in Server HDDs unterschiedlicher Hersteller verbauen

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logithack

Guest
Hey,

ich habe mich heute mit einem Kollegen darüber unterhalten, welche Festplatte aktuell am besten für den Einsatz in einem Server für den Privatgebrauch wäre, wenn man z.B. 2 Festplatten will und die als RAID betreibt. Da meinte er, man soll besser 2 HDDs von unterschiedlichen Herstellern, also beispielsweise Seagate und WD, kaufen, da es beim Kauf von Festplatten von nur einem Hersteller sein könne, dass die gekaufte Serie fehlerhaft ist, womit man 2 fehlerhafte HDDs hätte.

Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht? Ist das tatsächlich so?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe! ;)

Schöne Grüße,

logithack
 
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Hallo logithack,

da hat Dein Kollege prinzipiell schon recht. Auch die namhaften Hersteller haben in der Vergangenheit und teilweise auch heute noch bewusst eine sogenannte Multi-Vendor Strategie eingesetzt. Und ja, das hat manchen Kunden auch den Kopf gerettet. Ich erinnere mich da an manche HDDs, die in massen ausgefallen sind und nur noch durch HDDs eines anderen Herstellers aufgefangen wurde. Das hat sich aber langsam auch gelegt. Zu viele Gedanken würde ich mir im privaten Bereich nicht machen. Sollte wirklich eine HDD ausfallen, hast Du genug Zeit Dir einen Ersatz zu beschaffen.
Ein Kunde mit 48HDDs, dessen gesammte DB oder Virtualisierung darauf läuft, der hat diese Zeit nicht.
Ob es hilft?

Viele Grüße
Katla
 
Man kann auch darauf achten die HDDs bei unterschiedlichen Händler zu kaufen um nicht welche aus dem gleichen Fertigungslos zu bekommen und trotzdem kann man auch bei verschiedenen HDDs unterschiedlicher Hersteller Pech haben, weshalb eben immer noch gilt, dass RAIDs keine Backups ersetzen. Eben weil ein RAID 1 nur vor dem Ausfall eines Platte schützt, nicht aber vor allen anderen Gefahren denen Daten ausgesetzt sind. RAIDs erhöhen eben nur die Verfügbarkeit für den Fall, dass eine Platte ausfällt, was bei Heimanwendern eher selten so wichtig ist, das sie ein RAID 1 deswegen lohnen dürfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hilft aber alles nur, wenn man auch tatsächlich den Status der Platten überwacht.

Dazu ein etwas älterer Fall in einer mittelständischen Firma:
Die hatten einen Server mit Raid 5, es wurde eine tägliche Datensicherung auf externe Datenträger gemacht.
Passiert ist da folgendes:
Plöztlich ging gar nichts mehr, Server tot.
Man stellte dann fest, das da eine Festplatte im Raid 5 gestorben war. Das wäre an sich noch kein Problem gewesen.
Aber dabei hat man festgestellt, das schon Monate vorher eine weitere Platte des Raid 5 gestorben war und das Raid 5 so monatelang mit nur 2 Platten lief.
Als dann die zweite Platte gestorben ist, wars das.
Man dachte sich dann: Nun gut, wozu haben wir die Datensicherung?
Tauschen wir einfach die defekten Platten aus und spielen die Daten von der Datensicherung zurück.
Dabei stellte sich dann heraus, das die Datensicherung auch schon längere Zeit nicht fehlerfrei durchlief und daher gar keine aktuelle Datensicherung vorhanden war.
Resultat: Geschäftsdaten von mehreren Monaten weg, Firma deswegen kurz vor der Pleite.

Moral von der Geschichte: Regelmäßig den Zustand der Festplatten prüfen und ebenso regelmäßig ins Protokoll der Datensicherung schauen.
Bei einem Raid 5 sollte man zudem eine Hot-Spare einbauen, die sich das Raid dann automatisch greift, wenn eine Platte ausfällt.
Von der regelmäßigen Kontrolle des Zustands der Platten bewahrt einen das aber nicht.
 
Die regelmäßige Zustandskontrolle sollte sich eigentlich von selbst verstehen, gute Server haben auch LEDs die dann aufleuchten oder ihre Farbe wechseln, wenn etwas nicht stimmt, aber ebenso die regelmäßige Erneuerung der HW wenn diese ihr Service Life erreicht hat, was meistens nach 5 Jahren der Fall ist. Denn egal wie viel Redundanz man einbaut, irgendwann wird auch diese aufgebraucht sein und wenn die Platten alt sind und deutlich über die geplante Nutzungsdauer hinaus sind, dann steigt das Risiko von Ausfällen immer mehr an und die Chancen auf ein Rebuild sinken, weil der Stress für die Platten dabei eben nicht so gering ist.
 
@passat3233
kann man dann nicht gleich raid6 statt 5 nehmen wenn man eh eine zusätzliche verbaut? (hätte den vorteil dass die daten schon drauf sind und die anderen platten dann nicht zusätzlich beansprucht werden wenn die daten für die neue erstellt werden, allerdings auch den nachteil dass die platte vorher benutzt wird / belasted).

@TE
wie schon erwähnt raid ersetzt keine Sicherung, Blitz / Fehler im Netzteil etc.. -> alle Platte hin, bzw. wenn es brennt hilfts auch nicht wenn die USB Platte / Sicherung auf dem PC stand -> Sicherung am besten an einem anderen Platz / Bankschließfach etc.. oder anderen Standort.
 
Man könnte auch Raid 6 nehmen, aber bei Raid 6 sind alle 4 Platten in Benutzung, bei Raid 5 mit Hot-Spare nur 3 und die 4. ist im Ruhezustand.
Performancetechnisch ist Raid 5 auch ein klein wenig schneller als Raid 6.

Wenn man ein Raid richtig macht, dann übrigens als Hardware-Raid mit einem Raid-Controller mit batteriegepuffertem Cache.
Der Cache beschleunigt die Sache deutlich, die Batteriepufferung sorgt dafür, das der Cacheinhalt nicht weg ist, wenn mal der Strom ausfällt.
Kommt der Strom zurück, schreibt der Controller die Daten des Caches auf die Platten.

Sicherung immer auf einem Offlinemedium, das nur während der Dauer der Sicherung am Rechner angesteckt ist.
Sicherung immer über mehrere Generationen, denn auch ein Sicherungsmedium kann einmal einen Defekt haben.
Mindestens eine Generation in einer anderen Brandschutzzone aufbewahren. Idealerweise in einem anderen Gebäude.
 
Vielen Dank für eure Antworten! :)

Ich plane, mir einen Server für den Heimbedarf zu kaufen. Was die Festplatten anbelangt, reichen mir 2 x 1 TB. Da hatte ich mir überlegt, ein Paar WD Red zu kaufen, da ich gelesen hab, dass die für den Langzeitbetrieb ausgelegt sind. Machts hier Sinn, tatsächlich nur eine WD Red zu nehmen und als zweite HDD eine von Seagate zu kaufen? Die meisten, die ich bisher gesehn hab, haben immer paarweise dieselben verbaut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du statt Langzeitbetrieb Dauerbetrieb geschrieben hättest, hätte es gepasst. Die geplante Nutzungsdauer von HDDs beträgt üblicherweise 5 Jahren und kann eben bei HDDs die überbeansprucht werden, auch viel kürzer sein. In Servern würde ich grundsätzlich mindestens NAS Platten (wie eben z.B. die WD Red oder Seagate NAS/Ironwolf) nehmen und nie einfach Desktopplatten wie die WD Grenn/Blue oder Seagate Desktop/ Barracuda. Vergiss aber trotz des RAID das Backup nicht, denn RAIDs ersetzen keine Backups!
 
Gut, dann werde ich mich für 2 Festplatten unterschiedlicher Hersteller entscheiden und welche nehmen, die für den Einsatz im Serverumfeld geeignet sind. Vielen Dank für eure Hilfe! :)
 
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