Neues Thema: Matomo
Ich habe (als nicht-Fach-ITler) schon ein paar ganz gute Erklärungen gelesen, was da geht (IP-Adresse Byte-weise zu nullen, Cookies ja/nein), aber ich habe eine ganz andere Frage dazu....
(Ergänzung: Das ist ein Analyse-Tool für websites, ähnlich zu google analytics. Matomo kann man allerdings selber hosten und (mit den richtigen Einstellungen) ist es durchaus datenschutzfreundlich zu verwenden. Es gibt dann Auswertungsinfos in einem Dashboard aufbereitet, wo man bspw. Statistiken wie die Anzahl und Herkunft der Zugriffe sehen kann.)
Mich beschäftigen verschiedene Konstellationsmöglichkeiten: Wenn jemand extern für uns einen exklusiven Dienst nach unseren Vorgaben bereitstellt/hostet (also als Auftragsverarbeiter) bzw. wir einen allgemein angebotenen Dienst nutzen, den wir nur zu einem Teil nach unseren Wünschen beinflussen können (gemeinsame Verantwortung?), wie sieht es denn dann jeweils mit Matomo aus?
(Der Betreuer auf unserer Seite befindet sich gerade in Klärung mit dem Anbieter (also unserem Auftragnehmer), vielleicht kann ich das demnächst noch etwas konkretisieren.)
Matomo wird aus meiner/unserer Sicht anscheinend extern gehostet (entweder bei matomo in der Cloud oder direkt bei unserem Auftragnehmer), wir haben einen Zugang zum Dashboard und den Analyse-Tools. Jetzt stellte sich eher zufällig heraus, dass alle IP-Adressen (entgegen den Angaben in der Datenschutzerklärung) dauerhaft gespeichert werden.
Das soll/muss natürlich abgestellt werden - aber wenn wir das gar nicht selber so konfigurieren können, sondern da auf den Auftragnehmer vertrauen müssen, bzw. der Auftragnehmer Matomo evtl. für viele Kunden in einer einheitlichen Art und Weise bereitstellt, dann sind wir doch nicht verantwortlich dafür, oder? Das ist alleiniges Business des Anbieters, unabhängig von unserer Beziehung dazu, oder?
Der Anbieter sagt "hier könnt Ihr auch mit matomo reinschauen wie das so läuft", aber wir haben gar nicht die Vorgaben dafür gemacht und wir haben Matomo auch nicht wirklich beauftragt, das ist einfach Teil des Angebots, also nutzen wir nur einen Dienst, bei dem andere über Zwecke und Mittel entscheiden. Nach meinem Verständnis hört unsere Verantwortung für den eigentlichen Dienst (für den wir zumindest zum Teil über Zwecke und Mittel entscheiden) dort auf - oder wie seht Ihr das?
Je nachdem wie die sich da jetzt anstellen, könnte man ja mal mit sanftem Druck nachfragen, was die zuständige Datenschutzaufsicht wohl davon hält....
Ich hab nämlich keinen Bock auf "jaja, haben wir jetzt abgestellt", aber im Hintergrund speichern die alles fleißig weiter und geben uns nur noch oberflächlich maskierte IP-Werte weiter - jedenfalls will ich mir nicht den Schuh für sowas anziehen müssen.
Nachtrag: Den ct-Datenschutzpodcast höre ich und das hier hab ich mir auch schon angeschaut
Hier finden Sie die aktualisierten FAQ.
www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de