Ich denke schon, dass das mit freien Netzen zu tun hat. Hier werden ehrliche, zahlende Kunden von der Justiz vor den Kopf gestoßen, weil die Entertainment-Lobby mal wieder vorstellig geworden ist und deswegen der ganze Dienst abgeschaltet und beschlagnahmt wird. Hier entsteht, wie so oft, eine per-se-Kriminalisierung der Nutzer. Bei kino.to brauchen wir doch gar nicht streiten, dass dort explizit eine Plattform für den illegalen Vertrieb gestohlener Filme geschaffen wurde. Megaupload aber ist, wie Rapidshare, uploaded, wupload, fileserve oder shraggle ein Filehoster wie jeder andere. Man kann davon ausgehen, dass durch Upload-Prämien für Poweruser vor allem Clientel angezogen wird, dass sich in der illegalen Szene rumtreibt, aber statt eine in einer ähnlichen Vorgehensweise wie bei Rapidshare das Problem anzugehen, wird der ganze Laden dicht gemacht, Server beschlagnahmt und Festnahmen durchgeführt.
Mich kotzt es an, dass alle Nase lang Unbeteiligte von irgendwelchen Behörden, Mitbürgern, Politikern und der Presse kriminalisiert werden, weil es Leute gibt, die Schlupflöcher gefunden und sich so illegal bereichert haben. Ob das Funkzellenabfragen in Dresden oder Pauschalisierungen gegenüber ALG2-Empfängern und Fußballfans sind, überall wird in die Schublade gegriffen um einzelne auf Kosten einer ganzen Masse abzustrafen. Dass öffentlicher und juristischer Druck helfen, das Ruder herumzureißen und den Service als ganzen zu retten und sogar eine Kooperation zwischen den "Lagern" entstehen zu lassen, zeigt Rapidshare deutlich.
Warum nicht wieder so? War Megaupload zu groß für die Entertainmentbranche und weshalb sie schnelles Handeln forderte? Ist die Radikallösung für die Konzerne die effektivste?