JackA
Urgestein
Servus HWLUXXer
Mein Ziel war es, da man im Hifi-Sektor ja bis oben hin keine Grenzen gesetzt bekommt, ein komplettes Soundsystem aufzustellen, dass sich nicht nur gut anhört und aussieht, sondern auch zu einem erschwinglichen Preis zu haben ist.
Die Suche:
Einen AV-Receiver findet man ziemlich schnell, da sich die Auswahl doch in Grenzen hält (man sollte nur vorher wissen, was man will).
Doch die passenden Lautsprecher zu finden, brachte mich fast zum Verzweifeln, wodurch ich mein Projekt 2-3 mal komplett aufgeben wollte. Ich zogs trotzdem durch (man muss sich nur selbst einreden können, wie schlecht das jetzige Soundsystem ist).
Ich stolperte von Magnat zu Beng weiter zu Mohr über Clatronic nach DK-Digital und schließlich zum McVoice Admiral 5.
Alle Systeme hatten ihre Vor- und Nachteile, doch gefiel mir nur bei McVoice das Gewicht.
Ich habe die Angaben zum McVoice System hunderte male durchgelesen und war sehr skeptisch, da mir allein schon die Werbung zum Produkt absolut nicht gefiel.
Nachdem ich jedoch ein Angebot von 190.- incl. Versand gefunden hatte, schlug ich zu. Beim Reinfall geht das Päckchen eben wieder zurück.
Ich war also auf alles gefasst, bei dem Preis sollte man das auch sein.
Die bestellte Ausrüstung:
Lautsprecherset:
McVoice Admiral 5
Daten (Vom Aufkleber, die reellen Daten der LS wird man nicht so leicht rausfinden, das Gewicht entspricht dem "Realwert"):
je Front LS:
Leistung - 280 Watt
Frequenzbereich - 40 Hz bis 20 kHz
Impedanz - 4 Ohm
Gewicht - 24kg
Center LS:
Leistung - 80 Watt
Frequenzbereich - 50 Hz bis 20 kHz
Impedanz - 4 Ohm
Gewicht 4,8kg
je Rear LS:
Leistung - 40 Watt
Frequenzbereich - 60 Hz bis 18 kHz
Impedanz - 4 Ohm
Gewicht - 6,3kg
Subwoofer:
Yamaha YST SW 012 Advanced
Daten:
Technologie - Frontfire
Gewicht - 9kg
Frequenzbereich - 28 bis 200 Hz
Leistung - 100W
Chassis - 20cm
AV-Receiver:
Pioneer VSX-420
Daten:
Kanäle - 5.1 mit je 130W max Belastung
Impedanz - 8Ohm
Gewicht - 9kg
Signal-/Rauschabstand - 98dB
Eingänge - 2 x HDMI (Switcher), 3 x Kompositvideo, 2 x Komponentenvideo, 1 x Koaxial, 2 x optisch digital
Ausgänge - 1 x HDMI, 1 x Kompositvideo, 1 x Komponentenvideo
Mehrkanalton - DTS (96/24), DD, DPL II (Movie, Music, Game)
Das Auspacken:
Der Versand erfolgte sehr schnell, was mir sehr zusagte, doch noch mehr gefiel mir der Gesichtsausdruck vom Postbote, der mit 6 großen Päcken vor der Tür stand ;D
Beim Auspacken achtete ich peinlichst auf Schrammen (man weiß ja nie, wo man eingespart hat), doch fand ich nicht eine (ist auch alles gut mit Styropor gepolstert).
So gings schon ans erste provisorische Aufstellen der kompletten Anlage (Beim Kabelzuschneiden schonmal die korrekte Länge gut einplanen).
Mängel an der Ware:
Natürlich kann man den ersten Test kaum erwarten, dennoch sollte man sich die Zeit nehmen, besonders bei einem preislich geringen System, es auf Mängel zu untersuchen.
Also erstmal alle Abdeckungen runter und die Hochtöner + Membrane begutachten. Keiner der 5 Lautsprecher zeigt einen Fehler oder Kratzer (großes Aufatmen).
Dann entschied ich mich einen Treiber von einem Standlautsprecher auszubauen um das verwendete Holz + Lötstellen + Dämmmaterial zu sehen.
Das Holz entspricht MDF, die Lötstellen sind sauber ausgeführt worden und Dämmwolle kommt als Dämmmaterial zum Einsatz.
Alles in Allem bin ich positiv überrascht über die Verarbeitungsqualität der Lautsprecher.
Die erste Inbetriebnahme:
Nachdem ich die Lautsprecher ungefähr an ihren finalen Platz aufgestellt habe, viel mir beim Verdrahten auf, wie schön so vergoldete Anschlüsse sind .
Die Schraub/Bananen-Anschlüsse der Standlautsprecher funktionieren einwandfrei, die Klemmanschlüsse des Centers und der Surroundlautsprecher gehen zwar etwas leicht, halten das Kabel aber trotzdem noch sicher.
Schon kanns los gehen. HTPC an -> AV-Receiver an (schönes Relaisklacken <3) und rein mit dem Testprogramm des AVR für die Lautsprecher (Rauschen aus jedem LS).
Zweites Aufatmen: jeder Lautsprecher gibt schonmal einen Ton von sich.
Der erste Soundtest im Stereo und ext. Stereo Modus wurde mit Fluch der Karibik Soundtrack ausgeführt (für mich einer der besten Soundtracks). Und ich bin zufrieden mit der Leistung des Systems. Auch mit ausgeschaltetem Subwoofer, sind ausreichend tiefere Frequenzen aus den Stand LS wahr zu nehmen, die weder dröhnen noch übersteuern oder nervig sind.
Ich kanns leider nicht mit teureren Modellen vergleichen, dennoch kann ich sagen, dass es mein Z-5500 in Grund und Boden klingt.
Was mir gefällt ist das Volumen des Klangs, den man nie mit Brüllwürfeln so erschaffen kann.
Testen, testen, testen und kalibrieren:
Da der Funktionstest geglückt ist, können die Lautsprecher an ihren finalen Platz aufgestellt werden (was bei mir definitiv zu eng ist, aber Freundin wills so unauffällig wie möglich).
Jetzt gehts ans korrekte Einstellen des AVR. Die Bedienungsanleitung ist an dieser Stelle gold wert ;D (ich brauch normal nie eine, aber ich kann nur empfehlen, gerade beim Kalibrieren, einen Blick rein zu werfen).
Leider bietet der AVR keine automatische Funktion und muss manuell eingestellt werden, was mit der Anleitung kein Problem darstellt (Gutes Augenmaß oder Meterstab und Gehör vorausgesetzt).
Mit der manuellen Kalibrierfunktion hört man nacheinander aus jedem Lautsprecher das Testrauschen, wodurch man mit eigenen Gehör die dB der einellnen Lautsprecher/Subwoofer einstellen kann (das Rauschen sollte möglichst gleich laut aus allen Lautsprechern schallen und man sollte schon auf der korrekten Sitzposition sitzen).
Dann noch die Lautsprecher mit "large" oder "small" definieren (Front = large, Center/Rear = small) und die Trennfrequenz 50, 80, 150, 200 Hz pro Lautsprecher/-paar einstellen (Das ist der tiefe Tonbereich, der durch den AVR von den "small" Lautsprechern zum Subwoofer und den "large" definierten Lautsprechern umgeleitet wird).
Jetzt kann man noch die korrekte Entfernung der Lautsprecher eingeben (gemessen von der Sitzposition). Und das Kalibrieren hat ein Ende.
Finale Hörbeispiele:
- Stereo (2 Frontlautsprecher, kein Sub/Rear/Center): Von Greenday bis Fluch der Karibik, die Soundqualität begeistert mich. Zwar kann man mit den tiefen Frequenzen der Stand-LS keine Möbel vibrieren lassen, doch sind diese trotzdem gut wahrnehmbar und nicht dominant.
- Ext. Stereo: Ein Modus, den ich dann dem normalen Stereo bevorzuge. Diesmal kommen alle Lautsprecher + Sub zum Einsatz und erzeugen eine sehr angenehme Soundkulisse.
- Surround (DTS/DD/DPLII): Ok Sound wie im Kino erreicht man sehr schwer und ich will ja auch nicht die Nachbarn aus dem Bett Wummern. Dennoch sind die Effekte genial und auch die Stimmen gehen nicht unter, was mich bis jetzt immer an Brüllwürfelsystemen gestört hat.
Der erste Film mit Freunden:
Am Samstag gings dann zur Premiere. Avatar war angesagt und das Publikum angepsannt (ok eigentlich nur ich, die anderen Damen wollten nur unterhalten werden).
Der erste Eindruck war enorm, ich musste den Sub gleich um 15 Stufen senken, sonst hätte ich Ärger von ein paar netten Herren in grün bekommen.
Nach der Justierung vom Subwoofer wars auch schon vorbei, ich glaubte meinen Ohren nicht. Es hörte sich fast besser an als Kino. Endlich!
Die Effekte, die Stimmen, die Umwelt, ein extrem guter Gesamteindruck.
Fazit:
Nach der absolut billigen Werbemasche, die mir überhaupt nicht zusagt, bin ich dennoch positiv überrascht von dem System, die Verarbeitung und Klangqualität ist zu diesem Preis erstaunlich gut (auch wenn ich fast keine Vergleichsmöglichkeiten habe, außer das Kino selbst, bzw. mein altes Z-5500 Brüllwürfelsystem).
Auch spricht das Gewicht und die Größe von jedem LS für sich. Effekte, Stimmen, Details, Intrumente, eben alles, was man so hören will und alles was man nicht hören sollte (Rauschen bei leisen Sequenzen) wird so zum Hörer gebracht, wie es sein sollte.
so komm ich zu meinem Entschluss, dass ich es jedem empfehlen kann, der in die Heimkino-Welt der "nicht Brüllwürfel"-Systeme günstig einsteigen will, auch wenn ich bis Dato nicht weiß, wo bei diesem Set so enorm eingespart wurde.
Bilder von Treiber, Frequenzweiche und Anschluss der Front LS
MfG.
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