Man sollte sich vor allem nicht nach der erreichten FPS-Zahl richten. Virtu MVP hat nämlich nicht das Ziel, mehr Bilder pro Sekunde zu erzeugen. Im Gegenteil.
Virtu MVP versucht, einen flüssigen und ansprechenden Bild
eindruck zu erzeugen. Dies wird dadurch erreicht, dass mithilfe der IGP analysiert wird, wie schnell die dedizierte Grafikkarte ihre Arbeit erledigt - und zwar im Vergleich zu sowohl der Ausgabe (Bildwiederholrate des Monitors) als auch der Eingabe (Maus, Tastatur etc). Die IGP selbst berechnet keine Bilder*, sie entscheidet bloß, was wann an den Bildschirm gesendet wird (Virtual Vsync), und welche Frames die dedizierte Grafikkarte überhaupt berechnen braucht (HyperFormance).
(*ja, andere Features von Virtu erlauben es, die IGP z.B. im 2D-Betrieb zur Berechnung von Bildern zu nutzen und die dedizierte GraKa im Idle zu lassen, aber in Spielen ist das irrelevant.)
Gerade zweiteres hat zur Folge, dass die dedizierte Grafikkarte beginnt, redundante Frames zu überspringen. Ein FPS-Zähler wie FRAPS zählt aber auch übersprungene Frames mit. Das kann dazu führen, dass man plötzlich absurd hohe FPS-Werte angezeigt bekommt, obwohl die Grafikkarte in der Praxis nur genau soviele Bilder liefert, wie an den Bildschirm ausgegeben werden können.
Wenn HyperFormance aktiviert ist, sind FPS-Angaben über der Bildwiederholrate des Monitors also fast komplett bedeutungslos. Sie sind nur noch ein Maß für das Ansprechverhalten, nicht aber für die tatsächliche Leistung der Grafikkarte, oder für die Anzahl berechneter Bilder. Man sollte also beim Benchmarken daran denken, dass in dem Moment, wo Virtu MVP greift, alle Ergebnisse bedeutungslos werden (mit der Ausnahme der Bestätigung, dass Virtu MVP tatsächlich greift).
Etwas Lesestoff (Englisch):
AnandTech - Intel Z77 Panther Point Chipset and Motherboard Preview
Ob und wie gut es im Praxiseinsatz funktioniert, steht leider nicht in dem Artikel, weil es ein Preview war... allerdings wird das in den kommenden Mainboardtests (jetzt, da Ivy Bridge endlich draußen ist) wohl noch näher beleuchtet werden.