HardwareRAID vs. SoftwareRAID

Freak240

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Guten Abend,

ich frage mich schon länger was der Unterschied zwischen Hard und SoftwareRAID ist also von der Geschwindigkeit usw. und ab wann bzw warum es sinnvoll ist Hardware oder SoftwareRAID zu verwenden. Die Frage beschäftigt mich grade weil ich schon länger einen Fileserver brauche. Und nicht weiss ob ich einen i7 mit zusätlicher sata Karte, sodass ich dann insgesamt 8 Sata Anschlüsse hab, als SoftwareRAID laufen lassen soll oder dann doch lieber zu einem 8 Port HardwareRAID Conrtoller greifen soll. Ja der i7 ist vielleicht ein bisschen Overkill ABER entweder kauf ich mir den Server oder einen neuen PC sodass der i7 dann rumliegt und missbraucht werden kann.

Der Server soll nur ein Datengrab sein und mit 8x 2TB Platten laufen

Gruß Freak
 
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Vorteil von Hardware-RAID-Lösungen (keine billigen Fake-RAID-Karten, sondern richtige RAID-Controller ab Perc 5i aufwärts):
- Eigener Logikchip, der eigens auf Paritätsberechnungen ausgelegt ist, somit beim Schreiben mit Paritätsberechnungen (RAID 5/RAID 6) viel schneller
- Ggf. Schreibcache, so dass die Daten zwischengespeichert werden, bevor sie auf die Platten kommen, ebenfalls wieder um ein Vielfaches schneller als Fake-RAID/Software-RAID ohne Cache
- Bei guten RAID-Controllern wird die Konfiguration nicht nur auf dem Controller, sondern auch auf den Platten (bzw. einer oder zwei "Master-Platte/n") gespeichert - wenn der RAID-Controller ausfällt, braucht man nur einen gleichen wieder kaufen und das RAID funktioniert wieder

Nachteile:
- Teurer
- Die meisten RAID-Controller sind darauf ausgelegt, in Server- oder Workstationgehäusen mit guter Durchlüftung zu laufen, brauchen also ggf. einen Lüfter, der auf den Controller bläst, wenn es keinen gerichteten Luftzug im Gehäuse gibt
 
Also ist HW Raid das bessere.... Was ist denn da momentan als 8 port controller zu empfehlen? Bis sagen wir 550 - 600 Euro

Gesendet von meinem HTC Sensation XE with Beats Audio Z715e mit der Hardwareluxx App
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich klinke mich hier mal ein!

ein weiterer Vorteil von Hardware-Raid ggü. Fake Raid oder (den meisten) Software Raids: automatische "Proaktive" Wartungsmechanismen, um frühzeitig sich anbahnene Plattenausfälle zu erkennen - und das ganze ohne den Hauptprozessor zu belasten.

ABER:
ich verlinke hier mal auf den Thread zum ZFS- Filesystem :http://www.hardwareluxx.de/community/f101/zfs-stammtisch-570052.html
für einen reinen Fileserver wäre das mit Sicherheit die weitaus preiswertere Alternative - mit eigentlich allen Vorteilen eines Hardware Raids und darüberhinaus echter Überwachung der Datenintegrität auf Dateisystemebene

Anders gesagt, ein Hardware Raid ist quasi unverzichtbar, wenn die Maschine "Arbeiten" muss - also Webserver, Datenbankserver, Workstation und andere Produktivsysteme.
Bei einem reinem Fileserver (für Datenarchiv oder Backup) wäre ein reines Softwareraid durchaus zu überdenken - die Portierbarkeit ist bei ZFS gegeben, bei einigen anderen Systemen auch (mWn sogar bei einem Softraid unter Windows-Server - ich habe es nicht ausprobiert)

Von der Leistungsfähigkeit (Dauertransfrate und IOPs) wird ein ZFS mit Sicherheit mit den Entry-Level Raidcontrollern (Dell Perc 5i etc.) mithalten können - Problematisch könnte es sein, wenn Verschlüsselung dazu kommt - aber da gibt es ja CPUs mit AES Support.

Eine reine "Schwarz/Weiss" Beurteilung (echtes) Hardware-Raid vs. Software-Raid ist definitiv nicht möglich, die Anforderungen müssen einbezogen werden. Fake-Raid (Hardware) Controller sollten nicht in die Überlegungen einbezogen werden - es sind eigentlkich nur in Hardware "gegossene" Software Raids, die oftmals nicht portierbar sind (unterschiedliche Firmwareversion / PCB-Revision vom Controller reicht u.U. schon aus)

selbst wenn man es "Richtig" macht, und ein Serverboard mit ECC-Speicher nimmt (oder ein AMD Prozzi / Board mit ECC Support), ist die Lösung mit ZFS kostengünstiger zu realisieren, wenn man nur die Hardwarekosten betrachtet - ob's letztendlich preiswerter wird, liegt im Auge des Betrachters, das System muss ja eingerichtet werden - und da sind Hardware-Raidcontroller sicherlich "stressfreier" (einbauen, Pletten anschliessen, Raid einrichten > fettisch).
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Vorteile des Hardware-Controllers, die Eye-Q genannt hat, sind zwar richtig, aber gerade der Aspekt der Geschwindigkeit ist in Zeiten leistungsstarker Hauptprozessoren und Datenträgercaches im RAM weniger relevant. Bislang habe ich sowohl ein RAID5 an einer ICH9R und ebenfalls ein RAID5 an einem LSI MegaRAID 8888ELP gehabt. Der dedizierte Controller bringt mir keinen Mehrwert, daher werde ich wieder auf ein hardware-assisted RAID wechseln. Der speichert die Config ebenfalls auf den RAID-Platten. Geht das Mainboard hops, kaufe ich einfach eins mit dem gleichen Chipsatz und übernehme das RAID. Das ist auch deutlich billiger als ein neuer Controller.

Abgesehen davon ist die Unterscheidung von der Begrifflichkeit etwas unglücklich gewählt, da auch Controller mit eigener Logik die RAID-Level in Software umsetzen. Sie nutzen nur ihre eigenen Ressourcen, nicht die des Systems.
 
Die RAID-Arrays an einer Intel-Southbridge sind natürlich extrem abhängig von der CPU-Performance und der Plattenanzahl: Mit einer ungeraden Anzahl schien es damals (ICH8R) besser zu laufen. Zum anderen beherrschten die Controller keine Capacity Expansion. Das mag sich inzwischen geändert haben. Und mit einem Z-Chip beispielsweise lässt sich auch noch ein SSD als Cache missbrauchen.

@Cappu
Hattest du damals den Rückschreibcache aktiviert?
 
Hallo,

du hast leider nichts zum Betriebssystem gesagt, aber tu dir doch mal meinen Artikel zum Einsatz von Software-RAID in unternehmenskritischen Anwendungen an:
Linux Software-RAID für unternehmenskritische Anwendungen :: Linux

Ich betreibe hier seit 2003 ein Software-RAID Array mit einem Dateisystem, dass über die neun Jahre folgendes sang und klanglos mitgemacht hat:
- Drei komplette Hardwarewechsel
- Wachstum von 4TB RAID5 auf 36TB RAID6
- Ausfall von vier Festplatten
- Vierfacher Controller-Wechsel

Was macht der Durchsatz aktuell? Um die 410MB/sec schreiben sequentiell und 530 lesen sequentiell.

Grüße
 
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