Danke, aber mir musst du da nicht weiterhelfen - ich weiß wie´s geht. Mag ich jetzt bisschen hochnäsig anhören, aber ich hab auch schon einige Kühlertests ausgewertet und kenne die Einflüsse auf Messergebnisse recht gut
.
In welchem Zeitraum hast du denn jeweils die Mittelwertbildungen gemacht. Welches Kriterium nutzt du für den Start des Auswertungszeitraums. Es ist auf jeden Fall schon mal sehr löblich, dass du die Kurven aufzeichnest
. Insbesondere anhand der Wassertemperatur lässt sich ja schön ein stationärer Bereich ermitteln.
@Tearlessdeath: Es geht hier doch allgemein nicht um wissenschaftlich korrekte Tests - das kann man auch mit besserem Equipment als mit Hardware nicht 100%ig sauber lösen. Mit Wissenschaft hat das sowieso nichts zu tun - höchstens mit Messtechnik. Auch erkenne ich die Zeit und den Aufwand für solche Testläufe durchaus an - das kostet Zeit und macht Arbeit - keine Frage. Dafür meinen vollen Respekt!
Worum es mir aber geht ist eher, dass man sich realistisch gesehen einfach etwas vormacht, wenn man versucht derart erzeugte Ergebnisse in irgendwelche Reihenfolgen und Bewertungen umzumünzen - die so einfach äußerst subjektiv sind. Wenn dann zudem unter den Hardware-Testern nicht mal Einigkeit darüber herrscht, wie man die gegebenen Unschärfen umgeht, um diese möglichst gut abzudämpfen und welche Methoden zur Verarbeitung der Werte genutzt werden sollte, ist das einfach relativ sinnlos und willkürlich. Das zeigt sich auch sehr schön im Vergleich verschiedener Tests auf Hardware. Wirklich klare Rangfolgen sind da einfach Fehlanzeige. Allenfalls sehr grobe Gruppenbildungen guter, mittlerer und schlechter Kühler sind möglich. Das hat, neben den gegebenen nicht gerade unerheblichen Unschärfen die das übliche Mess- und Schätzequipment sowieso schon mit sich bringt, seine Gründe.
Es ist ja sogar bei Messungen mit besserem Equipment und mit Workarounds für viele systematische Messfehler die auf Hardware unvermeidlich sind nur schwer möglich objektive Aussagen zur Kühlleistung zu machen. Da muss man dann schon alle bislang genannten Aspekte beherzigen und auch die Standardabweichungen berechnen. Doch selbst dann muss man einfach akzeptieren, dass die absoluten Genauigkeiten auch so noch relativ beschränkt sind. Selbst mit einigermaßen brauchbarem Messequipment ist es also zumindest fraglich, ob man die Reihenfolgen die sich ergeben dabei bis in die kleinsten Abstufungen, bei denen sich die Standardabweichungen gerade so nicht überlappen, allzu ernst nehmen sollte.
Auf schlechteres Equipment übertragen, wie es ja im Regelfall auf Hardware zum Einsatz kommt, führt das jedenfalls zu einem Bild, nach dem nur ganz ganz grobe Aussagen möglich sind. Selbst wenn man dabei zum Beispiel versucht eine der größten Fehlerquellen (die Montage) mit vielen Wiederholungen einigermaßen raus zu mitteln (was wiederum Probleme mit der Verformung der Kühlerböden verursacht), wird man zumindest bei den Top-Performern unter den Kühlern keine eindeutigen Sieger ermitteln können, wenn man die Ergebnisse mit all ihren Einschränkungen betrachtet oder auch nur der Tester wechselt.
Leider liegen viele Top-Kühler tatsächlich einfach auf recht ähnlichem Niveau, so dass die feinen Unterscheide ohne großen Aufwand kaum sauber auflösbar sind. Selbst auf aufwändigeren physikalischen Prüfständen kann man da wie gesagt keine exakte Reihung feststellen - aber immerhin eine deutlich fundiertere als mit Hardware. Es gibt zwar durchaus auch sauber messbare Unterscheide, die sich sogar auf Hardware reproduzieren lassen (ein Innokühler gegen einen Kühler mit aktueller Technik zum Beispiel), aber das sind Unterscheide sie man schon durch bloßes Ansehen des Kühlers erkennt, wenn man nur minimale Kenntnisse zur Kühltechnik hat.
Worauf es letztlich hinaus läuft: Usertests auf Hardware in allen Ehren, aber sie sind in den allermeisten Fällen einfach äußerst subjektiv und es wird selten auch nur ansatzweise versucht trotz der sowieso vorhandenen Ungenauigkeiten wenigstens das Beste heraus zu holen, was damit zu machen ist. Da kommt es auf solche Details wie die bisher erwähnten einfach an. Unterlässt man das (oder dokumentiert es zumindest nicht) hält sich die Aussagekraft so stark in Grenzen, das man sich imho den Aufwand häufig auch sparen könnte. Das mag der ein oder andere Tester zwar vllt. nicht gerne hören, aber alle die sich ein wenig intensiver mit der Thematik beschäftigt haben, werden das so mehr oder weniger bestätigen. Immerhin ergibt das Mittel aus möglichst vielen verschiedenen Usertests auf Hardware imho aber zumindest in vielen Fällen ein recht brauchbares Bild, um Kühler in die Kategorien gut, mittelmäßig und schlecht einzugruppieren - mehr ist aber kaum drin.