Lokales Archiv (kein NAS)

Aussie

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06.03.2020
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Hallo zusammen,

ich habe vor aus neuen Platten (z.B. 6x14 TB) ein großer Archiv zu bauen.
Aktuell sind meine Daten auf 5 internen 4 TB WD Blue/ Green verteilt und teilweise auf 4 externen 2 TB WD Green "gesichert".
Außerdem habe ich noch 2 externe 8 TB WD Platten als Archiv für alte Daten, komplett ohne Backup, nur teilweise befüllt.
Kurzum, ich bin, was Datensicherheit angeht, ziemlich schlecht aufgestellt und möchte das ändern.

Bis jetzt habe ich noch nie ein Raid/ DAS/ NAS etc. gebaut und lese mich nun so langsam in die Thematik ein.
Mit Linux oder Programmieren kenne ich mich gar nicht aus, bevorzuge also eine benutzerfreundliche Lösung.
Interessant fand ich z.B. von QNAP das TVS-872XT-i5-16G (hätte auch Thunderbolt 3) oder von G-Technology das G-SPEED Shuttle XL with Thunderbolt 3.
Das G-SPEED Shuttle XL müsste man aber schon gefüllt kaufen, wäre also viel zu teuer und später nicht erweiterbar.
Das TVS-872XT-i5-16G ist auch ziemlich teuer für die verbaute Hardware und kann viel mehr als ich brauche.

Bestehende Hardware:

Case: Nanoxia Deep Silence 5 Rev. B (kein Hot-Swap)
Mainbord: MSI Z170A Gaming M3
CPU: i7-6700K
CPU Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 2
RAM: Corsair 16GB (2x8) DDR4-3000
GPU: MSI GTX 1080
PSU: be quiet! Dark Power Pro 650w

Div. Anforderung:

Speicherbedarf aktuell: ca. 24 TB
Die Daten bestehen zu ca. 75 % aus Videos, 15 % aus Bildern und 10 % Diverser Kleinkram.
Ein großes Archiv für alle Daten, das sich, alle paar Jahre mal, einfach um zusätzliche Platten erweitert lässt.
Es wird kein Zugriff von außerhalb benötigt.
Das Archiv muss nur laufen wenn mein Rechner läuft, ca. 6 Stunden am Tag.
Entweder wird das neue Raid/ DAS/ NAS direkt neben meinem Rechner im Wohnzimmer stehen, sollte also nicht zu laut sein.
Oder das Archiv wird einfach teil meines Rechners, falls überhaupt möglich (evtl. in einem neuen/ größeren Gehäuse).
Die Daten sind nicht überlebensnotwendig, deswegen (und €€€) werde ich auf ein zusätzliches Backup verzichten.
Gerade deswegen sollte das Archiv selbst so sicher wie möglich sein, z.B. Raid 6 oder unRaid (Ausfallsicher gegen 2 Platten).
Die wichtigen Daten werde ich zusätzlich auf den externen 8 TB Platten speichern.
"Schneller" Speicher für Windows und Spiele (Steam).
Wiedergabe und Bearbeitung (nicht oft) von 4k Videos (Shotcut).
Weder Rechner noch Archiv sind für den Transport gedacht.

Div. Fragen:

Kann man ein Archiv und einen Rechner überhaupt kombinieren?
Wenn ja, macht es Sinn Archiv und Rechner zu kombinieren?
Falls nicht, warum?
Was würde mit dem Archiv passieren, wenn ich z.B. das Mainboard etc. tausche?
Was wären die Alternativen?
Was eignet sich am besten, unRaid, FreeNas, etc. wenn man kein klassisches NAS braucht?
Sollte ich mir NAS Platten wie IronWolf besorgen oder machen andere mehr Sinn für mich?
Wenn ich bei meinem Mainboard den M.2 Slot (z.B. als Cache für unRaid oder für Windows, Steam, etc.) benutze habe ich nur noch 4 SATA Anschlüsse.
Mit was bekomme ich mehr SATA Anschlüsse, bzw. wie unterscheiden sich hier die Möglichkeiten oder brauche ich ein anderes Mainboard?
Wie wichtig ist eine Backplane für Hot-Swap, bzw. was spricht dagegen einfach direkt via SATA-Kabel anzuschließen?
Was für Ram muss verbaut werden?
- DDR RAM / ECC-RAM
- R- / LR- / U-DIMM
Bzw. wie wichtig ist ECC-RAM wirklich?
Kann man mit ECC-RAM auch spielen und normal Windows betreiben?
 
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Kann man ein Archiv und einen Rechner überhaupt kombinieren?
Das wäre dann ein lokaler Speicher oder ein DAS, wenn die Platte in einem anderen Gehäuse stecken, z.B. einem USD Gehäuse.
Was würde mit dem Archiv passieren, wenn ich z.B. das Mainboard etc. tausche?
Das hängt davon ab wie Du das RAID baust, bei einem SW RAID ist der Übernahme i.d.R. kein Thema, solange man beim gleichen OS bleibt, bei Intel Chipsatz RAIDs i.d.R. auch, solange man nicht zu AMD. Bei HW RAID Controller kann man innerhalb der Familie des Hersteller auch oft über einige Generationen die RAID übernehmen.
Sollte ich mir NAS Platten wie IronWolf besorgen oder machen andere mehr Sinn für mich?
Auf jeden Fall, denn die sind für bis zu 8 HDDs pro Gehäuse gemacht, die einfachen Desktopplatten wie die Barracuda oder von WD die Blue (White Label) sind dafür gedacht nur als einzige HDD im Gehäuse zu arbeiten:
Mit was bekomme ich mehr SATA Anschlüsse, bzw. wie unterscheiden sich hier die Möglichkeiten oder brauche ich ein anderes Mainboard?
Dafür gibt es Zusatz SATA Host Controller Karten, dann ist es aber natürlich nicht mehr möglich Platten die daran hängen in ein Chipsatz RAID zu integrieren.
Wie wichtig ist eine Backplane für Hot-Swap, bzw. was spricht dagegen einfach direkt via SATA-Kabel anzuschließen?
Hot-Swap nimmt man in Enterprise Servern um diese nicht runterfahren zu müssen, wenn man mal eine Platte tauschen muss, denn RAIDs sind vor allem zur Erhöhung der Verfügbarkeit gedacht und nicht als Ersatz für ein Backup. Beim Heimanwendern spielt dies weniger eine Rolle, Du gehst ja nicht vom Dauerbetrieb aus und brauchst keine Hochverfügbarkeit. Aber ist natürlich viel angenehmer wenn man das Board einbauen, alles Verkabeln kann und dann nur die HDDs einstecken muss als bei jeder HDD hinten an den Kabeln fummeln zu müssen. HDDs ist ja auch empfindlich und am Gehäuse mit den eingebauten HDDs arbeiten zu müssen, ist ein gewisses Risiko.

Von HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können.
Was für Ram muss verbaut werden?
- DDR RAM / ECC-RAM
- R- / LR- / U-DIMM
Das hängt vom Mainboard ab, aber die Mainstream Plattformen (also AMD AM4 und Intel S.115x) unterstützen nur UDIMM, ebenso die HEDT wie X299 und TR. Von Board und CPU hängt es auch ab, ob die ECC RAM Funktion unterstützt wird.
Bzw. wie wichtig ist ECC-RAM wirklich?
Da kann ich nur empfehlen zu lesen was Matthew Ahrens, Mitentwickler des ZFS-Dateisystems, schreibt:
Man beachte die Reihenfolge, zuerst empfiehlt er ECC RAM und dann erst oben drauf ein Filesystem mit Prüfsummen wie ZFS zu verwenden, wenn man seine Daten liebt und vor Korruption schützen möchte!
Kann man mit ECC-RAM auch spielen und normal Windows betreiben?
Klar, wieso nicht?

Du solltest Dir aber generell erstmal im Klaren werden, ob die HDD intern in den Windows Rechner sollen oder extern in ein DAS Gehäuse oder in einen eigenen Rechner kommen, im letzteren Fall wäre es dann ein NAS, denn NAS steht einfach nur für Network Attached Storage und nicht für Geräte mit einem bestimmten Herstellerlogo und einer Unmenge an Features die mit dem Storage eigentlich nichts zu tun haben, sondern eher in Richtung Home Entertainment System gehen.

Der größte Unterschied zwischen DAS oder internem Speicher und einem NAS ist, wer das Filesystem verwaltet. Bei DAS (also UBS Laufwerken) und internem Speicher wird das Filesystem vom lokalen Betriebssystem verwaltet, bei einem NAS verwaltet dessen Betriebssystem und CPU das Filesystem und der PC greift über ein Netzwerkfilesystem darauf zu. Stürzt der PC ab, besteht immer die Gefahr die Filesysteme die er selbst verwaltet, nicht aber für die Filesysteme auf einem NAS.
 
Hallo Holt,

erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten.
SW Raid über das Mainboard fällt damit schonmal aus, da es nur 6 SATA Ports hat (ohne M.2) und kein Raid 6 kann.
Auf Hot-Swap werde ich dann wohl verzichten.
Wie gesagt, ich habe nicht vor ein NAS zu bauen.
Würdest du mir eher zu einem DAS raten oder zu einem internen Raid mit Controller Karte?
Was für Komponenten würde man überhaupt für ein DAS brauchen?
Bzw. wie würden sich die beiden Varianten voneinander unterscheiden?
Und würde beides meinen Mindestanforderungen entsprechen?
 
SW Raid über das Mainboard
Das ist ein Chipsatz RAID und was anderes als ein SW RAID, auch wenn in beiden Fällen die CPU die eigentliche Arbeit übernimmt.
Wie gesagt, ich habe nicht vor ein NAS zu bauen.
Das ist Deine Entscheidung, aber NAS haben die DAS praktisch verdrängt, einfach weil sie eben ihre Vorteile haben. Damit meine ich nicht die ganze Zusatzfunktionen mit denen die Hersteller der Fertig NAS gerne werben, sondern schlicht die Tatsache das beim NAS diese das Filesystem und ggf. auch das SW RAID selbst verwaltet. Bei lokalem Speicher und DAS, wo eben der PC an dem Du täglich arbeitest, surfst, spielst etc. das Filesystem verwaltet, riskiert man leicht mal ein korruptes Filesystem zu bekommen, wenn irgendwas passiert.
 
Und zu was genau würdest du mir, für meinen Anwendungszweck, dann raten?
Bzw. was für Alternativen gibt es überhaupt/ findest du sinnvoll?
 
Also ich habe mir einen Heimserver selbst gebaut, auf Xeon-D Basis und vorher hatte ich einen HP N54L als Heimserver, der vor allem als NAS dient. Wie sagt bedeutet NAS ja nur, dass es ein Storage ist auf welches man übers Netzwerk zugreift und nicht das es noch mehr Funktionen geben muss. Einfach um die Verwaltung des Filesystems und auch des SW RAIDs vom normalen Windows Rechner zu trennen, zumal Windows für SW RAIDs sowieso nicht erste Wahl ist und daher laufen meine Heimserver auch immer unter Linux. Außerdem ist mir ECC RAM wichtig um Datenkorruption vorzubeugen.
 
Okay,

dein Vorschlag ist also einen neuen PC (Mainboard, CPU, RAM, etc.) in einem zusätzlichen Gehäuse zu bauen um das Archiv vom PC zu trennen?
Und mit was sollte ich das dann machen, FreeNAS, unRAID, etc.
Was für Hardware, was für Controller, etc. brauche ich dafür?
Sollte ich einen neuen Rechner zusammenstellen und mit der bereits vorhandenen Hardware das Archiv bauen?
Wie verbinden ich das mit meinem PC?
 
Welche Hardware Du da nimmst, ist Deine Sache, informiere Dich doch mal zum Thema der Selbstbau NAS/Heimserver, da gibt es ja genug Bauvorschläge, auch zum Betriebssystem. Die Verbindung erfolgt dann übers Netzwerk, also i.d.R. Ethernet.
 
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