Half Retro PC
Hallo liebes Hardwareluxx Team und alle Besucher!
Wie bereits in meinem letzten großen Beitrag in diesem Thema angekündigt, habe ich mich bemüht ein Dual P3 System aufzutreiben.
Dieses Vorhaben ist mir gelungen und ich habe jetzt einen tollen, bis auf die Zähne aufgerüsteten Neuzugang in meiner Retro PC Sammlung. Das System ist für sein Alter und seine Technik im Herzen auf dem Stand von 1998/1999. Es basiert auf dem besten und stabilsten Chipsatz dieser Welt - dem Intel 440 BX !! Alle Erweiterungskomponenten habe ich bis zum maximal Technisch Machbaren ausgewählt und aus diesem Gamer PC Oldie eine Rakete gemacht. Selbst viele anspruchsvolle Games bis 2003 laufen auf dieser Maschine noch recht flüssig . Einfache Spiele von heute laufen auch noch.
Natürlich meine ich damit nicht Crysis *
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Es ist eher ein "Half Retro" PC, da fast nur die Herzstücke wie MB, CPUs und RAM aus der Zeit bis 2000 stammen. Alles andere Stammt aus den 2000er'n bis heute. Das Gehäuse ist auch neu.
PC Nr. 5)
Der Rechner besteht aus folgenden Komponenten:
Vor dem Jahr 2000:
Mainboard von Gigabyte: GA-686BXD mit Intel 440BX Chipsatz, AGP 2x, P-ATA33, USB 1.1, Dual Slot 1, 4x SD-RAM (PC100), 100 Mhz FSB, 5x PCI, 2x ISA
CPU: 2x Intel Pentium 3, 700 Mhz (Coppermine Serie)
CD-Brenner: IDE, P/IO Mode 4, 4x Schreiben (CD-R)
Sound: Creative Soundblaster Live 1024 PCI
Jetzt alles was Nachgerüstet wurde (Baujahr nach 2000)
Gehäuse & Netzteil: Qvision ATX Miditower QV-830SB (Silberfarben) mit 420 Watt Netzteil (+12 V, 19 A, das schickt für die Kiste)
Grafikkarte: NVIDIA Geforce 4 Ti 4400, AGP 4x (@iBX440 auf 2x), 128 MB DDR RAM
HDD: Hitachi Deskstar, 500 GB (SATA2 @ SATA 150 PCI Controller, 7200 UPM, 16 MB Cache)
Gehäuselüfter: Xilence 80mm mit Blauer Beleuchtung
DVD-LW: No Name 16x P-ATA33 DVD-Rom
Floppy: 1,44 MB Standard
Netzwerk: Realtek 8139 (100 Mbit)
Meine Konfiguration funktioniert einwandfrei und die Einrichtung verlief ohne Probleme. Das Bios der Platine wurde auf die Version 2.0 upgedatet um einigen Problemen in der 1 GB Ram Adressierung vorzubeugen. Auch kann das Bios danach mit Festplatten bis 127 GB umgehen. Es gibt jedoch das Manko, das ich zwar neuere und grössere HDD's anschliessen kann, die durch den BX Chipsatz sehr limitierte Geschwindigkeit von nur 33MB/sek ein wenig zu wünschen übrig lässt. Gerade bei größeren und schnelleren Festplatten wird damit die IDE-Schnittstelle zum Nadelöhr. Tests mit meiner Excelstor Jupiter Festplatte ergaben unter HD-Tune 31 MB /sek am BX Controller. Vergleich: In meinem Hauptsystem schafft sie unter Vista an die 90 MB/sek durch die Schnittstelle. Ich habe mir da etwas einfallen lassen. Ich habe eine ältere Maxtor HDD mit 10 GB aus der Vorratskiste geholt und die an dem Onboard P-ATA Controller angeschlossen. Auf dieser Platte ist XP installiert und sie dient nur zum Booten. Die recht schnelle Excelstor Jupiter Festplatte ist über einen genialen Kombikontroller verbunden der Serial ATA/P-ATA und USB 2.0 ineinander vereint. Leider hat der kein Bios und von daher kann man von diesem nicht Booten
(deswegen die Idee mit der Startfestplatte am Onboard Controller)
Zurück, Tests mit der Excelstore Jupiter HDD am Separaten PCI Controller ergaben für dieses System noch eine durchnschittliche Geschwindigkeit von 75 MB pro Sekunde. Das Starten und benutzen von Programmen geschieht merklich zügiger, als mit dem lahmen P-ATA33 BX Onboard IDE Controller. Der Bremst gerade moderne Festplatten unnötig aus.
Und nun zur Grafikkarte. Einige werden jetzt denken, spinnt der? Eine Geforce 4 Ti 4400 auf einem so alten Steinzeit Board?
Es ist unumstritten das ein Dual Prozessor System mit Pentium 3 und 700 Mhz diese Karte nicht auslasten kann. Das optimale Karte wäre zur damaligen Zeit wohl eine Geforce 2 GTS gewesen. Da aber Wirtschaftliche Aspekte aufgrund des Alters keine Rolle mehr Spielen, habe ich natürlich die beste Karte genommen die ich für wenig Geld heutzutage bekomme. Damals wäre es eine Kosten/Nutzen Frage gewesen. Eine Geforce 2 Karte bekomme ich bei Online Auktionen für sage mal 5,00 €. Eine Geforce 4 kostet auch nicht viel mehr, habe für die Ti 4400 mit 128 MB DDR Ram, 10,00 € bei Ebay hingelegt. Also warum noch Geforce 2 kaufen, wenn ich auch fürs fast gleiche Geld eine 4 bekomme!?! Normal wollte ich eigentlich eine FX5200 kaufen die gibts neu mit Garantie schon billig zu kaufen und das wäre besser gewesen als eine Geforce 2 GTS die nur DirectX 7 kann. Leider muss man bedenken, das der Intel BX nur AGP 1.0 unterstützt und 3,3 Volt bereit stellt. Stecke ich nun eine neuere AGP 8x Karte in den AGP 2x rein, kann mir die Karte und das Board abrauchen. Die offiziell letzte Karten, die noch AGP 2x unterstützen, ist ein Teil der Geforce 4 Serie.
Naja 2ter Grund ist auch das ich ja jedes Fitzelchen an Leistung aus dem Kasten rausholen möchte.
Auffällig finde ich noch die gewählte Speicherbestückung von immerhin 1 GB RAM. Die Platine besitzt 4 RAM Sockel und erlaubt bis 1 GB. Solche Mengen wären damals unvorstellbar gewesen. 1999 waren die meisten Systeme mit mageren 64 - 128 MB ausgestattet. Bei teureren System hatte man auch mal 256 MB, aber die kosteten auch Entsprechend. Der einzigste Nachteil bei solchen Grössen ist natürlich der Flaschenhals Speicherbus, der beim BX nur mit 100 Mhz taktet um erstmal 1 GB zu füllen.
Der Rechner hat noch eine alt ehrwürdige Soundblaster Live Player 1024 PCI Soundkarte, das war meine erste PCI Soundkarte und ich erinnere mich noch gut wie begeistert ich von EAX war. Vorher hatte ich meistens nur 16bit Standard ISA Soundkarten die man in Sachen Klang nie mit der Live vergleichen konnte.
Damit der Rechner genug Strom bekommt habe ich ein Gehäuse mit Netzeil gekauft welches vollkommen ausreicht. 420 Watt sind gut gehalten für ein Dual Prozessor System der damaligen Zeit und der Geforce 4 Ti 4400.
Anosnten hat der Rechner nur das übliche an Standardkomponenten, die soweit nichts besonderes sind. Früher habe ich immer von einem Dual Prozessor System geträumt, jedoch waren die meist sehr teuer und dadurch das die meisten "Home User" nur Win9x/ME hatten, war es im Privaten Bereich eher unüblich. Win9x und Dual CPU das geht mal gar nicht... Und das gute alte WinNT4 und Spiele waren sowieso nicht füreinander geschaffen und Win2000 damals noch sehr teuer. Windows XP sei dank, gibts auf diese Probleme auf diesem System heute nicht mehr.
Er soll zukünftig als Spielerechner für Games der damilgen Zeit dienen (etwa 1997 - 2002).
So ich hoffe euch hat die Beschreibung gefallen, ich habe es versucht ausführlich und einfach zu schreiben. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.
Gruss, euer Chrisks
Update vom 13.02.2009: Der PC hat nun einen Serial ATA Controller bekommen und eine Hitachi Deskstar SATAII HDD mit 500 GB. Alles funktioniert einwandrei, er bootet und es gibt keinerlei Probleme. Genug Platz für alte Spieleklassiker.