Hi, ich besitze das Schwestermodell des XPS 15, das Precision 5510. Da die Geräte bis auf die Grafikkarte identisch sind, schreibe ich mal kurz meinen Senf dazu.
Mein Gerät verfügt über den Xeon E3 Prozessor, als Grafikkarte kommt die Quadro M1000M zum Einsatz, was die beiden einzigen Unterschiede zu den XPS Versionen sein sollten. Den Speicher habe ich selber auf 32 GB aufgerüstet und auch eine eigene Festplatte eingebaut. Die von mir verwendete Samsung 950 Pro NVME PCIe SSD 512 GB verursachte gleich zu Beginn ein bis jetzt nicht zu lösendes Problem. Und zwar lässt sich mit der aktuellen BIOS Version 01.01.19, mit der ich das Gerät geliefert bekommen habe, kein Windows 7 auf dieser SSD installieren. Nach vielen Versuchen, auch mit einer älteren BIOS Version habe ich es aufgegeben und arbeite mit Windows 10.
Windows 10 verursacht bei mir aber auch Probleme. Mein Systemstart liegt bei 42 Sekunden (ohne irgendwelche installierten Programme), das auf der vorinstallierten HDD Windows 7 startet in 37 Sekunden. Laut Einträgen aus dem Owners Thread aus dem bereits verlinkten Forum sollte der Systemstart auf der Samsung SSD unter 20 Sekunden betragen. Aber damit habe ich mich derzeit abgefunden, ist ja nicht wirklich tragisch. Der Start aus dem Schlafmodus benötigt allerdings nur 1-2 Sekunden. Weit störender waren die ständigen Bluescreens, mit denen ich von Beginn an zu kämpfen hatte. Speziell Autocad 2016 endetet sehr häufig im Absturz. Seit ich die Samsung NVME Treibt erneut installiert habe (hatte ich zunächst vor allen Treibern getan), scheint das System stabil zu laufen.
Außer der benötigten Treiber habe ich keine Dell Software installiert, den Bildschirm kann man auch anderweitig kalibrieren, die Dell Software ist in der Tat ein Akkufresser.
Ich habe kein 4k Display, da ich unter anderem noch die Adobe CS6 Suite nutze und diese unter hohen Auflösungen nicht nutzbar ist. Zudem mag ich keine spiegelnden Displays. Das matte Full HD Display verfügt zwar nicht über einen ganz so großen Farbraum wie das 4k Display aber ein angenehmes Arbeiten war mir dann doch lieber.
Mit diesem Display und dem kleinen Akku beträgt meine durchschnittliche Akkulaufzeit 5:55:39 Stunden. Displayhelligkeit ist meist auf 40 oder 50 Prozent eingestellt, abends auf 30 und bei starker Helligkeit auch mal auf 70. Drunter ist mir zu dunkel und drüber eigentlich immer zu hell, außer im Betrieb draußen, da nutze ich auch mal 100 Prozent. Den Stromsparmodus nutze ich immer dann, wenn ich nur Internet, Office und Musik laufen habe. In diesem Szenario komme ich durchaus auf über 7 Stunden. Arbeite ich mit anderen Programmen, ist diese nicht aktiv. Als Test habe ich eine Autocad Session (nur 2d) im Akkumodus mit 40 Prozent Helligkeit durchgeführt und konnte das Gerät 4:50:31 Stunden nutzen. Eigentlich wollte ich mir noch den großen Akku holen, aber mir reicht diese Laufzeit eigentlich völlig aus.
Unter dem Flackern leidet mein Display auch, allerdings in der Tat nur bei der niedrigsten Helligkeitsstufe, die meiner Meinung nach auch unter der Bettdecke zu dunkel ist. Bei der zweitniedrigsten Stufe bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ein Flackern zu sehen ist oder mir das nur so vorkommt, weil ich es erwarte. Bei allen Stufen darüber flackert nichts.
Zum Thema Throttling, ja das tut das System bei Überlastung laut den Testseiten, die man so findet. Aber im reellen Arbeitsszenario komme ich nicht an diesen Punkt. Selbst wenn ich beispielsweise Autocad, Photoshop, Indesign und Cinema 4d parallel geöffnet habe, kann ich ja eigentlich meist nur in einem Programm wirklich arbeiten. Und dabei habe ich bisher noch nicht geschafft, das System soweit auszureizen, dass der Prozessor wirklich throttelt. Rendern lasse ich das Notebook allerdings nicht.
Meine Lüftersteuerung funktioniert tadellos. Im Officemodus im Akkubetrieb läuft der Lüfter eigentlich nicht an, im Stromsparmodus definitiv nie. Bei intensiven Arbeiten läuft er, aber meinem Empfinden nach sehr ruhig und mit einer niedrigen Frequenz. Ich bin sehr empfindlich, was die Lautstärke eines Notebooks angeht. Wird ein Kabel zum Laden des Akkus angeschlossen, geht auch bei mir der Lüfter nach ca. 5 Minuten an, allerdings nach ca. 15 Minuten auch wieder aus und meldet sich bei normalem Weiterarbeiten nicht mehr. Auch dabei würde ich sagen, ist das die niedrigste Stufe der Lüfter und kaum störend. In einer Arbeitsumgebung am Tag (Büro, vorbeifahrende Autos, Uni) ist er in dieser Stufe nicht wahrnehmbar. Das Anschließen eines Monitors über HDMI oder eines USB Gerätes sorgt nicht für das Anspringen der Lüfter.
Was ein Spulenfiepen angeht, muss ich sagen, dass mein Prozessor nicht fiept aber beim Scrollen ein eher ratschendes oder kratzendes Geräusch von sich gibt. Dieses ist aber nur hörbar, wenn ich mein Ohr unmittelbar auf die Tastatur lege und die Umgebung wirklich lautlos ist. Allerdings würde ich das nicht Dell anlasten, da ich kein Notebook mit einem I-Prozessor kenne, der nicht irgendwelche Geräusche von sich gibt. Mein altes Sony Vaio mit zunächst I5-540 und nach einem Mainboardwechsel mit einen I7-xxx hatte auch diese Geräuschprobleme. Der I5 fiepte leise vor sich hin und kratzte auch beim scrollen, der I7 litt mehr unter einem Quietschen. Das Thinkpad meiner Schwester fiept ebenso wie ein günstiges Lenovo sowie ein Asus meiner Freundin. Aber wie gesagt, solange das nur dann hörbar ist, wenn man sein Ohr auf das Gerät legt, stört mich das nicht weiter. Und es ist auch hochgradig subjektiv. Bei meinem Dell können weder meine Freundin noch meine Arbeitskollegen (jünger als ich) das Geräusch beim Scrollen wahrnehmen.
Als Alternative stand bei mir auch das HP zbook Studio auf dem Zettel. Allerdings beträgt der Preisunterschied in identischer Konfiguration zum Precision bereits ca. 1.000 Euro und zum XPS dementsprechend noch ein paar Euro mehr. Bei diesem Gerät berichten einige Nutzer über eine stark nachgebende Tastatur, was so weit geht, dass nebenstehende Buchstaben mitgetippt werden, auch wenn die Taste gar nicht berührt wird. Das perfekte Notebook ohne jegliche „Macke“, speziell in Bereichen, die an die Grenzen des Machbaren gehen gibt es nicht. Und solche potente Technik in dieses flache Gehäuse zu stopfen, ist so ein Grenzbereich.
Nach den ersten Problemen bin ich mittlerweile sehr zufrieden mit meiner Entscheidung und dem Dell Precision. Mehr Leistung als ich brauche, lange Akkulaufzeit (subjektive Einschätzung, auch 7 Stunden Officebetrieb werden vielen noch zu kurz sein), erstklassige Verarbeitung und meist lautloser oder leiser Betrieb in einem der schicksten Notebookgehäuse, die ich je gesehen habe, machen das Gerät derzeit für mich zum perfekten Begleiter im Arbeitsalltag.
Ich hoffe, mein persönlicher Eindruck hilft etwas weiter, auch wenn nicht XPS auf meinem Gerät steht.