Ihr solltet echt vorsichtig sein, was man hier für Tipps von sich gibt.
Es gibt einen Unterschied zwischen dem Tausch eines Lüfters bei einem Standard-ATX-Netzteil und bei diesem 1HE oder ähnlich gelagerten Ausführungen von Netzteilen.
Wie p4n0 schon sagt, ist es z.B. bei älteren HP-Servern so, dass deren Netzteil, auch im Auszustand, ordentlich Strom verbraten. Ich habe Server her neben mir stehen, da hat der Gehäusedeckel im Netzteil, bei ausgeschalteten, aber bestromten Server eine Temp. jenseits der 40°C. Das ist Gehäusetemp, wie das im Netzteil aussieht, kann man sich dann vorstellen. Die Lüfter drehen sich in dem Fall nicht.
Und so kommt es, dass einem diese Netzteile in dieser Betriebssituation auch einfach sterben, weil eben die Elektronik überhitzt und dann krepiert.
Daher haben viele Server die Eigenschaft, dass sie selbst im Aus-Zustand das Netzteil aktiv belüften. Das machen sie nicht, weil da soviel Leistung gebraucht wird, sondern weil die Netzteile so gebaut sind, dass die natürliche Konvektion nicht ausreicht, um die im Standby-Betrieb auftretende Wärme abzuführen.
Das ist primär durch den Formfaktor bestimmt. Supermicro-Netzteile aus dem allzeit beliebten SC836 sind z.B. genau solche. (diese werden auch in anderen Serien verwendet)
Und so kommt es, dass das NT im Standby so seine 10-15W braucht. Davon sind sicherlich 5W Lüfter. Aber die restlichen 5-10W würden ausreichen, damit das NT überkocht. (sonst bräuchte man keinen Lüfter)
ATX-Netzteile sind da völlig anders konstruiert und daher gibt es, gepaart mit dem hohen Wirkungsgrad, eben auch (semi)passive NTs. Das wäre bei klassischen Servernetzteilen nicht der Fall, auch wegen der hohen Leistungsdichte. (Die bringen auch mal eben 2,5kw in dem Formfaktor unter.
Bei 5% Verlustleistung und Volllast sind das 125W, die weg müssen. Das ist ne Leistung, die der hier vorgestellt Server noch nicht mal selber braucht.)
Und das hier gezeigt NT ist bautechnisch ähnlich gelagert. Der Hersteller hat sein Netzteil konzipiert. Teil des Konzeptes ist ein definierter, ggf. auch variabler, aber eben definierter, Luftstrom, welcher die Parameter Volumenstrom und statischer Druck hat. Ändert man an diesen Parametern etwas, dann kann das zu Problemen führen. Also einfach nur auf die m³/h zu schauen ist also nicht zielführend.
Das liegt primär daran, dass die Netzteil, gerade die kompakten und wenig "luftigen" so verbaut sind, dass sich etliche Luftschatten ergeben. Das heißt, dass sich sowohl für die natürliche als auch für die erzwungene Konvektion Luftwiderstände ergeben. Diese Widerstände sorgen dafür, dass Bauteile, die im Luftstrom vor anderen Bauteilen liegen, die Luft aufwärmen und die nachgelagerten Bauteile dann mit einen höheren Lufttemperatur angeströmt werden.
Das wiederum lässt deren Temperatur ansteigen. Dieser Anstieg wird zusätzlich dadurch verstärke, dass der Luftstrom allgemein geringer ist und damit an sich auch noch weniger Energie angeführt werden kann.
Das heißt also, mal als Beispiel, dass die Temperatur des 2. Bauteil um 5K ansteigt, weil die Eingangstemp höher ist und dann nochmal um 5K ansteigt, weil weniger abgeführt werden kann.
Und da ich nicht annehme, dass hier irgendeiner auch nur einen blassen Schimmer hat, was in einem Netzteil überhaupt und in dem speziellen Netzteil schon 3x nicht abgeht, sollte man von sowas echt die Finger lassen.
Es geht dabei nicht darum, dass da irgendein Transistor Beifall klatscht.
In den NTs sind Elkos eingesetzt. Und das Elektrolyt, was da drin ist, kommt mit Temperatur nicht wirklich klar und reagiert bei Überhitzung stark exothermisch. Das kann, in sehr krassen Sonderfällen, schonmal sehr krass ausarten.
Nochmal zur Erinnerung. Die Netzteile werden für gewöhnlich mit 230V beaufschlagt und damit auch die primären Kondensatoren. (Die Sekundären dann entsprechend mit geringerer Spannung.)
Und wenn du da die parasitären kapazitiven Ströme nicht wegbekommst, dann wird es halt warm.
hier mal ein paar Ergebnisse von hoher Temperatur (durch Überspannung erzwungen:
Braucht man sowas? Scheinbar...
Solange man also keine Ahnung hat, was in dem Netzteil passiert, was also die Folgen der eigenen Handlung sind, sollte man die Handlung als solches in Frage stellen.
Wer hingegen Elektronikdesign studiert hat und das thermische und aerodynamische Verhalten in einem solchen Netzteil bewerten kann, kann das gerne machen.
In jedem Fall aber sollte man sich mit Aussagen zurückhalten wie "das kann man so machen, habe ich schon x-mal gemacht". Weil man selten bis gar nicht die Voraussetzungen kennt.
Ich maße mir ma an, zu behaupten, von der Thematik etwas Ahnung zu haben. Ich habe in 30 Jahren noch NIE einen Netzteillüfter getauscht. Weder weil sie zu laut waren, noch weil sie kaputt waren. Und ich habe schon dutzende Rechner gehabt.
Wenn es zu laut ist, dann nimmt man einfach ein anderes Netzteil. Ist der Lüfter kaputt, ist das (hochwertige) NT in der Regel so alt, dass man es besser eh wegschmeißt, da Netzteil auch mal altern.
Wir haben heute so viele Möglichkeiten die Stromversorgung passiv zu realisieren, dass man solche Experimente nicht machen muss und man Tipps daher auch relativ einfach machen kann.
PicoPSUs sind schon bald 15 Jahre alt, sollte jeder kennen.
Selbst highend Gamingmaschinen kann man heute mit einer passiven Stromversorgung ausstatten, auch wenn es kein ATX sein kann.
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Solchen Faxen muss sich keiner antun.
Man sollte nicht vergessen, dass wir hier von 230V sprechen. Wir sprechen hier von Energiemengen, die relativ easy alles in Brand stecken können. Das ist auch der Grund, warum die VDE die Daumenschrauben immer enger anzieht.
Und die Leute gehen dann bei und arbeiten durch solche, in meinen Augen unüberlegten und törichten, Aktionen gegen genau diese Maßnahmen. Am
Ich kann nur empfehlen, sich mal die Nachrichten zu Bränden anzuschauen und was da dann für Schicksale hinter stecken.
Sowas können die Folgen sein, weil man 5EUR sparen will oder es man nicht hinnimmt, dass der Server so einen Ton von sich gibt.
Wenn man so empfindlich ist, dann kauft man nicht so nen Brüllwürfel, sondern was anderes.
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Sowas habe ich. Da hörst du gar nichts von.
Server überhaupt 24/7 laufen lassen erhöht die Gefahr so schon, wenn man dann den 24/7 Kollegen auch noch zusätzlich so "tunt", dann wird das noch gefährlicher. Man sollte nicht vergessen, dass solche Server zum einen nur selten beaufsichtigt werden, man also schon so nicht reagieren kann und dann zusätzlich auch noch in Umgebungen stehen, wo ringsrum irgendwelche Brandlasten, wie Schränke, Tische, Gardinen, Teppische, Polstermöbel und sonstwas rumfliegen.
So ne Kiste in einem leeren Keller kann ruhig brennen, passiert ggf. nichts, das kann aber woanders schon anders aussehen.
Nur mal so ein paar Denkanreize.
Dass man durch die Arbeiten am NT die CE-Erklärung des Herstellers (die aussagt, das passt alles, ich kenne mich aus) negiert und man damit im Extremfall ein echtes Problem hat, sollte wohl jedem klar sein.
EDIT:
Was jeder bei sich für sich zu hause macht, ist sein Ding.
Man kann @home auch alles mit Telefonstrippen ver230Ven, alles kein Problem, wenn das eigene Haus abbrennt.
Andersfalls, sprich Mietwohnung, -haus oder auch Familie und Co, sollte man ein klein wenig Verantwortung zeigen, nicht viel, nur ein bisschen.
Auch wenn es schwer fällt, mit bestimmten Sachen spielt man nicht.
Gibt auch Leute, die Klettern auf Züge und werden ggf. gegrillt. Das leuchtet einem noch irgendwie ein. So ein Netzteil ist im Grunde nichts anderes, nur meint man da oft "ich habe schon 100 Rechner gebaut, ich weiß wie man Lüfter und m³/h schreibt" dass man auch mal eben sowas machen kann. Ist ist ja auch sehr einfach. Würde man ne Flex brauchen, würde sich das ggf. anders darstellen.