@DonChulio Ich würde das Vermögen gerade bei höheren grundsätzlich breit streuen.
Klar die eine oder andere Immo ist evtl nicht verkehrt, evtl auch Agrarland. Man muß sich aber gut auskennen um solide einzukaufen. Ggf sind REITs da die einfachere Alternative.
Grundsätzlich muß man sich die Frage stellen, wieviel Arbeit soll die Vermögensverwaltung machen? Will man das selber erledigen, gibt man das komplett in fremde Hände oder kauft man sich Hilfe ein. Das Wissen welche Anlageklassen im Portfolio wie funktionieren kann man sich aneignen, erfordert aber dass man vor allem Zeit dafür hat. Wenn man auf Einzelaktien setzt wirds nochmal deutlich aufwendiger.
Ich persönlich würde abseits von Immobilien immer wieder in den Mix aus 40-45% Aktien, 40-45% Edelmetallen und 10-20% Kryptos investieren. Über lange Zeiträume fährt man mit einem hohen Edelmetallanteil im Portfolio mit geringerer Volatilität und höherer Rendite gegenüber breiten Aktienindizes. Allein Gold steht in der Ratio zum S&P500 ziemlich exakt da wo es nach der Aufhebung der Dollar-Gold-Bindung am 15.08.1971 angefangen hat. Und ein gut strukturiertes Edelmetallportfolio aus allen vier gängigen Metallen schlägt Gold um Längen. Besondere Vorteile sind je nach Lagerung direkter Zugriff und ab Haltedauer von 1 Jahr Steuerfreiheit. Verwahrung im Rahmen von ETCs kostet natürlich, ist aber nicht so viel höher wie die TER bei einem guten ETF. Nachteilig ist, dass bei Einkauf zur privaten Selbstverwahrung bei Silber, Palladium und Platin Umsatzsteuer fällig wird.
Kryptos bringen Upsidepotenzial nach oben rein, bringen aber auch höheres Downside-Risiko mit sich. Die Sharpe-Ratio dürfte aber immer noch deutlich höher liegen als in den allermeisten anderen Anlageklassen. Gleichzeitig stellen sie (genauso wie Edelmetalle) mMn eine Art Versicherung gegen das jetzige Finanzsystem dar. Im Rahmen eines Portfolios erachte ich einen wohlüberdachten Anteil als sehr sinnvoll. Der sollte allerdings nur so hoch sein, dass man trotz möglicher 80% Korrekturen noch gut schlafen kann. Das ist übrigens der Charme an Immobilien: Dass kein sekündliches Preisschild dran klebt, obwohl der Preis genaugenommen ebenfalls volatil ist. Man muß sich nur den Kursverlauf entsprechender Immobilienaktien ansehen.
Was Aktien angeht, ist natürlich die Frage wieviel Arbeit man sich machen möchte. Am simpelsten ist ein ETF auf den MSCI World. Will man zusätzlich noch gewisse Regionen stärker gewichten oder gewisse Sektoren, wirds schon komplizierter. Man könnte ja zB auf den Nasdaq100 setzen und andere Märkte beimischen und spart sich einen Großteil der US-Old-Economy. Gerade beim Nassi ist der Vorteil, dass ein Großteil der der darin enthaltenen Unternehmen ein weltweites Geschäftsmodell und extrem solide Bilanzen haben. Sich dafür aber rausnehmen sehr wenig bis keine Dividende zahlen zu müssen. Wenn man Wert auf Dividenden legt -was bei großen Vermögen in gewissem Rahmen durchaus Sinn ergibt- kann man das ebenfalls per ETF beimischen. Es dürfte sich sicher ein Produkt finden lassen mit hochwertigen Dividenden-Aristokraten. Oder man sucht sich diesbezüglich ein paar ganz wenige sichere Bänke in Einzelaktien aus.
Kritisch sehe ich beim Thema ETF, dass man grundsätzlich sein Stimmrecht als Aktionär aus der Hand gibt. Aber das hat man natürlich auch nicht bei jeder Aktie.
Je mehr man aber selber diversifiziert, umso genauer muß man die Entwicklungen aber im Auge behalten. Und zwar regelmäßig. Was sich Makro-Ökonomisch tut, welche Sektoren gut performen, was sich bei wichtigen Unternehmen tut.
Ansonsten kann man auch Sammlerstücke wie Autos, Kunst oder Uhren mit reinnehmen, muss sich dann aber zwingend damit auskennen. Wenn das bei einer Klasse gegeben ist dann ja.