Grundlagen: Woher kommt der Speichertakt?

Andrea mit PC

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08.09.2019
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Hallo,

Wikipedia schreibt (nur als Beispiel) zum Ryzen 5 2700 "Speichercontroller: Dual-Channel DDR4-2933".

Wer legt den Speichertakt fest? Das BIOS im Mainboard? Oder macht das die CPU selbst?

Wenn ich z.B. DDR4-3200 kaufe, kann ich den mit der o.g. CPU mit 3200 laufen lassen? Wird dann der in der CPU eingebaute Speichercontroller übertaktet? Welche Rolle spielt das Mainboard?

Danke
A.
 
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der Speichertakt muss manuell im Bios eingestellt werden, 3200 ist eine leichte Übertaktung, welche oft ohne Probleme erreicht wird.
 
Danke.

der Speichertakt muss manuell im Bios eingestellt werden, 3200 ist eine leichte Übertaktung, welche oft ohne Probleme erreicht wird.

Das heißt, im Automatik-Modus gibt das Board 2933 vor, wenn der Ryzen 5 2700 eingesteckt ist? Und wenn man den Ryzen 7 Pro 3700 einsetzt, gibt das Board (im Automatik-Modus) 3200 vor?

LG
A.
 
Nein nicht ganz, ohne Einstellung wird der Speicher nur 2133 mhz laufen.
Oft können sogenannte Speicherprofile XMP geladen werden, also ganz ohne was selber ein zustellen geht es nicht. :)
 
Die gibt das Mainboard als Standard bei DDR 3-4 immer automatisch vor.
 
Danke.



Das heißt, im Automatik-Modus gibt das Board 2933 vor, wenn der Ryzen 5 2700 eingesteckt ist? Und wenn man den Ryzen 7 Pro 3700 einsetzt, gibt das Board (im Automatik-Modus) 3200 vor?

LG
A.

Nein. Jeder DDR4 RAM Riegel besitzt mindestens ein hinterlegtes Profil nach dem JEDEC Standard, welches den Takt und die Latenzen vorgibt. Das Mainboard ließt diese über das https://de.wikipedia.org/wiki/Serial_Presence_Detec Verfahren aus.
Viele RAM Riegel besitzen zusätzlich zum JEDEC Profil ein XMP Profil, welches in der Regel höhere Taktraten in Verbindung mit niedrigen Latenzen vorgibt.

Wenn XMP (oder bei AMD D.O.C.P) im BIOS nicht aktiv ist, wird das JEDEC Profil des RAM Riegels geladen. Die meisten RAM Riegel, vor allem Overclocking Versionen von z.B. GSkill und Corsair laufen dann mit 2133 Mhz oder maximal 2666 Mhz

Es gibt auch Riegel, die ein JEDEC 2933 oder gar JEDEC 3200 Profil hinterlegt haben, doch da musst du dich genau informieren, welche das sind.

Doch wo liegt das Problem einfach das XMP Profil im BIOS zu aktivieren?
 
Doch wo liegt das Problem einfach das XMP Profil im BIOS zu aktivieren?

Ich möchte die Zusammenhänge verstehen. Was bedeutet beim Ryzen 5 2700 "Speichercontroller: Dual-Channel DDR4-2933?"

Läuft die CPU mit genau diesem Speicher am besten? Oder läuft die CPU nur mit genau diesem Speichertyp?

LG
A.
 
Zuletzt bearbeitet:
AMD garantiert bzw. gibt nur vor, dass der Speicher mit DDR4-2933 läuft, die CPU läuft aber auch mit schnellerem Speicher zb mit DDR4-3200.
 
Dual Channel bedeutet, dass der Speichercontroller der CPU zwei Kanäle besitzt, mit denen Daten parallel aus dem RAM gelesen/geschrieben werden können. Pro Kanal werden zwei RAM Riegel unterstützt.

Das heißt, bei einer CPU mit Dual Channel Speichercontroller können maximal 4 RAM Riegel verwendet werden.

AMD garantiert bei einem Takt von 2933 eine fehlerfreie Funktionalität, dieser Takt entspricht der Spezifikation. Doch hier muss man vorsichtig sein, denn der Takt ist ebenfalls abhängig von der eingesetzten Konfiguration.

Die 2933 Mhz werden z.B. nur in einer 2x8GB Konfiguration unterstützt. Die vollständige Spezifikation für die gesamte Ryzen 2000 Serie ist hier zu finden: 2nd Gen AMD Ryzen Supported RAM Speeds

Wie man sieht, wäre bei einer Nutzung von vier 16GB Riegel der maximal unterstützte Takt nur noch 1866 Mhz. Alles darüber kann muss aber nicht funktionieren und fällt dann unter Übertakten und damit Betreiben außerhalb der Spezifikation.
 
Danke!

Der verlinkte Artikel ist sehr aufschlussreich. Also immer Single Rank kaufen. Scheint es aber nicht mit 16 GB zu geben (ich hätte gerne 2 x 16 GB).
 
nein nicht unbedingt. ryzen 3000 ist da sehr viel besser mit RAM als noch 1/2 Gen. Da kann man mit 2x 16GB meist genauso hoch takten (1:1 mit der Infinity Fabric) wie mit 2x 8GB. Außerdem hat es weniger mit dem Physischen Layout zu tun (z.B. die RGB versionen von G.Skill trident Z sind A2, was wohl besser für OC ist) sondern mit der RAM Menge die der Controller ansteuern muss. Es kommen jetzt auch bald Samsung A-Die die 16GB single und 32GB dual rank besitzen. auch wenn du davon ausgehen kannst, dass single meist höher takten kann als dual, weil die Chance 8 gute ICs zu bekommen höher ist als 16 pro Stick, wirst du immer noch durch den IMC limitiert sein.

Für Ryzen 2000 allerdings wirst du bei 2x 16GB schon Abstriche machen müssen. Manch einer muss dann auf 2666Mhz runtergehen. 4x 8GB kannst du total vergessen, weil Ryzen auf Daisy-Chain optimiert ist. also 2 Riegel besser angesprochen werden als 4. Bei Intel kann das von MB zu MB und vor allem Biosoptimisierung variieren. Da kommt es eher vor dass 4x 8 besser laufen als 2x 16GB siehe unsere OC Ergebnisliste für Intel 8./9. Gen [Sammelthread] Intel Coffee Lake RAM OC - Ergebnis-Thread! KEIN Quatschthread!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!

Der verlinkte Artikel ist sehr aufschlussreich. Also immer Single Rank kaufen. Scheint es aber nicht mit 16 GB zu geben (ich hätte gerne 2 x 16 GB).

Gerne.

Single Rank ist nicht immer vorzuziehen. Grundsätzlich besitzt eine Dual Rank Konfiguration bei gleichem Takt und Timings eine höhere Performance als Single Rank. Weshalb das so ist kann man unter anderem hier lesen (Achtung, sehr technisch aber gut geschrieben)
Memory Deep Dive: Optimizing for Performance - frankdenneman.nl

Wie Maurise jedoch schon sagt, ist die Last auf dem Speichercontroller bei Dual Rank höher und dadurch sinkt der stabil erreichbare Takt. Das liegt unter anderem an der höheren Menge an Speicherchips auf den Riegeln.
 
Danke. Eigentlich nicht so schwer zu verstehen, bei Dual Rank ist abwechselnder Zugriff möglich, ähnlich wie bei Dual Channel. Dafür sinkt der mögliche Takt.

Dann plane ich für mein neues System einen Ryzen Generation 1 oder 2 mit 2x16 GB. Falls ich irgendwann mehr Speicher brauchen sollte, kann ich immer noch auf Zen2 wechseln, damit der zusätzliche Speicher die Speicherperformance nicht zu stark runterzieht.

Aber noch eine Frage: Würde bei einem Ryzen, der "nur" DDR4-2666 unterstützt, die Speichergeschwindigkeit ebenso sinken wie bei einem, der von Haus aus DDR4-3200 unterstützt? Oder kann es eher sein, dass unterm Strich beide mit 2666 laufen, wenn man 2x16 GB benutzt?
 
das kann dir keiner sagen. um mal ein extremes beispiel zu nennen: bei Intel hatten wir über jahre 2666MHz. mit coffelake 8./9. gen kannst du so zwischen 4400 und 4800MHz 2x8GB und 4200-4600 4x8GB. Das ist ne reine Glückssache, die auch stark MB abhängig ist. Eine CPU die dir 4800 mir 2 sticks macht muss nicht mit 4 sticks gut sein und umgekehrt. Ich kann dir nur aus dem Kopf sagen dass du bei Ryzen 3000 etwa 3600MHz und mehr bekommst. Der Abfall für 2x 16GB scheint auch nicht so stark wie bei den Vorgängern. Alles in allem wirst du die 3200MHz selbst mit 32GB in der Regel um mehrere 100 MHz brechen. Was 2000 angeht ist max so um die 3000-3200MHz. und für 32GB entsprechend 200-400MHz geringer, sprich 2600-3000MHz. Bei Ryzen 3000 ist der große unterschied dass du den "Abfall" vlt gar nicht merkst. zumindest für geringere Speichermengen. Es ist einfach viel ausgereifter als Produkt.

Ich würde mir um den "möglichen" RAM Speed keine so großen Gedanken machen wenn ich du wäre. Weil es eine reine "performance per dollar" Platform ist. wenn du zen3 oder 3+ jemals drauf setzen solltest, musst/kannst du eh neuen RAM kaufen. Oder du wartest auf DDR5
 
Ich möchte die Zusammenhänge verstehen. Was bedeutet beim Ryzen 5 2700 "Speichercontroller: Dual-Channel DDR4-2933?"

Läuft die CPU mit genau diesem Speicher am besten? Oder läuft die CPU nur mit genau diesem Speichertyp?

LG
A.
Dein System hat einen Referenz Takt von 100MHz, daraus werden mit Multiplikatoren die benötigen Takte erreicht für:

- CPU Takt
- Speicher Controller Takt (unabhängig vom RAM Takt)
- HT Link bzw DMI Takt
- RAM Takt

Die Multiplikatoren werden im UEFI (Bios) Festgelegt.
Beim Speicher Automatisch bedeutet, das UEFI liest das Speicher Profil (SPD) vom RAM aus und setzt die Parameter entsprechend.
XMP sind sogenannten OC Profile die der Speicher laut Hersteller erreichen kann.

Allerdings muss der SpeicherController (IMC) in der CPU diesen Takt auch unterstützen: DDR4-2933 (Realer Takt: 1466MHz)
 
Danke.

Dumm gefragt: Was machen die Auto-Einstellungen des UEFI, wenn das SPD-Profil 3200 sagt und die CPU ein (offizielles) Maximum von 2933 hat?

Ansonsten sollte man den Takt für Infinity Fabric und RAM identisch einstellen, oder?

LG
A.
 
auf auto wird der RAM halt ausgelesen. gibs nen kleinen Speicherchip und das erst beste (meist JEDEC Standart von 2133MHz undzugehörigen Timings) Wenn du dann XMP auswählst wird das vorhandene XMP Profil angewendet. Der Speicher ist aber nur sehr klein. Daher werden max ein paar Profile mit den Grundtimings darin gespeichert. Die restlichen 30 Timings oder so werden großteils berechnet. Auf Basis des Taktes in der Regel. DAs passiert allerdings erst, wenn der PC wieder Bootet. Es gibt halt die Trainingsphase(n) wo der PC schaut ob bestimmte Werte funktionieren. Sowohl für die die du eingibst, als auch die auf AUTO. Schafft er das nicht wird er dich nach ein 3-4 Versuchen in der Regel wieder ins Bios bringen. Manchmal korrigiert er Werte auch. So konnte ich 4000MHz 15-17-17 mit einer Command Rate von 1T booten. Habe erstmal 4100MHz eingestellt und dann hat er nach dem bootfail automatisch auf 4000Mhz gestellt, was dann gebootet ist. Kommt aber meist nicht vor und ist sehr MB und Bios abhängig.

In der Regel versucht dein MB die AUTO Werte so zu füllen, dass dein PC auch bootet. Egal was für RAM du jetzt hast. Deswegen sind die Werte meist sehr lose und bieten Raum für Verbesserungen. Es ist auch so, dass wenn dein Kit in der QVL vom MB ist, bzw. umgekehrt, dass es bessere Unterstützung gibt. So kann es sein, dass das MB spezielle Werte für ausgewählte XMP Profile macht. Bei niedrigen Frequenzen ist das meist egal, weil das MB die Werte gut trainiert, aber wenn du an die Grenze von den Spezifikationen gehst, sagen wir ein 4000Mhz kit für ein 4133MHz spezifiziertes MB, dann musst du eventuell manuell nachhelfen, wenn das Kit oder ein sehr ähnliches nicht in der QVL auftaucht.

Außerdem handelt es sich bei den 2933 der CPU nicht um ein Maximum. Das ist das, was der Hersteller garantiert. Und alles darüber ist OC. Dadurch dass die Hersteller hier meist sehr niedrige Werte angeben, weil sie so vor möglichen Reklamationen geschützt sind, kann man z.T. sehr viel mehr rausholen. In letzter Zeit allerdings, gehts mit dem Overclocking bergab, weil Hersteller immer näher an die Grenze gehen, was ihr Produkt kann (AMD sehr stark und Intel in letzter Zeit auch (9900KS, 8086K)) oder dir einfach über das Bios (NVIDIA) die Kontrolle entziehen. RAM ist davon erstmal verschont weil die Timings einfach sehr viele sind und sich so gut wie niemand dafür interessiert. Jetzt mit Ryzen 3000 bekommt das ganze aber auch schon Schwung. Ich schätze mal in ein paar Jahren haben wir KI-OC und der PC macht dass von selbst. zumindest großteils. Extrem OC ist davon wohl ausgenommen, weil es ein zu kleiner Bereich ist und du in der Regel die neuste Hardware hast. Ganz zu schweigen von den Bedingungen.

Was die IF angeht ja, das sollte zusammen getaktet werden. Man kann durchaus mehr Leistung durch entkoppeln bekommen, aber dafür brauchst du schon 5000MHz RAM und selbst da ist es ein harter Kampf überhaupt messbar was raus zu bekommen. Es wäre theoretisch das beste denn RAM dann doppelt so hoch wie die IF zu fahren, was aber mit 7200MHz und mehr etwas unmöglich ist, wenn man nicht auf DDR5 umsteigt. Und ob die Theorie was in der Praxis taugt bleibt abzuwarten. Außerdem gibt es eine zusätzliche Verzögerung. Daher ist es besser wenn du einfach an die Grenze von der IF gehst und deine Timings so weit wie möglich drückst. 3600 14-15-15 kann man nicht umsonst kaufen. obwohl du auch hier nicht unter CL13 kommen wirst ohne die Spannung viel mehr auszudrehen. Gute kits schaffen 4000 CL12, aber das ist weit entfernt von 24/7 OC. Daher denke ich wirst du ungefähr auch da ne Grenze haben.
 
Vielen Dank, so langsam begreife ich. Es geht mir nicht um intensives OC, aber natürlich will ich keine Leistung verschenken, weil das UEFI im Auto-Modus übertrieben vorsichtig ist.

Verstehe ich es richtig, dass die wichtigsten Daten einiger XMP-Profile im Riegel (also wohl im SPD-Chip) selbst gespeichert sind? Oder muss man die vom Hersteller runterladen?

Danke
A.
 
ja die sind auf dem Stick

- - - Updated - - -

außerdem ist RAM OC nicht schwer. Es kostet dich nur seeeeeehr viel Lebenszeit. Wenn man es alles selber macht. Kannst sicher auch welche fragen die dir ein paar Timings geben und die du einfach mal probierst.
 
Nochmals vielen Dank. Ich habe eine Menge gelernt. Im Dezember werde ich die Sachen kaufen und dann melde ich mich nochmal.

Bin sehr lange aus dem Thema und kann mich noch an die XTs erinnern, wo wir die Speicherbausteine einzeln in die Sockel gesteckt haben. Kurz darauf gab es ATs und später kamen fortschrittliche Boards mit Speicherriegeln und Cache-Bausteinen...

LG
A.
 
Bin sehr lange aus dem Thema und kann mich noch an die XTs erinnern, wo wir die Speicherbausteine einzeln in die Sockel gesteckt haben. Kurz darauf gab es ATs und später kamen fortschrittliche Boards mit Speicherriegeln und Cache-Bausteinen...
Ein paar von uns können sich auch noch daran erinnern und an die Zeit vor den ersten PCs :d
 
Haha, ja hab noch Speicher in den VC20 eingelötet mit Flachbandkabel, und DIP-Switches für die Adressierung der Erweiterung.
 
Kann ich mich auch noch dran erinnern, da hat man noch aus dem Fenster gekuckt:d.

War der VC20 nicht der Vorgänger vom C64 ?.
 
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