Ich hab mir vor ein paar Tagen mal ein paar Hörer zum Probehören zukommen lassen.
Neben dem Philips SHP-9500 noch den IMG StageLine MD-6800, welcher auf dem HI-2050 von Takstar basieren soll.
Dazu habe ich mir sowohl den K701, sowie den Takstar HI-2050 eines Bekannten ausgeliehen, damit ich einen kleinen Vergleich anstellen konnte.
Zunächst habe ich den K701 angetestet, um zu schauen, inwiefern die anderen Hörer an dessen Klarheit und Bühne herankommen.
Der K701 ist was das angeht ja ein bisschen State of the Art. Zumindest habe ich noch keinen anderen Hörer gehört, der so analytisch und klar klingt, wie der K701.
Natürlich ist da der Vergleich alleine preislich unrealistisch, aber ich wollte mir das nicht nehmen lassen und war von einem Hörer positiv überrascht.
Vom StageLine MD-6800 war ich maßlos enttäuscht. Der ist das Geld nicht mal ansatzweise wert.
Matschige, wummernde Bässe und spitze Höhen, die in den Ohren schmerzen. Ich hätte dem allgemeinen Tenor, dass er klanglich nicht an den angeblich baugleichen Takstar HI-2050 heranreicht, glauben sollen. Mir ist unbegreiflich, was der Hersteller da aus dem guten OEM-Design gemacht hat.
Ich habe Hörer für die Hälfte des Preises gehört, die mir deutlich besser gefielen.
Dagegen klingt der Takstar min. 2 Klassen besser. Der ist insgesamt ein sehr runder, ordentlicher Hörer.
Schöne Räumlichkeit und ein für mein Empfinden sehr schönes Klangbild. Und das ohne irgendwie am Equalizer rumspielen zu müssen.
Der Tieftonbereich ist insgesamt etwas zurückgenommen - das ist für offene Hörer aber bekanntlich nichts Neues - kommt aber recht dynamisch und klar abgegrenzt rüber, da klingt nichts matschig.
So richtig tief möchte er aber nicht gehen, habe ich das Gefühl.
Grundsätzlich finde ich, dass der Hörer seinen Preis durchaus wert wäre...
...wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Denn der SHP-9500 von Philips hat es mir echt angetan. Ich hatte noch nie in meinem Leben einen so bequemen Hörer auf dem Kopf!
Vom Klang war ich "Out of the box" etwas enttäuscht, zu schwachbrüstig kam er mir rüber.
Ich habe ihn dann über Nacht etwas einspielen lassen und am nächsten Tag noch mal ausgiebig Probe gehört.
Noch immer machte er einen eher kleinlauten Eindruck. Die Höhen und Mitten waren echt stark, ich habe sowohl beim Musikhören, als auch beim Spielen Dinge gehört, die ich sonst nur beim K701 wahrnehmen konnte. Natürlich kommt er in seiner Klarheit und Bühne nicht an den K701 ran. Es stimmt aber, dass die beiden Hörer sind grundsätzlich sehr ähnlich anhören. Der K701 ist in dem Bereich halt hier und da einen Tick besser, dennoch war ich positiv überrascht, wie nah der Philips an den K701 herankommt.
Nur der Tieftonbereich wollte mich anfangs nicht so recht überzeugen. Also habe ich mal kurz den Software-Equalizer meiner ASUS Xonar U7 bemüht und siehe da: Bass!
Und wie. Nicht übertrieben, nicht wummernd, aber ein wunderschöner, kraftvoller Kickbass. So mag ich das. Kein Gematsche, sondern wunderbar abgegrenzte Schläge.
Nach dem kleinen Equalizertest war ich dann vollends überzeugt, sodass der SHP-9500 nun Einzug bei mir erhalten hat.
Ich glaube, dass ich meine vorher aufgestellte Prämisse in Hinsicht auf das Musikhören in Zukunft etwas ändern werde. Denn auch da macht der Hörer dank Equalizer eine echt gute Figur. Selbst Hip Hop lässt sich damit wunderbar hören, ohne dass man irgendwo etwas vermisst. Wie es hingegen bei basslastiger House/Dance/etc.-Musik aussieht, kann ich nicht sagen, inwiefern ein Liebhaber dieser Musikrichtungen mit dem Hörer zufrieden wäre. Mir gefällt er jedenfalls sehr.
Gruß
Gruba