Wie wird eine HDD im gleichen Fall vor einem Headcrash geschützt? Normalerweise reicht die Rest-Versorgung durchs Netzteil aus
Nein, HDDs nutzen die kinetische Energie der drehenden Platten um die Köpfe zu parken, das hat nichts mit der Restspannung zu tun.
Das bei SSDs natürlich nicht gehen, weil die ja keine drehenden Platten haben!
sonst hätte ich alle 2 Wochen korrupte SSDs.
SSDs werden normalerweise auch benachrichtigt, wenn der Rechner runterfährt, sonst geben es ja auch keine S.M.A.R.T. Werte für unerwarteten Stromausfall, wie ihn aber die meisten SSDs haben und leider ist der selten bei 0.
Daß der Stützkondensator auch mehr schaden als nutzen kann, haben wir ja schmerzlich bei der Intel 320 gesehen, die immer wieder Probleme machte.
Gut gewollt ist eben noch lange nicht gut gemacht und bei der Intel 320 war die Implementierung offenbar sehr fehlerhaft, so dass der Schuss nach hinten losging.
Durchaus, aber der Punkt ist - ich möchte schon gerne sicher sein, das bei einer SSD ohne Stützkondensator im Falle eines Falles alles abgesichert ist.
Das kannst Du nicht, das kann wenn, dann der Programmierer der FW, aber wenn er es so macht, kostet das Performance. Das ist ähnlich wie bei einem
Journaling-Filesystem, die sind eben auch langsamer als ein simpels wie z.B. FAT, aber wenn bei einem Schreibvorgang unterbrochen wird, dann auch sicherer. Wie viele dieser Techniken nun implementiert sind, bestimmt eben wie gut die SSD mit einem unerwarteten Stromausfall zum falschen Zeitpunkt, also wenn vom Host geschrieben wird oder wenn sie intern Daten aufräumt (Idle-GC), klar kommt.
Warum haben wohl die OEM und Enterprise Versionen oft weniger Performance, vor allem weniger IOPS (schreibend) also die Consumerversionen von sonst praktisch identischen SSDs?
Bis jetzt ist das doch eher Glückssache. Ich zumindest würde meine Hand nicht ins Feuer legen wollen...man weiß es nach einen solchen Event nämlich nie. In den meisten Fällen geht es wohl gut aus, aber 1x reicht schon und man hat den Ärger...
Deswegen muss man ja auch Backups seiner wichtigen Daten haben und das sollte man bei SSDs eben noch penibler handhaben als bei HDDs, weil sich Ausfälle bei SSD in aller Regel eben nicht ankündigen und man dann oft nichts mehr retten kann. Einige SSD wie die Cruial m4 halen aber offenbar wichtige Daten redundant, denn die lässt sich oft wiederbeleben, indem der Controller nur an den Stromanschluss gelegt wird, für 20 Minuten und dann nach 30s Pause das ganze noch mal.
Was da genau passiert, wissen nur die Entwickler von Micron/Crucial, aber ich habe da eine Vermutung. NAND enthält ja mehr Bytes als die für die Nutzdaten, so hat da 25nm Micron NAND mit 8k Pages pro Page noch mal 448Byte extra, die wohl für die ECC genutzt werden und pro Block (256 Pages) noch mal 112k, die man auch für Verwaltungsdaten nutzen kann. Vermutlich legt die m4 hie eine Kopie der Indirection Table, also der Mappingtable der LBAs auf die Flashadressen ab. Diese Mapping ist fundamental, ändert sich aber dauernd, gerade auch während der Idle-GC. Beim 8k Bug der Intel SSD bis zur 320er kann die SSD wiederbeleben, aber eben unter dem Totalverlust der Daten, was darauf hindeutet, dass die Mappingtabelle korrupt war, die SSD die Daten also nicht mehr zuordnen konnte. Werden nun diese Zuordnungen für die einzelnen Pages auch jeweils im Block gespeichert, so dauert das zwar beim Schreiben länger, man kann dann aber die Tabelle wiederherstellen und das genau dürfe in diesen 20min beim Anschluss nur der Stromversorgung passieren. Immerhin kann ja die Plextor M5S mit dem gleichen Controller und ebenfalls mit sync. 25nm Micron NANDs viel schneller schreiben als die m4, aber kann man die auch so wiederbeleben, wenn es mal ein Problem gibt?
Absolut, einwandfreie Funktion sollte doch eine Selbstverständlchkeit sein.
Solange man sie ordnungsgemäß betreibt, ja. Aber bei einem Auto verlangst Du ja wohl auch nicht, dass es noch einwandfrei funktioniert nachdem es gegen einen Laternenpfahl geprallt ist. Das plötzliche Abschalten des Stroms ist genau das für jeden Flash Controller und das es eben nicht laufend zu Ausfällen kommt zeigt, wie gut die Entwickler mit dem Problem umgehen können, perfekt ist es aber eben nicht, sonst bräuchte man bei keiner SSD Stützkondensatoren.