass die Kabel so schön dünn sind! denn wären sie das nicht, hätte ich ein Problem mit dem verlegen gehabt.
Ahja, eine kleine Erweiterung auf 8GB RAM war nötig. Aber auch das hält sich bei derzeitigen Preisen in Grenzen. Natürlich auch Hynix ECC, genau wie der Riegel der schon von Hause aus drin ist.
Ich habe bestimmt auch noch das ein oder andere Vergessen. Vielleicht noch was zum Stromverbrauch?
Leerlauf: Max. 40 Watt (PERC schaltet Laufwerke nach 30min. aus)
Leerlauf mit Aktiven Platten: 80 Watt.
Spitze beim einschalten: rund 160 Watt.
Beim mäßigen arbeiten um rund 110 Watt.
Das OS ist auf der am boden angeklebten Samsung Pro SSD installiert (256 GiB).
Das VD hat eine GPT Partition die in XFS formatiert ist.
Es Läuft Fedora und Windows 10.
Geplant ist, dass Fedora mittels Xen Windows 10 Virtualisiert. Intel IGD Passthrough funktioniert zwar gut mit kleinen Einschränkungen, aber scheitert leider an 3D, da der Hypervisor nicht auf einige 3D Register des IGD zugreifen kann. Schwarzer Bildschirm in dem Moment!
Also muss der Spieß anderdrum gedreht werden: Windows virtualisiert Fedora! Dann ist kein IGD Passthrough mehr nötig und unter Windows ist auch kein PCI Passthrough möglich, aber man kann Physische Festplattenlaufwerke an VMs weitergeben. Geht in meinem Fall ganz gut, weil ich das VD nur als Datengrab und nicht für das OS benutze.
Aber mit Fedora 24 wird das vielleicht was, denn QEMU kann in der aktuellen Version angeblich IGD Passthrough. Da ich nicht patchen will, warte ich. Bin gespannt!
Seq. Schreiben:
Eine Blu Ray von der SSD auf das VD kopieren: 480MB/s
Dazu muss man vielleicht wissen: Stripe größe sind 512kB, eben weil ich den Speicher fast ausschließlich zum ablegen von Blu Ray und DVD Images benötige.
Wichtigste Info zum Schluss:
Nettokapazität: 38,2TB
PS: Passt auf den blauen USB-Front-Panel Stecker am Mainboard auf! Dieser hat ein Metalklipp der sich leicht lösen kann und in meinem Fall, da der PC auf dem Tisch lag, auf das Mainboard gefallen ist (ein hochfrequentes Pfeifen, ein "Puff" und die Kurzschlussabschaltung folgte promt).
Es ist bereits mein zweites Mainboard welches mir Dell glücklicherweise und sehr sehr Schnell gewechselt hat (richtig, Dell, nicht ich!)
Danke fürs Lesen,
Fragen? Irgendwelche Spitzen oder Tipps?
UPDATE: Auf Nachfrage hin hab ich den code für den STM32 auf GitHub veröffentlicht:
https://github.com/sh3bang/dell_t20_fancontrol
...aufgebohrt und zugenietet.
Hallo,
ich habe mir ein NAS gebaut und will euch das mal zeigen
Aber der reihe nach.
Im Sep. 2014 war der Dell Poweredge T20 für günstige 269,00€ zu haben... daran erinnert sich vielleicht der ein oder andere, denn es haben schätzungsweise rund 700 käufer genau wie ich zugeschlagen (Anzahl verkaufter T20 auf ebay durch Alternate wenn ich mich richtig erinnere).
Passend dazu ist hier der Thread denn ich damal aufmerksam verfolgt habe, danke dafür: http://www.hardwareluxx.de/community/f101/dell-poweredge-t20-1031138.html
Vielleicht denkt der ein oder andere auch mal darüber nach lieber selber ein NAS zu bauen als eine Synology DiskStation zu kaufen- was ich zuerst auch machen wollte, eine DS1815+ kaufen. Schließlich sehen die dinger ja ganz gut aus oder?
Kostet aber auch stolze 800€ oderso.
Ganz ehrlich: das ist zu teuer. Viel zu Teuer für das das bisschen Leistung in dem Plastikschuppen mit FTP server und irgendwelchen Murks den ich soweiso nicht brauche.
Ein kleiner Server ist im gegensatz dazu so flexibel, das ich ihn neben der NAS-Funktion gleich noch als Mediacenter mit allem schnickschnack wie 4K und 3D (Multi Packaging) unterstützung benutzen kann.
Ich werde das Gehäuse vom T20 also einfach umbauen so dass wie im DS1815+ ganze acht HDDs platzfinden können. Dazu bedarf es aber noch vier weiterer SATA Ports, denn der T20 hat nur vier Ports. Anfangs wollte ich für die weiteren vier Ports einfach eine kleine PCI-E Erweiterungskarte kaufen. Da ich aber so oder so ein RAID 5 haben will bin ich dann aber doch bei der Idee hängen geblieben, ein dedizierten RAID Controller zu kaufen- auch wenn aus Konsumentensicht einiges wie der Preis dagegenspricht, da man ja auch ein Software RAID erstellen kann. Letztlich bin ich sogar mit extra RAID-Controller immernoch günstiger als mit dem DS1815+; denn ich habe mich für den brandneuen Dell PERC H730 entschieden (Hergestellt nach meiner Bestellung!!) und für günstige 280€ gekauft. Meine beobachtung dabei: Aktuelle RAID Controller sind viel günstiger als ältere Modelle. Also am besten immer in die aktuelle Produktliste vom Hersteller gucken anstatt bei eBay oder Amazon nach ein günstigen Controller ausschau zu halten. Sollte meiner mal kaput gehen, dann wird ein neuer gekauft, evtl. ein aktuelles Modell und das VD (virtual device) vom alten migriert.
Dell PERC H730 *unboxing*!
Wie man sieht habe ich dem Controller noch ein Lüfter verpasst. Normalerweise steckt der in Servern oberhalb von 4,5K$ und wird stark durchlüftet. So hat der ROC (Raid On Chip, Prozessor) im Betrieb ohne Lüftung problemlos 50°C erreicht. Ob nun Idle oder nicht, das ändert wenig, vielleicht 5°C+/-. Mit Lüfter hat er nur noch 38°C.
Das wirkt sich natürlich auch auf den Stromverbauch aus. Der Controller zieht irgendwas um die 15 und 25 Watt.
Verglichen mit dem Angbot von Dell/Alternate kann das Fertig NAS von Synology also rein Leistungstechnisch nicht mehr mithalten. Der Diff wäre gewaltig. Dem Xeon E3-1225 v3 (4x 3,2Ghz) und PERC H730 (LSI SAS 3108 = PowerPC 476, dual-core) stünde ein kleiner Intel Atom C2538 gegenüber haha. Gut, die Leistung mag nicht jeder abrufen wollen oder gar brauchen. Aber wenn ich für weniger Geld so viel mehr leistung bekomme und so viel flexibler bin... warum nicht!
Der Plan ist, die alten Festplattenaufnahmen zu entfernen und durch neue zu ersetzen, so dass acht neue Aufnahmen entstehen können- und zwar allesamt quer, so wie die unteren im Originalzusammenbau. So Können alle Laufwerke zur Seite rausgezogen werden wenn es mal sein sollte.
Das sieht erstmal besser aus und die Notwendigkeit eines CD/DVD/BluRay -Laufwerk habe ich nicht. Die passenden Aufnahmen (Käfige) habe ich bei einem Händler in England über eBay kaufen können und stammen aus mehreren ausgeschlachteteten Dell Precision. Einfach mal "Dell HDD Cage / Caddy" suchen oderso. Ein Käfig hat ca. 5-7€ gekostet- ohne diese blauen Einschübe. Die musste ich natülich auch noch finden (die passenden wohlbemerkt, gibt nämlich unterschiedliche Modelle). Ich glaube 3-5€ oderso hat einer gekostet- was auch nicht einfach war, denn Ersatzteile werden mitunter sehr teuer gehandelt. Ist nun schon ein Jahr her als ich das gekauft habe.
Originalzustand: So kennen ihn sicher viele; bis auf den controller, denn der steckt schon drin. Die mitgelieferte, 1TB große Festplatte habe ich verkauft. Also ist der server nochmal günstiger geworden, glaube 40€ waren das.
Die neuen HDD Käfige mussten jedoch noch angepasst werden damit sie Stapelbar werden. So ließen sie sich dann nach einigen löcherbohren zusammenschrauben.
Es geht also los.
Erstmal muss alles ab und raus was ab- und rausnehmbar ist (Frontverkleidung, Netzteil, Mainboard, ...).
Speaker! Wenn das mainboard also schonmal draußen ist, gleich zum 100Watt Lötkolben gegriffen, das Miststück entfernt und durch Pins ersetzt (Ja tatsächlich, ein 25Watt Lötkolben tut es nicht).
Wenn Intel AMT im Standby bzw. der PC aus ist gibt es indifferenzen auf dem Board die im Speaker höhbar werden. In meiner Wohnung definitiv hörbar, richtig nervig wenn es ruhig ist.
Dann wird jede Niete aufgebohrt die nötig ist um die alten Festplattenkäfige rausnehmen zu können. Da sie Teil der Gehäusekonstruktion sind, muss also das ganze Gehäuse zerlegt werden.
Em Ende sind nur noch drei große Teile übrig: Die Mainboardaufnahme mit Rückseite, das Frontpanel und das schwarze Gehäuse. Dieses hält Mainboardaufnahme und Frontpanel zusammen.
...Die original Festplattenaufnahmen/Käfige sind bis heute übring geblieben. Sammt blauer Caddys- Liegen bei mir rum, wer sie brauchen kann bitte melden.
Jetzt ist genug Platz im Gehäuse für neue Festplattenkäfige.
Also kann es erstmal wieder zusammengenietet werden (auch um weiter planen zu können wie die Käfige dann befestigt werden können).
Dank ein paar Winkelleisten aus Aluminum vom Baumarkt um die Ecke (sehr leicht zu verarbeiten) kann dem Käfig zwecks Halterung Kopf und Fuß gebastelt weren. Mit diesem lässt sich der Käfig anschließend im Gehäuse fixieren und fest vernieten.
Ärgerlich aber notwendig: Bevor die HDD Käfige montiert werden können, müssen die USB kabel vom Front-USB-Panel verlängert werden. Denn diese sind zu kurz und müssen einmal bis runter in die Ecke und von dort aus zum Mainboard statt quer durch das Gehäuse. Dafür gibt es allerdings keine Verlängerung zu kaufen - also selber machen (USB 3.0 Header-Kabel gekauft, 30 cm lang, Stecker ab los gehts)!
Das ist echt frickelig, weil diese Drähte zum einen sehr dünn und zum anderen jeweils separat und paarweise mit Aluminiumfolie isoliert sind. Aber das ist noch nicht so schlimm. Die Schirmung wieder aufrecht zu bringen, ohne anfangs zu wissen wie sie funktioniert, hat mir den meisten streß gemacht. Aber gut, problem erkannt und gelößt.
Front-USB und Audio sind nun lang genug, funktionieren wieder und es ist immernoch genug Platz für die Käfige.
Hochzeit! Jetzt muss das alles nur noch zusammengebracht werden.
Die Käfige erhalten zusätzlich zwei Winkelleisten an denen Entkoppler aus Gummi angebracht sind. Diese nehmen dann drei, nebeneinanderliegende 92mm Lüfter auf.
Das NAS wird so wie bei Hochleistungsservern von vorne nach hinten durchgelüftetet, somit werden dann auch die Laufwerke gleichmäßg gekühlt ("Lüften" im wahrsten sinne, bei Servern ist das ein Sturm... dementsprechend laut natürlich).
Der PowerEdge verfügt normalerweise nur über einen CPU und einen Gehäuselüfter. Jetzt sind aber weitere vier Lüfter hinzugekommen die versorgt und gesteuert werden sollen. Einmal am RAID Controller und drei für die Festplatten. Man könnte Sie in Reihe schalten aber es kann nur einer vom Mainboard auf Funktion überwacht werden! Hinzukommt, dass die Lüftersteuerung an den Original Dell Lüfter angepasst ist.
D.h. man kann idr. nicht irgendein Lüfter nehmen, schon gar nicht weil man den Stecker erstman umbauen muss. Die Steuerung verlangt eine Mindestdrehzahl von 1200rpm und eine Maximaldrehzahl von 2600rpm. wird ein Lüfter verwendet der wie meine nur 1600rpm erreicht, wird der Server zwar laufen aber die Steuerung den PWM Duty Cycle auf 100% setzen (fail safe mode). Desweiteren bestünde der Server nicht sein eigenes Testprogamm- was man aber selber starten müsste.
Um beide Fliegen mit einer Klappe zu schlagen habe ich ein kleines STM32F103 Entwicklerboard programmiert welches folgende Aufgaben hat:
- Anlernmodus: die Drehzahlwerte des Originallüfters Lernen und speichern
- Dem Mainboard vorgauckeln das der Originallüfter angeschlossen ist in dem der IC die Drehzahl zurückliefert die das Mainboard für eine korrekte Funktion erwartet.
- Vier weitere Lüfter ansteuern und auf Fehlfunktion überwachen
- Im Fall einer Fehlfunktion (irgendein Lüfter dreh nicht mehr) stoppt der IC die gefakte Drehzahlrückgabe (oder den virtuellen Lüfter, kann man nenen wie man will) an das Mainboard. Dieses wird nun beim nächsten Systemstat melden: "Alert - Previous fan failure." Währenddessen wird dessen Lüftersteuerrung in den "fail safe mode" wechseln.
- Das PWM Signal vom Mainboard an alle angeschlossenen Lüfter weitergeben
- Dem Gehäuselüfter an der Rückseite das PWM Signal vom Mainboard zzgl. 33% Duty Cyle statt des Originalsignals senden, denn er soll schneller drehen als die anderen da er mehr Luft wegschaufeln muss.
Kleine Randnotiz für Profis: Die Arctic Cooling lüfter die ich verwende halten sich nicht an den Intel Standard von 2005 und haben zecks Tachosignal ein pull up widerstand auf 12V gelegt. Das kann man natürlich ohne Spannungsteiler dem IC nicht antun.
Sollte ich jemals andere, Standardkonforme Lüfter benutzen, brauche ich nur den blauen Jumper vom Board ziehen und der Tachopin vom Lüfter liegt direkt ohne Spannungsteiler am IC an.
Das ganze hat mich viel gekostet und wäre ohne Oszilloskope mit meinem Kenntnisstand nicht machbar gewesen.
Festplatten!!! Endlich, mein Lieblingsthema wo ich doch schon so viele habe, dass meine Wohnung nicht von Pflanzen sondern von Festplatten geschmückt wird.
Natürlich darf man hier nur passende, für NAS Systeme hergestellte Festplatten wie die der Western Digital RED Serie verwenden. Analog dazu die PURPLE Serie nur für Überwachungssysteme und die BLUE Serie nur für Desktop Systeme. Ja und die GREEN Serie... für die Wiese. Für unterwegs.
Achso stimmt ja, die Green Serie wird doch eingestampft, wegen des schlechten Rufs, den hohen Load Cycle Count. Die wird jetzt laut WD Stellungnahme in der BLUE Serie untergehen. Jetzt aber mit mit einem Timer von nun großzügigen acht statt drei Sekunden. Herzlichen Glückwunsch Western Digital!
Um es Kurz zu machen: Ich habe über das Jahr hinweg drei-vier mal Festplatten gekauft und zwar die "Western Digital 6TB My Book" (externe Festplatte). Aus kostengründen. Diese enthielt anfang des Jahres noch Laufwerke der GREEN Serie, jetzt die BLUE. Ein 6TB Laufwerk hat mich so im Schnitt 199,07€ gekostet- ein guter Preis finde ich.
Bei beiden Typen habe ich den Timer komplett deaktiviert, der Kopf bleibt also solange über der Platte wie der Server eingeschaltet ist. Der Server wird in übringen nicht 24/7 laufen, sondern nur wenn ich ihn brauche (SMB, UPNP Streaming, runterladen, MediaCenter, Blu Ray gucken (ohne Disk Laufwerk),...)
Passende SAS/SATA Kabel sowie Stromkabel musste ich mir natürlich auch noch zulegen. Man hat ja schließlich selten SFF-8643 zu SATA Adapterkabel rumliegen und dem controller sind sie natürlich auch nicht beigelegt.
Ich habe mich für Kabel mit abgewinkelten SATA Stecker entschieden. Anders hätte der Deckel vom Gehäuse nicht mehr drauf gepasst. Diese sind von Adaptec und haben zusammen um die 30€ gekostet. Auch wunderbar, dass die Kabel so schön dünn sind! denn wären sie das nicht, hätte ich ein Problem mit dem verlegen gehabt.
Ahja, eine kleine Erweiterung auf 8GB RAM war nötig. Aber auch das hält sich bei derzeitigen Preisen in Grenzen. Natürlich auch Hynix ECC, genau wie der Riegel der schon von Hause aus drin ist.
Ich habe bestimmt auch noch das ein oder andere Vergessen. Vielleicht noch was zum Stromverbrauch?
Leerlauf: Max. 40 Watt (PERC schaltet Laufwerke nach 30min. aus)
Leerlauf mit Aktiven Platten: 80 Watt.
Spitze beim einschalten: rund 160 Watt.
Beim mäßigen arbeiten um rund 110 Watt.
Das OS ist auf der am boden angeklebten Samsung Pro SSD installiert (256 GiB).
Das VD hat eine GPT Partition die in XFS formatiert ist.
Es Läuft Fedora und Windows 10.
Geplant ist, dass Fedora mittels Xen Windows 10 Virtualisiert. Intel IGD Passthrough funktioniert zwar gut mit kleinen Einschränkungen, aber scheitert leider an 3D, da der Hypervisor nicht auf einige 3D Register des IGD zugreifen kann. Schwarzer Bildschirm in dem Moment!
Also muss der Spieß anderdrum gedreht werden: Windows virtualisiert Fedora! Dann ist kein IGD Passthrough mehr nötig und unter Windows ist auch kein PCI Passthrough möglich, aber man kann Physische Festplattenlaufwerke an VMs weitergeben. Geht in meinem Fall ganz gut, weil ich das VD nur als Datengrab und nicht für das OS benutze.
Aber mit Fedora 24 wird das vielleicht was, denn QEMU kann in der aktuellen Version angeblich IGD Passthrough. Da ich nicht patchen will, warte ich. Bin gespannt!
Seq. Schreiben:
Eine Blu Ray von der SSD auf das VD kopieren: 480MB/s
Dazu muss man vielleicht wissen: Stripe größe sind 512kB, eben weil ich den Speicher fast ausschließlich zum ablegen von Blu Ray und DVD Images benötige.
Wichtigste Info zum Schluss:
Nettokapazität: 38,2TB
PS: Passt auf den blauen USB-Front-Panel Stecker am Mainboard auf! Dieser hat ein Metalklipp der sich leicht lösen kann und in meinem Fall, da der PC auf dem Tisch lag, auf das Mainboard gefallen ist (ein hochfrequentes Pfeifen, ein "Puff" und die Kurzschlussabschaltung folgte promt).
Es ist bereits mein zweites Mainboard welches mir Dell glücklicherweise und sehr sehr Schnell gewechselt hat (richtig, Dell, nicht ich!)
Danke fürs Lesen,
Fragen? Irgendwelche Spitzen oder Tipps?
UPDATE: Auf Nachfrage hin hab ich den code für den STM32 auf GitHub veröffentlicht:
https://github.com/sh3bang/dell_t20_fancontrol
Zuletzt bearbeitet: