Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Hätte jetzt nicht mit so vielen Replys gerechnet
Da ich jetzt unmöglich jeden einzelnen zitieren kann, habe ich mir ein paar einzelne Posts heraus gepickt.
Moin,
Es gibt 2 Modelle von deinem Router:
N600 Wireless Dual Band Gigabit Router TL-WDR3600
N600 Wireless Dual Band Router TL-WDR3500
Wenn du den 3600 hast, würde ich den einfach weiter nutzen. Der andere unterstützt nur 100 MBit und sollte getauscht werden.
LG
Genau genommen habe ich das Modell TD-W9980B(DE).
Ich muss dazu sagen, dass ich aktuell nur max. 19Mbit per VDSL habe.
Mein Glasfaseranschluss bzw. der Tarif hat aktuell auch erstmal "nur" 50Mbit. Buchen könnte ich zwar auch 1000Mbit, aber das ist mir mit 99EUR/Monat dann doch zu teuer.
Evtl. erhöhe ich aber auch mal auf 200Mbit in ein paar Monaten - die Möglichkeit habe ich ja zukünftig dank Glasfaser.
Auf der Homepage von TP-Link bezüglich des Routers steht auch:
"Ethernet-WAN (EWAN) bietet die Möglichkeit einer weiteren Breitbandanbindung per Kabel oder Glasfasermodem". Bringt mir das was?
Willkommen im Club - FTTH ist cool
Ich finde die Frage von der Dame an der Hotline ziemlich merkwürdig. Vielleicht war sie sich nicht bewusst, dass Du einen FTTH Anschluss hast (und nicht einen DSL Anschluss).
- Die Fritzboxen 7490 / 7530 sind nämlich für DSL-Anschlüsse.
- Für FTTH gibt es die FritzBox 5490.
- Ausserdem werden Glasfaseranschlüsse üblicherweise über eine eindeutige Nummer, die auf der Glasfaserdose steht, identifiziert. In der Schweiz heisst sie OTO-Nummer.
- CWMP-Account bzw. die Zugangsdaten gibt es bei Glasfaser auch nicht
Ich würde nochmal die Hotline kontaktieren und ihnen klar machen, dass Du FTTH hast.
Zur Technik:
Das Lichtsingnal in der Glasfaser muss in ein elektrisches Ethernet-Signal gewandelt werden, das macht ein Medienkonverter (bei Dir der Bktel XON 1300.s). Daran schliesst man einen Router (ohne Modem) an. Das kann auch eine FB 7490 / 7530 sein, aber dann liegt deren Modem brach.
Oder
Man nimmt eine FritzBox 5490, die hat anstatt des DSL-Modems einen Medienkonverter eingebaut. Das Glasfaserkabel kommt also direkt an die FritzBox, der Bktel XON 1300.s ist unnötig. Üblicherweise bieten die FTTH-Provider die FB 5490 zur miete auch an.
PS: Mit dem Namen "Glasfaser" wird ziemlich Schindluder getrieben. Viele Provider nennen ihre DSL-Anschlüsse "Glasfaser", weil irgendwo unterwegs zum Verteiler auch Glasfaser zum Einsatz kommt. Billige Bauernfängerei.
Du hast aber einen echten FTTH-Anschluss (wie der Bktel XON 1300.s verrät).
Die Dame an der Hotline wusste, das ich Glasfaser habe. Sie hat mir ja auch erklärt, dass das Bktel XON 1300.s das optische Signal quasi umwandelt.
Also verstehe ich das jetzt schon richtig, dass ich KEIN Modem benötige? Auch ein extra "Glasfaserrouter" wie die Fritzbox 5490 sehe ich als sinnlos an, wenn ich den Medienkonverter eh schon habe.
Noch eine Nachtrag:
Die Bezeichnung FTTx hat mich misstrauisch gemacht und ich habe bei dacor.de nachgeschaut. Offenbar installieren die meist FTTB (Fiber to the Building). Dabei endet die Glasfaser im Keller des Hauses und die Verteilung in die Wohnungen erfolgt (meist) wieder mit DSL. Das erklärt die DSL-Router, die sie anbieten und die ungleichen Geschwindigkeiten für up/download.
Wohnst Du in einem Einfamilienhaus? Dann ist bei Dir FTTB = FTTH.
Ja, ich wohne in einem Einfamilienhaus. Das Glasfaserkabel geht dort in den Keller und von dort geht es zum Bktel XON 1300.s.
Direkt daneben befindet sich mein Gbit-Switch, samt Patchpanel und wird per CAT7 in alle Räume auf LAN verteilt.
Nur die Frage des Routers, welcher zwischen Switch und Bktel XON kommt ist noch zu klären.
Um mal auf das eigentliche Topic zurückzukommen:
Eine FTTx-Verbindung ist in aller Regel eine Punkt-zu-Punkt Ethernet-Verbindung, bei der mindestens die Signalübertragungsstrecke zwischen dem PoP des Netzbetreibers und der Netzabschlussdose im Keller (FTTB), in der Wohnung (FTTH) oder direkt am PC bzw. am Switch des Endkunden (FTTD) als Glasfaserleitung ausgeführt ist, statt mittels Kupferleitungen auf denen das Signal entsprechend stark gedämpft würde, was wiederum die Übertragungsrate einschränkt (Letzte-Meile-Thmatik bei DSL und allen Abkömmlichen davon).
Der rein digitale Bitstream der über eine Punkt-zu-Punkt FTTx-Glasfaserverbindung läuft wird i. d. R. über SFP-Module an den Switches im PoP des Netzbetreibers in die Fasern eingekoppelt. Auf der Kundenseite werden die Fasern wieder auf einen passendes Stecker-Pigtail gespleißt und mit dem Medienkonverter verbunden (in dem in der Regel ebenfalls ein SFP-Modul steckt, das auf vom PoP verwendete Wellenlänge abgestimmt ist). Dort endet also die Glasfaserstrecke. Der Medienkonverter (im hier diskutierten Fall der Bktel XON 1300) wandelt das Signal lediglich vom optischen Signal wieder zurück in ein elektrisches Ethernet-Signal. Der Medienkonverter ist aber kein Modem, sondern er stellt nur den per Glasfaser verlängerten Port des Switches im PoP des Netzbetreibers dar. Der kundenseitige Endpunkt der Internet-Verbindung ist der Router bzw. dessen Modem. Dessen Ethernet-Port ist letztlich derjenige von und mit dem die Kommunikation im Internet über den Provider abläuft. Das läuft insofern genau wie bei einem DSL-Router der über eine DSL-Leitung mit dem DSLAM verbunden ist - nur, dass der Router jetzt eben darauf konfiguriert werden muss, dass er kein DSL-Signal verarbeiten muss, sondern eine Ethernetverbindung zum Medienkonverter hat und darüber wiederum mit dem PoP und von diesem aus mit dem/den RZ des Providers verbunden ist. Einen DSLAM gibt es in einer FTTx-Verbindung nicht (was ja auch Sinn der Sache ist). Auch für die Ethernet-Kabel im Haus vom Medienkonverter zum Router bei FTTB bzw. FTTH läuft kein DSL-Signal, sondern es sind normale Ethernet-Leitungen (nur hat für diese der Kunde die Verantwortung zu tragen - der Netzbetreiber nur bis zur Netzabschlussdose bzw. bis zum Medienkonverter).
Da der PoP des Netzbetreibers über die darin enthaltene Aktiv-Technik ebenfalls per Glasfaser ans Backbonenetz angebunden ist, kommt in der Internetverbindung zum Provider i. d. R. gar kein DSL-Signal mehr vor und auch vom RZ des Providers oder über andere Routings kommt ggfls. keine DSL-Verbindung mehr vor, wenn der jeweils kontaktierte Server der Gegenstelle ebenfalls per Glasfaser an den dortigen PoP und dieser wiederum optisch ans Backbone-Netz angebunden ist.
Warum der Netzbetreiber aber die MAC-Adresse und die CWMP-Zugangsdaten für den Router braucht hat folgende Gründe:
1.) Unabhängig davon welche FTTx-Variante man hat, muss der Netzbetreiber wissen, welche MAC-Adresse der Ethernet-Anschluss des angeschlossenen Endgeräts hat, damit diese einem Port im PoP fest zugeordnet werden kann - auch um den Netzanschluss vor Fremdbenutzung schützen zu können. Bei einem gemieteten Gerät ist dem Netzbetreiber die MAC-Adresse des Routers bereits bekannt, weshalb sie hier nicht nochmal vom Kunden weitergegeben muss. Der Ethernet-Port des Medienkonverters und dessen MAC-Adresse stellt lediglich den über den Glasfaseranschluss bis zum Kunden verlängerten Eingangsport des großen Ethernet-Switches im PoP des Netzbetreibers dar. Die MAC-Adresse des Medienkonvertes kennt der Netzbetreiber, da er ihn ja installiert. Deshalb ist ihm oder dem Provider damit auch nicht geholfen ist.
2.) Um einen Router des Kunden für die Internet-Anbindung per FTTx-Anschluss konfigurieren zu können, wie es bei einem Leihgerät der Fall ist bevor es der Kunde bekommt, muss der Provider (der nicht notwendiger Weise der Netzbetreiber ist) vom Kunden die Zugangsdaten erhalten mit denen er den Router aus der Ferne über das CWMP-Protokoll (=TR-069) für die Glasfaserverbindung zwischen dem RZ des Providers und dem Router konfigurieren kann. Da es sich eben nicht um eine DSL-Verbindung handelt, die so eine Art autonegotiation mit dem DSLAM betreiben kann und auf die ein normaler DSL-Router voreingestellt ist, ist das absolut notwendig. Ansonsten bekommst du damit an einem FTTx-Anschluss schlicht und einfach keine Internet-Verbindung. Die einzige Alternative wäre den Router zum Provider zu schicken und ihn dort vorkonfigurieren zu lassen - was aber mit Sicherheit in den Vertragsbedingungen ausgeschlossen ist, weil sich das zu Recht kein Provider antut, oder nur mit Haftungsausschluss und gegen hohe Gebühren. Sinn der Aufhebung des Routerzwangs ist schließlich nicht, dass keine Zugangsdaten mehr übermittelt werden müssen - sondern die Wahlfreiheit bei der Router-Hardware zu wahren (und die ist ja gegeben, auch wenn du die Zugangsdaten zur Konfiguration des Routers übermitteln musst). Da der Provider die Zugangsdaten nicht kennen kann, muss der Kunde ihm diese Daten übermitteln, wenn er damit ans Netz will (natürlich muss der Router rein hardwaremäßig auch entsprechend konfigurierbar sein). Wenn du das Kleingedruckte deines Anschlussvertrags durch ließt wird dir das dort auch begegnen. Das hat aber nichts mit dem Thema Routerzwang bzw. dessen Aufhebung zu tun, sondern ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass ein FTTx-Anschluss eben kein DSL-Anschluss ist und mit diesem technisch auch nicht vergleichbar.
Danke für die sehr ausführliche Antwort!
Verstehe ich soweit (denke ich zumindest). Das heißt für mich, ich kann theoretisch(!!) jeden Router verwenden, solange ich die MAC-Adresse des LAN-Ports des Routers weitergebe, mit welchem er am Medienkonverter angeschlossen ist. Modem o.ä. muss der Router gar nicht haben - deswegen auch ein DSL-Router (Fritzbox). Könnte genauso gut ein Kabelrouter etc. sein, solange der Anbieter das über CWMP Konfigurieren kann.
Dann müsste ich doch jetzt nur noch rausfinden, ob mein Router dieses CWMP unterstützt oder? Alternativ könnte ich doch den Anbieter auch bitten, mir die Zugangsdaten zuzuschicken und ich versuche mich selber daran oder? Mit Übermittlung der MAC habe ich keine Probleme.
::: Edit:::
Wer sucht der findet...
Scheinbar kann der Router das sogar.
Heißt das jetzt konkret, dass ich...
1. Einen
LAN-Port mit dem Medienkonverter verbinde und der Dame an der Hotline die LAN-MAC des Routers mitteile?
2. Den CWMP-Account aktiviere und ihr die Logindaten zukommen lasse?
Fertig oder?
Wenn das alles wäre, dann wäre das perfekt.
Befürchte nur, dass sie sich trotzdem quer stellen werden, da es ja keine Fritzbox ist