Erfahrungswerte Festplatten im Dauerbetrieb mit Spindown

Ob die an zu vielen Spindowns oder Load-Unload Zyklen sterben, hängt mal vor allem davon ab wie viele davon denn nun zusammenkommen. Geht die Platte alle 10s in den Unload und wacht wieder auf, ist das sich ein Risiko für die Haltbarkeit und ebenso würde ich eine HDD auch nicht alle 5 Minuten in den Standby versetzen und wieder aufwecken. Ob alle Stunde oder zweimal am Tag.... irgendwo gab es mal von Seagate eine Aussage zu einer Enterprise HDD, dass die Ausfallraten stiegt, wenn sie mehr als 250 pro Jahr einen Spinup macht.
 
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Ist das denn in dieser Zeitspanne tatsächlich relevant? Nach 4-6 Jahren sind die Platten doch in der Regel schon viel zu klein und werden abgelöst durch größere.

Klar irgendwann sind die zu klein. Wenn ich bei mir ne Platte austausch hab ich für die alte aber immer Verwendung. Z.b. als temporäre Datenablage oder einfach zum speichern irgendwelcher unwichtiger Daten. Oder einfach als zusätzliche Backupplatte für mehr Redundanzen. Hab hier noch ein paar alte 1TB Platten die schon mehr als 6Jahre und über 10000h auf dem Buckel haben. Auf denen sind einfach noch mal wichtige Daten zusätzlich gesichert. Backups kann man ja nie genügend haben.

irgendwo gab es mal von Seagate eine Aussage zu einer Enterprise HDD, dass die Ausfallraten stiegt, wenn sie mehr als 250 pro Jahr einen Spinup macht.

Ist ja interessant. 250 Spinups pro Jahr sind ja auch nicht grad viel. Vor allem wenn die in nem Desktop PC genutzt werden. Da wird der Rechner ja meist täglich eingeschaltet.
 
So isses.
Also würde man sagen: Kauft meine Platte nicht, wenn ihr euren Rechner täglich ausschaltet. DAS würde die Platte ja schon überfordern.
 
Bin ganz bei HisN. Es macht keinen großen Sinn sich über die Festplatten zu streiten, denn alle werden irgendwann defekt sein. Einzig allein die Aussage der Garantie (2/3/5) ist zusätzlich zu Kapazität / RPM und Konnektivität entscheidend.

Ich persönlich kaufe nur HGST, da ich gute Erfahrungen habe und - das ist der Hauptgrund mich nach diesem Chart richte.

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Quelle: https://www.backblaze.com/blog/what-hard-drive-should-i-buy/

Das ist so, als würden wir uns darunter Unterhalten welches Auto man sich kaufen sollte, denn der BMW hat seltener etwas zu Reparieren als der Honda. Es geht alles defekt. Backup. Fertig.



Edit: Ich muss mich korregieren. Es gibt aktualisierte Charts. Ergebnis ist jedoch gleichbleibend für mich..

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Quelle: https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-reliability-q3-2015/
 
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Nach den aktuellen Zahlen müsste man ja eher WD meiden, die Red schlagen sich trotz der 24/7 Zulassung und den Vibrationssenoren, auch wenn die nur für maximal bis zu 8 Platten um Gehäuse vorgesheen sind, alles andere als gut. Die ersten zwei Jahre haben die ST3000DM001, die die Werte dort so verzerren sogar ganz gut durchgehalten, aber das sind eben Desktopplatten und nicht für den Einsatz im Dauerbetrieb gemacht und auch nicht für den Einsatz mit über 40 HDDs in einem Gehäuse, da sie keine Vibratitrionssensoren haben:
Wie man sieht verzerrt die Angabe der absoluten Ausfallraten des Bild gewaltig, die ersten Jahre waren für die ST3000DM001 nicht so das Problem, dann waren sie schlicht aufgeschlissen, die sind eben nur für 2400 Betriebsstunden im Jahr gemacht, nach 2 Jahren Dauerbetrieb haben die mehr Betriebsstunden runter als nach 7 Jahren bei dem vorgesehen Einsatz, nur auf diese nahelegende Lösung ist Backblaze damals wohl nicht gekommen, inzwischen scheinen sie das aber zu wissen, denn sie verbauen von WD ja schon die Red statt der billigeren Green/Blue.

250 Spinups pro Jahr sind ja auch nicht grad viel. Vor allem wenn die in nem Desktop PC genutzt werden. Da wird der Rechner ja meist täglich eingeschaltet.
Das sagt genau aus, dass man sie auch in einem Desktop einsetzen kann, denn die rechnen da mit 5 Arbeitstagen pro Woche und 50 Wochen pro Jahr, dann kommt man genau auf diese 250 Einschaltungen. Genau das ist auch die Grundlage der Betriebstunden:
Es geht da weniger um 6,5 Stunden pro Tag, sondern eben von Montag bis Freitag je 9 Stunden, 8 Arbeitsstunden und eine Stunde Mittagspause, da ist was die Hersteller sich unter der Nutzung von Desktopplatten vorstellen. Heimanwender haben die weniger auf der Rechnung.
Kauft meine Platte nicht, wenn ihr euren Rechner täglich ausschaltet. DAS würde die Platte ja schon überfordern.
Das ist ein ungewöhnlich dummer Kommentar von Dir, aber ja, die Platten werden nur auf die Mindestbelastung ausgelegt und für eine Enterprise HDD sind nicht viele Spinups vorgesehen, die sind eher auf Dauerbetrieb optimiert. Ob andere Platten deswegen aber mehr Spinups vertragen, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich würde es mit dem Energiesparen auch bei den HDDs nicht übertreiben. Das Hochfahren der Spindel ist immer mit Verschleiß verbunden, ebenso das Parken der Köpfe beim Unload und wenn man es übertreibt, kann eben genau dort die Ursache für einen Ausfall liegen, der sonst erst später passiert wäre.

PS: Das bei Backblaze die HGST so gut abschneiden ist kein Wunder, die laten Hitachi hatten alle eine 24/7 Zulassung und auch Vibrationssensoren, waren aber nie so richtig günstig (außer als WD den Festplattensparte übernommen hatte, da gab es mal gute Angebote) und aktuell wird bei Backblaze mit der Megascale eine Enterprise HDD von HGST verwendet, die halten das eben besser aus, auch wenn es einen Blogeintrag von Backblaze gibt, in dem sie das Gegenteil behauptet haben. Das Abschneiden von HGST HDDs zeigt aber klar, dass Desktopplatten unter diesen Bedingungen eben besser durchhalten.
 
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MistrerY, Du hast wohl ein bedeutendes Wort in dem Satz überlesen:
Die Frage die sich stellt ist lohnt es sich 40 € für 3 TB bzw. 70 € für 4 TB Platten mehr auszugeben.
 
Hi zusammen,

ich klinke mich mal hier rein, auch wenn die Disskution inzwischen etwas über ein Jahr um ist.

Da die WD red Festplatten mit dem 24/7, Dauerbetrieb ausgelegt werden,
wäre hier ein Spindow nicht noch zusätzlich schädlich, eben weil sie für Dauerbelastung entwickelt wurde?
Und wie kann ich unter Windows 10 eigentlich die Spindowns beeinflussen ? Desweiteren TLER so wie ich das verstehe soll damit die Fehlerkorrektur an den RAID Controller abgegeben werden, um RAID aufgrund der längeren Fehlerkorrektur nicht negativ zu beeinflussen. Im Desktop Bereich ist sowas doch kontraproduktiv oder ? Und "eigentlich" doch auch im RAID 0...

...desweiteren, wie kann ich Spndown/APM/ oder ACPI (sry ich verstehe in der schlussendlichen Umsetzen da keinen Unterschied) denn selbst beeinflussen?

Denn andauerndes hoch/herunterfahren zbs bei Windows Updates, nervt schon sehr, auch dass die WD red in den Ruhemodus liegend, beim Herunterfahren des PC direkt wieder aufweckt wird, um dann wiederum abgeschaltet zu werden... irgendwie doch (ein unlogischer) Verschleiß....
 
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Nein, die HDDs die für Dauerbetrieb zugelassen sind, verfügen in aller Regel über die gleiche Anzahl an spezifizierten Start-Stopp Zyklen wie einfache Desktopplatten sie nicht für den Dauerbetrieb zugelassen sind, so steht bei der ST1000VX005 im Product Manual auch noch
Diese 10.000 pro Jahr findet man fast überall in den Bedienungsanleitungen von Seagate HDD, außer bei einigen Enterprise Nearline HDDs, bei der ES.2 waren es nur 250 pro Jahr. Aus 50.000 insgesamt und 10.000 pro Jahr ergibt sich dann aber doch wieder der Hinweis auf die geplante Nutzungsdauer von 5 Jahren, die so direkt nicht mehr oft zu finden ist, während z.B. Samsung sie früher noch offen ins Datenblatt geschrieben hat:

Die TLER bedeutet nur, dass man einstellen kann wie lange eine HDD versucht bei Problemen, vor allem wenn ein Sektor nicht mehr korrekt gelesen werden, dies doch noch zu versuchen. HW-RAID Controller warten eben in aller Regel per Default 8s auf eine Antwort einer Platte, sonst werfen sie diese als defekt aus dem RAID. Eine HDD ohne TLER (bei Seagate ERC genannt) wird aber z.B. (WD Green) 14s lang versuchen einen problematischen Sektor doch noch zu lesen, da ist das Risiko hoch das sie auf dem RAID fliegt. Die WD Red versucht es nur 7s, aber man kann die Zeit eben auch einstellen und das eine HDD TLER hat, sagt eben genau dies aus: Die Zeit ist aber Wert meist kürzer als 8s voreingestellt und obendrein auch einstellbar. Die würde also nicht aus dem RAID fliegen, weil sie dem RAID Controller vorher eine Fehlermeldung liefert (HDDs liefern entgegen dem Aberglauben einer ZFS Jünger ja keine korrupten Daten wenn sie einen Sektor nicht mehr korrekt lesen können, sondern Fehlermeldungen und bekommen dann einen schwebenden Sektor).

Daraufhin wird der RAID Controller eben die Daten aufgrund der Daten der anderen Platten, also auch der Parity (bei RAID 0 gibt es die nicht, dass ist auch eigentlich nur ein AID 0 und kein echtes RAID, da das R in RAID für Redundanz steht) rekonstruieren und den Sektor auf der Platte sofort wieder überschreiben, was den Controller der HDD dann veranlasst zu prüfen ob die "neuen" Daten korrekt gelesen werden können und wenn nicht, dann einen Reservesektor zu verwenden, auch jeden Fall aber wird der schwebenden Sektor verschwinden, weshalb Platten in RAID auch eigentlich niemals schwebende Sektoren haben.

Bei echten SAS RAIDs geht das ganze anders, da formatiert man die Platten mit 520 oder 528 Bytes pro Sektor und der Controller schreibt auf diese zusätzlichen 8 oder 16 Byte eine eigenen Prüfsumme um Lesefehler sofort selbst zu erkennen, dazu werden die HDDs dann auch so angesteuert, dass die Daten sofort ungeprüft liefern, also ggf. auch fehlerhaft, da hängt es dann alleine am RAID Controller diese Fehler zu erkennen und zu korrigieren, wenn der einen FW Bug hat und korrupte Daten weiterreicht, dann können die HDDs nichts dafür, deren eigene Fehlererkennung wird dann ja gar nicht genutzt, aber dies geht mit SATA HDDs sowieso nicht.
 
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