Linux für Windows-Benutzer - Ubuntu mit coLinux (coUbuntu)

Rimini

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Linux für Windows-Benutzer - Ubuntu mit coLinux (coUbuntu)
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Will man sich als Windows-Benutzer mit dem alternativen Betriebssystem Linux beschäftigen, steht man

sofort vor der Frage: Welche Linux-Distribution soll man nehmen und wie bekommt man diese

gleichzeitig neben Windows auf einem PC zum Laufen?

Wie man ein Linux-System mit Hilfe von coLinux (siehe www.colinux.org) unter Windows als Anwendung

oder Dienst installieren kann, wurde am Beispiel von Topologilinux (siehe www.topologilinux.com)

hier http://www.forumdeluxx.de/forum/showthread.php?t=167408 bereits "Schritt für Schritt" gezeigt.

Aber die Slackware-Distribution, auf der Topologilinux beruht, ist für bisherige Windows-Benutzer

eher ungeeignet. Mit Hilfe von coLinux kann man zwar praktisch jede beliebige Linux-Distribution auf

einem Windows XP/2000 Computer installieren, aber man braucht dafür umfangreiche Linux-Kenntnisse.

Viel einfacher geht die Installation mit einem entsprechenden Installationsprogramm automatisch "von

der Hand", man nehme Colonist (siehe www.sourceforge.net/projects/colonist) , einem

coLinux-Installer für die Live-CD Linux-Distributionen Knoppix, Kubuntu, PCLinuxOS, Slax oder

Ubuntu. Mit Hilfe von Colonist wird coLinux auf einem Windows XP/2000 PC installiert und dann aus

der Linux Live-CD die entsprechende Linux Image-Datei, die dann von coLinux als Anwendeng oder

Dienst unter Windows XP/2000 "gebootet" werden kann, erstellt.

Dieses Verfahren hat gleich zwei Vorteile: Man kann den PC mit der Live-CD booten, um überhaupt

erstmal Linux kennen zu lernen und man kann dann diese Live-CD auch gleichzeitig als

Installations-CD für coLinux verwenden.

Für bisherige Windows-Benutzer erscheint Ubuntu (siehe www.ubuntu.com) als Linux-Distribution

besonders geeignet. Ubuntu hat einen überschaubaren Umfang mit sinnvoll ausgesuchten Anwendungen und

Vieles lässt sich auf der übersichtlichen Gnome-Oberfläche ohne die von Windows-Benutzern

gefürchtete Linux Terminal-Console erledigen.

Los geht‘s, einfach die Ubuntu Live-CD unter Windows XP/2000 einlegen und das sich automatisch

öffnende Fenster wieder schließen, danach einfach Colonist unter Windows XP/2000 starten:

image117.gif


Die GNU GPL akzeptieren:

image118.gif


Die Einstellungen mit einem Klick auf "Next" übernehmen:

image119.gif


Den Installationspfad für coLinux einfach übernehmen:

image120.gif


Jetzt unbedingt bei "Advanced Settings" das Häckchen setzen und wenigstens die Größe für den freien

Platz der Linux Image-Datei ("Free space") von 100MB auf 500MB vergrößern, sonst bekommt man schon

beim ersten Update von Ubuntu Probleme:

image121.gif


Zur Kommunikation zwischen Windows XP/2000 und coLinux muss unter Windows ein "virtueller"

Netzwerkadapter, der TAP-Win32-Adapter, installiert und konfiguriert werden. Die nachfolgenden

Einstellungen sind prinzipiell erstmal so schon richtig:

image122.gif


Den Installationspfad für die Linux Image-Dateien (Root und Swap) einfach übernehmen:

image123.gif


Jetzt werden einige notwendige Dateien in die entsprechenden Installationspfade entpackt:

image124.gif


Nun wird der Windows-Treiber für den "virtuellen" TAP-Win32-Adapter, der verständlicher Weise keinem

Windows-Logo-Test unterzogen wurde, automatisch installiert:

image125.gif


Weiter geht es automatisch mit dem Start des coLinux-Kernels als Anwendung unter Windows XP/2000 und

der Installation der Ubuntu Linux-Distribution von der Live-CD in die vorher erzeugte Image-Datei:

image126.gif


Jetzt braucht man etwas Geduld, bis die Installation von Ubuntu abgeschlossen ist:

image127.gif


Im nächsten Schritt muss man noch einen User für den Zugriff auf den X Window Desktop von Linux

anlegen:

image128.gif


Und wenigstens ein Passwort für diesen Benutzer sollte man auch noch angeben, alles andere kann man

erstmal leer lassen. Ist alles richtig, die Frage "Is the Information correct? [y/N]" mit der

Eingabe von "y" (ist in der Console ein "z", da das Englische-Tastatur-Layout verwendet wird)

bestätigen:

image129.gif


Nachdem man dann noch die "Enter"("Eingabe")-Taste betätigt hat, ist die Installation von Ubuntu mit

Hilfe von coLinux unter Windows XP/2000 beendet:

image130.gif


Ubuntu kann man jetzt vom Windows-Desktop über die automatisch angelegte Verknüpfung "Ubuntu 5.10"

als Anwendung starten und über den VNC-Viewer (Verknüpfung " X Desktop") eine "remote" Verbindung

zum gestarteten Ubuntu Linux-System herstellen:

image131.gif


Jetzt kann man sich "remote" am Ubuntu Linux-System mit dem vorher angelegten Usernamen und Passwort

anmelden:

image132.gif


Es erscheint nun der Gnome-Desktop von Ubuntu, so dass man Linux jetzt von Windows aus

"ferngesteuert" benutzen kann:

image133.gif


Wie immer, viel Spaß!

Rimini
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hi,

alternativ gibt es auch noch den VMware Player (freeware). Die Browser Appliance VM ist eine freie und kostenlose Virtuelle Maschine, basierend ebenfalls auf Ubuntu 5.10, die das nötigste zum sicheren Surfen mit Firefox im Internet mitbringt. Und dazu ist sie auch gedacht. Wem das nicht genügt, der kann etliche andere Programme über das Internet problemlos nachrüsten.

Es ist ganz einfach.

  1. VMware Player und die Browser Appliance VM herunterladen
  2. VMware installieren
  3. Rechner neustarten
  4. Browser Appliance VM in einer nicht zu vollen Partition entpacken
  5. Doppelklick auf Browser-Appliance.vmx
Und schon bootet das bereits fertig installierte Ubuntu 5.10.
 
Dass man natürlich auch VMware nutzen kann, wurde ja bei TopologiLinux angemerkt.

Hab mir mal den VMware Player und die Browser Appliance installiert und musste feststellen, dass das so ganz gut funktioniert. Die Idee, Linux für die "sichere" Internet-Nutzung auf einem Windows-PC zu nutzen, verbreitet sich also und ofensichtlich scheint Ubuntu besonders gut für Windows-Benutzer geeignet zu sein.

Mit gefällt es aber nicht, dass VMware (auch der Player) sich so tief im Windows-System verankert, coLinux installiert letztlich nur den linux.sys "Treiber" und den kann man auch ganz einfach wieder deinstallieren. Der Start von coLinux und das Booten des Ubuntu-systems geht unter coLinux schneller als bei dem VMware Player. Dafür ist dann der VMware Player mit Ubuntu etwas "schneller" als coLinux. Das größte Problem ist für mich, dass in VMware bereits einige Sicherheitslücken entdeckt wurden. Natürlich ist damit nicht gesagt, dass in coLinux keine Sicherheitslücken sind, aber die Wahrscheinlichkeit, dass VMware, als weitverbreitetes System, "angegriffen" wird ist wohl um ein Vielfaches höher als bei coLinux. Außerdem kann man natürlich mit VMware und auch dem Player durch Laden eines entsprechenden Images viel "Schaden" dem Windows-System zufügen, was bei coLinux natürlich auch geht, nur eben viel "uninteressanter" ist.

Gruß

Rimini
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm... ich fand diesen Beitrag schon extrem gut.. und hab ihn gleich mal die colonist-variante mit ner ubuntu-live durchgespielt :)
was mir ein wenig über aufstößt ist die... Geschwindigkeit .. also in erster linie.. die VNC geschichte,.. vnc halte ich ja mal für diese aufgabe weitestgehen unbrauchbar.. viel schöner wäre die sache doch sicher als x-terminal..
daran bin ich nur bisher gescheitert :( woran liegts?

über das wintap-device ist colinux im netzwerk erreichbar.. , der gdm akzeptiert tcp und xdmcp,..
wenn ich nun den cygwin-x mit den parametern -rootless -broadcast -once starte, bekomme ich aber keinen loginprompt.. auch -query colinux zeigt diesen effekt... firewall ist deaktiviert..
dieselbe konfiguration läuft hervorragend, wenn der linux-kernel nicht im colinux läuft und ich vom zweitrechner drauf zugreifen möchte.. any ideas?

gruss kear
 
Meine Gratulation zu soviel "Mut".

Gut VNC ist nicht die beste Wahl, aber die unproblematischste und wohl deshalb in coLinux/Colonist integriert.

Mit cygwin-x hab ich noch nichts gemacht, steht aber einiges im Wiki von coLinux, wie das gehen soll.

Selber habe ich das ganze auf NX-Client für Windows und FreeNX für Ubuntu am Laufen, was die Darstellungsgeschwindigkeit wesentlich verbessert und auch noch gleich die Sound-Ausgabe von Ubuntu an das Windows-Soundsystem weiterleite.

Gruß

Rimini
 
ja, die freenx-lösung hab ich gestern dann auch noch durchprobiert... performance ist aber auch noch nicht so, wie ich es von X11 gewöhnt bin.. obgleich es besser läuft, als mit vnc..
ich find es auch ausgesprochen reizvoll die x11-lösung hinzubekommen, weil man dann nicht auf ein bildschirmfüllendes fenster angewiesen ist, sondern die linux-applikationen sich wunderbar unter den windows-apps mischen :)
 
Hallo,

die "rootless" Windows bekommt man mit NX auch hin, aber die Performance ist dann noch deutlich niedriger. Ist ein bekanntes Problem und daran arbeiten die Entwickler von NX/FreeNX.

Bisher waren die "rootless" Windows nicht so wichtig für mich, ist doch schön den ganzen Gnome-Desktop von Ubuntu zu haben. Aber vielleicht probier ich das mit einem X-Server unter Windows auch mal, hab nur z.Z. wenig Zeit zum Experimentieren.

Gruß

Rimini
 
hmm... also im moment bin ich noch ein grosser zweifler...
nach 2 testtagen hat mir der rechner immerhin 2 bluescreens geworfen... - jeweils wenn ich ihn hab laufen lassen...
es gibt allerdings keine hinweise das sie vom colinux ausgelöst wurden...
hat da jemand erfahrungen?
 
Hallo,

was kommt denn da als BSOD Meldung und was für ein Prozessor ist das?

Könnte von dem noch als "experimentell" bezeichneten cofs Devices (Windows-Laufwerken) kommen. Habe auch mit den cofs Devices reproduzierbar ein BSOD PAGE_FAULT_IN_NONPAGED_AREA von linux.sys gehabt und ohne cofs Devices überhaupt keine Probleme. Könnte auch an der Entwickler-Version von coLinux, die Colonist verwendet liegen.

Also mal die cofs devices auskommentieren und schauen. Alle "produktiv" genutzen colinux-Systeme laufen mit coLinux 0.6.3stable seit längerem ohne cofs Devices problemlos. Umstellung von der Entwicklerversion auf die 0.6.3stable ist auch leicht möglich, einfach mit dem Deinstallatinsprogramm die Entwicklerversion deinstallieren und dann coLinux 0.6.3stable wieder installieren und die Konfigurationsdatei (ist dann eine XML) anpassen. Geht so problemlos, weil die Image-Dateien von Ubuntu ja erhalten bleiben und auch mit coLinux 0.6.3stable verwendbar sind.

Gruß

Rimini
 
hmm... ist nen athlon xp1600 mit 1gb ram..
und die meldung lautet IRQ NOT LESS OR EQUAL... sonst gab es leider nur zahlenkollonnen..
wobei dieser absturz auch kommt, wenn der kernel (dienst) nicht läuft wie ich heute bemerkt habe.. das heisst das das cofs ja wohl auch nicht aktiv ist..
die abstürze scheinen seltsamerweise immer zu ähnlichen zeiten stattzufinden... morgens um halb 5 und nachmittags 10 vor 2...
versuche jetzt aber trotzdem mal cronjobs auszuschliessen und die cofs zu deaktivieren...
:(
 
Interessanter Beitrag :bigok:

Nur warum plänkelst du so extrem? Ist sehr unleserlich der 1te Beitrag... :(
 
Was ist mit "plänkeln" gemeint. Die zweizeilige Textansicht ist beim Kopieren der Vorlage in Forum entstenden und es ist sehr mühsam das zu korrigiere, dafür entschuldige ich mich.

@kear
Hab jetzt die Zeit gehabt mal die neue coLinux-Version 0.6.3rc4 zu installieren und auszuprobieren. Auch mit aktiven cofs-Devices gibt es jetzt keine Probleme mehr bei mir hier. Also unbedingt ausprobieren!

Zur Geschwindigkeiststeigerung kann man dem colinux-net-daemon.exe Prozess im Windows-Taskmanager eine höhere Priorität als "Normal" geben, das bringt was.

An die cygwin/x Installation werd ich mich mal diese Woche machen.

Gruß

Rimini
 
Habe die in der gesperrten Gallery liegenden Bilder wieder eingefügt, damit das wieder verständlich ist.
 
Hallo,
bin neu
möchte nach dieser Anleitung vorgehen,
weiß aber nicht was ich bei Root Parition File eingeben muß!
Bitte um Hilfe
Gruß
marberti:xmas:
 
Mach doch einfach ne virtuelle Maschine mit Linux drauf, mit Virtualbox zB.

Dieser Thead hier ist eh "etwas" alt :fresse:
 
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