Nein, die HDDs die für Dauerbetrieb zugelassen sind, verfügen in aller Regel über die gleiche Anzahl an spezifizierten Start-Stopp Zyklen wie einfache Desktopplatten sie nicht für den Dauerbetrieb zugelassen sind, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Diese 10.000 pro Jahr findet man fast überall in den Bedienungsanleitungen von Seagate HDD, außer bei einigen Enterprise Nearline HDDs, bei der ES.2 waren es nur 250 pro Jahr. Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren, die so direkt nicht mehr oft zu finden ist, während z.B. Samsung sie früher noch offen ins Datenblatt geschrieben hat:
Die TLER bedeutet nur, dass man einstellen kann wie lange eine HDD versucht bei Problemen, vor allem wenn ein Sektor nicht mehr korrekt gelesen werden, dies doch noch zu versuchen. HW-RAID Controller warten eben in aller Regel per Default 8s auf eine Antwort einer Platte, sonst werfen sie diese als defekt aus dem RAID. Eine HDD ohne TLER (bei Seagate ERC genannt) wird aber z.B. (WD Green) 14s lang versuchen einen problematischen Sektor doch noch zu lesen, da ist das Risiko hoch das sie auf dem RAID fliegt. Die WD Red versucht es nur 7s, aber man kann die Zeit eben auch einstellen und das eine HDD TLER hat, sagt eben genau dies aus: Die Zeit ist aber Wert meist kürzer als 8s voreingestellt und obendrein auch einstellbar. Die würde also nicht aus dem RAID fliegen, weil sie dem RAID Controller vorher eine Fehlermeldung liefert (HDDs liefern entgegen dem Aberglauben einer ZFS Jünger ja keine korrupten Daten wenn sie einen Sektor nicht mehr korrekt lesen können, sondern Fehlermeldungen und bekommen dann einen schwebenden Sektor).
Daraufhin wird der RAID Controller eben die Daten aufgrund der Daten der anderen Platten, also auch der Parity (bei RAID 0 gibt es die nicht, dass ist auch eigentlich nur ein AID 0 und kein echtes RAID, da das R in RAID für Redundanz steht) rekonstruieren und den Sektor auf der Platte sofort wieder überschreiben, was den Controller der HDD dann veranlasst zu prüfen ob die "neuen" Daten korrekt gelesen werden können und wenn nicht, dann einen Reservesektor zu verwenden, auch jeden Fall aber wird der schwebenden Sektor verschwinden, weshalb Platten in RAID auch eigentlich niemals schwebende Sektoren haben.
Bei echten SAS RAIDs geht das ganze anders, da formatiert man die Platten mit 520 oder 528 Bytes pro Sektor und der Controller schreibt auf diese zusätzlichen 8 oder 16 Byte eine eigenen Prüfsumme um Lesefehler sofort selbst zu erkennen, dazu werden die HDDs dann auch so angesteuert, dass die Daten sofort ungeprüft liefern, also ggf. auch fehlerhaft, da hängt es dann alleine am RAID Controller diese Fehler zu erkennen und zu korrigieren, wenn der einen FW Bug hat und korrupte Daten weiterreicht, dann können die HDDs nichts dafür, deren eigene Fehlererkennung wird dann ja gar nicht genutzt, aber dies geht mit SATA HDDs sowieso nicht.