Ich kann mir das bei Asus nur so erklären:
Bestückt und am Ende kontrolliert (AOI) wurde das Board sicher richtig, aber wohl gegen falsche Daten. Der Fehler wäre in der AOI sonst sicher aufgefallen. AOI-Anlagen können heutzutage bis auf Waferebene haarfeine Bonddrähte kontrollieren. Auch wird heutzutage oft elektrisch mit Testpunkten und Prüfnadeln gemessen, aber eben nicht immer. Ich denke das wurde hier nicht gemacht, sondern nur eine AOI. Würde aber sowieso nur bei einer Vier-Punkt-Messung elektrisch sauber funktionieren. Der Fehler wird wahrscheinlich daran liegen, dass das Layoutsymbol (Footprint) möglicherweise gespiegelt, falsch herum, oder sonstwie falsch platziert wurde, oder von Anfang verkehrt designed war. Oder aber auch bereits im Schaltplaneditor falsch war.
Denn die AOI prüft gegen Bestückungsdaten aus dem Layout und diese wiederum prüfen gegen den Schaltplan/Stromlaufplan. Womöglich hat man auch zu wenig Constraints (elektrische und mechanische Designvorgaben) im Layout/Schaltplan Tool implementiert. Das kann passieren, passiert auch oft, ist mir auch schon oft passiert. Allerdings gibt es dafür in der QS mehrere "mechanical and electrical design checks" und Review-Durchläufe, die teilweise Monate dauern, bevor daraus ein Mockup und später ein Board für den Handel wird. Möglicherweise, wurde dieser Prozess abgekürzt (Kosten, Zeitdruck, kein Personal, etc...)
Hinweis an den Autor des Berichts: Der Kondensator wurde nicht falsch verlötet, sondern falsch bestückt. Bestückvorgang und Lötvorgang sind separate Prozessschritte