Hitzköpfiger SAS2208-HBA (D3116)

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Wir haben da so einen HBA in einem Fujitsu TX2540 M1 zu laufen, es hängen 4 HDDs and 2 SSDs dran. Das Ding hatte noch nie weniger als 83-85 °C, meine ich, und das hat mir seinerzeit schon Bauchschmerzen gemacht, obwohl er auch viel verträgt (Limits 104 / 110 °C). Sonst wird nichts auch nur annähend so warm. Vor der letzten Entstaubungsaktion war er so bei 88 °C, seither reden wir über 91-94 °C (grmpf). Ich hatte mir seinerzeit ein paar Bilder von diversen SAS2208-HBAs angesehen, und der D3116 hat den kleinsten, am billigsten aussehenden (nicht mal schwarz eloxierten) Kühlkörper. Das Fingerthermometer sagt auch definitiv Aua.

1. Ich schätze mal, die WLP ist am Ende und knüppelhart? Anders kann ich das ganze nicht erklären. Nach Jahren 24/7-Betrieb bei den Temperaturen würde es mich nicht wundern. (Wenn die Plastenippel nicht mehr halten sollten, wird es ein Stück massiver Draht notfalls hoffentlich richten. Oder ich improvisiere mir qua Baumarkt was zusammen, mit Schraube, Unterlegscheiben, Feder und Mutter.)
2. Kann man da den Kühlkörper von einem anderen Modell draufverpflanzen?
3. Ich würde ja einen Lüfter draufsetzen, nur kriege ich in dem Server nirgendwo so einfach Strom dafür her. Der Luftstrom geht einmal quer durch, nur halt an den Slots nicht besonders schnell. Ich habe seinerzeit das ganze schon vertikal mit etwas Luftleitpappe verengt, das bringt aber auch nur bedingt was.
4. Gibt's da sowas wie LPM, was man noch aktivieren könnte?

Ich werde nochmal zusehen, daß ich die Konfiguration sichere, sobald ich VMware storcli verpaßt habe. Mir ist nicht so ganz wohl mit unserem SPOF.
 
Vielfach haben solche Kühler keine WLP, sondern nur ein Thermal Pad. Ich würde mal den Kühlköprer abmachen, das entfernen und neue WLP draufmachen.
Falls möglich, kannst Du auch schauen, das Du einen größeren Kühlköprer verbaust, musst dann nur kreativ werden bei der Befestigung (Kabelbinder oder Heissleim)

Wenn Du so gar keinen Strom für einen Lüfter legen kannst, wäre noch die Möglichkeit aus Pappe einen Tunnel zu basteln um mehr Luft zum Controller zu leiten.
 
wenn der Kühlkörper heiß ist, was soll dann neue WLP bringen?
Entweder kleinen Lüfter drauf oder für mehr Luftzug sorgen.

cu
 
wenn der Kühlkörper heiß ist, was soll dann neue WLP bringen?
WLP und Pads härten aus, und haben dann deutlich schlechtere Wärmeleitfähigkeiten -> Wärme wird nicht ausreichend abgeführt -> Überhitzung -> Fehlfunktion oder defekt.

Das betrifft nicht nuzr CPUs, sondern z.B. auch kleine Kühlkörper an Spannungswandler Mosfets etc.
 
ja aber wenn die Wärmeleitfähigkeit schlecht wäre, würde ja der Kühler gar nicht erst so heiß werden. Entscheidend ist die Wärmeabfuhr vom Kühlköper weg.
 
Schlechte Wärmeableitung bedeutet ja nicht, das der Kühler kalt bleibt, sondern das weniger als vorgesehen abgeleitet wird. Wieviel Hitze dann "zu Heiss" ist, darüber entscheidet die Befindlichkeit des darunter liegenden Chips .
 
Die Wärmeabfuhr ist echt schlecht in den Primergys. Das Wärmeleitpad unter dem Kühler ist auch recht schnell keksartig. Aber es gibt für alles eine Lösung... 8-)
Controller.jpg
RoC-Temperatur bis jetzt nie über 45 Grad.

Es passen aber die Chipsatzkühler von vielen älteren Boards. Hier ein Beispiel am D2616. Der war dann gut 15 Grad kühler als mit flachem Kühler, weil wesentlich besser im Luftstrom. Muss natürlich auch ins Gehäuse passen, aber Lücken kann man füllen.
20230531_153541.jpg
Universalkühler mit verstellbaren Befestigungen sind ideal. Musst nur aufpassen, wenn die Karte das Tochterboard für die Pufferbatterie drauf hat, dann wird der Platz echt eng.
 
Die Wärmeabfuhr ist echt schlecht in den Primergys. Das Wärmeleitpad unter dem Kühler ist auch recht schnell keksartig. Aber es gibt für alles eine Lösung... 8-)
Controller.jpg
RoC-Temperatur bis jetzt nie über 45 Grad.
LOL. Auch 'ne Möglichkeit... :ROFLMAO:
Es passen aber die Chipsatzkühler von vielen älteren Boards.
Definiere mal "ältere Boards". Ich hätte da vor Ort z.B. noch einen Celsius-W370-Teileträger (D2817 mit iQ45 und einem hübschen KK, Lüftersteuerung defekt).
Musst nur aufpassen, wenn die Karte das Tochterboard für die Pufferbatterie drauf hat, dann wird der Platz echt eng.
Ja, BBU ist drauf. ;-/

Das größte Problem ist immer die Downtime. Die kann ich eigentlich nur nach Feierabend bringen, und ich habe 2 Stunden Anfahrt.
 
Definiere mal "ältere Boards".
Der Kühler, der oben auf dem ersten Bild montiert ist, stammt von einem (ich glaube) recht generischen Asus-Board mit H87 Chipsatz. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich den umgebaut hatte. Viele Chipsätze dieser Zeit und früher haben das gleiche Lochmaß am Kühler.

Ja, BBU ist drauf. ;-/
Du hast in der Breite recht genau 40mm. Das schränkt die Auswahl ein bisschen ein, aber die meisten dieser Kühlkörper sind nicht größer. Weil die Löcher nicht genau 45 Grad zur Ebene versetzt sind, wäre ein Universalkühler mit verstellbaren Befestigern gut, sonst liegt der Kühler schief drauf und die Tochterplatine passt nicht. Leider bekommt man die heute kaum noch, oder die sind sauteuer.
zB Enzotech
oder
Zalman
oder halt die Overkill-Lösung
Watercool

Ich meine, das Lochmaß der Befestiger sind 59mm. Aber miss das bitte nach, das ist aus den Tiefen meiner Erinnerung. :unsure:
Zumindest beim Umbau auf den Enzotech, wenn der von Lochmaß und Höhe passt, sollte die Downtime auf wenige Minuten zu beschränken sein.

Alternativ vielleicht mal mit dem Fujitsu-Support sprechen; wenn die Maschine noch aktiven Support hat, die M1 ist ja auch nicht mehr die Jüngste. Weil LSI/Avago/Broadcom als höchste ideale Betriebstemperatur 75 Grad empfehlen und schienbar jede 2HE Primergy drüber liegt, müsste denen das Problem bekannt sein. Möglicherweise gibts eine Hersteller-Lösung (Firmware-Update, zusätzlicher Luftleitkanal, etc), die ohne Gebastel eingebaut werden kann.
 
So, habe gewerkelt. Der Q45-Kühler vom D2817 war leider ein Fall von "close but no cigar" - die Abmessungen sind ziemlich ähnlich dem obigen (ca. 38x38 mm), die Befestigungsklammer war bis zur 40er Chipsatzgeneration aber noch andersrum, ich hätte den Kühler damit höchstens mit kleinen Kabelbindern verzurren können. Durch die BBU-Platine paßte der Schaumstoffrand vom Kühler auch nicht mehr komplett um das BGA-Gehäuse herum, und ich war mir nicht sicher, ob die (nicht entfernbare) Klammer nicht mit einem der umstehenden Elkos in Konflikt gerade würde. Da war übrigens vielleicht ein Zeug drauf - wie Kaugummi und von Alkohol komplett unbeeindruckt.

Das war mir am Ende alles nix. Dann habe ich doch nur beim Werkskühler die alte, steinharte und mit Leichtigkeit abbröselnde WLP entfernt und durch einen Klecks neue MX4 2019 ersetzt - mal sehen, wie lange die hält. Die Temperatur hat sich jetzt bei so 81 °C eingependelt, immerhin wieder weit besser als die 93-94 vorher.

Der Server ist übrigens ein 4HE, bei dem mittig vier 120er Lüfter nebeneinander kreiseln - minimal 1200 bzw. 1320/min, zur Zeit ein bißchen schneller (1440/1560). Bei warmen Temperaturen war der HBA damit auch immer minimal kühler.
 
Update 1 Jahr später:
Dann habe ich doch nur beim Werkskühler die alte, steinharte und mit Leichtigkeit abbröselnde WLP entfernt und durch einen Klecks neue MX4 2019 ersetzt - mal sehen, wie lange die hält. Die Temperatur hat sich jetzt bei so 81 °C eingependelt, immerhin wieder weit besser als die 93-94 vorher.
Temperaturen waren jetzt das Jahr über bei minimal 76 und maximal 81 (evtl. 82) Grad. Das Maximum wird dabei bei mittleren Umgebungstemperaturen erreicht, darüber drehen die Lüfter des Servers deutlich auf und sorgen für bessere Kühlung. So niedrige Temperaturen hatte ich vorher noch nie. Die Aktion ist also vorerst als voller Erfolg zu werten. Ob nun zuerst die Paste durch ist oder der Server in Rente geht, bleibt abzuwarten...
 
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