Gehört wurde mit 75db (1000Hz Testton), abgeglichen mit einem Einsteigerschalldruckmessgerät. Somit weiß ich, dass HE1000V2 und HE1000V2 Stealth pegelgleich sind und ich den Einen nicht besser finde, nur weil der etwas lauter ist. Ich weiß, dass das auch nicht perfekt ist, aber für den Heimgebrauch schon so das Beste, was man machen kann, auf die Schnelle.
Habe den Test größtenteils mit dem neuen Stuhl, zurückgelehnt, mit geschlossenen Augen gemacht. Dadurch sollte ein möglichst konzentriertes und fokussiertes Hören möglich sein.
Gehört wurde zuerst mit folgendem Testtrack. Erst ein paar Mal mit dem Einen, dann ein paar Mal mit dem Anderen und am Ende dann schnelles Hin- und Herwechseln für bestimmte Detailvergleiche.
Listen to Dream On on TIDAL
tidal.com
Also ich finde, dass der einzige Unterschied, den man da so merkt, die Art der Instrumentenseperation ist. Mit dem Stealth kann man die Musik nochmals mehr sezieren als mit dem normalen V2 und das war ja bereits eine der großen Stärken des V2. Normalerweise ist das Sezieren von Musik nicht immer ein Vorteil, da man schnell aufhört die Musik zu genießen. Das schafft der Stealth aber dennoch gut, man kann dennoch stark in der Musik versinken und einfach nur genießen, was mit einem HD800S beispielsweise bei mir nicht geht.
In dem Track spielen im Hintergrund ja die verschiedensten Instrumente, die sich mit dem normalen V2 auch stets gut orten lassen und als Gesamtbild eine schöne Bühnenpräsentation ergeben. Der Stealth macht das aber nochmal einen Ticken besser. Die "Grenzen" zwischen den Instrumenten sind ausgeprägter und klarer getrennt. Die Bühne ist nicht breiter oder so, aber die Separation aller Instrumente klappt ein Bisschen besser.
Bei ca. 2:08 setzt am rechten äußeren Rand eine Violine/Geige oder sowas ein, das hört man mit dem Stealth deutlich genauer. Beim normalen V2 geht das ziemlich unter und "verschwimmt" gar etwas.
Das liegt aber auch etwas daran, dass die Stimme von Morgan (ab 2:02 recht gut zu hören) beim normalen V2 etwas präsenter ist als die Instrumente im Hintergrund. Beim Stealth ist die "Abstimmung" zwischen Stimme und Instrumente ausgeglichener, wohingegen beim V2 die Stimme leicht betonter und die Instrumente leicht in den Hintergrund rücken. Beim V2 bekomme ich bei der Stimme mehr Gänsehaut als beim Stealth. Das kann also je nach Musikstück und persönlicher Präferenz ein Hörer ein Vor- oder Nachteil je Hörer sein.
Fazit zu dem Track:
Der Stealth separiert die Instrumente besser, jedes Einzelne kommt mehr zur Geltung und sind extrem klar aufgelöst und in den Raum gestellt. Die Stimme geht dabei aber etwas in den Hintergrund und löst weniger Emotionen aus.
Beim V2 verschwimmen die Instrumente im Hintergrund etwas mehr, sind aber dennoch klar separiert (das klingt als wenn der normale V2 das nicht gut macht, das macht er bereits sehr gut, aber der Stealth ist da einfach top notch). Dafür gefallen mir die Emotionen und die "Echtheit" in der Stimme von Morgan beim normalen V2 besser.
Beim 2. Track handelt es sich um einen eher "digitalen" und moderneren Song:
Der Eindruck setzt sich hier fort ... direkt am Anfang, nach dem "Intro", so ab 0:30, gehen an den Außen leichte Effekte (eine Art kleines Schnippen) ab. Das fällt mit dem Stealth direkt auf. Die Stimme wirkt hier nicht ganz so zurückgezogen wie beim vorherigen Track, aber im Direktvergleich fällts auf. Hier fällt auch noch auf, dass die Stimme mit dem V2 leicht voller und "breiter" wirkt. Diese Effekte ab 0:30 sind mit dem V2 zwar auch klar hörbar, aber nicht so vordergründig und messerscharf. Es wirkt dadurch aber alles etwas harmonischer bzgl. dem Gesamtklangbild.
Ab 2:01 passiert dann mehr im Track und das macht auch der V2 wieder sehr gut, aber der Stealth setzt da nochmal einen drauf und man merkt richtig wie die kleinen Töne, total klar separiert, um einen herumfliegen.
Fazit zum Track:
Man kann das Fazit vom vorherigen Titel eigentlich fast wiederholen. Der V2 wirkt harmonischer, der Stealth seziert mehr.
Erst waren nur 2 Tracks geplant, aber ich wollte wissen wie sich das fortsetzt und habe einen 3. Track gewählt:
Als der Track so los ging, dachte ich im 1. Moment, dass ich mit dem Stealth höre, da es schon sehr hochauflösend und separiert war. Beim kontrollierenden Blick, merkte ich dann aufgrund der Anzeige am Soloist aber schnell, dass es doch der V2 ist. Toller Bass, gute Separation von allem. Dann also wieder fix auf den Stealth gewechselt, Track neu gestartet und diese feinen Hochtöne, die da nach jedem Bassschlag kommen, sind deutlich präsenter, die Stimme, auch hier wieder, zurückhaltender. Obwohl hier in der Anfangsphase nicht viel los ist, klingt der Stealth einfach aufgeräumter.
Der gewonnen Eindruck von den 2 vorherigen Tracks setzt sich hier aber fort ... man ist eher damit beschäftigt auf Details abseits der Stimme zu achten. Die Stimme ist gut, aber unaufgeregter und holt mich nicht voll ab.
Fazit zum Track:
Kann mich auch hier nur wiederholen ... Seziert mehr, bringt aber weniger Emotionen rüber. Und somit wäre das auch mein kurzes, aber knackiges Gesamtfazit.
Abschließende Worte:
Das klingt glaube ich nun krasser als es ist. Also wenn ich die 2 Hörer nur nebenbei auf habe, was 95% meiner Zeit der Fall ist, fallen mir diese Unterschiede kaum auf. Das liegt auch daran, dass sie beide die gleiche Abstimmung und den gleichen Klangcharakter haben. Zudem würde ich nicht sagen, dass der Stealth "besser" ist. Je nachdem, was man erreichen will oder was einem wichtiger ist, kann mal der normale V2 oder mal der Stealth einem mehr liegen.
Großteil meiner Musik ist moderner und digital und da passt der Stealth wohl besser. Wem Stimme und Emotionen wichtiger sind, könnte auch ein paar Euro sparen und eher zum normalen V2 greifen.
Wenn ich bei 0 stehen würde, würde ich den Stealth wählen, da diese Auflösung und Seperation schon mega ist und jeder der den normalen V2 kennt, weiß, dass das bereits ein Spezialgebiet des V2 war, aber der Stealth setzt da nochmal einen drauf, opfert dafür aber Emotion.
Edit:
Normalerweise wollte ich mein "Kurzreview" ja erst schreiben, nachdem alle User durch sind. Aber ich habe diesen Text quasi geschrieben während ich höre. Immer wenn mir etwas auffiel, direkt kurz 1-2 Sätze. Dadurch sind die Erinnerung extrem frisch. Ich hoffe, dass ich damit nicht für Vorurteile sorge oder Leute beeinflusse.