Heimkino - Raum herrichten, möglichst einfach

Sepp22

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zu nah an Holland!
Wir haben einen Kellerraum übrig und möchten den evtl. zum Heimkinoraum umrüsten.
Problematisch sind da aber vor allem die momentane Materialsituation ( Decke: Beton ; Wände: KS gemauert ; Boden: etwas grobere Fliesen)
und die Maße (3,08m breit und 2,12m hoch). Bei der Gesamtlänge von fast 6,5m sollen noch etwa 2m für Technikraum abgezweigt werden.
Oder wären 4,5m zu viel oder zu wenig für nur gut 3m breite?

Durch die Oberflächenbeschaffenheit ist das ganze im Moment sehr hallig und durch die geringe Höhe (und Breite) bleibt nicht viel Platz, das zu ändern.
Habe noch ca. 30 Stück Spanplatten (je 1,14m x 1,14m), die ich gerne dazu verwenden würde (vielleicht ganz viele löcher reinbohren und auf einer
Lattenkonstruktion an Wände und evtl. auch Decke - um die Akustik zu verbessern). Geht das?
Auf den Boden Teppich und vielleicht Teile der Wände mit Vorhängen bestücken.

Hier mal ein Grundriss des Raums
Heimkino.jpg

Links an die Wand soll ein 60 Zoll TV.
Oben links wäre der Eingang, der zusammen mit der Heizung irgendwie umbaut werden müsste.
Aussenwände sind unten und rechts (mit Tür nach draußen, die aber nie benutzt wird und ein kleines Fenster).
Die 2m von der rechten Aussenwand entfernte Trennwand ist noch nicht da - da soll Ständerwerk rein, damit der Raum nicht zu lang ist.


Soll halt alles möglichst günstig sein.
Soll auch keine Highend-Lösung werden - nur mit der momentanen Akustik geht's gar nicht ...
 
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Wieso denn 2m für nur Technik?
Was soll da alles rein!? :d

Ich hab keine ahnung wie man solch einen Raum möglichst einfach gut für ein Kino herrichtet.
Aber Teppich an der wand ist glaube ich schon zu viel.
Auf dem Boden sollte einer hin, ein ganz großer.
Freu mich auf Updates =)
 
Eins vorne Weg. Bitte spar dir den 60" TV und kauf direkt Beamer + Leinwand. Erst dann ist es ein Heimkino ;)

Wenn nen eigener Raum vorhanden ist. Spricht eigentlich nix gegen Teppich an den Wänden.

Ein extra Abteil für Technik ist nett. MAcht aber nur Sinn wenn du das ganze auch so groß aufziehst das es Sinn macht.
Also dort Endstufen und Co unterbringst. In einem normalen Hiemkino können die 4-5 Komponenten auch so im Raum stehen.

Was genau willst du denn eigentlich jetzt wissen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins vorne Weg. Bitte spar dir den 60" TV und kauf direkt Beamer + Leinwand. Erst dann ist es ein Heimkino ;)

Sehe ich auch so. Selbst mit einem noch so großen Fernseher kommt irgendwie kein richtiges Kinofeeling auf.
Und gute Full HD Beamer sind auch nicht mehr so teuer. Nur falls du 3D + Full HD haben willst geht es ins Geld.
 
+1 für den Beamer. Ein TV an der Wand ist "Heimfernsehen" - aber kein Heimkino.

Bzgl. des Raums google einfach nach Raumakustik - böse Überraschungen werden dich erwarten, wenn du einen Subwoofer ins Heimkino stellt. Und der gehört ja nun mal in ein richtiges Heimkino. Nur produziert der Raummoden. Das sind stehende Schallwellen zwischen den Wänden, was als störendes Dröhnen wahrgenommen wird.

Das Thema Heimkino ist allerdings unglaublich komplex - Ich würde dazu in einem Forum nachfragen, in dem es hauptsächlich um das Thema Heimkino geht. Z.B. bei beisammen.de
 
Geh lieber ins hififorum in die Akustik und Heimkinoecke.
 
Ein großer TV würde mir reichen (denke ich), weil der Abstand nicht so groß sein wird - 2,5m, für die zweite Reihe max 3,5m.
Den 2m Technikraum hatte ich eigentlich nur angedacht, weil der Raum bei 3m Breite sonst viel zu lang ist.
Die Hauptfrage ist, wie ich den Raum akustisch in den Griff bekomme.

Allerdings ist mir da eben noch ein anderer Raum aufgefallen, der in Frage käme. Mit 3,8m etwas breiter, 10cm höher, aber nur 3,25m tief.
An zwei Seiten laufen oben an der Decke Abwasserrohre mit Holzverkleidung. Hinten ist eine Einbauschrankwand.
Das Ganze ist Akustisch natürlich viel trockener als der andere "nackte" Raum und bräuchte nur etwas Stoff und Farbe.
Vielleicht die bessere Alternative?

Bei meiner Suche nach Raumakustik bin ich vorhin auch schon über "beisammen.de" gestolpert - werde mich da wohl mal anmelden ...
 
Was ist denn an Geräten überhaupt vorhanden?

Also Z.b. Lautsprecher?

Du schreibst es soll günstig werden, denkst aber über nen 60" TV und Raumakustik nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach es doch einfach so:

1. Viel Molton Stoff für Decke und Wände besorgen (~100€)
2. Guck dich nach einem gebrauchten JVC X3 um (1500-1800€)
3. Cinemascope Selbstbau Leinwand (~250€ )
4. Ein paar Absorber für die Akkustik (~500€ )-> muss aber nicht unbedingt sein
5. Ein ordentliches 5.1 Set Up ( ~2500€ )
6. Ordentlichen Reciever ( ~600€ )
7. BR-Player ( ~250€ )

Macht zusammen maximal 6000€ und du hast ein sehr gutes , richtiges Heimkino.
 
Würde aber eher zu einem x.2 Setup empfehlen. Da Du mit 2 oder mehreren Subs die Raummoden einfach besser in den Griff bekommst.
Lieber 2 "kleinere" Subs und die ordentlich aufgestellt, als einen großen, welcher aufgrund des Raumes munter vor sich hindröhnt, bzw. am Hörplatz event. aufgrund von Auslöschungen überhaupt keinen Bass erzeugt.
 
Ein großer TV würde mir reichen (denke ich), weil der Abstand nicht so groß sein wird - 2,5m, für die zweite Reihe max 3,5m.
Den 2m Technikraum hatte ich eigentlich nur angedacht, weil der Raum bei 3m Breite sonst viel zu lang ist.
Dein ganzes Setup schreit doch geradezu nach Leinwand+Projektor
Den Beamer stellt du einfach in den Technik Raum hinter eine Scheibe, dann musst du dir um die Beamer-Lautstärke auch keine Gedanken machen
 
Hab mich mal in den beiden Foren angemeldet, aber bislang wenig Erfolg.

Bin auch mittlerweile in Richtung Beamer + Leinwand unterwegs - zumal ich noch eine Leinwand (2,12m breite) aus Beamer-Selbstbauversuchen-Zeiten habe.

1. Viel Molton Stoff für Decke und Wände besorgen (~100€) ok, war auch so in etwa eingeplant
2. Guck dich nach einem gebrauchten JVC X3 um (1500-1800€) hab eher an einen gebrauchten FullHD Beamer um die 500€ gedacht (ohne 3D)
3. Cinemascope Selbstbau Leinwand (~250€ ) wie gesagt schon vorhanden
4. Ein paar Absorber für die Akkustik (~500€ )-> muss aber nicht unbedingt sein wollte ich selber aus vorhandenem Schaumstoff und Holz bauen
5. Ein ordentliches 5.1 Set Up ( ~2500€ ) hab hier ein 7.1, nur nichts tolles und auch nicht in schwarz
6. Ordentlichen Reciever ( ~600€ ) hab noch 'nen älteren Yamaha, aber auch 'nen Pioneer VSX1020
7. BR-Player ( ~250€ ) komm ich günstig dran. ist nur die Frage, ob der schon 3D-fähig sein wird, falls man mal den Beamer wechselt

Zweiter Sub ist so ne Sache, weil die ja gleich sein sollten. Verschiedene hab ich durchaus hier.
Kann man eigentlich zwei Subs an einen Sub-Cinch-Ausgang am AVR hängen (Y-Verteiler)?

Hätte auch noch nen anderen Raum zur Auswahl, der etwas trockener und wärmer ist. Da ist auch der Boden ebener, Raumhöhe fast 10cm mehr und viele Flächen sind schon mit Nut-und Feder-Brettern verkleidet.

Nachteil ist die kleinere Fläche von 3,8m x 3,25m (Leinwand nur an der einen 3,8m Wand montierbar) und bei den Nut- und Feder-Brettern hab ich Angst, dass die zu klappern anfangen. Die sitzen nicht besonders fest und lassen sich recht leicht von Hand bewegen. Die könnte man natürlich alle mit Dämmmaterial unterfüttern - viel fummelige Arbeit.
 
Kann man eigentlich zwei Subs an einen Sub-Cinch-Ausgang am AVR hängen (Y-Verteiler)?

Ja kann man, ist kein PRoblem.

Ich geb dir nur ein guten Rat, mach es einmal aber richtig und ordentlich. Ich hab letztes Jahr bei mir im Keller einen Raum eingerichtet, sollte schnell gehen und nicht
so wirklich viel kosten. Nun letzten Monat habe ich alles wieder rausgerissen und mache es nun neu.
 
Ich geb dir nur ein guten Rat, mach es einmal aber richtig und ordentlich. Ich hab letztes Jahr bei mir im Keller einen Raum eingerichtet, sollte schnell gehen und nicht
so wirklich viel kosten. Nun letzten Monat habe ich alles wieder rausgerissen und mache es nun neu.

Das ist genau das Problem. Dafür müsste ich halt wissen, welche akustischen Maßnahmen ich treffen muss, damit es nicht zu viel oder zu wenig gedämmt ist. So kann ich das nur modular machen, Stück für Stück Absorber etc. aufhängen/aufstellen und zwischendurch testhören.

Ich versuche gleich mal, die beiden Räume, die mir zur Verfügung stehen, hier in einer Grafik darzustellen.


@ edit:

Kino.jpgKino2.jpg

Hier die beiden Räume.
Grau dargestellt sind Absorber bzw. an der Rückwand ein Diffusor.
Der kürzere Raum ist überwiegend mit Nut- und Feder-Brettern verkleidet. Da ist es etwas einfacher, Stoff aufzubringen. Allerdings sind diese Bretter nicht besonders fest und neigen zum Schwingen.
Der längere Raum ist momentan komplett aus Stein, Beton und Fliesen. Da müsste man wahrscheinlich erst einmal Holzuntergestelle basteln - Spanplatten hab ich genug, so etwa 30m^2.
Vielleicht tuts ja auch ganz grober Rauputz ???
 
Zuletzt bearbeitet:
DAs wird dir keiner sagen können welche akustschen Maßnahmen du treffen musst, da jeder raum verschieden ist.

Eckabsorber für den Bass ist schonmal ein anfang, dazu vieleicht noch ein paar Absorber für die erstreflextionen aber ich bin da kein experte im Prinzip müsstets
du deine Anlage aufbauen ein paar Messungen durchführen und danach kann man sagen was du machen musst.
 
Welchen Raum würdet Ihr denn bevorzugen?

Es kann öfter vorkommen, dass wir mit ca. 6 Mann da sitzen werden ...
Da wäre der größere Raum vielleicht doch besser, auch wenn der ein bisschen schmaler ist.
Die nackten Wände und Decke bieten da dann wohl auch die Möglichkeit, das Ganze mit den vorhandenen Platten einigermaßen vernünftig zu verkleiden. In dem kleinen Raum wäre das mit den vorhandenen Bretter wohl nur eine halbe Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich ziemlich intensiv mit Raumakustik auseinandergesetzt, weil ich das Thema spannend finde und ich in meinem Wohnzimmer meine ziemlich gute HiFi-Anlage geniessen will. Seit ein paar Jahren sind da ein paar Quadratmeter 10 cm dicke Schaumstoffabsorber - unsichtbar ! - angebracht und zusätzlich eine aktive Bassfalle (E-Trap, Markus Zehner's Audio und Akustik Beratungen), weil ich bei 30 Hz eine grausame Raumresonanz habe.
Installiert habe ich das alles erst nachdem ich den Raum mit einem Messmikrofon und einem Analyseprogramm (Arta: ARTA Home)
analysiert habe.

Der Unterschied ist - auch für Laien - deutlich hörbar.

Inzwischen habe ich auch einen Beamer und eine Leinwand installiert.

Ich würde Dir folgendes Vorgehen empfehlen:

(1) Lies Dich zuerst ein wenig in das Thema ein z. B. da
hunecke.de | Wissen
Der audiophile Hörraum:

Fragen stellen kannst Du hier, unter Akustik: Hififorum fuer Audio, Hifi, High End, Musik, Stereo, TV, Surround und Heimkino und Car-Hifi


(2) Dann kannst Du mit dem Raumakustik-Rechner grob die sinnvollen Massnahmen planen: hunecke.de | Raumakustik-Rechner

(3) Ein sehr grosser Vorteil ist, dass Du bei einem Raum die Länge noch variieren kannst. Dadurch kannst Du halbwegs ausgewogenen Raum-Moden (Eigenfrequenzen) erreichen, was ein groser Vorteil ist, damit der Bass nicht dröhnt oder einzelne Frequenzen fehlen.

Der Rechner ist hier: hunecke.de | Raumeigenmoden-Rechner


(3) DANN besorgst Du Dir das Nötige bzw. fängst mit den Baumassnahmen an.


Mit ein paar hundert Euro kannst Du SEHR VIEL erreichen, wenn Du weisst, was Du machen musst. Ohne Nachdenken und planen bleibst Du WEIT unter den Möglichkeiten bzw. schmeisst unnötig Geld raus.


Achja, unbedingt Beamer ! Und schwarzen Boden, Decke, Wände, für guten Kontrast im Bild !
 
Ah, die Links sind schonmal sehr hilfreich.
Passende Raumgröße und grundlegende Absorber hab ich damit.
Leider kann ich beim Raumakustikrechner keine Eckabsorber (Basstraps) einstellen, so dass die tiefen Frequenzen zu wenig gedämpft sind.
Im realen Raum (mit den Eckabsorbern) wird das aber weniger kritisch sein ...

Ich muss nur aufpassen, dass es nicht zu sehr gedämpft ist. Werde den Grundaufbau erstmal machen und dann eine Hörprobe machen.
Wenn das dann schon genug gedämpft sein sollte, wie bekomme ich die (noch weißen) Wände dunkel, ohne weiter zu dämpfen?
Das mit dem Streichen ist so 'ne Sache, wenn man das mal wieder zurückbauen sollte (und der Raum wieder weiß sein soll).
 
@Sepp du kannst deine Wände mit Akkustikstoff beziehen bzw verkleiden, das kannst du dann bei bedarf auch wieder wunderbar abbauen

@DJ er wird wohl sowas in der art wie Basotect genommen haben
 
Seit ein paar Jahren sind da ein paar Quadratmeter 10 cm dicke Schaumstoffabsorber - unsichtbar ! - angebracht und zusätzlich eine aktive Bassfalle (E-Trap, Markus Zehner's Audio und Akustik Beratungen), weil ich bei 30 Hz eine grausame Raumresonanz habe.

Kannst du bitte ein paar Details zu diesem Punkt schreiben.

Als "Schaumstoff"-Absorber habe ich Homatherm FlexCL verwendet, 10 cm dick, insges. knapp 3 Quadratmeter. (flexCL® *|* HOMATHERM). Diese sind vollbiologisch und - anders als die billigeren Glasfaserplatte - ungefährlich für die Lungen.

Die einzelnen Platten habe ich mit Leim auf eine dünne Hartfaserplatte geklebt um diese Dämmelemente einfach mit einem Haken an die Wand hängen zu können. Dazu hat die Hartfaserplatte oben ein Loch und unten eine Querleiste, die die relativ schwere Dämmplatte trägt. Die Dämmplatten sind ausserdem in eine dünne Plastikfolie gehüllt. Das reduziert die Dämmung der hohen Frequenzen und hält die gute Stube frei von Bröseln aus der Dämmplatte. Zusätzlich ist sie in ein Spannlaken für Kinderbetten gehüllt, so wird sie weiss und lässt sich leichter unsichtbar machen: hinter den Vorhängen. :d

Hier ein paar Fotos:

PICT3466.jpg PICT3471.jpg
PICT3472.jpg

Die Messung von der Raumaukustik zeigt, dass die Nachhallzeit (T60, also Pegelabfall um 60 dB)) damit von 125 Hz bis 8 kHz gleichmässig bei 0.5 sek. liegt.

Bei 38 Hz - weil der Raum ungünstige Abmessungenn hat - hat er aber eine sehr starke Resonanz. Diese habe ich dann mit der aktiven Bassfalle (E-Trap) auch in den Griff bekommen. Hier die Wasserfalldiagramme ohne / mit E-Trap:

CSD_O.jpg CSD_M.PNG

Das Ergebnis ist einfach :fresse2:
 
Hinter dem Vorhang hast du die Absorber also versteckt ;-)
Ok ich suche nach einer Lösung sie an der Wand möglichst "Wohnraumtauglihch" anzubringen.

Danke nochmal für deine Erklärung ;-)
 
@Sepp du kannst deine Wände mit Akkustikstoff beziehen bzw verkleiden, das kannst du dann bei bedarf auch wieder wunderbar abbauen

Da tut's doch wahrscheinlich auch einfacher, dünner Stoff, oder?
Der muss nur recht nah an die Wand, weil der sonst wieder dämpfende Eigenschaften bekommt.

Gibt's eigentlich die Möglichkeit, vor allem (am besten nur) in höheren Frequenzen der Dämpfung entgegenzuwirken.
Es kann nämlich sein, dass in meinem fertigen Raum die tiefen Frequenzen gut gedämpft sind, die höheren aber dann zuviel ...
 
Gibt's eigentlich die Möglichkeit, vor allem (am besten nur) in höheren Frequenzen der Dämpfung entgegenzuwirken.
Es kann nämlich sein, dass in meinem fertigen Raum die tiefen Frequenzen gut gedämpft sind, die höheren aber dann zuviel ...

Du hast das ganz richtig erkannt! Es ist schwierig eine Raum gleichmässig zu dämmen.

Ein gute Möglichkeit besteht darin, die Dämpfungswirkung für tiefe Frequzen zu erhöhen. Das geht, indem die Dämm-Matten einigen Abstand von der dahinterliegenden Wand haben. Dadurch werden tiefe Frequenzen stärker gedämpft, als wenn die Matten direkt auf der Wand aufliegen.

Der physikalische Grund ist folgender:
Schalldämmung in einem Raum ist schlicht Reibung der durch die Schallschwingungen bewegten Luftteilchen im Dämmmaterial. Direkt an einer Wand wird der Schall reflektiert. Die Luffteilchen, die direkt an der Wand sind, bewegen sich (praktisch) gar nicht. Erst ein Stück weg von der Wand können sie sich überhaupt bewegen - und daher sich am Dämmaterial reiben und abgebremst werden. Die maximale Geschwindigkeit der Teilchen wird im Abstand von einer viertel Wellenlänge von der Wand erreicht. Hier wirkt die Reibung (also die Dämmung) am besten. Die Wellenlänge hängt von der Frequenz ab.

Z. B.: ein 1000 Hz Ton hat eine Wellenlänge von 34.3 cm, wird also am besten 8.6 cm vor der Wand gedämpft.
Ein 100 Hz Ton hat eine Wellenlänge von 3.43 m, wird also am besten 86 cm vor der Wand gedämpft (Wellenlängerechner).

Das ist jeweils der Abstand mit der besten Dämpfung, auch beim halben Abstand ist die Dämpfung aber schon recht wirksam, unter anderem, weil die Schallwellen auch schräg auf die Wand treffen.

Man kann diesen Effekt ausnutzen, indem man eine z. B. 6 - 8 cm dicke Dämmschicht mit z. B. 60 - 100 cm Abstand vor die Wand montiert. Für die hohen Töne ist der Effekt der gleiche, wie wenn die Dämmschicht direkt an der Wand ist, für die tiefen Töne ist die Dämmung sehr viel höher.
Zusätzlich kann man eine gelochte Holz- oder Metallplatte vor dem Dämmaterial anbringen, dann wird ein Teil der hohen Frequenzen daran reflektiert, also nicht gedämmt. Die tiefen Töne können die Löcher (absurderweise) leichter passieren und werden stärker gedämmt. Die optimale Anzahl, Grösse und Verteilung der Löcher ist eine Doktorarbeit wert ...

Ich bin mir sicher, Du hast das schon gesehen: Abgehängte Schallschutzdecken funktioniert so.

In Deinem langen Raum, der zu nieder für eine abgehängte Decke ist, könntest Du an der Rückwand eine Dämmschicht mit Abstand zur Wand bauen. Etwas einfacher ist es, wenn Du die Dämmelemente schräg in die Raumecken baust und dahinter einen Luftraum lässt.
Ob Dir der Aufwand das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Ich würde ganz praktisch vorgehen: Mit dem Raumakustik-Rechner hast Du einen Richtwert wieviel Absorberfläche Du benötigst. Dann besorgst Du die und stellst sie in den Raum. Dann staunst Du wahrscheinlich schon, welchen Unterschied das macht :d
Dann probierst Du die Dämmelemente an verschiedenen Stellen im Raum aus und entscheidest, wieviel Aufwand Du treiben willst.

Wenn Du perfektionist bist, kannst Du den Raum dann auch mit dem oben genannten Messprogramm und einem guten Mikrofon ausmessen. Eine Raumakustik-Messung ist allerdings anspruchsvoll, da musst Du Dich sehr ernsthaft in Akustik einarbeiten. Sonst gilt unweigerlich: Wer misst, misst Mist !

Für mein Wohnzimmer habe ich mich ungefähr ein Jahr mit der Sache beschäftigt und habe schon einiges an Wissen mitgebracht (ich bin Elektronik-Ingenieur).

---------- Post added at 13:26 ---------- Previous post was at 13:21 ----------

PS. übrigens habe ich mich für Homatherm FlexCL als Dämmmaterial auch entscheiden, weil es in den tiefen Tönen eine bessere Dämmung hat als viele andere Materialien (und viel billiger ist, als ausgesprochene Akustik-Elemente wie Basotec).
 
Alleine mittels Absorberfläche ist es ja nicht getan.

Zu dem Homatherm FlexCL findet man ja nicht mal einen Absorptionskoeffizienten für bestimmte Frequenzen.
Diese Matten dämmen alle erst halbwegs anständig bei Frequenzen von 150Hz aufwärts (bei 10cm). Darunter ist der Absorptionsfaktor zu vernachlässigen.

Da muss man entweder mit riesigen Helmholtzresonatoren arbeiten, DBA verwenden oder es mit einer E-Trap probieren.
 
Etwas einfacher ist es, wenn Du die Dämmelemente schräg in die Raumecken baust und dahinter einen Luftraum lässt.
Ob Dir der Aufwand das wert ist, musst Du selbst entscheiden.

Das ist überhaupt noch so'n Ding.
Ich bekomme einige Eckabsorber aus einem alten Proberaum - Kantenlänge ca. 50 x 50 cm.
Jetzt dachte ich: "Einfach mit dem rechten Winkel in die Raumecke und gut".
Aber um Luft dahinter zu haben müsste ich die ja "falsch" rum stellen - mit der Ecke in den Raum hinein, oder?
Oder soll ich einfach die Spitze abschneiden?
Desweiteren sind die mir auch eigentlich zu groß. Würde die der Länge nach schneiden und hätte immer noch 'ne Kantenlänge von etwa 35cm. Reicht doch auch, oder?
 
Alleine mittels Absorberfläche ist es ja nicht getan.

Zu dem Homatherm FlexCL findet man ja nicht mal einen Absorptionskoeffizienten für bestimmte Frequenzen.
Diese Matten dämmen alle erst halbwegs anständig bei Frequenzen von 150Hz aufwärts (bei 10cm). Darunter ist der Absorptionsfaktor zu vernachlässigen.

Da muss man entweder mit riesigen Helmholtzresonatoren arbeiten, DBA verwenden oder es mit einer E-Trap probieren.

Ja, so ist das !! (Beinahe.)

Ich habe damals (vor 3 Jahren) ein Datenblatt mit Absoptionsdaten gefunden - aber jetzt scheint es nicht mehr auf der Homepage zu sein.

Absobermaterialien werden immer direkt an der Wand gemessen, da ist dann die Tieftonabsoption naturgemäss schlecht - wie oben erläutert. Mit Abstand zur Wand kann man das stark verbessern.

---------- Post added at 14:02 ---------- Previous post was at 13:58 ----------

Das ist überhaupt noch so'n Ding.
Ich bekomme einige Eckabsorber aus einem alten Proberaum - Kantenlänge ca. 50 x 50 cm.
Jetzt dachte ich: "Einfach mit dem rechten Winkel in die Raumecke und gut".
Aber um Luft dahinter zu haben müsste ich die ja "falsch" rum stellen - mit der Ecke in den Raum hinein, oder?
Oder soll ich einfach die Spitze abschneiden?
Desweiteren sind die mir auch eigentlich zu groß. Würde die der Länge nach schneiden und hätte immer noch 'ne Kantenlänge von etwa 35cm. Reicht doch auch, oder?

Sind die Raumhoch?

So aus dem hohlen Bauch raus geschätzt: Wenn Du 2 Raumecken mit diesen Dingern raumhoch füllst, hast Du Deine Probleme grösstenteils gelöst. Mit Hohlraum dahinter auch im Bassbereich, einigermassen.
Abschneiden würde ich nichts.

Probiers doch mal aus !
 
Du kannst sehr tiefe Frequenzen nicht mit porösen Absorbern vollständig eliminieren.
Da du dich ja angeblich so ausführlich damit beschäftigt hast, solltest du das wissen.

Gibt nicht umsonst Master Vorlesungen über Akustik. Viele Leute pappen einfach irgendwelche Dämmmatten in den Raum und sind dann glücklich. Nur ohne Nachhallzeitmessungen, physikalische Grundlagen und Erfahrung wird man kein optimales Ergebnis erzielen könnnen. Es kann sogar sein, dass man die Raumakustik mit irgendwelchen Selbstbaumassnahmen verschlechtert. Mehr ist nicht immer besser.
 
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