[Projekt] Emulatorstation im NES-Gewand

Bassi1988

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Hallo Liebe Leute,

los ging es mit dem Projekt geistig eigentlich bereits Anfang des Jahres, als ein Freund mir begeistert von dem bald kommenden Mini-NES erzählt hatte. 60€ klingt ja auch erst mal verlockend, Design ist nett und Super Mario sowieso. Irgendwie fand ich es dann aber doch etwas popelig klein und dann noch die Tatsache, dass es ja alles nur NES und keine SNES-Spiele sind. Die NES-Titel sind mir eigentlich dann doch etwas zu "Retro".

Mit einem Raspberry kann man ja für das gleiche Geld noch weitere Systeme und Spiele emulieren. Was fehlt ist ein passendes Frontend und Gehäuse.

Da es für den Raspberry ja sogut wie alles gibt, gibt es natürlich das passende Frontend und das auch noch völlig idiotensicher als fertiges Image mit allen Emulatoren und Treibern für die unterschiedlichsten Controller. Nennt sich RetroPie: https://retropie.org.uk/

Was also fehlt ist das Gehäuse... Entweder ein NES oder ein SNES. Mein SNES habe ich zwar noch, wollte ihn aber dafür nicht schlachten. Also ging es auf die Suche nach einem brauchbaren Gehäuse für wenig Geld. Ich kann euch sagen, das ist gar nicht so einfach!

Samstag war es dann endlich soweit, ich habe ein NES ersteigert (leider für gar nicht so wenig Geld...) und damit hat das Projekt Fahrt aufgenommen.

Das hieß also einen Raspberry Pi 3 rausgekramt, Raspbian mit RetroPie installiert und fleißig getestet. Xbox 360 Gamepad und auch mein USB-Adapter für SNES-Pads funktionieren einwandfrei. Sind sie einmal konfiguriert kann man sie Problemlos abstecken und später wieder anstecken. Super Sache!

Mit Standardtakt laufen NES, SNES, PC-Engine und PS1 Spiele sehr gut. N64 leider nicht ganz so dolle. Hier müsste ich mal noch schauen, was man da noch rausholen kann.

Auch meine Ursprüngliche Überlegung ein Mini-ITX-Board in den NES zu verpflanzen kommt da wieder ins Spiel. Dann könnte man natürlich auch GC, PS2 und WII-Spiele spielen. Dann nähere ich mich aber sicher schnell wieder den 250 - 300€ für das Projekt...

Jetzt ist aber erst mal das Gehäuse dran:



Wie man sieht hat der NES auf der rechten Seite seine Cinch-Ausgänge für Bild und Ton. Da diese nicht mehr benötigt werden, werde ich das Gehäuse hier cleanen. Ich vermute stark dass der NES aus ABS ist, falls ja werde ich einfach ein Stück ABS einschweißen und verspachteln. Das Gleiche wird an den Anschlüssen an der Rückseite gemacht. Hier soll Später nur noch eine C8-Eurobuchse für den Strom, eine HDMI-Buchse und eventuell eine RJ45 Buchse zu sehen sein. USB möchte ich über die originalen Controllerbuchsen nach außen führen und mir ein entsprechendes Adapterkabel bauen.

Eventuell auch zwei weitere Buchsen hinter den Cartridgeslot-Deckel, oder das so beibehalten und eine Cartridge als Blutooth-Tastatur umfunktionieren. Habe ich auf Youtube gesehen und fand ich klasse, leider finde ich keine so kleine Tastatur. Irgendwer eine Idee? Auch was die Farben des SNES angeht bräuchte ich Hilfe...Hat jemand zufällig eine RAL-Karte und ein NES und könnte mal vergleichen? Ein weiteres Problem ist der Schriftzug. Wie könnte man den nach einer Neulackierung wieder anbringen? Jemand Erfahrung mit sowas? Klick mich!

Grüße

Sebastian
 
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Hi und danke für deinen Tip!
Mir geht's hier aber in erster Linie ums Basteln, weniger um ein fertiges Gerät ;)


Ich habe heute mit dem Gehäuse angefangen. Heute Morgen kam des NES. Die Verpackung war ebaytypisch erstklassig. Seht am besten selbst:



Das NES war komplett ohne irgendwelche Polsterung in einem Schuhkarton verpackt


Natürlich blieb das nicht ohne Folgen:





Da der Allgemeinzustand aber sowieso eine Neulackierung unumgänglich machte eigentlich nicht so schlimm.



Die Abdeckung am Boden fehlte auch...

Jetzt konnte ich auch ohne schlechtes Gewissen größere Umbauten am Gehäuse durchführen.

Also in den Keller mit dem Ding und nochmals Inspiziert. Zumindest an der Klappe ist nichts abgebrochen...





Hier sieht man alle Anschlüsse des NES. Im Jahr 2016 alle ziemlich unbrauchbar und warum eigentlich an der Seite???





Der Blick ins Gehäuse offenbarte, dass ich sogar mit dem Raspberry ein Platzbroblem bekommen würde, wenn ich die Cartridge-Mechanik beibehalten wollte. Da ich das auf jeden Fall wollte, musste die Vertiefung am Boden weg!
In der Hoffnung dass das dem Gehäuse nicht völlig die Stabilität nimmt, trennte ich also mit einem Dremel alles raus was störte. Anschließend wurde mit einem Lötkolben das ausgetrennte Stück wieder eingeschmolzen. Versuche mit etwas alten Reststücken ergaben dann auch dass es tatsächlich ABS ist.



Weiter ging es mit den Anschlüssen an der Seite. Diese wurden mit einem Stück aus dem Boden verschlossen und das Loch am Boden dann mit einem alten Stück ABS. Es lebe das Thermoplast!





Kurze Anprobe...



Uuuund innen grob geschliffen. Mehr werde ich hier vermutlich nicht schleifen um dem Ganzen nicht die Stabilität zu nehmen. So hält es sehr gut!





Außen wurde natürlich richtig geschliffen. Alle Vertiefungen werden morgen mit Softspachtel aufgefüllt und beigeschliffen.



Hier noch ein Bild der Anschlüsse auf der Rückseite. Ich habe die Aussparung für Anschlüsse um ca 1/3 vergrößert und die alten Löcher verschlossen. Morgen werden neue Löcher für Strom, HDMI, RJ45 und einem Schalter gemacht.

Soweit zum aktuellen Stand...
 
Bin momentan am Spachteln und am Schleifen... Meint größerer Ausschnitt für die Anschlüsse ist natürlich nicht ganz so einfach umzusetzen. Da werde ich noch ein paar Runden Spachteln müssen bis das zufriedenstellend ist.



Ich hasse Ecken zu schleifen... Ist ja aber auch die erste Runde...



...










Selbst mit dem Raspberry wird es ganz schön eng im Gehäuse, da der Cartridgeslot wirklich viel Platz wegnimmt. Dazu ist noch das HDMI-Kabel ziemlich unflexibel.

Eigentlich wollte ich den Cartridge-Slot ja nur für die Fernbedienung erhalten. Mir kam jetzt aber die Idee für jedes System eine Cartridge zu nutzen. Soll heißen, dass ich in eine originale Cartridge einen USB-Stick einbaue und den elektrisch über die Kontakte der Cartridge nach außen führe.Ist witzig und hat sogar noch einen Vorteil: Die Savegames werden dann direkt auf der Cartridge gespeichert. Sollte sich die SD-Karte also man zerschießen, oder ich will auf eine neue Version undaten, bleiben meine Savegames erhalten.
 
Weiter geht's:



Mein erweitertes Anschlussfeld bietet Platz für HDMI, LAN, Strom und einen Schalter um das Gerät komplett vom Strom zu trennen.



Grundierung ist mal drauf, man sieht aber, dass ich da nochmal ran muss. Eventuell werde ich die Strombuchse mit dem Gehäuse verspachteln.

Zuerst aber mal zu den Innereien meines NES:



Um die Platzverhältnisse besser einschätzen zu können wollte ich mal alles ins Gehäuse packten. Das ist das Ergebnis. Der Raspberry ist übrigens auf originalen Befestigungspunkten des Mainbords verschraubt, die ich wieder "eingeschmolzen" habe. Netzteil muss auf jeden Fall da nach links und wird natürlich noch VDE-Konform (oder zumindest etwas sicherer) angeschlossen. Das ist jetzt mal nur für den Versuch. Auch die Anschlüsse sollen später geschraubt und nicht per Heißkleber befestigt werden.

Dann habe ich mich mal noch um die Schalter an der Front gekümmert. Der Einschalter wurde zum Taster umfunktioniert, die LED hat einen Vorwiderstand bekommen. Zusätzlich wurden noch Pullup-Widerstände eingelötet, um die Taster später am Raspberry nutzen zu können. Ein Taster wird zum Starten und Herunterfahren, mit dem anderen soll man das Spiel verlassen können. Darum kümmere ich mich jetzt gleich mal.
 
Sehr schönes Projekt, bitte weiter so! Super Bilder und bisher tadellos umgesetzt :bigok:
 
Würde sowas als aktuelle Konsole verkauft werden, würde ich sie wahrscheinlich kaufen. :)
 
Danke euch! Soll ich schon mal alles für die Massenproduktion vorbereiten? :d

Gestern Abend habe ich dann die Taster zum Laufen bekommen. Softwaremäßig war das jetzt mit Abstand der aufwendigste Teil, da sowas beim Raspberry eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Der Taster wird an die GPIO Pins angeschlossen. Wenn er gedrückt wird, wird der Konsolenbefehl "shutdown now" gesendet und damit den Raspberry ordnungsgemäß heruntergefahren. Drückt man ihn erneut fährt der Raspberry wieder hoch. Eben so wie an eine normalen PC... Einfach vom Strom Trennen mag der Raspberry gar nicht, da zerschießt man sich ganz schnell mal die SD-Karte. Die LED an der Front ist jetzt übrigens an sobald das Betriebssystem läuft. Vielleicht werde ich sie durch eine Duo-Led ersetzen, damit sie auch im Standby leuchtet.

Dann habe ich noch etwas die Emulatoreinstelllungen laut einer Internetquelle angepasst um das Inputlag zu minimieren, das Ergebnis ist wirklich sehr gut. Selbst mit dem Bluetooth-Controller ist so gut wie kein Inputlag zu spüren. Und nochmals: Wenn jemand ein Gamepad für Retro-Spiele sucht: Kaufen, kaufen, kaufen, das ding ist hervorragend!

Heute mache ich mich mal an meinen Cardridge-Usb-Mod.
 
Hey Luxxer,

diese Projekt hier, hat mich dazu animiert, mich hier auch anzumelden.

Schönes Ding, allerdings (für mich) viel zu umständlich umgesetzt.
Anbei mal ein Bild wie ich mein NES umgebaut habe.

Mir war besonders wichtig das mein NES so Original wie möglich aussieht (zumindest von vorne).
Power ON und Reset funktionieren natürlich auch.

Als OS dient hier nicht Retropie sondern Recallbox weil diese vor ein Paar monaten noch performanter war und N64 / PS1 flüssig abspielt.

20161027_101831.jpg

Mein Pii kann ich ruckzuck aus dem NES ausbauen & habe somit auch eine "Transportable" Konsole.


Falls interesse besteht kann ich gerne weitere (bessere) Bilder machen.

Also, reingehauen.

Gruß
Meleena
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, mir geht es bei solchen Projekten meistens gerade um die Umsetzung. Natürlich dauert es dann auch immer etwas länger, genau wie hier jetzt wieder. Letzte Woche habe ich dann endlich mal wieder etwas Zeit für das Projekt gefunden.

Eigentlich hatte ich mir ja geschworen nichts mehr selbst zu lackieren, aber machen Lassen würde das Budget sprengen...

Also erst mal alles mit Silikonentferner abgerieben, dann mit 400er geschliffen und anschließend nochmal mit dem Silikonentferner drüber. Dann die Grundierung und über Nacht trocknen lassen und am nächsten Morgen dann wieder mit Silikonentferner behandelt, anschließend mit 600er geschliffen und dann wieder Silikonentferner und mit dem Swiffer drüber. Dafür dass ich drausen im Wind lackiert habe ist das Ergebnis ok.

Dann ging es mit dem Umbau der Controller-Ports auf USB weiter. Nächster Schritt ist es dann in einen NES-Controller ein USB-Hub einzubauen um den Port dann sinnvoll nutzen zu können.

Anschließend ging es der Cartridge an den Kragen. Zwei ICs auf der Platine kamen raus und dafür eine USB-Buchser rein. Hier kann man jetzt einen USB-Stick einstecken und über den "gemodderten" Cartridge-Slot nutzen. Mein Plan ist es jetzt für jedes System eine eigene Cartridge zu nutzen. Die Erste ist für Snes-Games.

Leider habe ich vergessen den Power- und den Restbutton zu lackieren.
 

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Weiter gehts!

Heute habe ich mit der Tastatur begonnen. Da man manchmal zur Konfiguration von Retropie eine Tastatur benötigt, habe ich beschlossen eine kleine Bluetooth-Tastatur in eine Cartridge einzubauen. Diesmal wird die Tastatur mit Hilfe von Glasfasern und Harz mit dem Kunststoff der Cartridge "verheiratet", da ich mit dem Lötkolben das Gehäuseteil der Tastatur wahrscheinlich verformt hätte.

Also erstmal grob ausschneiden und dann mit Heißkleber fixieren. Anschließend sorgfältig abkleben, damit kein Harz in die Aussparung für die Tasten läuft und die erste Schicht Harz und Glasfsern drauf. Geladen wird die Tastaur natürlich im Slot des NES. Hier werde ich noch zwei weitere Pins des Slots mit Dauerstrom aus dem Netzteil verbinden, damit die Tastatur auch bei ausgeschalteter Konsole läd.
 

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Fast fertig!
 

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Gefällt mir sehr gut. Die Umsetzung und die Ideen sind echt gelungen.

Ich bin auch am überlegen, ob ich mir etwas ähnliches mit AMD E1 baue. Bin mir nur über das OS noch nicht schlüssig bzw. muss ich auch mal gucken, was ich auf dem Flohmarkt für eine Konsole am günstigsten bekomme :d
 
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