hoppetosse
Neuling
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- Mitglied seit
- 14.01.2009
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- 1
Falls ihr Probleme mit eurer Seagate-Barracuda-Festplatte habt, bitte lesen. Ich fasse so kurz wie möglich die Erfahrungen geschädigter User zusammen. (Meine Zusammenfassung ist ziemlich lang, aber vielleicht hilft sie euch ja.) Am Schluss folgen Links zu einem Forum, wo ihr weitere Hilfe und Informationen bekommen könnt.
**Situation**
Es gibt derzeit ein rätselhaftes Massensterben bei Seagate-SATAs der Modellreihe 7200.11 Barracuda. Betroffen sind vorwiegend HDDs der Größen 500 GB, 750 GB, 1 TB und 1,5 TB. Auffällig ist die Häufung des Versagens bei Festplatten mit Firmware SD 15, Site Code KRATSG, Product of Thailand.
Symptome:
1. Die HDD wird beim Hochfahren des Rechners (POST) vom BIOS nicht erkannt,
2. oder das Bios erkennt die HDD, aber mit 0 Byte
3. es gibt keine mechanischen Auffälligkeiten: keine verdächtigen Geräusche, Platten laufen an, laufen ruhig und stabil (Handprobe)
Die HDDs versagen ohne jegliche Vorwarnung. Der S.M.A.R.T-Status ist bis zum Versagen der Platte unauffällig. Typisch: Den einen Tag ist alles bestens, beim Hochfahren am nächsten Tag meldet das BIOS „no bootable drive“, „no OS detected“ (oder ähnlich). Einzelne User haben allerdings auch berichtet, dass im laufenden Betrieb ein „re-boot to death“ erfolgte.
**Hardware**
Es ist kein Problem der Rechnerarchitektur. Das Phänomen tritt unabhängig davon auf, welches Motherboard, welcher Controller, welche CPU verbaut ist. Es betrifft sowohl RAID- als auch Single-Betrieb. Der Austausch von Strom- und Controllerkabeln nützt nichts. Das Jumpern der HDD auf 1,5 GB/sec (statt 3 GB/sec) bringt keine Abhilfe.
Es macht keinen Unterschied, ob die Festplatte Bootlaufwerk oder Zweitlaufwerk ist. ABER: Ist die HDD das Zweitlaufwerk, bootet der Rechner trotz eines (intakten) Bootlaufwerks in einen Bluescreen (BSOD). Erst nach Entfernen der defekten Seagate-HDD fährt der Rechner wieder normal hoch.
Ein Betrieb als externe Festplatte an USB/ Firewire/ eSata ist ebenfalls nicht möglich, da die Platte nicht erkannt wird.
**Software**
Es ist kein Problem des Betriebssystems. Betroffen sind Windows-, Linux- und Apple-Systeme gleichermaßen.
Die nicht ansprechbare Festplatte ist mit keinem üblichen Software-Utility-Tool zu retten.
Wird der Rechner von einer Boot-CD mit Diagnosesoftware (z.B. Seagates Seatools) gebootet und die HDD damit geprüft, erkennt die Diagnosesoftware keinen Hardwaredefekt.
**Seagate-Support**
Zur Fehlerbehebung: Kein Support. Seagate bestreitet kategorisch, dass die Modellreihe 7200.11 die beschriebenen Defekte „in statistisch signifikanter Zahl“ aufweist. Ein Mitarbeiter aus dem Support soll allerdings unter der Hand eingeräumt haben, dass Seagate derzeit bei der betroffenen Modellreihe eine Rücklaufquote von 30-40% verzeichnet.
Im Userforum bei Seagate werden kritische/ unliebsame Postings von den Moderatoren systematisch gelöscht oder um relevante Passagen gekürzt.
Eröffnet man auf der Supportseite von Seagate einen sogenannten „case“ (Fehlerbeschreibung), wird dieser nach wenigen Tagen mit dem Vermerk „self solved“ geclosed, was wie Hohn anmutet.
Die Seagate-Hotline verweist auf den Umtausch im Rahmen der Garantiezeit, d.h. wer die defekte Platte einschickt, bekommt sie anstandslos ersetzt. Die Daten sind dann natürlich weg.
E-Mails werden von Seagate nicht beantwortet.
**User-Selbsthilfe**
Betroffene User aus der ganzen Welt haben sich u.a. im MFSN-Forum zum Erfahrungsaustausch zusammengefunden. Der Thread wurde bisher über 22.300mal angeklickt und umfasst zu schreibender Stunde bisher 485 Postings, es lohnt aber trotzdem, die alle durchzulesen. Im selben Forum wird eine Liste der toten Festplatten geführt und ständig aktualisiert, dort sollten sich Geschädigte mit ihren Festplattendaten eintragen. Technisch versierte Forenmitglieder sind fieberhaft dabei, eine Lösung zu erarbeiten.
Es hat sich herauskristallisiert, dass es sich um einen Firmware-Defekt handeln muss. Dies wurde von Datenrettungsfirmen wie z.B. Salvation Data (http://www.salvationdata.com) bestätigt, die das Problem genauer untersucht haben. Die Daten auf der HDD sind alle noch da und unversehrt, aber nur mit Spezialtools zugänglich (was besonders bitter ist, wenn man keine 500$ für die Datenrettung zahlen kann/will). Da die Firmware sich nicht auf dem austauschbaren PCB, sondern direkt auf den Platters befindet, kann eine einmal verreckte HDD auch durch ein Firmware-Update nicht mehr gerettet werden.
**Öffentlichkeit**
Neben unzähligen Beiträgen in diversen Hardware-Foren zu dem Seagate-Problem wird langsam auch die Presse aufmerksam. Siehe zum Beispiel den Inquirer-Bericht (englisch).
Geschädigte User, schließt euch zusammen! Je mehr Öffentlichkeit das Versagen von Seagate(-Festplatten) bekommt, desto besser – vielleicht bequemt Seagate sich doch noch zu einer Hilfestellung.
Der Schaden, den der Ruf von Seagate genommen hat, ist schon jetzt beträchtlich.
Mir ist eine 500 GB-Platte wenige Wochen nach Einbau auf die beschriebene Weise verreckt. Ich jedenfalls werde Seagate-Festplatten künftig meiden wie die Pest.
/Hoppetosse
PS: Auf gutgemeinte Ratschläge zum Thema Backup kann ich verzichten.
**Situation**
Es gibt derzeit ein rätselhaftes Massensterben bei Seagate-SATAs der Modellreihe 7200.11 Barracuda. Betroffen sind vorwiegend HDDs der Größen 500 GB, 750 GB, 1 TB und 1,5 TB. Auffällig ist die Häufung des Versagens bei Festplatten mit Firmware SD 15, Site Code KRATSG, Product of Thailand.
Symptome:
1. Die HDD wird beim Hochfahren des Rechners (POST) vom BIOS nicht erkannt,
2. oder das Bios erkennt die HDD, aber mit 0 Byte
3. es gibt keine mechanischen Auffälligkeiten: keine verdächtigen Geräusche, Platten laufen an, laufen ruhig und stabil (Handprobe)
Die HDDs versagen ohne jegliche Vorwarnung. Der S.M.A.R.T-Status ist bis zum Versagen der Platte unauffällig. Typisch: Den einen Tag ist alles bestens, beim Hochfahren am nächsten Tag meldet das BIOS „no bootable drive“, „no OS detected“ (oder ähnlich). Einzelne User haben allerdings auch berichtet, dass im laufenden Betrieb ein „re-boot to death“ erfolgte.
**Hardware**
Es ist kein Problem der Rechnerarchitektur. Das Phänomen tritt unabhängig davon auf, welches Motherboard, welcher Controller, welche CPU verbaut ist. Es betrifft sowohl RAID- als auch Single-Betrieb. Der Austausch von Strom- und Controllerkabeln nützt nichts. Das Jumpern der HDD auf 1,5 GB/sec (statt 3 GB/sec) bringt keine Abhilfe.
Es macht keinen Unterschied, ob die Festplatte Bootlaufwerk oder Zweitlaufwerk ist. ABER: Ist die HDD das Zweitlaufwerk, bootet der Rechner trotz eines (intakten) Bootlaufwerks in einen Bluescreen (BSOD). Erst nach Entfernen der defekten Seagate-HDD fährt der Rechner wieder normal hoch.
Ein Betrieb als externe Festplatte an USB/ Firewire/ eSata ist ebenfalls nicht möglich, da die Platte nicht erkannt wird.
**Software**
Es ist kein Problem des Betriebssystems. Betroffen sind Windows-, Linux- und Apple-Systeme gleichermaßen.
Die nicht ansprechbare Festplatte ist mit keinem üblichen Software-Utility-Tool zu retten.
Wird der Rechner von einer Boot-CD mit Diagnosesoftware (z.B. Seagates Seatools) gebootet und die HDD damit geprüft, erkennt die Diagnosesoftware keinen Hardwaredefekt.
**Seagate-Support**
Zur Fehlerbehebung: Kein Support. Seagate bestreitet kategorisch, dass die Modellreihe 7200.11 die beschriebenen Defekte „in statistisch signifikanter Zahl“ aufweist. Ein Mitarbeiter aus dem Support soll allerdings unter der Hand eingeräumt haben, dass Seagate derzeit bei der betroffenen Modellreihe eine Rücklaufquote von 30-40% verzeichnet.
Im Userforum bei Seagate werden kritische/ unliebsame Postings von den Moderatoren systematisch gelöscht oder um relevante Passagen gekürzt.
Eröffnet man auf der Supportseite von Seagate einen sogenannten „case“ (Fehlerbeschreibung), wird dieser nach wenigen Tagen mit dem Vermerk „self solved“ geclosed, was wie Hohn anmutet.
Die Seagate-Hotline verweist auf den Umtausch im Rahmen der Garantiezeit, d.h. wer die defekte Platte einschickt, bekommt sie anstandslos ersetzt. Die Daten sind dann natürlich weg.
E-Mails werden von Seagate nicht beantwortet.
**User-Selbsthilfe**
Betroffene User aus der ganzen Welt haben sich u.a. im MFSN-Forum zum Erfahrungsaustausch zusammengefunden. Der Thread wurde bisher über 22.300mal angeklickt und umfasst zu schreibender Stunde bisher 485 Postings, es lohnt aber trotzdem, die alle durchzulesen. Im selben Forum wird eine Liste der toten Festplatten geführt und ständig aktualisiert, dort sollten sich Geschädigte mit ihren Festplattendaten eintragen. Technisch versierte Forenmitglieder sind fieberhaft dabei, eine Lösung zu erarbeiten.
Es hat sich herauskristallisiert, dass es sich um einen Firmware-Defekt handeln muss. Dies wurde von Datenrettungsfirmen wie z.B. Salvation Data (http://www.salvationdata.com) bestätigt, die das Problem genauer untersucht haben. Die Daten auf der HDD sind alle noch da und unversehrt, aber nur mit Spezialtools zugänglich (was besonders bitter ist, wenn man keine 500$ für die Datenrettung zahlen kann/will). Da die Firmware sich nicht auf dem austauschbaren PCB, sondern direkt auf den Platters befindet, kann eine einmal verreckte HDD auch durch ein Firmware-Update nicht mehr gerettet werden.
**Öffentlichkeit**
Neben unzähligen Beiträgen in diversen Hardware-Foren zu dem Seagate-Problem wird langsam auch die Presse aufmerksam. Siehe zum Beispiel den Inquirer-Bericht (englisch).
Geschädigte User, schließt euch zusammen! Je mehr Öffentlichkeit das Versagen von Seagate(-Festplatten) bekommt, desto besser – vielleicht bequemt Seagate sich doch noch zu einer Hilfestellung.
Der Schaden, den der Ruf von Seagate genommen hat, ist schon jetzt beträchtlich.
Mir ist eine 500 GB-Platte wenige Wochen nach Einbau auf die beschriebene Weise verreckt. Ich jedenfalls werde Seagate-Festplatten künftig meiden wie die Pest.
/Hoppetosse
PS: Auf gutgemeinte Ratschläge zum Thema Backup kann ich verzichten.