Lian Li O11 Dynamic Evo XL - Wie Micro-Vibrationsgeräusche eleminieren?

Exordium

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Moin zusammen!

Ich habe meinen alten Lian Li A7110 ausgemustert und gegen einen O11 Dynamic Evo XL getauscht. Das Gehäuse macht auch ohne RGB-Kirmesbeleuchtung einen wohnzimmertauglichen Eindruck. Außerdem benötigte das Hardwareupgrade auch keine 7 x 3.5" Sata HotSwap Slots mehr :-)

Das Problem:
Das Hardware wird komplett luftgekühlt und es sind ausschliesslich neue Arctic PWM gesteuerte Lüfter verbaut. 2 x 140mm am Boden, 1 x 120mm hinten am Gehäuse und 3 x 120mm im Deckel. Die Ansteuerung erfolgt über die jeweilige Mainboard-Sensorik. Der CPU Kühler ist ein Dark Rock 4, Die Grafikkarte eine PowerColor RX6800XT Red Dragon. Ansonsten sind nur noch 2 x 16TB Toshiba MG SATA Platten im mittleren HotSwap-Käfig drin. Netzteil ist ein bequiet Straight Power 11 850W Gold. Dies sind alle vermeintlichen Vibrationserzeuger.

Das System ist an sich sehr leise und die Lüftungseinstellung funktioniert solide. Komischerweise macht das Gehäuse aber so alle 15-20 Sekunden Vibrationsgeräusche für wenige Sekunden, die auch von alleine wieder verschwinden. Die Geräusche verschwinden auch sofort , wenn man vorsichtig das Gehäuse "anklopft". Da hier fast alles nur noch zusammengesteckt ist, fällt es schwer die tatsächliche Stelle zu lokalisieren. Diese Geräusche sind jetzt nicht besonders laut, aber eben deutlich wahrnehmbar und gehören zur Kategorie "nervend". Irgendwie wartet man immer schon darauf, bis die nächste Attacke kommt. Es lässt sich nicht wegignorieren.

Über Tipps und Hinweise zur Problembeseitigung wäre ich dankbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erster und einfachster Test, mach die Gehäuselüfter halt mal 10min aus. Wenns dann nicht auftritt weißt du das es einer davon ist. Danach kann man weiter eingrenzen.
 
Nur um sicher zu gehen, mal alle Schrauben auch etwas nachziehen? ggf. auch innen?
Zusätzlich mal optisch prüfen, ob irgendwo Kabel an den Lüftern reiben könnten
 
Super Tipps dabei - danke.

Tatsächlich kann ich die Lüfter alle auf "0" stellen, da sich im normalen Desktopbetrieb hier nichts groß aufstaut. Die Grafikkartenlüfter stehen da schon voll alleine still. Lediglich CPU und Netzteil säuseln etwas vor sich hin.

Ich kann dann immer einen mehr dazuschalten und wenn das Vibrieren anfängt auch diesen einen zum Test laufen lassen. Problematisch wirds es, wenn sich das Vibrieren erst durch Kumulation von 2-n Lüftern zusammen einstellt.

An verschraubten Teilen hat es beim dem Gehäuse nicht sehr viel, aber manchmal reicht ja schon ein etwas verkantetes Leer-Slotblech... Die Lüftersteuerung ist mir sogar noch etwas zu träge momentan, da sich am oberen Deckel beim Daddeln doch etwas mehr Wärme... will nicht sagen es staut sich, aber es könnte etwas besserer "Durchzug" herrschen. Das werde ich parallel zur Fehlerbeseitigung noch angehen.

Was fiel mir noch ggf. zur Problembeseitigung ein:

Glasrahmen und zusammengeschobene Gehäuseteile an den jeweiligen Einfassungen mit etwas schwarzem PVC Klebeband bearbeiten, so dass diese fester eingepresst werden und weniger vibrationsanfällig sind?
Gehäuse mit geeigneter Unterlage oder anderen Füßen besser vom Boden (Echtholzparkett) entkoppeln?
Lüfter wechseln? -> Vorschläge?

Gruß
Exo
 
Ich schätze mal, du hast da eine Schwebung entweder von den 2 oder den 3 Lüftern. Was für welche sind das denn, die einfachen P14/P12? Die sind ja nicht entkoppelt und die Rotoren auch mal in sich für "good vibrations" gut (daß bei dem Preis nicht unbedingt Hightech-Materialien wie GFK drin sind, sollte wohl klar sein).

Glasrahmen und zusammengeschobene Gehäuseteile an den jeweiligen Einfassungen mit etwas schwarzem PVC Klebeband bearbeiten, so dass diese fester eingepresst werden und weniger vibrationsanfällig sind?
Könnte was bringen.

Ich will gar nicht wissen, wie es bei so einer zusammengesteckten Konstruktion mit der EMV aussieht...
 
Entweder P oder F Modelle. Klar. Waren günstig und hatten relativ gute Tests und sind allzeit beliebt. Ich scheue mich aber nicht, ein paar $, respektive € mehr hinzulegen für eine GUTE Empfehlung von geeigneten 120 und 140ern. Silent, Laufruhe, Vibrationsfrei/arm wären so die Schlagworte. Es reicht mir auch ein Link auf einen neutralen, fundierten Testbericht.

EMV? Ich schlafe direkt unter ner Hochspannungsleitung und bin von 3 vollbestückten Mobilfunkmasten eingekesselt. :-)
So richtige "Hardware" gibts ja kaum noch. Meinen Lian Li A7110 zähle ich noch dazu. Heute hat man lieber ein Blinki-Showcar anstatt einen richtigen Trekker im Hof stehen...

Aber danke für all die Tipps bisher. Werde mich in Kürze ans Umsetzen/Versuchen machen.
 
Hmm, ich glaube, ich habe da vorher was übersehen...
Ansonsten sind nur noch 2 x 16TB Toshiba MG SATA Platten im mittleren HotSwap-Käfig drin.
Zitat:
Die Schubladen sind mit einer Rändelschraube arretiert und lassen sich nach dem Lösen dieser einfach nach hinten herausziehen - natürlich nur, wenn man vorher die Blenden abgeschraubt hat. In die Schubladen lässt sich dann entweder eine 3,5" oder 2,5" Festplatte verbauen. Beide werden von unten verschraubt. Eine richtige Entkopplung gibt es nicht.
Ich glaube, da haben wir dein Problem. Die Symptomatik würde auch exakt zu einer Festplatten-Schwebung passen. Nachdem viele heute gar keine Pestflatten mehr im (Gaming-)Rechner haben, steht deren Entkopplung auch nicht mehr an erster Stelle. Du kannst dagegen auch relativ wenig machen, 5,25"-Schächte sind ja ebenfalls aus der Mode gekommen. Neumodisches Zeug.

Entweder P oder F Modelle. Klar. Waren günstig und hatten relativ gute Tests und sind allzeit beliebt. Ich scheue mich aber nicht, ein paar $, respektive € mehr hinzulegen für eine GUTE Empfehlung von geeigneten 120 und 140ern. Silent, Laufruhe, Vibrationsfrei/arm wären so die Schlagworte.
Ich würde das Lüftungskonzept vielleicht auch noch mal grundsätzlich überdenken. Du hast jetzt mit etwas Pech leichten Unterdruck im Gehäuse, abhängig von der Regelung. Und ob ich den Arctics mit ihren m.E. relativ schlichten Gleitlagern bei horizontalem Einbau auf Dauer trauen würde, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Nach oben blasend ist so ziemlich die ungünstigste Variante.

Ich würde die drei von oben mal in die Seitenwand verfrachten (einblasend), dann sind die Lager auf Dauer auch glücklicher. (Wenn dort kein Filter vorhanden ist, ggf. nachkaufen.) Ich hoffe, die Langlöcher sind nicht derart lang, daß ein Abrutschen bei Entkopplung mit Gumminippeln (etwa von dieser Sorte) ein größeres Problem darstellt. Und wenn du vielleicht noch etwas selbstklebende Bitumenmatte rumliegen hast, könnte man damit die Rahmen beschweren / bedämpfen. (Alubutyl würde auch gehen, ist aber wegen scharfer Kanten nicht ohne Arbeitshandschuhe zu verarbeiten.)

Für die 140er unten würde ich dann irgendwas mit besseren Lagern nehmen. Die rifle bearings der BQ Pure Wings / Shadow Wings sollten es zwar grundsätzlich tun, die scheinen aber in 120/140 mm eine gewisse Ausschußquote zu haben. Und die CO-Varianten von Arctic machen halt gewisse Kugellager-typische Geräusche (und das mglw. auch nicht immer gleich - bei dem Preis können die Kugellager eigentlich nur das billigste sein, was der Markt in China so hergibt). Wenn es nicht gleich Noctua sein soll, dann vielleicht die BQ Silent Wings 4 PWM (die Variante high-speed würde evtl. besser zu den Arctics passen). Sowas ist dann auch von der Materialanmutung her gleich was anderes (GFK). Deren entkoppelte Pinökelbefestigung ist nebenbei auch in Langlöchern recht abrutschfest. Gerade als Gehäuselüfter gefallen mir die damit in Summe sogar fast etwas besser als die Noctua NF-A14. Qualitativ tun sie sich m.E. ziemlich wenig.
 
Hi, danke der Anmerkungen.

In der Tat sind da ja nicht nur die beiden Sata HDD-Platten, sondern auch 2 x 1TB Boot SSDs + 2 x 4TB Gaming SSDs - Diese sind jeweils in einem kombinierten Hybrid-Raid-10 mit den beiden HDD gespiegelt. Die restlichen freien TB der HDDs sind als reines Raid 1 "Datengrab" partitioniert/konfiguriert. Die Raids werden über einen Microsemi/Adaptec 8805 SAS/SATA-Raidcontroller verwaltet. Es ist halt kein 100% reiner Gaming-PC. Da drauf laufen auch diverse VMs die ich zum Testen (Arbeit) benötige. Da fallen auch mal größere Datenmengen an. U.a. eine lokale Kopie der globalen / kompletten OpenStreetMap (OSM) Datenbasis/Datenbank die rund 1TB groß ist. Die Konfiguration und Usage soll aber an dieser Stelle erstmal nicht diskutiert werden! :-)

Im vorherigen System waren tatsächlich noch 6 x 4TB Ironwolf drin. Dieses System war insgesamt garantiert deutlich lauter, aber dann war es ein permant bleibendens säuseln/rauschen der angenehmeren Art.
Das neue System ist an sich wirklich sehr leise, was ihm letztendlich dann auch scheinbar zum Verhängnis wird, weil dieses ab und zu einsetzende Vibrationsgeräusch dann eben umso deutlicher hörbar ist.

Die Noctua oder SilentWings hatte ich mir auch als Ersatz rausgegoogelt. Aber ich werde dann vorerst einfach die zuvor angesprochenen Maßnahmen zur Ursachenfindung und Behebung umsetzen. Neu kaufen kann ich immer noch. Was auch komisch ist, ist, dass ein frisch hochgefahrenes System erstmal für 2-3h ruhig läuft. Dieses unruhige Verhalten braucht scheinbar eine gewisse Einlauf/Aufbauzeit. Was auch immer da passieren mag.

Alle Lufteinlässe haben Staubschutzfilter. In Verdacht habe ich auch den unteren Filter, da dieser, bzw. der Trägerrahmen nur eingeschoben wird und dann einrastet. Diese Konstruktion war mir hinsichtlich Vibrationsanfälligkeit gleich suspekt.. Den kann ich aber schon mit Hausmitteln besser arretieren und entkoppeln. Zur Fehlerfindung kann ich ihn einfach ziehen...

Die Material-/Wandungsstärke des O11 Lian Li ist auch relativ "nachhaltig" geworden. Mein alter A7110 kam hier noch deutlich höher proportioniert daher.
 
Die ersten Sofortmaßnahmen wurden umgesetzt:
  • Abkleben sämtlicher Rahmen und Halterungen/Einpassungen mit PVC/ISO Tape. Glas und Metallrahmen sitzen jetzt deutlich strammer in den Fassungen. Ein Rutschen oder Verschieben ist durch das Tape und den festeren Sitz jetzt nahezu ausgeschlossen.
  • Der untere Luftfilterrahmen ist wirklich eine Katastrophe. Der hat soviel Spiel und wackelt auf mehreren mm hin und her. Einfassung + Rahmen wurden beiden mit dem Tape provisorisch "verarztet". Da muss aber nochmal nachgebessert werden. Aber es wackelt jetzt erstmal nix mehr.
  • Sämtliche Kabelwege und Verbindungen wurden nochmal revidiert, auf festen Sitz geprüft und dafür gesorgt, dass kein Kabel irgendwie mit dem Gehäuseblech oder Lüfter Kontakt hat und die Luft ungehindert das Innere passieren kann.
  • Am Plattenkäfig selbst kann ich erstmal nichts optimieren. Allerdings behalte ich mir vor, hier selbst ein entsprechendes Spareteil zu entwerfen und mit dem 3D-Drucker zu drucken. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies aber noch Fiktion.
  • Ansonsten wurden nochmal alle Schrauben und Lüfter auf guten Sitz geprüft. Da war soweit alles OK.
Der erste Schreck kam dann unmittelbar nach dem Einschalten... Ich höre... *nichts*! Habe 2 x kontrolliert ob sich die Lüfter auch tatsächlich noch drehen.
Nachher werde ich bisserl zocken und die Kiste aufwärmen. Weiterer Report folgt...
 
Fazit nach 2 Testtagen: Deutlich laufruhiger und ein nahezu unhörbares Airflow-Geräusch. Auch bei CPU/GPU lastigen Programmen und Anheben der Lüfterdrehzahl passiert das völlig ohne Pulsen oder nervende Nebengeräusche. Trotzdem werde ich die Arctic gegen Noctua wechseln. Man(n) gönnt sich ja sonst nix... Auch muss die Regelung an sich noch etwas im BIOS feinjustiert werden. Aber momentan bin ich sehr zufrieden. Auch die Betriebsgeräusche der beiden HDDs wurden trotz fehlender Entkopplung deutlich reduziert! Was ein Tape für 1,90€ alles bewirken kann :-)
 
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