[Kaufberatung] Endlich Homeserver! Gut geplant ist halb gefrickelt?

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Tach in die Runde!

Ich klinke mich mal hier ein, weil ich mich grade nicht mehr halten konnte und 8x8TB HDDs für einen ziemlich günstigen Preis erstanden habe. Seit Jahren habe ich Platzprobleme, das sollte sich nun erstmal erledigt haben. Ich nehme diesen Storagesegen als Anlass mir ein Homelab aufzubauen, beziehungsweise meine existierenden Spielereien neu zu ordnen. Das kann hier eventuell etwas ausufern, weil ich gerne Sachen durchplane und aufschreibe, aber vielleicht hilft es ja auch anderen Menschen. Ich würde sehr gerne euer Feedback zu meinem Konzept hören, sowie ein, zwei, drei ... Anfänger*innenfragen stellen.

Bisheriger Netzwerkaufbau:

Es existieren:
- 1x AVM FB als Modem + WiFi

- 1x RP1 mit Pi-Hole als DNS und DHCP – Server
- 1x RP2 als VPN Server
- 1x RP3 mit Kodi als HTPC am Fernseher
- 2x RP0 als Musikstreamingclients an Stereoanlagen

- 1x Lenovo T420s als Arbeitslaptop
- 1x ‘alter’ Desktop als Rechner für alles mit etwas älterer Hardware (i5 2500K, AMD 7850HD, 6xHDDs) - ‘NAS’, diverse OS-Vms für Patch Management (muss aktuelle Windows und Debianimages vorhalten/konfigurieren/deployen), Docker-Spielereien, Backups (+ externe HDDs)
- Smartphones, Tablets

- 3x Root-Server bei Netcup für Webdienste, eine Nextcloud (die muss da weg), verschlüsselte Off-Site Backups der wichtigsten Daten.

Bereits gekaufte Erweiterungen:
- 1x Buffalo Technology BS-MP2008-EU 8-Port 10gbs Switch zum Lernen von managed Switches (VLANs etc)
- 1x AVM FB 4040 → OpenWRT (als Ersatz für RP1 und RP2, also DNS, DHCP, VPN, sowie Firewall)

Geplanter Netzwerkaufbau;

Ich möchte nun alle Dienste von den Clients und den Webservern so gut es geht auf Server im eigenen Netzwerk verlagern. Hintergrund ist zum Einen, dass ich mich beruflich immer mehr in Richtung Sysadmin entwickle und noch ca. 10000 Dinge lernen muss, und zum Anderen, weil es mir Spaß bereitet die Netzwerke meiner Kund*innen daheim zu testen und zu optimieren.

Server:
- Virtualisierungshost mit ESXi, Proxmox oder gar SmartOS, wobei ich zu Proxmox tendiere. OS-Tests, Automatisierung, Monitoring, Inventarisierung, Spielereien.
- Storageserver mit ZFS, zum einen als NAS für (Media)Streaming, zum anderen als Backupserver (bisher nutze ich borgbackup).
- Netzwerkdienste – ich würde bspw. gerne mal einen TOR-Node betreiben, eine PKI einrichten, etc.pp.

Grundsätzliche Fragen:

1) Wieviele Devices?
Die alte Regel, nachdem die guten Virtualisierungsserver wie Hyper-V, ESXi oder Proxmox keine vollwertigen Storagserver sind und die guten ZFS Storageserver mäßige Virtualisierer sind, gilt nach wie vor im Vergleich zu den jeweiligen Top-Spezialisten.
Dieses Problem treibt mich seit Beginn meiner Recherche umher. Natürlich fände ich es perfekt mir einen Homeserver hinzustellen und darauf alles gleichzeitig laufen zu lassen. Davon wird aber häufig abgeraten. Für wie sinnvoll erachtet ihr die Aufteilung der Dienste auf eigene Geräte? Und wenn man aufteilt, wie stark? Eigenes NAS, eigener Backupserver, eigenes Storage für die Virtualisierung, etc.?

2) Wie nutze ich am besten meine HDDs?
Meine bisherige Lösung war ein RAID1 aus 2x8TB, sowie eine 8TB ext. als monatliches Backup des RAIDs, alles nicht im Server, sondern auf meinem Desktop. Dazu kommen noch ca. 6TB halbwegs redundant gesicherte Daten auf verteilten Platten, sowie Backups der anderen Clients (Laptop, Raspis, Smartphones).

Jetzt habe ich 11x8TB als Storage und dachte prinzipiell an ein 10er RAIDZ2 single vdev auf dem NAS. Problem wäre dann wieder ein Backup davon, sowie die unterschiedlichen Aussagen zum RAIDZ vs Mirror, siehe zB ZFS: You should use mirror vdevs, not RAIDZ. JRS Systems: the blog - ist wohl eine Frage der Priorisierung von Capacity oder Performance. Wenn ich das richtig sehe, kann ich beim RAIDZ 75% der Capacity nutzen, aber Probleme bei random IOPS kriegen, andererseits kriege ich mit Mirroring nur 50%, dafür aber bessere Performance. Außerdem die leichtere Erweiterbarkeit bei Mirrors, wobei ich bei ca. 40 TB erstmal keinen Bedarf sehe.

3) Welche OS(s)?
Prinzipiell dachte ich an FreeNAS. Napp-it habe ich nun hier im Forum durch den amazing gea kennen gelernt und wäre dem auch nicht abgeneigt. Habe keine Erfahrung mit Solaris/BSD Systemen, aber bin ganz heiß drauf sie zu lernen. Ein bisschen risky ist das natürlich dennoch, da ich mit einem OMV/Debian wesentlich erfahrener wäre – aber hey, wird schon klappen, Ressourcen sind ja überall verfügbar.

Beim Hypervisor hatte ich kurze Anwandlungen, ob ich nicht mal SmartOS ausprobieren soll, aber vielleicht teste ich das erstmal auf irgendeiner ausrangierten Hardware. Proxmox finde ich am sympathischsten wg Open Source und großer Community, ESXi benutze ich dagegen im Arbeitsalltag. Xen?

4) Welche Hardware?
Mir wurde im Marktplatz ein Bundle aus Supermicro X9SCM-IIF + Intel Xeon E3 1220v2 + 2x 8GB Kingston DDR3-1600 ECC + LSI 9260-8i angeboten, was in meinen Augen ein durchaus akzeptables Einstiegsset zum Lernen darstellt. Seht ihr das auch so, oder ist die CPU sofort wieder überfordert? RAM würde ich, denke ich, direkt auf 32 – 64GB erweitern. Hier muss ich noch klären welches Case sich für 10 HDDs + 1-2 SSDs anbieten würde.

Prinzipiell bin ich bereit für den ganzen Spaß Geld auf den Tisch zu legen, aber muss ja vielleicht nicht sein – ein neuer Gamingrechner wäre nämlich auch was feines und lange überfällig.
Ich hoffe mein Post ist einigermaßen strukturiert und nicht komplett noobig. Ich freue mich über die Diskussion mit den alten Hasen hier, die letzten Tage der Recherche hier im Forum, bei FreeNAS und Servethehome haben mir sehr viel Freude bereitet, aber gleichzeitig gezeigt, wie wenig man weiß.
 
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1. Proxmox - ZFS - und shares durchreichen (via CT oder direkt), klar wäre getrennt an sich besser, bringt aber auch mehr Kosten(HW)+laufende Kosten(Strom) mit sich. Bei nem Homelab finde ich kann man das gut auf einer Kiste managen. Nen Router (pfsense) wäre allerdings was, was ich persönlich nie virtualisieren/konsolidieren würde.
3. Proxmox again, Debian drunter sehr brauchbar, kannst dich darunter in VMs mit den ganzen BSD und co austoben und Fuss fassen.
4. Die HW an sich langt allerdings sind 16GB nichts für VMs + ZFS, womit das nächste Problem ansteht, das Board nimmt max. 32GB.
 
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Wenn du im Arbeitsalltag ESXi nimmst, würde ich auch privat diesen nehmen.Da du ja auch gerne die Systeme der Kunden mal abbilden möchtest, kann es schwer werden, wenn du ESXi spezifische Features bei den Kunden implementieren möchtest, und diese aber auch gerne testen möchtest.

z.B Fallen mir da vSphere Cluster ein etc. Im ESXi kannst du weitere ESXi virtualisieren und dank vCenter auch Cluster bilden.Ich weiß mangels Erfahrung nicht ob nested ESXi samt vCenter auch in Proxmox möglich ist/sinnvoll sind.

Als Storage empfehle ich den Gea way of Storage.OmniOS oder Solaris direkt samt NappIt.
 
LSI-9260 ist ein Hardware-RAID-Controller, kein einfacher HBA . HW-RAID ist schlecht für ZFS.

der 9211, 9207 oder 9300 sind HBA der Wahl für ZFS. Und ihre OEM-Derivate.
 
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Danke für diese wichtigen Hinweise. Dass ich 'nur' einen HBA brauche ist ein verdammt wichtiger Hinweis, danke dafür. Mit Passthrough kann ich den HBA dann auch einfach mit den SATA-Ports am MB kombinieren und so 10 HDDs anschließen, oder?

Auch die max. 32GB sind etwas ernüchternd, ich hoffe, dass ich damit erstmal auskomme. Für einen Neukauf scheint mir grade nicht der perfekte Moment zu sein, was Verfügbarkeit der i3-Intels und Austesten der Ryzens auf Stabilität angeht.

ESXi vs Proxmox ist so ne Sache, da muss ich nochmal drüber nachdenken. Wie bereits gesagt, ist Proxmox für mich das sympathischere Produkt, aber das kann ja auch nicht das ausschlaggebende Argument sein.
 
Wenn Lautstärke keine Rolle spielt, und Stromverbrauch nebensächlich ist. Wäre evtl. ein gebrauchter Dell Poweredge (R710) eine gute Wahl, gibts quasi hinter geworfen und RAM dafuer kostet dank DDR3/registered quasi nichts, und die Kiste hat 18x Slots.

Bei Storage dann nen H200 etc
 
Das mit den onboard Sata ist immer so eine Sache - manche onboards kann man durchreichen, wenn man wohl etwas modifziert.
Oder man nutzt RDM ist aber mit SATA nur auf der Konsole möglich und nicht offiziell unterstützt (Hatte ich aber selbst eine ganze weile).

Im schlimmsten Fall machst du ein Update, un des geht nicht mehr und dein pool ist degraded oder kaputt

Ich würde mir da eher einen größeren (oder zweiten) HBA kaufen - auch wenn er etwas teurer ist.


Im Bezug zu ESXi.
 
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...oder nen Expander.
 
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